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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2022

Eine überraschende Auflösung lässt mich zufrieden zurück

Das verschlossene Zimmer
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Marie wächst in Krakow/Polen bei ihrem Vater, dem Chirurgen Dominik Karska, auf. Sie möchte Medizin studieren und hat fast keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter, die die Familie früh verlassen hat. Bis ...

Marie wächst in Krakow/Polen bei ihrem Vater, dem Chirurgen Dominik Karska, auf. Sie möchte Medizin studieren und hat fast keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter, die die Familie früh verlassen hat. Bis es zum eigentlichen Thema des Buches kommt erfährt der Leser viel aus dem Alltag des Vaters und Maries Liebe zum Juden Benjamin Rosen. Ausgerechnet diese Liebe stellt Marie vor dem geschichtlichen Hintergrund (Frühjahr 1939, Polen - Nationalistisches Deutschland) vor Probleme, die sie in ihrer weltfremden Sicht der Dinge nicht hat kommen sehen. Es vergeht einige Zeit im Buch, bis es denn zum eigentlichen Thema, Das verschlossene Zimmer, kommt. Das Tabuthema in der Familie reicht Marie irgendwann und sie möchte mehr über ihre Mutter und erfahren und hofft diese Geheimnisse im besagten verschlossenen Zimmer zu finden...

Meinung:

Das Cover hatte mich neugierig auf die Geschichte gemacht und die Leseprobe erledigte den Rest. Von der Schriftstellerin Rachel Givney habe ich bislang noch nichts gelesen, aber da sie bereits als Drehbuchautorin bei meiner Lieblingsserie McLeods Töchter tätig war, konnte ja eigentlich nichts schief gehen.


Dieser historische Roman war für mich angenehm zu lesen. Durch die bildhafte Beschreibung konnte ich mir die Szenen sehr gut vorstellen. An manchen Stellen war es mir allerdings etwas zu langatmig und die über 500 Seiten hätten gut und gerne auf 400 zusammengefasst werden können.

Der politische Aspekt ist eher im Hintergrund zu spüren, was ich beim Lesen als sehr angenehm empfand.

Vor der derzeitigen europäischen "Situation" hatte ich eine besondere Beklemmung beim Lesen und fand einige Abschnitte wirklich erschreckend.


Der Schreibstil der Autorin hat mich angesprochen und ich kam gut in meinen Lesefluss. Die Handlung wurde unterhaltsam bis spannend dargestellt und ich wurde vom Ende bzw. der Auflösung quasi "überrollt".

Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen historischen Roman ab (4/5 Sterne ****)

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein guter historischer Prag-Roman

Die Brücke der Ewigkeit
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Jan Otlin verliert seine Familie 1342 bei einem Hochwasser, als die Judithbrücke über der Moldau einstürzt; zumindest denkt er das. Viele Jahre später erfährt er, dass seine Mutter im Sterben liegt. Jan ...

Jan Otlin verliert seine Familie 1342 bei einem Hochwasser, als die Judithbrücke über der Moldau einstürzt; zumindest denkt er das. Viele Jahre später erfährt er, dass seine Mutter im Sterben liegt. Jan hatte damals Gott angefleht, seine Familie dieses Unglück überleben zu lassen. Er würde dann eine neue Brücke, DIE BRÜCKE DER EWIGKEIT, bauen. Kaiser Karl beauftragt den Neubau und Otlin ist dabei nicht nur von Freunden, sondern leider auch von Feinden und Intrigen umgeben.
Meinung:
Ich lese zwischendurch gerne auch historische Romane und das hübsche Cover und die interessante Leseprobe hatten mich dazu animiert, zu diesem Buch zu greifen. Vom Autor Wolf Hector habe ich bislang noch nichts gelesen, habe aber recherchieren können, dass er unter anderen Pseudonymen auch im Fantasybereich unterwegs ist.
Das Buch ist in zwei Zeitebene aufgeteilt und beginnt tatsächlich mit „Das Ende“. Es wird immer wieder zwischen dem „Werdegang“ und dem „Endergebnis“ hin- und hergesprungen, was für mich sehr interessant war und ich konnte dadurch mit Jan mitfiebern und leiden.
Der Schreibstil des Autors hat mich angesprochen und ich kam nach anfänglichen Schwierigkeiten gut in meinen Lesefluss. Einige Passagen waren für mich etwas zu langatmig geraten, aber an sich war die Handlung spannend dargestellt, mit unerwarteten Wendungen. Es wurde Wert auf die einzelnen Charaktere gelegt und die Beziehung zueinander, aber auch historisches Wissen wurde vermittelt. Die Mischung wurde meiner Ansicht nach gut getroffen.
Ich war leider noch nie in Prag und konnte noch keinen Blick auf DIE BRÜCKE DER EWIGKEIT werfen, aber dieses Reiseziel hat nunmehr einen Platz auf meiner Agenda gefunden. Gerne würde ich mich dort einmal umsehen, um die Landschaft und die historischen Gebäude/Werke in Augenschein zu nehmen.

Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen historischen Roman ab (4/5 Sterne ****)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2022

Doppeldeutiger, sehr passender Titel zum Buch

Strahlentod
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STRAHLENTOD ist bereits der 6. Band aus der Angersbach-Kaufmann-Reihe, ist aber als Krimi/Fall in sich abgeschlossen. Die Hintergrundgeschichten und Rückblicke zu den vorherigen Fällen/Teilen kann man ...

STRAHLENTOD ist bereits der 6. Band aus der Angersbach-Kaufmann-Reihe, ist aber als Krimi/Fall in sich abgeschlossen. Die Hintergrundgeschichten und Rückblicke zu den vorherigen Fällen/Teilen kann man auch als Erstleser gut verstehen und nachvollziehen.
Ich habe mir bereits den ersten Band der Serie zum Lesen gesichert, da mich doch noch einige Details zu der (Liebes-) Geschichte von Ralph und Sabine interessieren und ich mich daher gerne auch noch durch Teil 1 bis 5 durchrätseln möchte (im besten Krimisinn).

Das Cover hat mich dieses Mal hauptsächlich dazu bewogen, den Krimi lesen zu wollen. Bei dem Titel STRAHLENTOD bin ich eher etwas zurückgeschreckt. Die Leseprobe hatte mich dann zum Glück auch überzeugen können.

Ein alter VW Bus explodiert und Ralph sitzt der Schock in den Gliedern, denn er denkt, dass die Leiche in diesem Wagen sein Vater ist. Es stellt sich bald heraus, das dem nicht so ist, sondern dass ein Freund aus alten Tagen das Opfer ist. Allerdings scheint es sich um eine Verwechslung zu handeln, denn auch Ralphs Schwester wird in Berlin überfallen. Hat es jemand auf die Familie von Angersbach abgesehen? Und die Todesfälle häufen sich...

Meinung:
Dieser Krimi konnte mich sehr gut unterhalten, sowohl mit den hier auflaufenden Todesfällen als auch mit den Rückblenden in die Castor-Vergangenheit.
In Rückblicken wird von einer Demo gegen den Atommülltransport berichtet, bei der ein Polizist Opfer eines tödlichen Steinwurfs wurde. Aber wie hängen diese Taten miteinander zusammen? Als Leser befindet man sich mitten im Geschehen und rätselt mit, was das Zeug hält. Die Auflösung ist gut durchdacht und erklärt worden.

Der Schreibstil des Autors hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich wusste, dass Daniel Holbe die alte Reihe des verstorbenen Andreas Franz rund um Julia Dumont fortsetzt; dass er aber noch eine weitere Krimi-Serie am Start hat, war mir nicht bewusst.
Ich kam schnell in meinen Lesefluss, muss aber sagen, dass mir die Dreiecksgeschichte rund um Sabine ab und zu etwas "genervt" hat. Dies war allerdings der einzige Wehrmutstropfen im gesamten Buch und ich hoffe, dass sich diese vermaledeite Story im nächsten Band auflösen wird.

Der Titel STRAHLENTOD ist wirklich passen gewählt worden, wie man im Laufe des Buches feststellen wird.


Fazit:
Es gibt von mir eine Leseempfehlung für diesen spannenden und gut durchdachten Krimi, der in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit spielt, und ich vergebe 4/5 Sterne ****

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Ein echter Strobel

Der Sarg
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Eva wird immer wieder von Albträumen geplagt. Sie sieht sich hierbei in einem Sarg gefangen und kann diesem engen Raum nicht entfliehen. Völlig aufgelöst erwacht sie jedes Mal wieder in ihrem Bett und ...

Eva wird immer wieder von Albträumen geplagt. Sie sieht sich hierbei in einem Sarg gefangen und kann diesem engen Raum nicht entfliehen. Völlig aufgelöst erwacht sie jedes Mal wieder in ihrem Bett und kann nicht verstehen, was diese Träume zu bedeuten haben. Die Abschürfungen an ihrem Körper kann sie sich schon gar nicht erklären. Eines Morgens sitzt sie dann am Frühstückstisch und schlägt die Tageszeitung auf. Ihre Halbschwester, mit der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, wurde ermordet. Und sie wurde lebendig in einem Sarg begraben. Hat Eva wirklich nur geträumt? Hauptkommissar Bernd Menkhoff nimmt zusammen mit seiner Partnerin Jutta Reithöfer in Köln die Ermittlungen auf, denn ein Serienmörder treibt sich um...

Meine Meinung

Ich mag die Schreibart von Arno Strobel. Nachdem ich Der Skript, Das Wesen und Der Trakt gelesen habe, musste ich den neuesten Thriller des Autors auch sehr schnell mein Eigen nennen, u.a. auch, weil mich das Thema sehr interessiert hat.


Lebendig begraben werden – ich glaube, das ist eines der Urängste der Menschen. Ich möchte mich da auch gar nicht von ausnehmen. Meine mir bekannten Phobien sind Höhen- und (wie passend) Platzangst. Wenn ich schon daran denke, im Dunkeln in einem engen Sarg zu liegen und überall mit den Körperteilen anzustoßen, wird mir ganz anders. Dementsprechend war auch meine Stimmung, als ich das Buch in die Hand genommen habe und anfing zu lesen.


Der Titel enttäuscht nicht. Die Mordfälle und der Handlungsstrang richten sich danach aus. Im Grund genommen weiß man als Leser ganz genau, worauf man sich hier in 58 Kapiteln einlässt, aber die Ausführungen des Schriftstellers schmeißen einen doch noch einmal ganz unvermittelt ins Geschehen hinein.

Der Roman wird in der dritten Person und wieder einmal aus Sicht der verschiedenen Charaktere erzählt: Wir lernen die Opfer, Eva, den Hauptkommissar (den wir schon aus DAS WESEN kennen) und seine Partnerin kennen, aber auch Randfiguren, wie u.a. den Witwer von Evas Halbschwester.


Die Spannung hat mich beim Lesen mit kleinen Nuancen nach oben und unten erreicht. Für mich fand ich es allerdings sehr schade, dass ich relativ schnell eine Ahnung hatte, worauf die Täterauswahl hinauslaufen würde und sogar die „Besonderheit“ der Auflösung hat mich nicht mehr völlig überraschen können...

Ich hatte mich sehr auf das neueste Werk von Arno Strobel gefreut und wurde wieder mit einem schönen Thriller belohnt. Mein Lesegeschmack wurde wieder sehr gut getroffen.

Die Ermittlungsarbeiten, das Zusammenspiel und die Arbeit der Kommissare wurden genauso wie der Charakter der Hauptprotagonistin sehr gut ausgeführt und nach einigen Wirrungen bis auf das letzte Detail gekonnt und nachvollziehbar aufgelöst.


Die Hintergrundgeschichte um Kindesmissbrauch hat mich absolut erreicht. Zum Glück verliert sich der Autor nicht in detaillierte Beschreibungen, sondern legt hier den Fokus auf die geschundene Psyche des Kindes. Grausam wird dem Leser angedeutet vorgeführt, wie pervers manch Erwachsener sein kann. Das waren dann auch die Passagen im Buch, die mich um manches Mal stocken und tief durchatmen ließ.


Für mich steht natürlich außer Frage, dass ich mir den nächsten Strobel wieder rechtzeitig ergattern werde. Auf zwei ältere Episoden des Autors (die „Vatikan“-Bücher) habe ich auch schon ein Auge geworfen, damit meine Sammlung endlich komplett sein wird.


Fazit
Ein Thriller, der sich wieder sehr gut lesen ließ, mit einem Ermittler, den man schon aus DAS WESEN kennt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, obwohl mich die Täterauflösung doch etwas enttäuschte.


Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen und finde, Arno Strobel gehört momentan mit zu den deutschen Spitzen-Autoren in Deutschland!
(Rezi aus 2013)

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Ein sehr schöner Vampirroman mit historischen Eindrücken

Zeitgenossen / Zeitgenossen – Gemmas Verwandlung [Erweiterte Ausgabe]
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Darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Gemma. Ich lebe in London, wir schreiben das Jahr 1599 und mein Vater ist Apotheker. Allerdings bin ich kein Mensch mehr, sondern ich wurde plötzlich und gegen ...

Darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Gemma. Ich lebe in London, wir schreiben das Jahr 1599 und mein Vater ist Apotheker. Allerdings bin ich kein Mensch mehr, sondern ich wurde plötzlich und gegen meinen Willen zu einem Vampir verwandelt. Eigentlich müsste ich Viscount Arlington dafür dankbar sein, denn ansonsten wäre ich jetzt tot. Was macht man, wenn man unsterblich ist? Man sieht die Zeit an sich vorbei ziehen, erlebt Geschichte hautnah mit, verliebt sich, trennt sich, erlebt unfassbare Verbrechen, Kriege beginnen und enden wieder. Dies ist meine Geschichte, mein (Vampir-) Leben und ich möchte Euch ein wenig davon erzählen, sagen wir mal ich berichte von meinen ersten 100 Vampirjahren...

Meine Meinung
Dieses Buch konnte mich ehrlich gesagt, die ersten drei Kapitel nicht wirklich überzeugen. Ein guter Schreibstil in ICH-Form gewählt, allerdings mit raschen, kurz angerissenen Handlungen und reichlich historischen Hintergrundereignissen gespickt wollten mich einfach nicht packen... aber ich muss sagen, das Durchhalten" hatte sich dann doch noch gelohnt...

Der Leser lernt Gemma kennen, eine junge Frau, die ich von Anfang an sympathisch fand, allerdings war sie in manchen Situationen unüberlegt. Sie trifft in ihrem neuen" Vampirleben auf Weggefährten, Freunde oder intimere" Begleiter und die Wege trennen sich auch wieder, wie im wahren" Leben...

Ich bewege mich seit einiger Zeit neben meiner Thriller-/Krimileidenschaft nun auch im Gebiet der Fantasy - allerdings eher im Jugendbereich mit z.B. Engeln, Hexen. Um Vampirromane habe ich einen großen Bogen gemacht. Die Twilight-Bücher habe ich noch nicht gelesen (stehen aber bestimmt irgendwann auch auf meinem Leseprogramm!), aber die Filme dazu gesehen. Einige Sichtweisen und Aspekte zu Vampiren findet man in diesem Auftakt zu einer Reihe rund um Gemma und ihre Zeitgenossen wieder. Es gibt Gruppen, die sich von Tierblut ernähren, andere zelebrieren den Genuss von menschlichem Lebenssaft. Es gibt die Guten und die Bösen. Diese Unterteilung ist nicht neu, hat mir aber sehr gut gefallen und konnte mich gut unterhalten...

Es werden auch ein paar heiße" Eisen angefasst wie z.B. Kinderprostitution zur damaligen Zeit. Diese werden gut in den Handlungsverlauf eingebunden...

Ich für meinen Teil habe beim Lesen des eBooks bemerkt, dass ich bei historischen Romanen Hamdlungen bevorzuge, in denen auch Liebesbeziehungen oder Freundschaften vorkommen. Am Anfang des Buches war ich sehr enttäuscht, wie kurz die Verwandlung von Gemma abgehakt" wurde, aber diese Reihe rund um die Vampirin ist auch nicht vordergründig auf das Zwischenmenschliche ausgelegt, sondern auf die historischen Daten/Ereignisse, die professionell von der Schriftstellerin recherchiert und wiedergegeben wurden...

Ab dem vierten Kapitel konnte ich dann auch fast nicht mehr aufhören zu lesen, da einzelne Szenen, wie z.B. die Rettung von Kindern aus dem Freudenhaus" sehr bildlich und kurzweilig dargestellt wurden. Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufgebaut und am Ende tat es mir schon fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich mit dem zweiten Teil beginnen konnte...

Ich warte somit gespannt auf die Fortsetzung...

Fazit
Der Auftakt zu einer historischen Vampirreihe, der mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten" doch noch für sich einnehmen konnte.
Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sterne und kann dieses Buch allen Leseratten weiterempfehlen, die auch auf historische Hintergrundinfos im Romanverlauf Wert legen!
(Rezi aus 2014)

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