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Veröffentlicht am 15.02.2022

Die Lieder der Klangweber – ein atemberaubendes Abenteuer in einer außergewöhnlichen Welt

Die Legende von Frostherz 1. Die Reise beginnt
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„Den driftenden Stern, der die Nacht macht hell und dich führt,
zum uralten Leuchtfeuer, kalt und grell.
Hast du es gefunden, so hüte es gut,
sonst bricht der Schatten aus seiner Zell.“ (S. 127)

Meine ...

„Den driftenden Stern, der die Nacht macht hell und dich führt,
zum uralten Leuchtfeuer, kalt und grell.
Hast du es gefunden, so hüte es gut,
sonst bricht der Schatten aus seiner Zell.“ (S. 127)

Meine Meinung:
Gute Fantasybücher für junge Leser*innen gibt es eine ganze Menge. Mit „Frostherz“ hat es der britische Autor und Illustrator Jamie Littler dennoch geschafft, eine ganz eigene, innovative und bizarr-faszinierende Welt zu erschaffen. Sie ist verdeckt von ewigem Eis und Schnee, absolut lebensfeindlich und voller todbringender Leviathane. Weit im Norden dieser unwirtlichen Welt, inmitten einer weißen Einöde, liegt die kleine Feste Feura. Hier ist Ash zu Hause, doch seit seine Eltern vor vielen Jahren auf eine gefährliche Mission aufgebrochen sind, wurde Ash von einem Vormund zum nächsten weitergereicht. Denn Ash hat eine seltene Gabe: Er ist ein Klangweber – und abgesehen von den schrecklichen Leviathanen selbst ist diese Gabe das, was die Menschen am meisten fürchten…

Rasend schnell nimmt einen diese durch und durch faszinierende Welt gefangen. Und ebenso rasch schließt man Ash, der in seinem noch jungen Leben schon so viel Misstrauen und Zurückweisung erfahren musste, ins Herz. Als er dann mit der Besatzung des Pionier-Seglers „Frostherz“ aufbricht ist sofort klar, dass dies der Beginn eines unglaublichen, atemberaubenden Abenteuers ist. Zusammen mit Ash, seinem etwas schroffen und strengen, aber getreuen Vormund, dem Yetikrieger Tobu und der Besatzung der „Frostherz“ geht es auf zu bizarren Schauplätzen und skurrilen Völkchen (von denen mich die knuffigen, Fuchsartigen Vulpis sehr an die Ewoks aus Star Wars erinnert haben). Selbstverständlich wird es dabei mehr als einmal extrem gefährlich, denn: „„Der Schnee versteckt den Tod““ sagte man im Volk der Feura – nur eine von vielen fröhlichen Redewendungen, die sie ihren Kindern beibrachten“ (S. 9)
Ich habe dieses Abenteuer von der ersten bis zur letzten Seite voll und ganz genossen. Ich habe mit Ash und seinen Freunden mitgezittert und mitgelitten, und bin nach der letzten Seite noch immer voll und ganz fasziniert von dieser Geschichte!

Besonders erwähnenswert sind noch die unzähligen, wirklich wunderbaren und teils sogar doppelseitigen Illustrationen des Autors selbst, die für noch mehr Atmosphäre sorgen!

Fazit:
Eine bizarre Welt, tolle Charaktere und ein geheimnisvolles Rätsel - Phantastik pur!

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Die Ballade von Sylvia Carr – eine metaphorische und philosophische Geschichte

Bone Music
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„Da war ein Mädchen.
Und ihr Name war Sylvia Carr?
Ja Nein. Nein ja. Ich war sie und sie war ich.“ (S. 200)

Meine Meinung:
„Willst du meine Schwester sein?“ – Das ist der erste Satz, den die fünfzehnjährige ...

„Da war ein Mädchen.
Und ihr Name war Sylvia Carr?
Ja Nein. Nein ja. Ich war sie und sie war ich.“ (S. 200)

Meine Meinung:
„Willst du meine Schwester sein?“ – Das ist der erste Satz, den die fünfzehnjährige Sylvia vom neunjährigen Colin hört, dem seltsamen Jungen, den sie noch nie zuvor gesehen hat und der – woher auch immer – so viel über sie zu wissen scheint, wo sie doch erst vor Kurzem mit ihrer Mutter vom quirligen Newcastle nach Blackwood im schroffen Northumberland gekommen ist…

„Bone Music“ ist einer dieser Romane, der eine ganz eigene, schwer zu greifende Anziehungskraft besitzt. Der Beginn ist federleicht und zugleich ein wenig geheimnisvoll. Man fragt sich, wohin diese Geschichte wohl mäandern wird, was es mit Sylvia und ihrer mystischen Verbindung zur Natur wohl auf sich hat. Ohne großen Spannungsbogen, ohne Effekthascherei, dafür mit – im wahrsten Sinne des Wortes – vielen leisen Tönen erschafft David Almond eine Geschichte, in der die Grenzen zwischen Realität und Mystik verwischen. Eine Geschichte, in der ein Mädchen zu sich selbst findet – in einer überraschenden und geheimnisvollen Art. Eine Geschichte, die ein zurückhaltendes und gleichzeitig doch so eindrückliches Plädoyer dafür ist, den Bezug zur Natur nicht zu verlieren und nicht zu vergessen, wo wir herkommen.

So erscheint es auch fast unmöglich, dieses Buch einem Genre zuzuordnen. Es ist ein Mystery-Roman, wie gleichfalls auch ein Liebesroman in ungewohnter Art. Es ist eine Parabel, ein Gleichnis und ein Jugendbuch für alle, die jung sind – egal ob äußerlich oder innerlich. Es ist Poesie und Philosophie. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das zum Nachdenken, Reflektieren und Nachwirken anregt. Und es ist ein Buch, das das Leben in all seiner Form feiert und dabei auch den Tod thematisiert. Letzteres allerdings teilweise in schonungslos offenen Worten, was vielleicht nicht jedem gefällt. („Sie wurde zu Erde. Ihr Fleisch und ihre Knochen verwesten. Spinnen und Käfer krabbelten über sie hinweg. Würmer glitten durch sie hindurch.“ - S. 165)

Ich glaube, dies ist ein Buch, das man entweder nach den ersten 50 Seiten verwirrt aus der Hand legt, oder von dem man sich mitnehmen und überzeugen lassen kann.

FAZIT:
Eine philosophische Geschichte in leisen Tönen und mit Nachhall

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Geheimnisvoll, verwirrend und unglaublich atmosphärisch – ein durch und durch gelungener Mystery-Roman

Ancora
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„Das Dorf fühlt sich bedrückend an – und gleichzeitig vertraut. So, als würde ich im Labyrinth des Lebens das erste Mal den Ausgang erkennen, nach dem ich mich schon immer gesehnt habe. Dabei kenne ich ...

„Das Dorf fühlt sich bedrückend an – und gleichzeitig vertraut. So, als würde ich im Labyrinth des Lebens das erste Mal den Ausgang erkennen, nach dem ich mich schon immer gesehnt habe. Dabei kenne ich diesen Ort nicht. Ich war noch nie hier.“ (S. 34)

Meine Meinung:
Nach einem geheimnisvollen und sehr atmosphärischen Prolog springt die Story zur 18jährigen Romy, die mit ihrem Freund Aurel und ihrem besten Kumpel Jannis auf dem Weg zum mitten im Nichts gelegenen Aussteigerdorf Ancora ist, von dem Jannis vor Kurzem in einem obskuren Internetforum erfahren hat.
Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Romy ein Geheimnis hat, einen Fluch, wie sie es selbst bezeichnet, denn manchmal, in Gefahrensituationen, stehen Raum und Zeit um Romy auf unerklärliche Weise still. Damit unterstreicht Colin Hadler auch sogleich, dass es sich bei seinem Buch um einen waschechten Mystery-Roman handelt.
Mit der Ankunft im abgeschiedenen Dorf häufen sich die unerklärlichen und unterschwellig bedrohlich wirkenden Vorfälle, und viele der Dorfbewohner scheinen Vorurteile gegen die „Eindringlinge“ zu hegen. Doch als dann auch noch die geheimnisumwitterte „Feuerprüfung“ ansteht, nehmen die mirakulösen Geschehnisse immer weiter zu, und plötzlich wird es brandgefährlich…
Dieser Roman hat es geschafft, mich wahnsinnig schnell und immer tiefer in seinen Bann zu ziehen. Das große, alles überlagernde und unmöglich erscheinende Geheimnis sorgt von Beginn an für Spannung. Die schwer greifbare Stimmung im Dorf sowie die umgebende Wildnis sorgen darüber hinaus für eine unterschwellig beklemmende Atmosphäre. Da die Geschichte aus Romys Sicht geschrieben ist, steht man vor den gleichen Fragen und Rätseln wie die sympathische und äußerst toughe Protagonistin. Überhaupt ist das ein Buch, das von vielen starken weiblichen Charakteren geprägt ist, was mir sehr gut gefallen hat. Die Interaktion der Charaktere macht dieses Buch lebendig und die Geheimnisse, die hier jede Figur hütet, verstärken nur die zahlreichen Fragen, die sich beim Lesen immer wieder auftun. Doch eines darf jedem gewiss sein: Am Ende seiner fesselnden Story liefert Colin Hadler die Antworten zu allen Fragen und eine Auflösung, die so faszinierend wie gleichsam spannend und dramatisch ist. Sehr gut gemacht!

FAZIT:
Wer intelligente, gut ausgearbeitete Mystery-Plots und starke Charaktere mag, wird seine wahre Freude an „Ancora“ haben!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein intelligent inszenierter, immer wieder überraschender und absolut fesselnder Psychothriller

Perfect Day
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„Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht ...

„Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht auch mich selbst.“ (S. 217)

Meine Meinung:
Der Plot beginnt an dem Tag, an dem Anns Leben durch die Verhaftung ihres Vaters vollkommen aus den Angeln gehoben worden ist. Er soll als „Schleifenmörder“ für den Tod von 10 Mädchen verantwortlich sein. Ann kann und will das beim besten Willen nicht glauben und begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche…
Es ist ein spannender und zu Beginn doch noch etwas verwirrender und undurchsichtiger Start. Während sich im eigentlichen Fall gleich haufenweise offene Fragen ergeben, skizziert Romy Hausmann gekonnt Anns abgrundtiefe Verzweiflung und Hilflosigkeit. Immer tiefer verstrickt sich Ann in eigene Theorien und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr. Immer intensiver drängt sich dabei beim Lesen das Gefühl auf, dass dies alles zu keinem guten Ende führen kann, wenn Ann so weiter macht.
Etwa zur Hälfte des Buches überrascht Romy Hausmann uns Leser dann mit einem vollkommen unerwarteten Twist, der alle bis dahin im Raum stehenden Theorien ins Wanken bringt und dem Plot eine ganz neue Atmosphäre verschafft. An diesem Punkt war ich schon so tief in die Story eingetaucht, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Neue Charaktere tauchen auf, neue, schreckliche Ereignisse lassen den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und ich als Leser? Bin mal wieder so ratlos wie zu Beginn des Buches…
Nach vielen Schreckmomenten und überfallartigen Twists in der Handlung kommt es dann zu einem absolut spannenden, actionreichen und auch dramatischen Finale. Am Ende liefert Romy Hausmann die Antworten zu allen drängenden Fragen, setzt die Puzzleteile zu einem stimmigen und schockierenden Bild zusammen und führt mir vor Augen, dass sie mir im Laufe der Story doch so viele Hinweise gegeben hat, die ich aber nicht erkannt habe…
Ich glaube, ich bin während des Lesens in jede "Falle" getappt, die die Autorin so gekonnt ausgelegt hat... Respekt, Frau Hausmann, klasse gemacht!

Zum Hörbuch:
Das Hörbuch bietet die perfekte, fesselnde Unterhaltung. Allerdings muss man schon aktiv zuhören, denn zum „Nebenbeihören“ eignet es sich meiner Meinung nach nicht, da die Story zu viele Twists enthält, an denen man sonst den „Anschluss“ verlieren könnte.
Sprecherin Sandrine Mittelstädt ist für mich eine sehr gute Besetzung für dieses Buch, da ihre Stimme perfekt zu dem Bild von Ann passt, das in meinem Kopf entstanden ist. Darüber hinaus gelingt es ihr hervorragend, Anns Verzweiflung glaubhaft und nachspürbar zu transportieren.

FAZIT:
Ein Thriller, der tief unter die Haut geht und mich immer wieder aufs Glatteis geführt hat – Chapeau!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein intelligent inszenierter, immer wieder überraschender und absolut fesselnder Psychothriller

Perfect Day
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„Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht ...

„Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht auch mich selbst.“ (S. 217)

Meine Meinung:
Der Plot beginnt an dem Tag, an dem Anns Leben durch die Verhaftung ihres Vaters vollkommen aus den Angeln gehoben worden ist. Er soll als „Schleifenmörder“ für den Tod von 10 Mädchen verantwortlich sein. Ann kann und will das beim besten Willen nicht glauben und begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche…
Es ist ein spannender und zu Beginn doch noch etwas verwirrender und undurchsichtiger Start. Während sich im eigentlichen Fall gleich haufenweise offene Fragen ergeben, skizziert Romy Hausmann gekonnt Anns abgrundtiefe Verzweiflung und Hilflosigkeit. Immer tiefer verstrickt sich Ann in eigene Theorien und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr. Immer intensiver drängt sich dabei beim Lesen das Gefühl auf, dass dies alles zu keinem guten Ende führen kann, wenn Ann so weiter macht.
Etwa zur Hälfte des Buches überrascht Romy Hausmann uns Leser dann mit einem vollkommen unerwarteten Twist, der alle bis dahin im Raum stehenden Theorien ins Wanken bringt und dem Plot eine ganz neue Atmosphäre verschafft. An diesem Punkt war ich schon so tief in die Story eingetaucht, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Neue Charaktere tauchen auf, neue, schreckliche Ereignisse lassen den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und ich als Leser? Bin mal wieder so ratlos wie zu Beginn des Buches…
Nach vielen Schreckmomenten und überfallartigen Twists in der Handlung kommt es dann zu einem absolut spannenden, actionreichen und auch dramatischen Finale. Am Ende liefert Romy Hausmann die Antworten zu allen drängenden Fragen, setzt die Puzzleteile zu einem stimmigen und schockierenden Bild zusammen und führt mir vor Augen, dass sie mir im Laufe der Story doch so viele Hinweise gegeben hat, die ich aber nicht erkannt habe…
Ich glaube, ich bin während des Lesens in jede "Falle" getappt, die die Autorin so gekonnt ausgelegt hat... Respekt, Frau Hausmann, klasse gemacht!

p.s.: Der QR-Code auf der vorderen Umschlag-Innenseite führt zum titelgebenden Song von Lou Reed. Ein schönes und sehr stimmungsvolles Detail!

FAZIT:
Ein Thriller, der tief unter die Haut geht und mich immer wieder aufs Glatteis geführt hat – Chapeau!

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