Cover-Bild Worte und Wunder
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 17.11.2021
  • ISBN: 9783423263092
Ann-Sophie Kaiser

Worte und Wunder

Schicksalsroman einer Buchhandlung – Roman

Wer braucht Bücher, wenn die Butter fehlt fürs Brot? Alle, die vom Aufbruch träumen …

Es geht ums Überleben, aber die junge Ruth, Tochter einer Buchhändlerfamilie, weigert sich, nur an die Butter fürs Brot zu denken. Der Vater hat für die Literatur gelebt und tüchtig war er auch. Er wollte den Namen der Familie großmachen. Die Buchhandlung erweitern. Schlimm, dass er mit ansehen musste, wie der alterwührdige Laden am Rathaus Schöneberg ausbrannte. Das war, als würde das Feuer auch an ihm fressen. Friedrich war sein Hoffnungsträger, Ruths Ideen hat er nicht gehört. Aber jetzt ist sie am Zug. Sollen die anderen Kartoffelschalen abkochen. Berlin braucht Stimmen und Geschichten. Berlin braucht Fantasie.

Die dunklen Jahre sind vorbei.

Die Buchhandlung Klinger hat überlebt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Nahrung für den Geist, nicht nur für den Körper

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Berlin-Schöneberg 1948: Ruth hat nach dem 2. Weltkrieg den Buchladen ihres Vaters wiedereröffnet, zwar nicht im alten Gebäude, denn dieses ist im Krieg ausgebrannt, aber an anderer Stelle in kleinerem ...

Berlin-Schöneberg 1948: Ruth hat nach dem 2. Weltkrieg den Buchladen ihres Vaters wiedereröffnet, zwar nicht im alten Gebäude, denn dieses ist im Krieg ausgebrannt, aber an anderer Stelle in kleinerem Format. Da ihr Vater und ihr Bruder Friedrich im Krieg geblieben sind, ist nun sie die einzige, die weiter am Buchladen der Familie Klinger festhält. Aber die Zeiten sind schwer und ihre Schwägerin Rosa ist ihr keine große Hilfe, wenn sie auch großes Geschick im Umgang mit Menschen beweist. Rosa sieht das etwas anders, denn sie ist gerne im Laden, allerdings gibt ihr Ruth immer das Gefühl, dort nicht gern gesehen zu sein, aber zuhause fühlt sie sich einsam, vorallem weil ihre Schwiegermutter Elisabeth nur zu den Mahlzeiten ihr Zimmer verlässt und kaum spricht. Eines Tages taucht die 18-jährige Lore an der Haustür der Familie auf und niemand weiß, wie sie auf deren Frage nach einer Anstellung in der Buchhandlung reagieren sollen, laufen die Geschäfte doch nicht so besonders gut. Niemand ahnt jedoch etwas von Lores Geheimnis, die eigentlich auf der Suche nach ihrem Vater Friedrich Klinger senior ist, der laut einem Brief ihrer Mutter ihr Vater sein soll. Die Liebe zur Literatur macht sie der Familie aber sympathischer und dank Rosa bekommt sie doch noch eine Chance.

Ann-Sophie Kaiser schreibt sehr flüssig, aber auch tiefgründig. Die Handlung wirkt niemals konstruiert und könnte sich genauso in der Vergangenheit abgespielt haben. Die drei Protagonistinnen sind grundverschieden und ergänzen sich gerade deshalb perfekt. Da die Handlung aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird, bleibt es immer interessant und wird niemals zu eindimensional.

Mich konnte der Roman sofort fesseln und ich habe nun meinen Tag im Berlin der 1950er Jahre verbracht. Es gefällt mir, dass die Herangehensweise an die Nachkriegszeit eine andere ist, denn hier stehen die Bücher immer im Vordergrund, der Hunger und die allgemeine Not finden zwar Einzug in die Geschichte, aber niemals zu vordergründig. Auch die drei Frauen sind mir sehr sympathisch, haben sie doch alle eine schwere Zeit hinter sich und wollen nun das Beste aus ihrer Zukunft machen.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Bücher, Bücher, Bücher

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Einst war die Buchhandlung Klinger d e r Treffpunkt für alle, die sich für gute Literatur, große Schriftsteller und Büchern in Hülle und Fülle interessiert haben. Doch nach dem Krieg steht die Buchhandlung ...

Einst war die Buchhandlung Klinger d e r Treffpunkt für alle, die sich für gute Literatur, große Schriftsteller und Büchern in Hülle und Fülle interessiert haben. Doch nach dem Krieg steht die Buchhandlung auf wackligen Füßen. Wer kauft schon ein Buch und taucht ein in das Reich der Fantasie, wenn der Magen knurrt und die Lebensmittel knapp sind? Aber genau das ist es, was Ruth antreibt, denn sie möchte es den Menschen in Berlin wieder ermöglichen, einen Platz für gute Geschichten, aufregende Abenteuer und seriöse Literatur in ihrer Buchhandlung zu finden. Da bleibt nur eines übrig...Ärmel hochkrempeln und loslegen...

Ann-Sophie Kaiser erzählt in ihrem Buch "Worte und Wunder" nicht nur die Geschichte von Ruth und ihrer Familie im Nachkriegsdeutschland, sondern sie ermöglicht den Leser:innen mitzuerleben, wie sich der Hunger nach guten Büchern ausbreitet und die Lust aufs Lesen wieder erwacht.

Es ist ein Streifzug durch die Wiederauferstehung der Buchverlage, die mit Hilfe von emsigen Buchhändler:innen Ende der 1940er Jahre wieder Romantik, Fantasie und Abenteuer in Buchform auf den Markt bringen können.

Ruth geht mir leider zu oft mit angezogener Handbremse durch das Leben und bremst dabei nicht nur sich, sondern auch die Leser:innen aus. Es gelingt ihr nicht ganz, die Lesenden von sich zu überzeugen und sie mit in ihre Geschichte zu ziehen.

Ganz anders Rosa - wenn sie den Raum betritt, scheint sofort die Sonne und sie verbreitet gute Laune. Ihre Liebe zu Büchern schwappt regelrecht aus den Seiten über und lädt die Leser:innen dazu ein, sich von ihr beraten zu lassen und ein Buch zu finden, dass zu ihr/ihm passt.

Die Autorin beschreibt die Handlungsorte inmitten der Trümmerberge von Berlin sehr authentisch und zeigt die Gesichter der Stadt im Wandel der Nachkriegszeit. Währungsreform, Spätheimkehrer, Wirtschaftsblockade und die aufgeheizte Stimmung am 17.Juni 1953 werden hier zum historischen Hintergrund für die Familiengeschichte. Die Spuren des Krieges in Herz und Seele verankert, wagen Ruth und Rosa einen Neustart und beweisen, dass es sich immer lohnt, für seine Träume zu leben und diese in die Tat umzusetzen.

Manchmal wird es mir ein bisschen zu kitschig und der Schluss wirkt wie das Ende eines typischen 50er-Jahre Kinofilmes, aber irgendwie passt trotzdem alles zusammen und ergibt ein stimmiges Bild.

Ein Buch mit Herz über Bücher und den Mut, die eigenen Träume niemals aufzugeben.

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