Kleinstadtromantik mit etwas überzogenen Figuren
Golden Hill TouchesWorum geht’s?
Als Parker nach Jahren in den kleinen Ort Boulder Creek zurückkehrt, um die Ranch seiner Großeltern zurückzukaufen und eine Therapiestätte aufbauen möchte, freut das weder die Einwohner, ...
Worum geht’s?
Als Parker nach Jahren in den kleinen Ort Boulder Creek zurückkehrt, um die Ranch seiner Großeltern zurückzukaufen und eine Therapiestätte aufbauen möchte, freut das weder die Einwohner, noch seine Exfreundin so wirklich. Trotz alle des Gegenwindes hält Parker an seinen Plänen fest – und stößt dabei auf längst begraben geglaubte Gefühle.
Meine Meinung
Ich liebe Kleinstadtromantik, nicht nur wegen der Romantik, sondern auch wegen der absoluten Wohlfühlatmosphäre. Auch hier konnte mich die Landschaft Montanas direkt ins Setting transportieren, was beim Lesen wirklich tolle Bilder erzeugt hat.
Was mein Interesse dann ebenfalls hoch gehalten hat, waren der flüssige Schreibstil und die Zeitsprüngen, die Stück für Stück auch die Vergangenheit thematisiert haben. Das Erzähltempo hätte zwar stellenweise wirklich etwas höher sein dürfen, wenn man sich aber bewusst mit dem Ziel der Entschleunigung an diese Geschichte setzt, trägt das tatsächlich irgendwo auch noch zum Leseerlebnis bei.
Wirklich gut gefallen hat mir außerdem Parker als Protagonist. Seine Ideen und Ideale sowie die Fürsorglichkeit, mit der er sich um seine Schwester kümmert haben mich von Anfang an begeistert und ihn zu einer meiner liebsten Figuren gemacht. Dementsprechend schade fand ich es daher, dass die Rückblenden so lange keinen wirklichen Aufschluss darüber zulassen, warum die gesamte Stadt so eine starre Abwehrhaltung ihm gegenüber an den Tag legt. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Klarheit und etwas weniger starre und überzogene Muster gewünscht, denn so richtig verstanden habe ich diesen Teil der Handlung ehrlich gesagt nicht.
Auch mit Clay konnte ich eher weniger etwas anfangen, denn in meinen Augen hat es ihr insbesondere im direkten Vergleich mit Parker irgendwie an Charakter gefehlt. Selbst manch eine Nebenfigur kam mir stellenweise interessanter vor als sie, was für eine Protagonistin meiner Meinung nach leider eine denkbar schlechte Ausgangslage ist.
Fazit
Wem so richtig der Sinn nach Feel Good- und Small Town Romance steht, der liegt mit diesem Buch goldrichtig. Ganz logisch kam mir die Aufbauschung des obligatorischen Dramas zwar ehrlich gesagt nicht vor, aber wenn man sich eher auf die Atmosphäre konzentriert, kann man beim Lesen wunderbar abschalten und ganz in der Geschichte versinken.
Dafür gibt es viereinhalb Bücherstapel von mir.