Wichtige Thematik, schöne Geschichte, aber häufig "too much"
Someone NewDie ganze Zeit musste ich Someone new nicht unbedingt sofort haben.
Und die Limited Edition brauchte ich schon gar nicht. & dann zog es doch ein und ich bereue es nicht. Auch nicht, dass es die Hardcoverausgabe ...
Die ganze Zeit musste ich Someone new nicht unbedingt sofort haben.
Und die Limited Edition brauchte ich schon gar nicht. & dann zog es doch ein und ich bereue es nicht. Auch nicht, dass es die Hardcoverausgabe wurde, denn es hat sich für mich gelohnt.
Die Zeichnungen von den Szenen, die man gerade liest, sind unglaublich schön.
Ich hab sie jedes Mal angehimmelt - wirklich, richtig gelungen.
Der Inhalt hat es mir anfangs nicht leicht gemacht, muss ich zugeben.
All die Vorstellungen der Charaktere auf den ersten ca. 60 Seiten waren mir zu viel.
Viel zu viel, denn jeder Charakter gehört einer Gruppe an, die es in der Gesellschaft nicht immer leicht hat. Somit sind die Themen von ihnen natürlich total wichtig, gar keine Frage, und es muss darüber gesprochen werden, doch die Fülle empfand ich als zu viel eben.
Weniger ist manchmal mehr trifft für mich hierbei zu.
Oder vielleicht mag es auch am rasanten Tempo gelegen haben, in dem man sie alle kennengelernt hat.
Mir hat dies einfach nicht so zugesagt.
Auch fehlte es mir etwas an Farbe, an Lebendigkeit. Die Charaktere wirkten auf mich teilweise oberflächlich und blass. Ich hätte sie so gern besser kennengelernt. Das fand ich sehr schade.
Aber wisst ihr, ich fand dennoch einige Dinge an dem Buch wirklich großartig!
Micah zum Beispiel mochte ich wahnsinnig gern.
Was für eine bewundernswerte, junge Frau. Wirklich.
Sie ist tolerant, offen, witzig, ehrlich und einfach liebenswert!
Besonders ihren Humor habe ich total gefeiert.
Ich musste sicherlich mehr als einmal laut loslachen über einen ihrer Witze.
Micah ist ein Mensch, der weiß, was die Liebe bedeutet und wie sie manchmal eben funktioniert. Auf was es ankommt.
Ich konnte ihre Emotionen sehr gut nachvollziehen.
All ihre Wut und ihren Frust, aber auch ihren Gefühlen Julian gegenüber.
Julian hingegen war da viel schwieriger zu deuten - was womöglich auch daran liegt, dass die Geschichte eben aus Micahs Sicht geschrieben ist. Julian war süß, gar keine Frage.
Er hat das Herz am rechten Fleck und man spürt in seinem Verhalten seine Ängste, doch er war so unnahbar und verschlossen. Ich konnte ihn deshalb nicht ganz greifen oder mich gar verlieben.
Die Geschichte von Julian und Micah ist etwas ganz Besonderes.
Etwas echtes, wahrhaftiges!
Es war wirklich schön - das zarte Knistern war spürbar.
Laura Kneidl spricht mit diesem Buch etwas an, wovon es in der Gesellschaft viel mehr geben sollte: Toleranz! Jedem Menschen gegenüber.
Der Schreibstil gefiel mir gut. Die Autorin schreibt sehr flüssig und locker.
Es fiel mir daher leicht die Geschichte zu genießen, dennoch gefiel mir die Umsetzung nicht rundum.
FAZIT
Someone New ist eine zarte, besondere Liebesgeschichte, die aber -in meinen Augen- das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat.
Versteht mich nicht falsch, die Geschichte ist wirklich richtig schön, hat Witz und ernste, wichtige Themen, über die gesprochen werden müssen und das hat mich sehr beeindruckt und bewegt.
Ich habe Freude gehabt beim Lesen, dennoch fehlte mir den Charakteren etwas Farbe.
Ich konnte sie nicht ganz greifen und sie blieben oberflächlich für mich. Ich hätte sie gern besser kennengelernt, insbesondere mit dem Charakter mit dem ich mich bestens identifizieren hätte können, denn wir teilen eine Geschichte.
Ich kann es trotz allem jedem wärmstens empfehlen - die Wendung habe ich erst kommen sehen, kurz bevor sie aufgelöst wurde.
Und ich sage es euch, es ist wirklich wichtig, Leute !