Cover-Bild Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
Teil 1 der Serie "Hafenärztin"
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24,95
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  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 03.01.2022
  • ISBN: 9783844928037
Henrike Engel

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)

Verena Wolfien (Sprecher)

Eine Ärztin im Hamburg der Kaiserzeit kämpft für die Rechte von Frauen

Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Ärztinnen Deutschlands und arbeitet im neuen Frauenhaus. Dort kümmert sie sich vor allem um Frauen, denen von ihren Männern großes Leid zugefügt wurde. Als die Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mithelfen will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun. Da wird neben dem Frauenhaus im Wasser eine Leiche entdeckt. Anne ist schockiert. Das Opfer war Mitglied der neuen Frauenbewegung, so wie sie selbst auch. Die Polizei will das Ganze als Suizid einer Prostituierten darstellen. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Reyth trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und taucht dabei immer tiefer ein in Elend und Aufbruch der einzigartigen Stadt Hamburg, dem Tor zur Welt.

Der fulminante Auftakt der Serie um die Ärztin Anne Fitzpatrick – eine mutige Frau, die niemand so schnell vergisst. Voller Atmosphäre und Zeitkolorit gelesen von Verena Wolfien.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Ein Kampf um die Rechte der Frauen!

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4.5 Sterne

1910 trifft Anne Fitzpatrick am Hafen von Hamburg ein. Die gebürtige Hamburgerin lebte längere Zeit in England, bevor sie zurück in die alte Heimat fliehen musste. In England hat sie auch Medizin ...

4.5 Sterne

1910 trifft Anne Fitzpatrick am Hafen von Hamburg ein. Die gebürtige Hamburgerin lebte längere Zeit in England, bevor sie zurück in die alte Heimat fliehen musste. In England hat sie auch Medizin studiert als eine der ganz wenigen Frauen. In Hamburg angekommen schließt sie sich schnell einer Gruppe von Frauen an, die für die Freiheit und Rechte der Frauen einstehen und eröffnet am Hafen ein neues Haus, indem Frauen aller Art Zuflucht und eine warme Mahlzeit finden. Dies ist aber vorallem den wohlhabenden Männern der Stadt ein Dorn im Auge und als dann auch noch in unmittelbarer Nähe des Hauses eine Frauenleiche gefunden wird muss Anne um ihre neue Wirkungsstätte bangen! Ausserdem begleitet man den wortkargen Kommissar Berthold Reyth bei seinen Ermittlungen bei der Hamburger Polizei und die junge Frau Helene, die gerne eigene Wege beschreiten will was ihren sehr konservativen Eltern gar nicht passt. Vorallem mit dem tyrannischen Vater gibt es immer wieder heftige Probleme!

In diesem Auftakt taucht man ganz in die Zeit um das 20. Jahrhundert von Hamburg ein, indem die Huren als Abschaum angesehen wurden, und Frauen auch generell wenig Wert waren. Krankheiten und Unterkühlungen waren an der Tagesordnung und Frauenhäuser waren oft der einzige Ort um seinen Kindern eine warme Mahlzeit zu bescheren. Und dennoch ist gerade die Zeit der Aufbruch für so viele Frauen für mehr Rechte und den Weg in die Freiheit gewesen! Die Autorin hat das in meinen Augen alles intensiv und unbeschönigt eingefangen und ich war sehr bewegt von den einzelnen Schicksalen der Frauen, die einem in der Geschichte begegnen.

Ebenfalls gut eingefangen wurde die Arbeit der Polizei und wie viel Macht und Einfluss die Mächtigen in der Stadt auf diese Institution ausüben konnte. Da haben sich mir teilweise die Haare gesträubt wie unfair mit der Unterschicht der Bevölkerung umgegangen wurde.

Anne ist eine sehr geheimnisvolle Frau, die mich von Beginn an sehr faszinieren konnte und bis zum Schluss dieses Auftakts wurde ich nicht wirklich schlau aus ihr, obwohl ich sie sehr für ihr Engagement bewundert habe! Helene ist wiederum eine sehr verwöhnte junge Frau, die teils sehr naiv durch die Welt geht und der der Weitblick teilweise einfach gefehlt hat aufgrund ihrer Erziehung. Ich fand sie deshalb nicht immer sympathisch, aber auf jeden Fall was es ein authentischer Charakter.

Der Kriminalfall betet sich schön in die restliche Handlung ein, auch wenn dieser für mich nicht so sehr im Vordergrund stand wie die historischen Begebenheiten dieser Zeit. Dennoch hat er immer wieder für die passende Spannung in der Handlung gesorgt.

Einen halben Stern ziehe ich dennoch ab. Einmal weil ich die Fußballspiele der Polizei langweilig und teils etwas in die Länge gezogen fand, dies hat mir zu viel Raum eingenommen, und dann gab es am Ende eine kleine "Finte" bezüglich des Mörders, die ich von Anfang an durchschaut hatte und die es in meinen Augen nicht gebraucht hätte. Ausserdem sei gesagt, dass einiges am Ende offen bleibt, obwohl der eigentliche Fall abgeschlossen ist.

Die Sprecherin des Hörbuchs hat mit einer sehr angenehmen Stimme gelesen und hat gekonnt durchs Hörbuch geführt. So fiel es mir nicht schwer ganz in die andere Zeit einzutauchen.

Fazit: Ein wirklich sehr empfehlenswerter und spannender historischer Roman, auch wenn ich den Titel etwas ungünstig finde. Der Beruf der Ärztin kam kaum auf, stattdessen war es der Kampf um die Rechte der Frauen der in diesem Buch vorallem zum tragen kam!

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Veröffentlicht am 15.02.2022

eine mutige junge Ärztin in Hamburg

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„Die Hafenärztin“ Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engels erschien als Hörbuch am 03.01.2022 bei Hörbuch Hamburg.
Spieldauer: 13 Std. 42Min.
Sprecherin: Verena Wolfien

1910. Die junge ...

„Die Hafenärztin“ Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engels erschien als Hörbuch am 03.01.2022 bei Hörbuch Hamburg.
Spieldauer: 13 Std. 42Min.
Sprecherin: Verena Wolfien

1910. Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick muss London über Nacht überstürzt verlassen. In ihrer Geburtsstadt Hamburg wagt sie einen Neuanfang, ihr Ziel, sie möchte Frauen helfen. Bei der Eröffnung ihres Frauenhauses im Hafenviertel, findet die junge Pastorentochter Helene eine Frauenleiche, in einem kleinen Boot. Am gleichen Tag, dicht neben dem ersten Fundort, wird eine zweite Frauenleiche gefunden, beide brutal ermordet. Die Ermittlungen führen Kommissar Berthold Rhyedt zu den solzialen Einrichtungen für Frauen, in denen auch Anne Fitzpatrick arbeitet. Warum mussten die Frauen sterben, hat es Hamburg mit einem Serientäter zu tun? Viele Spuren gibt es nicht, doch Anne Fitzpatrick kommt ins Visier der Ermittlungen.

Der Autorin gelingt es von Anfang an den Hörerin mitzunehmen, tief taucht man ein in das Hafenviertel rund um die Innenalster, die Salons, gut bürgerlichen Häusern und den Elendsquartieren. Sie versetzt den Hörerin buchstäblich ins Jahr 1910. Die Zeit die Henrike in die Recherche zum Hamburg um 1910 gesteckt hat ist spürbar. Die Elendsviertel mit den unterernährten Kindern, die bei katastrophalen hygienischen Bedingungen aufwuchsen, oft sehr früh starben, entstehen vor dem inneren Auge. Die Sprecherin trägt mit ihrer ausdrucksstarken Stimme bei, den Hörer*in die verschiedenen Schauplätze zu verinnerlichen. Es war eine Zeit in der Frauen langsam Selbstbewusstsein entwickelten, die englischen Suffragetten machten es vor, denn bis dato wahren Frauen nicht geschäftsfähig und durften sich politisch nicht betätigen, viele trieb die Armut in die Prostitution. Anhand von Einzelschicksalen, zeigt sie sehr eindrücklich wie schwer das Leben der Menschen im Hafen war, und wie privilegiert die gutbürgerlichen Menschen lebten. Diese Themenfülle hat Henrike Engels dicht in die Kriminalgeschichte eingewoben.
Erzählt wird die Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven , die von Anne Fitzpatrick, der Pastorentochter Helene Curtius und dem Kommissar Berthold Rheydt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, fesselnd und spannungsvoll.

Fazit: Eine spannende historische Kriminalgeschichte, die das Hafenviertel Hamburgs im Jahr 1910 beleuchtet. Die historischen Einblicke in die Hafenstadt, der kaiserlichen kolonialen Vergangenheit, sowie den Anfängen des 1. FC St. Pauli, konnten mich sehr gut unterhalten. Die Sprecherin ist gut gewählt, sie setzt ihre Stimmen variantenreich ein. Ich kann die Geschichte sehr gerne weiter empfehlen, an historisch interessierte Krimifans.

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