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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2022

Highlight

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Die berühmte Schauspielerin Evelyn Hugo hatte ein wahnsinniges Leben voller wilder, anstößiger und bewegter Momente. Doch bereits seit einigen Jahren ist sie von der Bildfläche verschwunden und hat weder ...

Die berühmte Schauspielerin Evelyn Hugo hatte ein wahnsinniges Leben voller wilder, anstößiger und bewegter Momente. Doch bereits seit einigen Jahren ist sie von der Bildfläche verschwunden und hat weder einem Interview noch einem Fotoshooting zugesagt. Bis sich ihre Agentin bei Monique meldet und diese beauftragt, ihre Biografie zu schreiben und zu veröffentlichen – ungeschönt und ohne ein einziges Detail auszulassen.

Das Buch ist in 7 Abschnitte aufgeteilt, wovon jeder einzelne sich jeweils mit einem:r Ehepartner:in von Evelyn Hugo befasst. Zusätzlich wechseln die einzelnen Abschnitte zwischen Evelyns Vergangenheit und der Gegenwart, in der auch Monique einzelne Kapitel für sich allein beansprucht.

Die Charaktere haben mir, jeder einzelne für sich, unwahrscheinlich gut gefallen. Sie waren allesamt authentisch und rund gezeichnet, sodass ich keinerlei Zweifel an irgendwem hatte und sie teilweise so real erlebt hab, dass ich mich öfters mal fragen musste, ob die Personen wirklich existieren.

Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich habe das Buch in einem Rutsch weggelesen, weil die Seiten nur so dahin flogen und ich mich komplett in der Geschichte verlieren konnte. Zeitweise war ich sogar kurz davor, Evelyn zu googlen, weil mir die Geschichte so real vorkam, dass Fiktion und Realität vorübergehend verschwammen.

Obwohl ich anfangs noch dachte, es handelt sich lediglich um ein Klatschblatt, das sich mit dem Leben einer Schauspielerin befasst, wurde ich schnell umgestimmt. In der Geschichte steckt noch so viel mehr: Verlust, Verrat, Verletzung, Liebe, Freundschaft, Loyalität und vieles mehr. Es hat mich auf so vielen Ebenen berührt und hängt mir auch nach Beenden noch sehr präsent nach.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Nichts ist, wie es scheint

HOME – Haus der bösen Schatten
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Als Maggie ein Kind war, kauften ihre Eltern ein Haus, um sich niederzulassen. 20 Tage später zogen sie jedoch überstürzt wieder aus und ließen all ihr Hab und Gut zurück. Der Grund? Geister und allerhand ...

Als Maggie ein Kind war, kauften ihre Eltern ein Haus, um sich niederzulassen. 20 Tage später zogen sie jedoch überstürzt wieder aus und ließen all ihr Hab und Gut zurück. Der Grund? Geister und allerhand übernatürliche Geschehnisse, die nicht zu erklären sind. Als ihr Vater beschließt, über die Zeit im Haus ein Buch zu schreiben und es auch noch einschlägt, wie eine Bombe, versteht Maggie die Welt nicht mehr. Sie kann sich weder an die Zeit im Haus erinnern noch ist sie davon überzeugt, dass ihr Vater die Wahrheit sagt. Ihre Eltern jedoch reagieren abweisend, sobald Maggie sie auf die Zeit im Haus anspricht. 25 Jahre später stirbt ihr Vater und Maggie erbt das Haus der bösen Schatten. Sie möchte sich selbst davon überzeugen, was es mit den schaurigen Geschichten auf sich hat und begibt sich zurück in das Haus, auf die Suche nach der Wahrheit.

Das Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der erste befasst sich mit Maggies Präsens, in der sie verzweifelt versucht, herauszufinden, was vor 25 Jahren passiert ist. Der zweite Handlungsstrang sind Ausschnitte aus dem Buch bzw. die Sicht von Maggies Vater.

Die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen. Insbesondere Maggie, die die Einzige ist, die rund gezeichnet wurde. Ich fand sofort einen Draht zu ihr, konnte mitfühlen, wie sie sich im Stich gelassen und von ihren Eltern belogen fühlte.

Der Schreibstil ist gewohnt spannend und unverblümt. Er kreiert eine meisterhafte Atmosphäre, die es mir oft eiskalt den Rücken runterlaufen ließ.

Ich bin kein Fan von Übernatürlichem, weswegen ich anfangs ein wenig skeptisch war. Jedoch wird am Ende alles aufgeklärt und das vermeintlich Übernatürliche muss der Realität und Logik weichen.

Ab der Hälfte des Buches ahnte ich bereits, in welche Richtung es geht und war ein wenig „enttäuscht“, dass alle Zeichen für meine Theorie sprachen. Als diese zunächst auch noch bestätigt wurde, war ich traurig, dass ich schon so früh auf die Auflösung gekommen zu schein schien. Jedoch gab es einen kleinen Twist am Ende, der meine komplette Theorie zerstörte und mich mit offenem Mund zurückließ. Wirklich toll!

Ein Buch für alle Riley-Sager-Fans, die die gewohnte unangenehm bedrückende Atmosphäre genauso sehr schätzen wie ich.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Spannungsgeladener Roman

Die Vertraute
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Du nimmst deinen kleinen Bruder mit auf ein nächtliches Abenteuer im Wald, doch er wird nie zurückkehren. Die ganze Wahrheit kannst du der Polizei jedoch nicht über diese Nacht erzählen, immerhin ist es ...

Du nimmst deinen kleinen Bruder mit auf ein nächtliches Abenteuer im Wald, doch er wird nie zurückkehren. Die ganze Wahrheit kannst du der Polizei jedoch nicht über diese Nacht erzählen, immerhin ist es doch dein Geheimnis.
30 Jahre später kauft Lucys Mann Dan ein altes Haus an eben diesem Waldrand, an dem vor Jahren ihr kleiner Bruder Teddy spurlos verschwand. Alte Dämonen holen sie ein und die Wahrheit kommt Stück für Stück ans Licht.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: der Gegenwart und der Vergangenheit, die über das Verschwinden von Teddy und die Tage und Wochen danach erzählt.

Die Protagonistin hat mir unwahrscheinlich gut gefallen, weil hinter ihr eine zunächst nicht sichtbare, aber dennoch sehr starke Person steckt. Auch wenn ich anfangs viele Handlungen und Gedanken nicht immer nachvollziehen konnte, wurde durch die Seiten hinweg ein rundes Bild von ihr erschaffen, das Hintergründe aufdeckt, Emotionen weckt und Empathie hervorruft.
Dan war ein toller Gegenpart, der in mir Abscheu und jegliche Antipathien entfachte, die ich aufbringen konnte.
Zunächst ging ich davon aus, dass relativ viele, anfangs unwichtig erscheinende, Charaktere eingeführt wurden. Jedoch erfüllte jeder einen Zweck und war für die Suche nach der Lösung und das Locken auf falsche Fährten nahezu unabdingbar.

Die Atmosphäre ist in meinen Augen von vorne bis hinten bedrohlich. Natürlich gab es auch Szenen, in denen der Spannungsbogen nicht primär bis zum Anschlag gespannt war, aber dennoch breitete sich auch in diesen Szenen eine unwahrscheinlich starke Unbehaglichkeit bei mir aus.

Ich hab das Buch in vollen Zügen genossen und war so gebannt, dass ich es am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte.

Ein Spannungsroman, der nicht mit offensichtlichen Grausamkeiten auf einen wartet, jedoch voller Manipulation, unterschwelliger Bedrohung und Zweifeln gefüllt ist.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Absoluter Feel-good-Roman

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Olive ist Biologie-Doktorandin in Stanford und lebt für ihren Beruf. Gefühle haben in ihrem Leben bisher wenig Platz gehabt, bis sich ihre beste Freundin Anh in ihr ehemaliges Date Jeremy verguckt hat. ...

Olive ist Biologie-Doktorandin in Stanford und lebt für ihren Beruf. Gefühle haben in ihrem Leben bisher wenig Platz gehabt, bis sich ihre beste Freundin Anh in ihr ehemaliges Date Jeremy verguckt hat. Um ihr zu beweisen, dass sie über Jeremy hinweg ist und Anh sich gerne seiner annehmen kann, behauptet Olive, sie date einen neuen Mann. Und ab da nimmt das Chaos seinen Lauf.

Ich bin unwahrscheinlich leicht in die Geschichte eingestiegen und konnte das Buch kaum aus der Hand lesen, so gefesselt war ich von Olives Leben und allem, was dazugehört.

Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin erzählt, was es dem:der Leser:in ermöglicht, Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Olive zu werfen. Und da ist wirklich eine Menge los.
Ich konnte sofort eine Bindung zu ihr entwickeln, sodass es sich anfühlte, als wäre ich stetig an Olives Seite und würde ihre Geschichte miterleben.

Auch die übrigen Charaktere hatten alle ihren ganz eigenen Charme und hatten alle ihren festen Platz in der Geschichte. Aufeinandertreffen der Charaktere fühlte sich immer an wie ein Abend mit Freunden, den ich in vollen Zügen genossen habe.

Der Schreibstil trägt einen wie von selbst durch die Seiten. Er ist flüssig, fesselnd, spannend, emotional und lässt einen kaum mehr los.
Und obwohl ich Afantasie habe, hat es Ali Hazelwood geschafft, mit ihren Worten einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen, von dem ich wünschte, er hätte nie geendet.

Ich habe mitgefiebert, die Luft angehalten, aus tiefstem Herzen gelacht und das eine oder andere Mal einen kleinen Kloß im Hals gehabt. Ich hatte wirklich eine sehr gute Zeit mit Adam und Olive und kann den Roman daher wärmstens allen Menschen empfehlen, die auf der Suche nach einem Comfort Place sind, der sie kurzzeitig den eigenen Alltag vergessen lässt.

Eine Geschichte voller Liebe, Glück, Freundschaft und haufenweise Fettnäpfchen und Missverständnissen.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Wohlfühl-Geschichte

Nur noch ein einziges Mal
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Du triffst einen Fremden, ihr tauscht nackte Wahrheiten aus, ihr geht beide eurer Wege und trefft euch nie wieder. Du verwirklichst eine der nackten Wahrheiten, indem du über deinen Schatten springst und ...

Du triffst einen Fremden, ihr tauscht nackte Wahrheiten aus, ihr geht beide eurer Wege und trefft euch nie wieder. Du verwirklichst eine der nackten Wahrheiten, indem du über deinen Schatten springst und deinen Traum vom eigenen Blumenladen wahr werden lässt. Durch eine Aneinanderreihung von Ereignissen triffst du den Fremden wieder und ihr merkt, dass ihr beide seitdem oft aneinander gedacht habt. Es scheint perfekt, doch dann holen euch die Realität und die Vergangenheit ein.

Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass „Nur ein einziges Mal“ ein absoluter Feel-good-Roman ist. Der Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und in eine ganz andere Realität gezogen. Trotz, dass es sich hier um einen Liebesroman handelt, ist die Sprache nicht unangenehm blumig, sondern gefühlvoll auf den Punkt.

Die Charaktere waren allesamt bewegend und machten es mir leicht, eine Bindung zu jedem einzelnen aufzubauen, auch wenn er eine noch so kleine Nebenrolle einnahm. Ich wurde aufgrund der Authentizität zu Sympathie, Empathie, Wut und Trauer animiert, sodass ich auch nach Beenden des Buches die einzelnen Personen in meinem Kopf habe und über sie nachdenke.

Obwohl Romanzen absolut nicht mein Genre sind, hab ich mich von Anfang an wohl gefühlt und war traurig, als ich die letzte Seite aufschlug.

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