Profilbild von Buchbahnhof

Buchbahnhof

Lesejury Star
offline

Buchbahnhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchbahnhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Ratgeber, der dem Leser hohe Wertschätzung entgegen bringt

Empower Yourself
0

Ich mag Bahar Yilmaz, denn sie schreibt bodenständig und immer auch mit einer Wertschätzung dem Leser gegenüber. Sie gibt Anregungen, aber sie stellt sich nicht als Oberlehrerin hin. Jeder entscheidet ...

Ich mag Bahar Yilmaz, denn sie schreibt bodenständig und immer auch mit einer Wertschätzung dem Leser gegenüber. Sie gibt Anregungen, aber sie stellt sich nicht als Oberlehrerin hin. Jeder entscheidet selbst, in wie weit er sich auf die Übungen einlässt, was er für sich annimmt und was er beiseite lässt. Werde zum glücklichsten Menschen, der du sein kannst, beschreibt dieses Buch sehr gut. Werde die beste Version von dir selbst, immer in dem Umfang, wie du es eben sein kannst. Das ist etwas, was du ganz allein für dich bestimmst. Wie weit bist du bereit, dich auf die Übungen einzulassen?

Mit 21 Übungen (Challenges) bringt Bahar Yilmaz uns dazu, unser bisheriges Verhalten zu hinterfragen und zu überdenken. Macht man die Übungen gewissenhaft mit, bleibt es nicht aus, dass man Erkenntnisse über sich selbst gewinnt.Oft sind die Übungen mit einer bestimmten Bewegung, dem so genannten „Power-Move“ verknüpft. Der Power-Move ist eine Bewegung, die mit einer Übung verknüpft wird. So soll es möglich sein, in sekundenschnell durch die Durchführung dieser Bewegung, in den inneren energetischen Zustand zurückzukehren, den man sich dazu erschaffen hat.

Die Übungen beinhalten Meditationen, Atemtechniken und ganz viel Arbeit mit dem Notizbuch. Sich Gedanken über sich selbst machen ist eines der wichtigsten Elemente in diesem Buch.

Lasst euch auf dieses Buch ein und es bringt euch neue Erkenntnisse. Nicht alles lässt sich sofort umsetzen. Es ist definitiv ein Buch, mit dem man immer wieder arbeiten muss, wenn man sich weiterentwickeln möchte.

Was mich gestört hat an diesem Buch ist, dass nicht mit Quellenangaben gearbeitet wird. Nicht alles, was in diesem Buch geschrieben steht, sind, aus meiner Sicht, persönliche Erkenntnisse von Bahar Yilmaz. Dass Zucker wie eine Droge aufs Gehirn wirkt und für den Menschen nicht gut ist, ist die offensichtlichste Tatsache, die sie sich nicht selbst erarbeitet hat, sondern die bereits erforscht ist. In wie weit auch andere Dinge bereits von anderen Wissenschaftlern, spirituell arbeitenden Menschen oder anderen, erarbeitet und von der Autorin hier nur weitergegeben wurden, erschließt sich mir nicht. Ich erwarte keine Fußnoten, wie bei einer wissenschaftlichen Arbeit, aber ein Quellenverzeichnis am Ende des Buches wäre, aus meiner Sicht, notwendig.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung, das Buch zu lesen und die Übungen selbst zu auszuprobieren und die Veränderungen zu erfahren.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Ein schöner sommerlicher Roman

Sommer in Edenbrooke
0

Wie nennt man das Genre? Contemporary Romance? Gefällt mir! Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Frauen nur in Begleitung einer Anstandsdame oder Zofe die Gesellschaft von Männern suchen durften. ...

Wie nennt man das Genre? Contemporary Romance? Gefällt mir! Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Frauen nur in Begleitung einer Anstandsdame oder Zofe die Gesellschaft von Männern suchen durften. Junge Frauen hatten sich zu benehmen, sittsam und anständig zu sein und möglichst wenig aufzufallen. Marianne aber ist anders. Nicht deutlich anders, sie ist auf jeden Fall bemüht, eine anständige junge Dame zu sein, aber sie versprüht auch einen unbändigen Lebensmut, der sie immer wieder dazu bringt, draußen herum zu wirbeln.

Ich hatte so ein bisschen meine Probleme mit unserer Protagonistin, weil sie sehr an sich zweifelt und immer wieder betont, dass es überhaupt nicht sein kann, dass ein junger Mann, wie Philip sich nun gerade in sie verliebt. Sie errötet über alle Maßen schnell. In ihren Gedanken schafft sie es, sich gegen die herrschenden Konventionen aufzulehnen. Nach außen versucht sie aber die gut situierte junge Frau aus gutem Hause zu sein. Ihr Verhalten passte zur Geschichte, denn sie ist zu einer Zeit aufgewachsen, in der junge Damen eben so zu sein hatten, wie es Marianne auch ist.

Philip ist ein sehr ernster, aber nicht zu ernster junger Mann, der früh im Leben Verantwortung übernehmen musste. Mir hat sehr gefallen, wie er sich um Marianne bemüht hat und immer wieder Andeutungen gemacht hat, die dem Leser schnell gezeigt haben, für wen sein Herz schlägt.

Der Schreibstil von Julianne Donaldson ist sehr berührend und ich konnte mir alle Figuren gut vorstellen. Ein bisschen mehr hätte ich mir noch gewünscht, von der schönen Landschaft um Edenbrook herum, beschrieben zu bekommen. Man kann sich in Ansätzen vorstellen, dass der Landsitz in einer wunderschönen Umgebung liegt, wenn die Autorin vom Fluß und vom prächtigen Obst- und Rosengarten berichtet. Hier hätte aber sicher noch ein bisschen mehr Landschaft noch zur romantischen Stimmung beitragen können.

Die Geschichte ist nicht besonders spannend, im Sinne von abenteuerlich, obwohl die Autorin auch noch eine kleine spannende Geschichte hinein bringt. Sie lebt vielmehr von den sich zwischen den Protagonisten entwickelnden Gefühlen und Mariannes Entwicklung in Richtung erwachsen werden.

Die Sprecherin, Ilena Gwisdalla, hat eine sehr angenehme, ruhige Stimme, die gut zu der Geschichte passt. Sie schafft es, mit ihrer ruhigen (aber nicht langweiligen!) Art zu sprechen, die Stimmung dieser Zeit dem Zuhörer nahe zu bringen.

Von mir gibt es 4 Sterne für ein Hörbuch, dass ich euch für den Sommer empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Schöne Geschichte mit anstrengender Protagonistin

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
0

Isabelle ist wirklich ein eigenartiger Mensch. Schon der Anfang, bei dem sie im neu eröffneten Restaurant Thiel darauf besteht, die Suppe zu bekommen, die sie bereits seit 11 Jahren jeden Mittag dort gegessen ...

Isabelle ist wirklich ein eigenartiger Mensch. Schon der Anfang, bei dem sie im neu eröffneten Restaurant Thiel darauf besteht, die Suppe zu bekommen, die sie bereits seit 11 Jahren jeden Mittag dort gegessen hat, zeigt, wie Isabelle tickt. Schnell merkt man aber, dass sie nicht nur eigenartig ist, sondern das Herz auch am rechten Fleck hat, nämlich, als sie Merle über den Weg läuft. Ich habe trotzdem immer ein bisschen zwischen Sympathie und Antipathie geschwankt. Ich habe für sehr viele Verhaltensweisen Verständnis, aber manchmal schoß Isabelle übers Ziel hinaus. Mit ihrere strukturierten Art kommt sie sicher in vielen Phasen des Lebens weiter, aber manchmal muss man sich auch einfach anpassen. Ich muss gestehen, dass ich verwundert war, dass sie so einen großen und tollen Freundeskreis hat. Isabelle wirkt auf mich eher wie jemand, der sich zuhause verkriecht und keine sozialen Kontakte pflegt. Nicht so gut gefallen hat mir, da es für mich nicht zu ihrem Charakter passte, ihre Schwärmerei für Alex. Ein so strukturierter Mensch, wie Isabelle, die Veränderungen fürchtet, ja sogar Panik vor ihnen hat, würde die drohende Insolvenz ihrer Arbeitgeberin, meiner Ansicht nach, ernst nehmen und nicht in Tagträumen versinken, nur weil ein gutaussehender Anwalt vor ihr steht.

Mit Alex hat Petra Hülsmann, meiner Ansicht nach, etwas zu stark in die Klischeekiste gegriffen. Man merkt, dass er den Gegenpart zu Jens darstellen soll, aber dies hätte durchaus etwas dezenter dargestellt werden dürfen. Wirkte auf mich ein bisschen, wie Holzhammermethode.

Dann wäre daneben besagter Jens, Gegenpart zu Alex. Besitzer des Thiel, natürlich gutaussehend und erfolgreich. Aber desillusioniert, was die Liebe betrifft und auch teilweise etwas schroff in seinem Verhalten. Ich war mir zuerst nicht ganz sicher, ob ich ihn mag. Nach und nach erkannte man aber seine Qualitäten und ich mochte es, wie er es schaffte, Isabelle wenigstens ein bisschen aus der Fassung zu bringen. Allein schon, wie er ihr immer wieder Essen vorsetzt, das sie gar nicht haben will, bei dem sie dann aber doch zugeben muss, dass es schmeckt.

Merle ist ein typischer Teenager, 16 Jahre alt, gerade am rebellieren und in einer schwarzen Phase, die sich im Laufe der Geschichte aber zum Glück legt. Merke macht für mich hier tatsächlich eine kleine Entwicklung durch. Daran ist Isabelle nicht unschuldig, weil ich das Gefühl habe, dass Isabelle die Erste ist, die Merle tatsächlich mit ihren Sorgen und Nöten wahrnimmt und unterstützt.

Die Geschichte an sich ist nicht besonders tiefgründig, auch die Figuren sind es nicht, aber es ist eine wunderbare Sommergeschichte (in der sogar Itzehoe erwähnt wurde). Der Schreibstil von Petra Hülsmann ist gewohnt flüssig und humorvoll. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern war die ganze Zeit an Isabelles Seite.

Von mir gibt es 4 Sterne für einen schönen Roman, der sich schnell und gut lesen lässt und den man auf jeden Fall lesen sollte. Petra Hülsmann weiß es, den Leser zu unterhalten und die Figuren vor dem inneren Auge lebendig werden zu lassen.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Sehr schöne Geschichte und wunderbarer Schreibstil

No Return 1: Geheime Gefühle
0

Was hat die Autorin (oder der Verlag?) uns da angetan? Bis August sollen wir warten, um zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht? Geht gar nicht!!! ?

Ich bin wirklich geflasht von der Geschichte. Ich ...

Was hat die Autorin (oder der Verlag?) uns da angetan? Bis August sollen wir warten, um zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht? Geht gar nicht!!! ?

Ich bin wirklich geflasht von der Geschichte. Ich wollte nur kurz noch ein paar Seiten lesen, bevor ich schlafe. Tja… 3 Stunden und 20 Minuten später ist es kurz nach Mitternacht und ich bin durch mit dem Buch. Ich war nicht in der Lage, es aus der Hand zu legen.

Jennifer Wolf gelingt es meisterlich, die widerstreitenden Gefühle der Protagonisten einzufangen und dem Leser nahe zu bringen. Mehr als einmal war ich den Tränen nahe und ein Mal liefen die Augen dann auch über (die Szene in der Abstellkammer, wer das Buch liest, weiß, was ich meine). Sie beleuchtet das Thema Homosexualität, und sich als junger Mensch dazu zu bekennen, sehr behutsam von allen Seiten, auch wenn es gerade Tony ab und an hart trifft, was er zu hören bekommt.

Daneben ist natürlich aber auch das Leben im Showbizz sehr spannend dargestellt und weiß zu unterhalten. Interviews, Konzerte, Autogrammstunden. Das alles müssen die Jungs von WrongTurn meistern, egal, ob sie gerade völlig verschlafen aus einem Flugzeug gestiegen sind, oder die Konzerthalle am Abend vorher wegen einer Bombendrohung geräumt wurde. Professionalität ist das oberste Gebot, auch wenn die Jungs zum Glück jung genug sind, um sich nicht immer professionell zu verhalten. Es macht Spaß, an ihrer Seite zu sein und die Scherze mitzuerleben, die sie untereinander machen.

Drew war derjenige der beiden Protagonisten, der mir besser gefallen hat. Er ist sehr körperlich in seinen Aktionen, rückt Tony aber nicht unangenehm auf die Pelle. Er ist sehr liebevoll im Umgang mit seinem besten Freund und man spürt, aufgrund des wunderbaren Schreibstils, einfach diese Nähe zwischen den beiden Jungs.

Tony hadert, auch bedingt durch seine Erziehung, viel mehr mit sich selbst und mit der gesamten Situation. Was mir nicht so richtig einleuchtet ist, dass seine extrem religiösen Eltern ihn überhaupt mit einer Pop-/Rockband haben ziehen lassen. Das passt für mich nicht so ganz zusammen. Hätte er aber nicht so religiöse Eltern, dann wäre ein Großteil der Story flöten gegangen. Es musste also irgendwie einfach so sein. Tony hat es wirklich extrem schwer mit sich selbst klar zu kommen. Jennifer Wolf gelingt es wunderbar, die innere Zerrissenheit Tonys darzustellen. Man kauft ihm jede Zeile, die er sagt und denkt ab. Ich muss allerdings schon gestehen, dass er mir irgendwann anfing, ein bisschen auf die Nerven zu gehen. So naiv kann man nun auch wieder nicht sein. Selbst ein Tony nicht. Hier hätte ich mir irgendwie ein bisschen früher etwas mehr Einsicht oder zumindest leises Erkennen gewünscht.

Auch die Nebencharaktere, allen voran Shane, Ben und Cassie sind sehr bildhaft gezeichnet. Sie sind für die Geschichte wichtig und sie kommen definitiv nicht zu kurz. Sie alle konnte ich mir gut vorstellen und sie alle haben ihre kleinen Eigenheiten, die sie besonders und einzigartig machen. Cassie war mir von Beginn an unsympathisch, wohingegen Ben, der Security-Mann fast ein bisschen, wie Tonys Vater daher kam. Ich hätte mir eventuell gewünscht, dass Tony sich ihm anvertrauen kann. Cassies umgang mit „Anton“ fand ich völlig daneben. Sie benimmt sich unmöglich, macht den Jungs noch zusätzlichen Druck. Die ist nur auf das Geld und den Erfolg aus und hat überhaupt kein Herz. Furchtbare Frau!

Von mir gibt es 4 Sterne, weil mir Tony irgendwann ein bisschen anfing auf die Nerven zu gehen und damit der Roman für mich fast anfing zu kippen. Mit dem extrem fiesen Cliffhanger hat Jennifer Wolf mich dann aber wieder total eingefangen. Ich weiß nicht, wie ich es bis zum zweiten und letzten Band der Reihe aushalten soll.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Hörenswerter Liebesroman

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
1

In diesem Buch geht es um Nick, der im ersten Band (Geheimzutat Liebe) eine Nebenrolle gespielt hat und um Claire. Aber auch Brooke und Drew treffen wir, zumindest kurz, wieder.

Mit Nick hatte ich zu ...

In diesem Buch geht es um Nick, der im ersten Band (Geheimzutat Liebe) eine Nebenrolle gespielt hat und um Claire. Aber auch Brooke und Drew treffen wir, zumindest kurz, wieder.

Mit Nick hatte ich zu Anfang meine Schwierigkeiten. Er wirkt sehr großkotzig, sehr von sich überzeugt und das mag ich an Männern (und an Frauen) nicht sonderlich. Ein bisschen wandelt er sich im Lauf der Geschichte und ich glaube inzwischen, dass hinter seiner arroganten Art zum Teil auch Unsicherheit und Selbstschutz steckt. Ich habe ihn durchaus zu schätzen und vielleicht sogar ein bisschen zu lieben gelernt. Er ist aber bei Weitem nicht solch ein Traumtyp, wie Drew es ist. Nick bleibt für mich leicht unnahbar.

Claire hat mir zu Anfang auch nicht viel besser gefallen, denn auch sie ist rechthaberisch und kommt ein bisschen arrogant rüber. Man merkt aber schnell, dass dies nur der Fall ist, wenn sie auf Nick trifft und dieser sie mit seiner Art zum brodeln bringt. Claire beweist im Laufe des Buches, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts und macht vor allem durch die witzigen Dialoge zwischen Nick und Claire sehr viel Spaß. Die beiden gönnen sich nicht das schwarze unterm Nagel, hat man manchmal das Gefühl. Nick will Claire unbedingt von seinen Kochkünsten überzeugen. Claire will sich, zumindest zu Beginn, definitiv nicht überzeugen lassen.So unzugänglich, wie sie sich zunächst gibt, ist sie aber im weiteren Verlauf gar nicht. Es ist schön, zu sehen, wie sich zwischen den beiden Protagonisten etwas zunächst sehr Zartes und später deutlich Romantisches entwickelt.

Sehr gefallen hat mir die Auflösung von Nicks Problem (ich möchte es hier nicht verraten, denn das wäre ein Spoiler), aber, wenn man es weiß, dann erkennt man auch rückblickend die Hinweise, die Poppy eingestreut hat. Man hätte eventuell darauf kommen können.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine Hörempfehlung. Aufgrund der etwas sperrigen Figuren konnte ich mich nicht ganz so gut in die Geschichte hineinfallen lassen, wie beim ersten Band, aber, er ist auf jeden Fall hörenswert.