Bayrisch, spannend und unterhaltsam - klasse!
"Totwald" von Harry Kämmerer ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 8 Stunden, 35 Minuten, 51 Sekunden bei USM Audio erschienen und wird gesprochen von Michael A. Grimm.
Es handelt sich um ...
"Totwald" von Harry Kämmerer ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 8 Stunden, 35 Minuten, 51 Sekunden bei USM Audio erschienen und wird gesprochen von Michael A. Grimm.
Es handelt sich um einen Krimi aus der Kommissar Mader - Reihe, die für mich neu war. Dennoch hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, ins Geschehen hineinzufinden.
Als Mader, Leiter der Münchner Mordkommission, von einem Kurztrip zurückkehrt und sonntags kurz in seinem Büro vorbeischaut, um nicht montags im Chaos zu versinken, findet er die Akte eines Cold Case auf seinem Schreibtisch vor. Für seinen Chef soll er die Ermittlungen in einem Fall wieder aufnehmen, in dem vor 30 Jahren ein Politiker ums Leben kam und dessen Familie spurlos verschwand. Sein Team soll davon nichts wissen und bekommt derweil den Fall eines im eigenen Pool ertrunkenen Unternehmers auf den Tisch, da zweifelhaft ist, ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelte...
Hummel indessen versucht, sich an die Schrebergartenidylle samt neugierigen Nachbarn und kleinlicher Vorschriften zu gewöhnen. In der Kleingartenkolonie begegnet er Garry, der Lateinlehrer an seiner alten Schule gewesen ist. Die beiden freunden sich an, aber plötzlich findet man Garry erhängt in seinem Häuschen - war es wirklich Selbstmord?
Der Autor versteht es Bestens, die drei Handlungsstränge zu verknüpfen und eine stetige Spannung aufzubauen. Detailreiche Beschreibungen, mit viel Liebe erschaffene, facettenreiche Charaktere und ein großartiger bayerischer Humor sorgen für top Unterhaltung.
Bis zum Schluß konnte ich nicht erraten, was mit der verschwundenen Familie geschah und wem Garry zum Opfer fiel. Es gab zahlreiche Verwicklungen und Wendungen und auch einiges an Action, und am Ende wurde das Ganze schlüssig aufgeklärt.
Besonders gefallen haben mir die ganz unterschiedlichen Ermittler, allen voran Bajazzo - gut, er ist "nur" der Hund von Kommissar Mader, aber definitiv meine Lieblingsfigur. Mader, der sich häufig aus dem Alltag herausträumt, Hummel, der hauptsächlich sein Leben in Ruhe genießen will, Dosi und Frankie, die nein Paar sind und sich bisweilen angranteln und Zankl, der Familienmensch - ein jeder ist auf seine Art sympathisch und ich habe sie irgendwie alle gemocht. Klaus Hummel hat mich durch seine Empathie beeindruckt, zumal er insgesamt eher den Eindruck eines Eigenbrötlers erweckte.
Mein Fazit: Ein spannender und unterhaltsamer Krimi, toll gelesen und absolut fesselnd.