Cover-Bild Und wenn wir wieder tanzen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 15.02.2022
  • ISBN: 9783805200899
Kerstin Sgonina

Und wenn wir wieder tanzen

Hamburg, 1962: Marie Hansen lebt in der Kleingartensiedlung Zur alten Landesgrenze in Wilhelmsburg. Als Zimmermädchen im Hotel Atlantic wird sie schlecht bezahlt und von den Gästen herablassend behandelt. Aber hier, unter ihren verschrobenen Nachbarn, hat sie eine Heimat gefunden. Bis Marie in einer Februarnacht von einem Tosen erwacht, Schreie sind zu hören – die Siedlung steht unter Wasser. Marie wird gerettet, doch das wenige, was sie besaß, hat sie verloren. Für die nächsten Wochen wird sie bei Effie von Tieck in St. Pauli einquartiert. Die ältere Dame besitzt ein Tanzlokal in der Speicherstadt, das durch die Sturmflut ebenfalls schwer beschädigt wurde. Marie ahnt, dass sich hinter Effies ruppiger Fassade eine tragische Geschichte verbirgt, und beschließt, der verzweifelten Frau unter die Arme zu greifen. Das Danzhus soll wieder ein Ort der Lebensfreude werden! Mit vereinten Kräften bauen die ungleichen Frauen das Lokal wieder auf – und schöpfen durch ihre ungewöhnliche Freundschaft neuen Lebensmut …

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2022

Zwei Frauen, zwei Schicksale

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Hamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, ...

Hamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, das sie besitzt und versteht sich sehr gut mit ihren Nachbarn. Als sie in dieser Nacht von einem lauten Rauschen erwacht, weiß sie erst nicht, was los ist, bis sie das Wasser auf dem Boden ihres kleinen Häuschens bemerkt. Schnell eilt sie nach draußen und erblickt das viele Wasser um sich herum. Um möglichst viele Menschen aufzuwecken und zu retten, rennt sie von Hütte zu Hütte, doch dann bricht der Deich und Marie wird einfach davongeschwemmt. Sie entgeht dem Tod nur knapp, weil ein alter Mann sie aus dem Wasser rettet und mit in einen Dachboden schleppt. Nach einigen Tagen in einer Notunterkunft, bekommt sie die Mitteilung, dass eine Dame in der Schmuckstraße, nahe der Reeperbahn, sie aufnimmt und ihr Obdach gewährt bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden hat, dass diese ältere Dame etwas schwierig ist, bemerkt Marie schnell...

Provinz Schleswig-Holstein, 19. Mai 1910: Frieda bekommt in dieser unheilvollen Nacht endlich ihr erstes Kind. Alle Menschen haben Angst, denn es wurde der Einschlag eines Kometen auf die Erde vorhergesagt, aber Frieda ist eins mit ihrer kleinen Tochter, die sie nach dem Kometen Helly benannt hat. Nur vor ihrem Mann hat sie große Angst, denn dieser wartet auf den Nachfolger für das große Gut, den sie ihm nun nicht schenken konnte. So führt sie ab jetzt ein Leben in Angst vor ihrem Mann, der unberechenbar ist...

Kerstin Sgonina hat die Schicksale der beiden Frauen auf eine wunderbare Art und Weise miteinander verknüpft. Durch die Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen wird die Handlung sehr viel fesselnder und interessanter. Frieda und Marie bilden durch ihren Altersunterschied und ihre unterschiedlichen Vergangenheiten fasznierende Freundinnen, die sich perfekt ergänzen.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich habe ihn durch die flüssige und gut zu lesende Sprache der Autorin sehr schnell beendet. Da ich bisher noch nichts über diese verheerende Flutkatastrophe gelesen habe, hat mich das Thema umso mehr interessiert und auch das Danzhus und die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht. Daher war der Roman perfekt und ich kann ihn nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Eine wunderschöne Geschichte

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Ich war schon nach der Leseprobe gefesselt von diesem Buch. Dabei ist es nicht spannend wie ein Krimi, aber dafür wunderbar erzählt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei ich knapp 150 ...

Ich war schon nach der Leseprobe gefesselt von diesem Buch. Dabei ist es nicht spannend wie ein Krimi, aber dafür wunderbar erzählt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei ich knapp 150 Seiten brauchte, um die beiden irgendwie in Verbindung zu bringen. Beide Frauen, um die es hier geht, haben schwere Zeiten hinter sich, haben aber immer den Kopf oben behalten und gekämpft ("trage die Nasenspitze immer bis zur obersten Blüte einer Sonnenblume"). Am Anfang des Buches steht die große Flutkatastrophe von Hamburg 1962, in der die junge Marie nur ihr Leben retten kann und dann bei einer älteren Dame wohnen kann. Zwischen den beiden entwickelt sich nach und nach eine Freundschaft mit Höhen und Tiefen. Die Rückblicke in die Vergangenheit offenbaren ein schweres Leben von Frieda mit ihrer Tochter Helly, die es nach endlosen Misshandlungen durch ihren Mann ebenfalls nach Hamburg verschlägt.

Eigentlich dachte ich immer, Zeitsprünge in Büchern finde ich blöd, aber hier wurden die beiden Ebenen so gekonnt an den richtigen Stellen eingesetzt, dass ich die Geschichte mit großer Freude gelesen habe. Die Charaktere waren so gut beschrieben, dass ich mich beim Lesen gut dort hineinversetzen konnte. Ein sehr flüssiger Schreibstil und die beiden sympathischen Frauen rundeten dann das Buch für mich ab. Auch wenn der Schluss ein wenig schnell und vielleicht auch etwas unglaubwürdig erscheinen mag, mir hat es sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Lebendig, authentisch, berührend

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INHALT:
Hamburg 1962: In Wilhelmsburg in Hamburg hat Maria eine neue Heimat gefunden. Sie wohnt in einem kleinen Häuschen in einer Kleingartensiedlung und arbeit als Zimmermädchen in einen grossen Hotel. ...


INHALT:
Hamburg 1962: In Wilhelmsburg in Hamburg hat Maria eine neue Heimat gefunden. Sie wohnt in einem kleinen Häuschen in einer Kleingartensiedlung und arbeit als Zimmermädchen in einen grossen Hotel. Bis sie in einer Februarnacht von einem Tosen erwacht und Schreie um sich herum hört. Die Siedlung steht komplett unter Wasser und Maria hat alles, was sie besaß, verloren. Sie kommt bei Effie von Tieck unter, dich auch der älteren Dame hat die Sturmflut etwas genommen. Ihre Tanzlokal ist zerstört. Maria will ihr helfen und mit vereinten Kräften bauen die beiden ungleichen Frauen das Danzhus wieder auf.
MEINE MEINUNG:
Da mir das erste Buch "Als das Leben wieder schön wurde" von der Autorin schon so gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf ihr neustes Werk. Und wieder konnte sie mich mit der Geschichte absolut begeistern. Sie übermittelt dem Leser immer eine ganz besondere Athmosphäre und ich habe so mitgefiebert und mitgelitten und mich mitgefreut. Der Schreibstil ist wieder sehr gut zu lesen, er ist sehr lebendig und bildhaft und steckt auch voller Emotionen. Die Charaktere sind mir sofort ans Herz gewachsen. Durch ein Schicksalsschlag lernen sich Maria und Effie kennen und wir sind als Leser dabei, wie sich eine grosse Freundschaft entwickelt. Mich hat besonders Maria so beeindrucken können. Sie hat wirklich alles verloren und gibt trotzdem nicht auf, sondern hilft auch andere und entwickelt einen solchen Mut und eine solche Stärke. Wir erleben aber nicht nur Maria, sondern schauen auch immer wieder auf das schicksalsträchtige Leben von Effie zurück. Beide Zeitstränge konnten mich gleichermassen begeistern und haben mich emotional abgeholt. So unterschiedlich und doch so verbunden und so so berührend den Kampf der beiden Frauen zu erleben.
FAZIT:
Sehr lebendig und authentisch, berührend und emotional.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Mit historischem Hintergrund

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Durch die Sturmflut in Hamburg im Jahre 1962 verliert Marie ihre gesamte Habe. Ihr Wohnviertel Wilhelmburg ist besonders stark betroffen. Durch einen Zeitungsaufruf kann sie bei Effie von Tieck in Sankt ...

Durch die Sturmflut in Hamburg im Jahre 1962 verliert Marie ihre gesamte Habe. Ihr Wohnviertel Wilhelmburg ist besonders stark betroffen. Durch einen Zeitungsaufruf kann sie bei Effie von Tieck in Sankt Pauli wohnen. Die alte Dame hat bei der Sturmflut ihr Tanzlokal verloren. Allein kann sie es aber nicht wieder aufbauen. Marie beschließt, ihr dabei zu helfen. Das wird aber nicht einfach, denn Effie ist eine schwierige Frau. Nur langsam begreift Marie, daß Effie hinter ihrer grantigen Fassade großen Kummer verbirgt. Aber Marie gibt nicht auf und bald werden die zwei ungleichen Frauen echte Freundinnen. Sie werden das "Danzhus" wieder eröffnen und in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Der Roman von Kerstin Sgonina ist hochaktuell. Er beginnt mit der Sturmflut von 1962 in Hamburg. Zum Jahrestag dieser Katastrophe erschien dann "Und wenn wir wieder tanzen". Der Anfang dieser Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht. Man kann sich kaum vorstellen, was diese Menschen erlebt haben. Trotzdem haben sie einen unglaublichen Lebenswillen. Das alles wird in dieser Geschichte sehr gut dargestellt. Besonders die etwas speziellen Typen bringen Leben in die Handlung. Die Geschichte zeigt, daß wahre Freundschaft unabhängig von Alter und Stand entstehen kann. Man braucht nur gegenseitiges Vertrauen, dann ist alles möglich. Mitzuerleben, wie so eine Freundschaft entsteht, ist rührend und geht ans Herz. Wer Geschichten mit historischem Hintergrund und ganz viel Herz gerne liest, sollte "Und wenn wir wieder tanzen" auf keinen Fall verpassen!

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Das Danzhus in Hamburg

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Hamburg, Februar 1962. Marie ist fleißig, pünktlich, zuverlässig. Aber ein nörgelnder Hotelgast ist die Ursache für ihre Beurlaubung vom Dienst. Dabei braucht sie das Geld dringend, ihr Häuschen ist marode, ...

Hamburg, Februar 1962. Marie ist fleißig, pünktlich, zuverlässig. Aber ein nörgelnder Hotelgast ist die Ursache für ihre Beurlaubung vom Dienst. Dabei braucht sie das Geld dringend, ihr Häuschen ist marode, ihre Kleidung alt. Dann kommt das verheerende Hochwasser. Wilhelmsburg wird komplett überschwemmt, Marie verliert ihr Haus.
1913, drei Jahre ertrug Frieda die Schläge ihres Mannes, dann verlässt sie ihn, nimmt Tochter Helly mit. In Hamburg läuft es für sie zunächst gut, dann bricht der 1. Weltkrieg aus. Durch besondere Umstände bekommt sie ein altes Lokal, das Danzhus. Das wird zu ihrem Lebensinhalt.
Nach der großen Flut nimmt sie Marie auf, sie lernen sie einander kennen, unterstützen sich gegenseitig. Nicht einfach für Marie, denn Effie erweist sich als stur und uneinsichtig.
Effies Danzhus wird das bestimmende Element in beider Leben.
Kerstin Sgonina erzählt interessant und mitnehmend. Jede geschilderte Situation ist gut vorstellbar, anschaulich beschrieben. Sowohl Marie als auch Effie sind mutig und können zupacken. Historische Ereignisse finden Erwähnung, machen die Handlung authentisch.
Hamburger Flair, Zeitgeschichte und die Liebe bieten gute Unterhaltung.
Veröffentlicht im Rowohlt/ Wunderlich Verlag.

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