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Veröffentlicht am 23.02.2022

Große Leseempfehlung

Wie ein leuchtender Stern
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Wie ein leuchtender Stern von Tahereh Mafi
erschienen bei Sauerländer

Zum Inhalt

Shadi hat niemanden, mit dem sie reden kann. Weder über die täglichen Anfeindungen in der High School oder auf der Straße, ...

Wie ein leuchtender Stern von Tahereh Mafi
erschienen bei Sauerländer

Zum Inhalt

Shadi hat niemanden, mit dem sie reden kann. Weder über die täglichen Anfeindungen in der High School oder auf der Straße, weil sie Muslima ist und ein Kopftuch trägt, noch über den Unfalltod des geliebten Bruders. Und schon gar nicht über ihre heimliche Liebe zu Ali. Sogar ihre beste Freundin hat mit ihr gebrochen. Mühsam versucht Shadi, die zerbrechliche Fassade aufrecht zu erhalten und den Alltag zu bestehen. Noch ahnt sie nicht, dass sich die Hoffnungen, die mit ihrem Namen verbunden sind, erfüllen werden. Shadi bedeutet »Freude«.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Auf dem Cover des Buches sieht man Protagonistin Shadi in Umrissen. Sie rückt in den Hintergrund, der Titel des Buches in den Vordergrund. Gefiel mir sehr gut. Geschildert wird die Geschichte in der ersten Person.

Der Himmel riss mit einem plötzlichen Knack auf, und in der dazwischenliegenden Sekunde – in diesem Pulsschlag vor dem Wolkenbruch – dachte ich über Reglosigkeit nach.
Seite 15

Wer die Bücher von Tahereh Mafi kennt, weiß, dass wir es hier wieder mit einer besonderen Geschichte und ihrem unnachahmlichen Schreibstil zu tun haben. Es war einfach ein Genuss, ihren Worten zu folgen und jede Seite in sich aufzusaugen. Wenn man mich am Ende des Buches fragt, worum es eigentlich in der Geschichte ging, ist dies für mich schwer zu beantworten. Es wird dem Leser ein minimaler Einblick in einen bestimmten Zeitabschnitt von Hauptfigur Shade gewährt. Ein Lebensabschnitt, der für das junge Mädchen sehr schwer und prägend war. Die Autorin spricht in diesem Buch so viele verschiedene Themen ein und verpackt sie in eine wunderschöne Sprache. Es geht um Rassismus, um schreckliche Anfeindungen, Traditionen und Regeln. Nicht zu vergessen sind Trauer, Liebe und Freundschaft, die auch einen Platz in dieser Story finden. Zudem müssen wir als Leser mitansehen, wie schnell sich das Leben eines recht glücklichen Teenagers innerhalb eines Wimpernschlages verändert und einen regelrechten Zerfall allem bisher Gekanntem mit sich bringt. Außerdem wird auf die schwierige Lage nach dem 11. September in Bezug auf Migranten in Amerika eingegangen und den Krieg zwischen Iran und Irak. Eine unendliche Mischung, die erschreckt und zugleich auch nachdenklich stimmt.

„Ich bin der Typ von niemandem. Die meisten Leute werfen einen Blick auf mich und rennen dann schreiend weg.“
Seite 61

Tahereh Mafi hat mit diesem Buch wieder etwas ganz Besonderes erschaffen. Ihr Schreibstil ist einfach stellenweise sehr poetisch, manchmal auch mit der ein oder anderen Metapher versehen. Die Autorin spricht gerade in diesem Buch viele verschiedene Themen an, lässt uns Leser einen wirklich nur kurzen Einblick in das Leben eines iranischen Mädchens in Amerika nach dem 11. September erhaschen und löst dabei – zumindest bei mir – eine Menge an Emotionen aus. Das Einbringen von Sätzen in Farsi fand ich toll und passend. Das gewohnte Leben, das sich auf Grund eines Schicksalsschlages grundlegend verändert, aber am Ende doch noch ein Funken Hoffnung besteht, wurde in meinen Augen meisterhaft umgesetzt. Es ist schwierig, ein bestimmtes Thema für dieses Buch in den Vordergrund zu stellen. Insgesamt ist hier ganz viel und ich bin wieder einmal nur restlos begeistert. Emotional stellenweise sehr aufwühlend. Obwohl es relativ wenig Seiten beinhaltet, wurde alles gesagt. Große Leseempfehlung von mir!


Zum Autor

Tahereh Mafi wurde 1988 in einer Kleinstadt in Connecticut, USA, geboren. Sie ist iranischer Abstammung und die Jüngste von fünf Geschwistern neben vier älteren Brüdern. Ihr Debütroman ›Shatter Me‹ (dt.: ›Ich fürchte mich nicht‹), der erste Band einer Trilogie, ist 2011 in den USA erschienen, wurde in über 30 Sprachen übersetzt und stand auf den Bestsellerlisten der New York Times und der USA Today. Mafi ist mit dem Filmemacher und Schriftsteller Ransom Riggs verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Santa Monica, Kalifornien.


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ab 13 Jahren
288 Seiten
übersetzt von Henriette Zeltner-Shane
ISBN 978-3-7373-5902-3
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/tahereh-mafi-wie-ein-leuchtender-stern-9783737359023

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Jahreshighlight

HOME – Haus der bösen Schatten
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HOME – Haus der bösen Schatten von Riley Sager
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Als Maggie ein Kind war, floh die ganze Familie eines Nachts aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück. Maggie selbst ...

HOME – Haus der bösen Schatten von Riley Sager
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Als Maggie ein Kind war, floh die ganze Familie eines Nachts aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung daran, was in jener Nacht wirklich geschah. Jetzt, 25 Jahre später, erbt Maggie nach dem Tod ihres Vaters das Haus. Doch kaum ist sie wieder dort, geschehen unerklärliche und zutiefst schaurige Dinge. Baneberry Hall war in seiner 100-jährigen Geschichte immer wieder Schauplatz grauenvoller Geschehnisse, böser Gedanken – und mehrerer Morde. Und während Maggie sich immer tiefer in das Geheimnis des Hauses verstrickt, greift das Böse auch nach ihr.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers wirkt düster und geheimnisvoll. Es passt perfekt zur Geschichte und das eigentliche Haus konnte ich mir in etwa auch so vorstellen wie abgebildet. Die Story wird abwechselnd in der dritten und ersten Person erzählt, wobei es sich um die Vergangenheits- und die Gegenwartsform handelt. Letzteres ist eher ungewöhnlich, passte aber ebenso perfekt wie das Cover. Außerdem wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen geschildert, was interessant war.

Maggie hat mit ihren Eltern vor 25 Jahren für nur 20 Tage in dem sagenumwobenen Haus Baneberry Hall gelebt. Ihre Erinnerungen daran sind ausgelöscht, was zum Teil selbst für eine Fünfjährige ungewöhnlich ist. Ihre Erinnerungen bezieht sie aus dem Buch, das ihr Vater nach ihrer überstürzten Flucht schrieb und ruhmreich veröffentlichte. Ich fand Maggie äußerst sympathisch und ging mit ihr durch eine intensive Zeit – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Sie muss den Grund herausfinden, warum ihre Familie damals so plötzlich aufbrach und nie in das Haus wiederkehrte. Nicht einmal ihre Kleidung oder Fotos haben sie damals mitgenommen … Maggie trifft bei ihrer Spurensuche auf Menschen und auch Gegenstände, die sie nur aus dem Buch ihres Vaters kennt, was schon ein wenig seltsam für die junge Frau sein musste.
Die Begehung des Hauses in der Vergangenheit ist detailliert geschildert, so dass ich mir ein gutes Bild von Baneberry Hall machen konnte. Es ist damals schon alt und auf gewisse Art und Weise düster, was mitunter eine beklemmende Atmosphäre heraufbeschwor.

Trauer ist so perfide. Sie kann sich stundenlang zurückziehen, als wäre nichts geschehen. Und dann, wenn man sich gut fühlt und verwundbar ist, springt sie einen an wie ein Geisterbahnskelett, und all der Schmerz, den man überwunden zu haben glaubte, kehrt mit voller Macht zurück.
Seite 23

Riley Sager hat mir mit diesem Buch ein wahres Gänsehaut-Feeling beschert. Die Geschichte ist wahnsinnig atmosphärisch, düster und zum Teil auch unheimlich. Ich habe bisher alle Bücher des Autors gelesen, aber dieses hat allen noch die Krone aufgesetzt! Mir gefielen die abwechselnden Perspektiven sehr gut – ich habe nach jedem Kapitelende dem nächsten Kapitel entgegengefiebert. Beide Zeiten waren gleichmäßig spannend angelegt und von den vielen Plot-Twists am Ende wurde mir fast schwindelig. Gerade, wenn ich dachte, dass ich die Lösung vor mir hatte, schwenkte der Autor um und setzte noch einen drauf. Es war ein wirklich unglaubliches Leseerlebnis, ein Pageturner, der auch an Übernatürlichem nicht spart und einen mit der Erkenntnis zurücklässt, dass man nicht immer alles zu 100% aufklären kann und muss. Absolutes Jahreshighlight für mich und große Empfehlung an alle zukünftigen Leser!


Zum Autor

Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.


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432 Seiten
übersetzt von Christine Blum
ISBN 978-3-423-21988-4
Preis: 11,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIjav7ocKw9AIVg-F3Ch2-Mw38EAAYASAAEgI-yvD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/riley-sager-home-haus-der-boesen-schatten-21988/

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Einfach nur grandios

Talberg 1977
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Talberg 1977 von Max Korn
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Maria lebt allein im Wald. Sie hat zwei Ehen hinter sich, ihr erste Gatte war ein Choleriker, der zweite ein Säufer. Beide sind lange tot. Die ...

Talberg 1977 von Max Korn
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Maria lebt allein im Wald. Sie hat zwei Ehen hinter sich, ihr erste Gatte war ein Choleriker, der zweite ein Säufer. Beide sind lange tot. Die Leute aus dem Dorf halten sie für eine Hexe, der man besser aus dem Weg geht. Wenn jemand stirbt, gibt man der Hexe die Schuld. Doch niemand ahnt ihr wahres Geheimnis – und wie gerne der Tod ihr zur Hand geht.

Talberg ist ein kleiner abgelegener Ort am äußersten Rand der deutschen Provinz. Fernab der großen Zentren und im Schatten eines gewaltigen Berges gelegen, scheint sich hier über die Jahrzehnte hinweg das Böse immer wieder zu sammeln. Drei Romane spielen zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Ort. Vier ortsansässige Familien bestimmen das Geschehen – wechselweise sind sie mal Opfer, mal Täter, mal Ermittler. Und natürlich sind alle Fälle miteinander verbunden …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieser Fortsetzung passt sehr gut zum Vorgänger und ist erneut schlicht gehalten und besitzt keine knalligen Farben. Vorne im Buchdeckel findet der Leser ein Personenverzeichnis, was für mich auch sehr nützlich war. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person und das Buch ist wieder in zwei Buchteile unterteilt – das Buch Maria und das Buch Josef. Hat aber nichts mit einem Stall und einem Baby zu tun ;)

Maria ist 72 Jahre alt und als Kräuterhexe in Talberg verschrien. Sie hat sich vor mehr als 30 Jahren von dem Dorf abgewandt und lebt nun in einem Haus weit ab vom Schuss im Wald. Allein dadurch wurde eine düstere Atmosphäre heraufbeschworen, was mir sehr gut gefiel. Wir erhalten im Laufe der Zeit einen Überblick über verschiedene Ereignisse, die Marias Leben betreffen. Diese werden relativ kurz abgehandelt, aber man bekommt als Leser trotzdem genügend Informationen. Maria hat ein Geheimnis, das am Ende auch ans Licht kommt. Aber mehr am Rande und als Leser sollte man zwischen den Zeilen lesen können – eine allumfassende Aufklärung fehlt hier, was ich aber genau deswegen absolut grandios fand.
Das Personenverzeichnis fand ich nützlich, auch wenn ich Band 1 erst vor wenigen Wochen gelesen habe und die meisten Figuren aus dem Auftakt hier gar nicht mehr präsent sind. Man muss dazu ja auch bedenken, dass sich diese Fortsetzung mehr als 40 Jahre später abspielt – da ist verständlicherweise nicht mehr jeder aus Band 1 am Leben und es dreht sich vordergründig um eine andere Familie. Trotzdem oder gerade deswegen fand ich diese Geschichte um so einzigartiger. Der Prolog hat es schon in sich und es gibt auch innerhalb der Story einen Bogen zu dieser Zeit. Aber auch hier fehlt die 100%ige Aufklärung.

Max Korn hat mich mit Band 2 seiner Trilogie rund um das Dörfchen Talberg komplett begeistert. Hatte ich im ersten Teil noch leichte Schwierigkeiten mit einigen Gegebenheiten und dem Schreibstil, so las sich diese Fortsetzung innerhalb kürzester Zeit nur so weg. Für mich persönlich waren das Buch Maria und sie selbst als Person am interessantesten, aber auch der Rest der Geschichte konnte mich für sich einnehmen. Die Atmosphäre, die Legenden und ein ominöser Keller machten dieses Buch für mich zu einem großen Highlight. Der zweite Teil des Buches bezieht sich mehr auf die Ermittlungen zu einem verschwundenen Mann, was aber auch durchaus interessant war. Der Inspektor gefiel mir ebenfalls recht gut. Natürlich ist es keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne, was die Figuren angeht, aber trotzdem hängt alles miteinander auf eine gewisse Art und Weise zusammen. Ich bin wirklich rundum zufrieden mit diesem Mittelband und schon sehr gespannt auf das Finale.


Die Reihe

Talberg 1935 http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2103
Talberg 1977
Talberg 2022 (erscheint voraussichtlich im Mai 2022)


Zum Autor

Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Autors. Seine Romane stehen regelmäßig in den Top 20 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Einen Teil seiner Jugend verbrachte Korn in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald, dessen Geschichte und Legenden ihn zu seiner großen neuen Spannungstrilogie inspirierten.



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384 Seiten
ISBN 978-3-453-42460-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/?gadsnetwork=g&gclid=EAIaIQobChMIsNm8ysvw9AIVtY1oCR3y5QluEAAYASAAEgKS2vD_BwE
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Talberg-1977/Max-Korn/Heyne/e574002.rhd

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Absolute Leseempfehlung

Die Stiefmutter
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Die Stiefmutter von Rebecca Fleet
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Alex und Natalie sind glücklich verheiratet. Natalie hat Alex nicht nur über den Tod seiner ersten Frau hinweggeholfen, sondern ist ...

Die Stiefmutter von Rebecca Fleet
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Alex und Natalie sind glücklich verheiratet. Natalie hat Alex nicht nur über den Tod seiner ersten Frau hinweggeholfen, sondern ist auch eine liebevolle Stiefmutter für seine Tochter Jade. Doch eines Abends bricht in Alex' Abwesenheit ein Feuer im gemeinsamen Haus aus – und Jade überlebt nur knapp. Im Krankenhaus spricht sie von einem unheimlichen Mann, vor dem sie sich in dieser Nacht versteckt hat. Natalie bestreitet jedoch, dass ein Fremder im Haus gewesen sein könnte. Als Jade sich immer seltsamer verhält, beginnt Alex Nachforschungen anzustellen – ohne zu ahnen, dass dabei seine heile Welt in Flammen aufgehen könnte …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers ist relativ schlicht gehalten, übte auf mich aber eine große Anziehung aus. Da sieht man wieder, dass es auch mit einfachen Mitteln gelingt, den Leser in seinen Bann zu ziehen ;) Geschildert wird die Story in der ersten und der dritten Person. Das Buch ist gegliedert in das Jahr 2017, das unsere Gegenwart repräsentiert und in das Jahr 1999. Auf beiden Zeitebenen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt.

Natalie ist erst seit zwei Jahren mit Alex zusammen, davon einige Monate verheiratet. Es war nicht ganz einfach für sie in einen Haushalt zu kommen, in dem ein heranwachsender Teenager lebt, aber Natalie und Jade kommen gut miteinander zurecht. Ich empfand Natalie als recht ruhige Person, die mir gut gefiel. Sie hütet ein Geheimnis, das sich erst nach und nach durch die Rückblicke dem Leser offenbart. Sehr interessant von der Autorin gemacht, da wir uns immer über 80 bis 100 Seiten in der jeweiligen Zeit befinden. Dadurch bekommt man ein gutes Verhältnis für die Gegebenheiten und die Figuren.
Alex fand ich jetzt auch nicht gerade unsympathisch, aber so ganz mein Fall war er irgendwie nicht. Vielleicht liegt es an dem Chatverlauf mit einer jungen Dame, was ich für einen verheirateten Mann nicht unbedingt ideal finde. Aber sein Engagement gegenüber seiner Frau und Tochter, um herauszufinden, wie es überhaupt zu dem Brand kam, war schon klasse.
Rachel und Sadie sind Schwestern, deren Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird. Rachel ist eher der vernünftige Typ, Sadie der ungestüme. Gerade sie ist leicht beeinflussbar und ihr Leben verläuft nicht unbedingt gradlinig. Was die beiden mit der Gegenwart zu tun haben, müsst ihr aber selbst herausfinden. Ich fand den Wechsel zwischen den Zeiten echt genial.

Rebecca Fleet konnte mich mit ihrem ruhigen Thriller auf ganzer Linie überzeugen. Ich mochte ihren Schreibstil, ihre Erzählweise und die Darstellung ihrer Charaktere. Der Anfang war schon gleich spannend, da wir Leser direkt in die Szene mit dem brennenden Haus hineingeworfen werden – alles andere ergibt sich dann nach und nach und die Spurensuche beginnt. Die Autorin hat mehrere kleine Baustellen in die Geschichte eingewoben, die aber nicht übertrieben wirken und am Ende auch ein großes Ganzes ergeben. Auf die Auflösung bin ich nicht gekommen und war dementsprechend überrascht. Bisher war es mein erstes Buch der Autorin, aber definitiv nicht das letzte. Für einen Thriller eher ruhig als blutig, aber Spannung ist auf jeden Fall vorhanden. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung.

Menschen treten nicht bloß als unbeschriebene Blätter in unser Leben, damit wir unsere Liebe darauf projizieren können – sie sind komplex, voller Erfahrungen und Emotionen. Ihre Vergangenheit macht sie zu dem, wer sie sind.
Seite 186


Zum Autor

Rebecca Fleet lebt in London und arbeitet in der Marketingbranche. »Die Stiefmutter« ist ihr zweiter Roman.


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448 Seiten
übersetzt von Ivana Marinović
ISBN 978-3-442-49222-0
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Die-Stiefmutter/Rebecca-Fleet/Goldmann/e592409.rhd

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Absolutes Highlight

BAD DREAMS – Deine Träume lügen nicht
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Bad Dreams – Deine Träume lügen nicht von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Arden Maynor ist sechs Jahre alt, als sie schlafwandelnd das Haus verlässt und in einer Sturmnacht verschwindet. ...

Bad Dreams – Deine Träume lügen nicht von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Arden Maynor ist sechs Jahre alt, als sie schlafwandelnd das Haus verlässt und in einer Sturmnacht verschwindet. Die Polizei und Feuerwehr, Freunde und Fremde suchen alles nach ihr ab und halten verzweifelte Mahnwachen. Der Fall wird zu einem nationalen Medienspektakel. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit wird Arden Tage später gefunden, in einem unterirdischen Abwasserschacht – und am Leben. Die Rettung grenzt an ein Wunder, die Öffentlichkeit ist wie besessen von Arden.

Viele Jahre später lebt sie unter dem Namen Olivia hunderte Meilen entfernt. Doch nun, wo der zwanzigste Jahrestag ihrer Rettung näher rückt, fühlt sie sich wieder beobachtet. Eines Nachts wacht sie plötzlich außerhalb ihres Bettes auf, wie damals. Und zu ihren Füßen liegt die Leiche eines Mannes, den sie aus ihrem früheren Leben kennt …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover passt für mich perfekt zu der vorliegenden Geschichte. Düster angehaucht und dazu strahlt es eine ganz eigene Atmosphäre aus. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht der Protagonistin Olivia. Zwischen den einzelnen Kapiteln hat die Autorin immer wieder Protokolle, Zeitungsberichte oder Live-Aufnahmen eingesetzt, was ich sehr interessant fand.

Olivia ist 26 Jahre alt und war vor fast genau 20 Jahren drei Tage spurlos verschwunden. Noch heute gibt ihr Überleben Rätsel auf, ebenso die Geschichte, die damals und auch alle paar Jahre wieder durch die Medien geistert. Olivia hat nach der Highschool ihren Namen ändern lassen, damit sie nicht länger das Mädchen aus Widow Hills ist. Doch irgendwann und irgendwie kommt früher oder später alles ans Licht … Mir gefiel Olivia sehr gut und durch den personalen Erzählstil wurde es mir leicht gemacht, ihre Gefühle und Handlungen hautnah zu erleben und zu verstehen. Ihre Verzweiflung, selbst nicht genau über diese tragischen Tage Bescheid zu wissen, war spürbar. Die Angst, wieder von den Medien entdeckt zu werden, war nachzuvollziehen. Durch die Leiche, die auf Olivias Grundstück gefunden wird, kommen die Fragen verstärkt wieder hoch und man merkt als Leser deutlich, dass dieses Trauma sowohl körperliche als auch seelische Spuren bei der jungen Frau hinterlassen hat …

Ich hatte immer noch Handdesinfektionsmittel in meiner unteren Schublade. Hielt drei Meter Abstand von Besuchern, um Händeschütteln zu vermeiden.
Seite 39

Rick ist Olivias Nachbar und hat ihr zudem ihr jetziges Haus verkauft. Auf mich wirkte er einerseits sehr sympathisch, andererseits hatte ich immer das Gefühl, dass Rick etwas zu verbergen hat. Ob ich richtig lag, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht – das würde ja dem Ganzen die Spannung nehmen ;) Auf jeden Fall ist er ungefragt auf Olivias Seite und gibt ihr die Rückendeckung, die sie braucht.
Bennett arbeitet wie Olivia im Krankenhaus und ist ein guter Freund von ihr. Er weiß genauso wenig wie andere Leute in Olivias Umgebung, wer sie ist oder vielmehr war. Mir persönlich war Bennett ein wenig zu aufdringlich, aber auf der anderen Seite kümmert er sich in einer Notsituation aufopferungsvoll um Olivia. Ist ja auch nicht zu verachten.

Megan Miranda hat mich mit ihrem neuesten Thriller wieder spannende Lesestunden verbringen lassen. Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen, aber mit diesem ist es ihr gelungen, mir persönlich ein Highlight zu bescheren. Ich war sehr von der Geschichte selbst angetan, dem Aufbau der Story und dem Düsteren und Geheimnisvollen. Das Buch ist relativ ruhig gehalten und auch recht unblutig, was vielleicht nicht für jeden Thriller-Fan das richtige ist. Mir gefiel es sehr und ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, welche Auflösung dahinterstecken könnte. Die Idee mit dem Schlafwandeln und dem dazugehörigen Kontrollverlust fand ich spannend und auch perfekt inszeniert. Dass Olivia an sich zu zweifeln beginnt, dazu noch die fehlende Erinnerung an ihre Tage unter der Erde war nachvollziehbar und toll dargestellt. Ich bin restlos begeistert und die Auflösung war für mich eine richtige Überraschung. Von mir gibt es eine glatte Leseempfehlung.


Zum Autor

Megan Miranda ist eine erfolgreiche amerikanische Autorin und steht seit ihrem Spannungsdebüt »Tick Tack« mit jedem neuen Thriller wochenlang auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Markenzeichen sind atemlos machende Pageturner und Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen – bis zur letzten Seite. Auch mit ihrem neuen großen Thriller »SMALL TOWN« garantiert sie für clevere psychologische Spannung mit Gänsehautfaktor.
Megan Miranda lebt mit ihrer Familie in North Carolina.


WERBUNG
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384 Seiten
übersetzt von Cathrin Claußen
ISBN 978-3-328-10754-5
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penguin/71000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/BAD-DREAMS-Deine-Traeume-luegen-nicht/Megan-Miranda/Penguin/e576525.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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