Kya und ich wurden keine Freunde...
Der Gesang der FlusskrebseAn diesem Titel kam wohl jeder Vielleser in den letzten Jahren nicht vorbei. Überall auf den Bestsellerlisten, überall im Munde. Irgendwann wurde auch ich neugierig und beschloss, dieses Werk von Delia ...
An diesem Titel kam wohl jeder Vielleser in den letzten Jahren nicht vorbei. Überall auf den Bestsellerlisten, überall im Munde. Irgendwann wurde auch ich neugierig und beschloss, dieses Werk von Delia Owens zu lesen. Doch um was geht es eigentlich in diesem Roman?
Kya Clark wurde von jedem verlassen, den sie je geliebt hat. Einsam und isoliert lebt sie im Wald. Als zwei junge Männer absolut fasziniert von dieser wilden Schönheit sind, wendet sich das Blatt und Kya hat endlich das Gefühl, dazuzugehören. Als einer der beiden Männer, Chase Andrews stirbt, sind sich die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove einig, dass Kya, das sogenannte Marschmädchen, Chase getötet hat und Kya findet sich plötzlich als Angeklagte wieder…
Mein Eindruck vom Buch:
„Zauberhaft schön“ soll dieses Werk laut Spiegel sein. „Die berührende Geschichte von Kya, dem Marschmädchen, von der Zerbrechlichkeit der Kindheit und der Schönheit der Natur“ steht auf der Rückseite. Sätze, die absolut anziehend auf jemanden wirken, der emotionale Storys liebt. Doch um ehrlich zu sein, blieb meine Suche nach dieser „Zauberhaftigkeit“ während der kompletten Lektüre erfolglos. Der Leser lernt Kya als 6jährige kennen und begleitet sie ihr ganzes Leben lang. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass es auch möglich ist, zwischendurch ein Kapitelchen zu lesen und um zu sehen, wie es Kya gerade geht. Allerdings verlor ich schnell das Interesse an ihren Befindlichkeiten. Der Schreibstil von Delia Owens lässt sich flüssig lesen, jedoch fehlte mir das „gewisse Etwas“ zwischen den Zeilen. Es berührte mich nicht, konnte keine Emotionen heraufbeschwören. Kya wird als „seltsames Marschmädchen“ beschrieben, geprägt durch das Verlassenwerden und von der Einsamkeit in der Natur. Dennoch war sie für mich vollkommen farblos und unscheinbar und manchmal hat mich ihr Verhalten nur den Kopf schütteln lassen. Gut, das rührte dann wohl daher, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie es ist, komplett isoliert im Marsch aufzuwachsen. Vielleicht konnte ich auch deshalb keine Verbindung, ja nicht mal Sympathie, für sie empfinden. Sie blieb mir fremd, ebenso wie Tate und Chase. In manchen Rezensionen habe ich gelesen, wie poetisch die Erzählung sei… echt jetzt? Wenn mehrfach Wörter wie„“ bumsen“ vorkommen, kann ich keine Poesie darin finden. Vielleicht habe ich da auch einfach nur etwas falsch verstanden. Natürlich ist es schön, viel über die Natur zu lesen, aber auch dies blieb mir hier zu oberflächlich:
Fazit:
Kya und ich wurden leider keine Freunde und ich kann den Hype um dieses Werk leider so gar nicht nachvollziehen. Ursprünglich wollte ich drei Sternchen vergeben, nachdem aber der Schluss noch eine Schippe an Unzufriedenheit draufgelegt hat, werden es nur zwei.