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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Wir müssen ihn schützen!

Auerhuhn
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Klappentext:

„Ein Urvogel verschwindet. Das sagt Prof. Peter Berthold, der bekannte Ornithologe und Vogelschützer, über das Auerhuhn. Seit über 65 Jahren beobachtet, erforscht und begleitet er dieses ...

Klappentext:

„Ein Urvogel verschwindet. Das sagt Prof. Peter Berthold, der bekannte Ornithologe und Vogelschützer, über das Auerhuhn. Seit über 65 Jahren beobachtet, erforscht und begleitet er dieses „urige“, hierzulande immer seltenere Geschöpf. Emotional und engagiert berichtet er von der dramatischen Geschichte einer Art, die wie kaum eine andere Sinnbild für die Fauna des deutschen Waldes ist. Sein Fachwissen wird bereichert von persönlichen Erzählungen aus sechs Jahrzehnten eindrucksvoller Erlebnisse auf seinen Beobachtungstouren im Schwarzwald.“



Das Auerhuhn ist ein standorttreuer Vogel. Wenn er seinen Platz in der Natur, seiner Heimat, verliert, verlieren wir Menschen ihn für immer. Autor und Vogelexperte Prof. Peter Berthold geht hier wieder mit gewohnt ruhiger und auch leicht mahnender Stimme vor um uns diesen Prachtvogel näher zu erläutern.

Wir beginnen einerseits mit dem Wald an sich und warum sich dort so besondere Wesen entwickelt haben. Weiter geht es dann mit dem „Urhahn“, einigen Märchen und dann nimmt Berthold uns wieder mit auf seine einzigartigen Beobachtungsreisen. Er kann eben nicht nur sehen und beobachten sondern eben das auch aufschreiben und dem Leser auf ganz besondere Weise zugänglich machen. Er beschreibt nicht nur den Auerhahn von seiner Biologie her, sondern eben auch sein Sozialverhalten.

Das Buch hat, egal ob bewusst oder unbewusst, einen bitteren Beigeschmack und warum? Berthold zeigt auf, welch wunderschönes Geschöpf gerettet bzw. beschützt werden muss in unserer Natur, denn wenn wir so weiter machen, ist der Urhahn bald für immer verschwunden. Es muss ein Umdenken durch die Masse gehen. Einige Waldgebiete, die mittlerweile unter strengstem Schutz stehen, sind zumindest ein Anfang aber es müssen auch die Gebiete sein, die das Auerhuhn und so viele andere gefährdete Tierarten ihr Zuhause nennen.

5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 14.02.2022

5 Sterne

Aus dem Rucksack des Meisters
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Klappentext:

„„Tiefe Wahrheiten sind einfach“, war das Motto des großen Shiatsu-Meisters und Heilpraktikers Hiroshi Nozaki. Alles, was er zum Leben brauchte, trug er in einem kleinen Rucksack bei sich. ...

Klappentext:

„„Tiefe Wahrheiten sind einfach“, war das Motto des großen Shiatsu-Meisters und Heilpraktikers Hiroshi Nozaki. Alles, was er zum Leben brauchte, trug er in einem kleinen Rucksack bei sich. In liebevoller Leichtigkeit zeigte er Wege zu einem gesunden Leben. Anhand der fünf fernöstlichen Wandlungsphasen und den ihnen zugeordneten Themen und Jahreszeiten beschreibt Maria Eisele, eine direkte Schülerin Hiroshis, seine Lebensphilosophie, die den persönlichen Weg mit dem Wechsel der Jahreszeiten verbindet: So kommt im Frühling zur Zeit der Kirschblüte Gestautes wieder ins Fließen und im Winter, wenn die Pflaumenblüten im Schnee blühen, geht es um das kraftvolle Wirken der Ruhe. Ein Duft asiatischer Weisheit durchweht das Buch, kombiniert mit einfachen Körperübungen, Rezepten und Ritualen.“



Autorin Maria Eisele hat in diesem äußerst beruhigenden Buch ihre Notizen und Gedankengänge aus den Seminaren von Hiroshi Nozaki zusammengefasst und niedergeschrieben. Dieses Buch strotz vor Ruhe und die Aufteilung in jeder Jahreszeit mit dem Wechsel der Natur (und die Natur mit uns, zu leben), sie zu sehen und zu erleben hat mich sehr tief beeindruckt. Man lernt dabei nicht nur sich sondern auch seine Umgebung kennen und kann wahrlich tief abschalten. Shiatsu ist kein Hokuspokus sondern Entspannung pur. Eisele verbindet ihr Wissen mit praktischen Übungen und Rezepten. Diese lockern den gesamten Aufbau auf und man bekommt ein noch besseres Gefühl dafür.

Ein wirklich stimmungsvolles und ruhiges Buch zum Thema „gesundes Leben“ und dafür gibt es 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Top zusammengestellt!

LONELY PLANET Reiseführer Die Welt
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Klappentext:

„Die Neuauflage des Lonely Planet "Die Welt" stellt 221 Länder vor. Neben Fakten und Hintergrundinfos werden die schönsten und interessantesten Reiseziele präsentiert. Ideal ist der Band ...

Klappentext:

„Die Neuauflage des Lonely Planet "Die Welt" stellt 221 Länder vor. Neben Fakten und Hintergrundinfos werden die schönsten und interessantesten Reiseziele präsentiert. Ideal ist der Band für die erste Orientierung zu einer Reise. "Die Welt" wurde durchgängig aktualisiert und um die neue Rubrik "Jetzt reisen" erweitert. Spannende Events und Neuerungen erwarten Sie in vielen Ländern - in Österreich bietet der neu eröffnete Hohe Tauern Panorama Trail Wanderern Erlebnisse der Extraklasse, Ungarn lockt 2023 mit einem riesigen Festival an den Plattensee, und in New York sprießt gleich ein ganzes Stadtviertel in die Höhe - und und und ...“



Welch herrlich buntes Cover! Wie herrlich vielseitig ist die Welt und welch wunderschöne Gesichter sie hat! In diesem Buch darf der Leser 221 Länder näher (nicht intensiver!) erkunden und auf Weltreise gehen. Mit vielen Informationen gepaart mit Reisetipps wird hier vorgegangen. Positives wie Negatives wird hier gleichermaßen beleuchtet und das Fernweh somit ausgelöst. Das Buch ist auf dem neuesten Stand und bringt alle wichtigen aktuellen Highlights für die kommende Zeit mit. Egal ob man auf ein Festival will, lieber Wellness genießen möchte oder ein Abenteuer - dieses Buch biette alles mögliche und ist so herrlich vielseitig und bunt wie die Menschen die hier auf dem Cover zu finden sind. Die Welt ist groß und es gilt sie zu erkunden! Auf geht‘s! 5 von 5 Sterne für diesen tollen und ausdrucksstarken Reiseführer der anderen Art.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Sehr tiefgründig erzählt!

Unter Wasser atmen
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Klappentext:

„Eines Herbstmorgens findet Jia Jia ihren Mann leblos in der halbvollen Badewanne. Neben ihm liegt die Zeichnung einer rätselhaften Kreatur: halb Fisch, halb Mann. Obwohl der Tod ihres Mannes ...

Klappentext:

„Eines Herbstmorgens findet Jia Jia ihren Mann leblos in der halbvollen Badewanne. Neben ihm liegt die Zeichnung einer rätselhaften Kreatur: halb Fisch, halb Mann. Obwohl der Tod ihres Mannes das Ende einer unglücklichen Ehe und den Beginn einer neuen Freiheit bedeutet, lässt Jia Jia diese Zeichnung nicht mehr los. Der Fischmann verfolgt sie in ihrem einsamen Alltag in der Millionenmetropole Peking und in ihren Träumen. Um seine Bedeutung zu entschlüsseln, begibt Jia Jia sich auf eine Spurensuche, die wertvolle Begegnungen mit sich bringt und sie bis ins Landesinnere Tibets führt – und in die Tiefen ihres eigenen Bewusstseins.“



Uff! Das war ein Buch! Zugegeben man sollte entweder etwas von alter Symbolik verstehen oder sich vorher mal über den „Fischmann“ informieren. Warum? Die gesamte Geschichte würden einen sonst zu sehr verwirren. Ich habe mich für die zweite Varianten entschieden und genau das gefunden, was mir wichtig war um die Zeichnungen und vor allem den Wandel von Jia Jia zu verstehen. Man versinkt in diesem Buch richtig gehend in der Tiefe der Zeilen oder zieht einen der Fischmann selbst in die Tiefe? Diese Geschichte ist wie ein Sog, ein Strudel der einen in die Dunkelheit zieht und einen dennoch atmen lässt. Der Tod ihres Mannes war eine Art Befreiung. Schnell erfahren wir Leser wie sehr sie sich ihm unterworfen hat, ihr eigenes Ich untergraben musste/wollte/sollte um diese Ehe überhaupt erträglich zu machen. Es war eine Zweckehe könnte man meinen und es war auch so. Dennoch merken wir Leser, wie sie von ihrem Mann profitiert hat, wie gütig er doch zu ihr war nur eben ohne Liebe und Zuwendung. Sie hatte sich an das Leben mit ihm gewöhnt und genoss es auch. Aber was hat es mit dem Fischmann aufsich? In der Mythologie heißt er beispielsweise „Oannes“ (in der Ikonographie „Abgal“) und war der erste Kulturbringer der Menschheit. Er kam morgens aus dem Meer und lehrte den Menschen Kulturtechniken wie Schriften, Wissenschaft, verschiedene Künste (da sind wir beim Thema „Zeichnung“!), Ackerbau…Es aß und trank nichts bei den Menschen und verschwand Abends wieder im Meer. Näheres ist in der großen Welt des Internets zu finden…nun wieder zurück zum Buch: man könnte es so deuten, dass nach dem Tod von Jia Jia‘s Mann endlich der Fischmann sie wieder in die Welt der Künste entführt hat. Jia Jia begibt sich im Buch selbst auf die Reise nach dieser Deutung und entdeckt ebenso verschiedene Möglichkeiten. Sie beginnt wieder mit dem malen, mit dem malen von Wasser. Der Fischmann lässt sie nicht mehr los und krallt sich in ihr Leben wie eine Krake. Immer wieder zieht er sie in die Tiefe und manchmal schwimmt sie ohne ihn im tiefen Wasser. Als Leser wird man hier ganz behutsam und durch die sehr beschreibende Ansprache der Autorin in diese Welt geführt. Es scheint wie ein Märchen oder eine Fabel oder ist es gar ein Rausch den Jia Jia da immer wieder erfährt? Fragen über Fragen und wenn man das Buch beendet, ist diese „Reise“ genau wie die Reise nach Tibet geklärt und zeigt eine klare Erklärung, eine Erleuchtung wenn man so will. Die Wellen des Wassers werden sichtbar.

Wir lernen in diesem Buch sehr viel über die chinesische und tibetische Kultur, über Mythologie eigentlich nur indirekt (außer man befasst sich bewusst damit, damit man weiß wen man da eigentlich als Fischmann vor sich hat) aber es passt alles zusammen. Es ist irgendwie traurig zu sehen, wie Jia Jia ihrem verhassten, toten Mann hinterher trauert. Ist es überhaupt Trauer oder nur die Suche nach dem Fischmann? Aber warum will man die selbe Reise machen die der Mann vor einiger Zeit selbst unternommen hat? Sie will an seinen Spuren festhalten, denkt ift an ihn und vergleicht ihr jetziges Leben mit dem von früher. Hierauf erhalten wir feinstimmige Antworten die gern zwischen den Zeilen zu finden sind.

Ich habe dieses ruhige, unaufgeregte Buch genossen und finde diese gekonnte Mischung faszinierend umgesetzt. Dieses Buch war die Geschichte der Selbstfindung von Jia Jia - runder hätte es nicht erzählt werden können. Die Sprache und der Ausdruck der Geschichte passten in jeglicher Art und Weise hervorragend zusammen. Wie bereits gesagt, ruhig, beflissen, tiefgreifend, sehr bildhaft, detailliert erzählt ohne dabei langweilig zu werden - das war ein Lesegenuss! 5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 14.02.2022

Bis auf das furchtbare Cover wieder genial geschrieben!

Die zerbrochene Feder
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Klappentext:

„Ende 1815, Zeit der Restauration: Die junge Witwe Henriette wird nachts aus dem Schlaf gerissen und muss laut Polizeierlass binnen einer Stunde Preußen verlassen. Ihre Schilderungen des ...

Klappentext:

„Ende 1815, Zeit der Restauration: Die junge Witwe Henriette wird nachts aus dem Schlaf gerissen und muss laut Polizeierlass binnen einer Stunde Preußen verlassen. Ihre Schilderungen des Kriegsleides und Herrscherversagens vor, während und nach der Völkerschlacht haben in allerhöchsten Kreisen Missfallen geweckt. Der Oheim Friedrich Gerlach, Verleger und Buchhändler im sächsischen Freiberg, nimmt sie auf. Doch rasch merkt sie, dass sich auch hier die Zeiten geändert haben: verschärfte Zensur, die Rückkehr zum Korsett und der gesellschaftliche Druck, sich wieder zu vermählen, setzen ihr zu. Mit der Rückkehr des wie sie traumatisierten Kriegsfreiwilligen Felix Zeidler trifft sie einen Freund und Vertrauten wieder. Doch erst nach einer drohenden Katastrophe wird ihr klar, dass er ihr mehr als nur ein Freund ist. Gemeinsam stellen sich Felix und Henriette gegen den aufziehenden Geist, in dem Bücherverbrennungen und Attentate als Heldentaten gefeiert werden.“



Endlich etwas Neues aus der Feder von Sabine Ebert! Die Freude war groß und auch der Anspruch hoch, aber als Stammleser wurde ich hier keineswegs enttäuscht. Die Geschichte rund um Henriette ist, wie alle Geschichten Eberts, wunderbar bildhaft, geschichtsträchtig und detailliert beschrieben. Ihre Ortsbeschreibungen fesseln mich immer sehr, da ich einige davon sehr genau kenne. Als Henriette bei Friedrich ein neues Heim bekommt, kann sie auch hier der neuen Zeit und dessen alten Tun und Handeln nicht entkommen. Man spürt den Druck auf Henriette, möchte ihr gern helfen aber Geschichte ist Geschichte und in die sollte niemand eingreifen. Sie wird geschehen…Als dann Felix wieder in ihr Leben tritt, ändert sich einiges aber auch er trägt einen gewaltigen Seelenrucksack mit sich. Die beiden kommen sich in allen Richtungen näher und werden zu einer Art Verbündete die vieles in Gang bringt, was nicht jedem gefällt.

Wer zuvor vielleicht Eberts Werk „1815“ gelesen hat, ist natürlich bestens geschichtlich gerüstet für dieses Buch. Es ist keine Fortsetzung sondern eine Geschichte die für sich selber steht und in allem abgeschlossen ist. Ebert setzt wieder gekonnt die damalige Zeit mit ihrem niederen Lebensstandard und den politischen Situationen hervorragend recherchiert heraus. Als Fan historische Literatur mit realen Fakten kommt man hier wieder voll auf seine Kosten und ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne.