Cover-Bild Das Vorkommnis
Band 1 der Reihe "Biographie einer Frau"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 16.02.2022
  • ISBN: 9783423290210
Julia Schoch

Das Vorkommnis

Roman | »Ein literarisches Kunstwerk, ein virtuoses Meisterstück.« (Elke Heidenreich)

Lebenslinien – Liebeslinien – Liebesmuster

Eine Frau wird von einer Fremden angesprochen, die behauptet, sie hätten beide denselben Vater. Die überraschende Begegnung bleibt flüchtig, löst in ihr aber eine Welle von Emotionen aus. Fragen drängen sich auf, über Ehe und Mutterschaft, über Adoption und andere Familiengeheimnisse, über Wahrheit überhaupt. In ›Das Vorkommnis‹ erzählt Julia Schoch – eine der eindrücklichsten Stimmen autofiktionalen Erzählens in der deutschen Literatur – von einem Leben, das urplötzlich eine andere Richtung bekommt. Fesselnd und klarsichtig, so zieht sie hinein in den Strudel der ungeheuerlichen Dinge, die gleichzeitig auch alltäglich sind. Ein Roman von großer literarischer Tiefe und Schönheit, im Werk von Julia Schoch ein neuer Höhepunkt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2024

Großartiger und beeindruckender Auftakt einer Trilogie

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Julia Schoch stellt mit "Das Vorkommnis" den ersten Teil ihrer Trilogie "Biographie einer Frau" vor.
In diesem Roman signiert die namenlose Ich-Erzählerin, eine Autorin, nach einer Lesung in Norddeutschland ...

Julia Schoch stellt mit "Das Vorkommnis" den ersten Teil ihrer Trilogie "Biographie einer Frau" vor.
In diesem Roman signiert die namenlose Ich-Erzählerin, eine Autorin, nach einer Lesung in Norddeutschland ihre Werke, als eine fremde Frau auf sie zutritt und zu ihr sagt: "Wir haben übrigens denselben Vater". Daraufhin fällt sie der Fremden schluchzend um den Hals. Als sie am Abend ihrer älteren Schwester am Telefon von der Begegnung berichtet, verschweigt sie aus Scham die Umarmung.

Die Tatsache, eine Halbschwester zu haben, ist seit langem bekannt, die Mutter hatte es erzählt. Nun, nach langen Jahren des Vergessens, erzählt der Vater seinen Töchtern, was sich vor über 40 Jahren zugetragen hat. Er hatte die Vaterschaft anerkannt, das Kind war einige Wochen nach der Geburt zur Adoption freigegeben worden.

Die Ich-Erzählerin tritt wenige Wochen nach dem Vorkommnis gemeinsam mit ihrer Mutter und den beiden Kindern eine längere Reise nach Ohio an, um an der dortigen Universität ein Seminar zu halten. Auch während ihres Aufenthaltes beschäftigt sie die Begegnung mit der fremden Frau, ihre Gedanken kreisen um das Thema Adoption, aber auch um ihre eigene Kindheit in der DDR. Sie befragt ihre Mutter zur gemeinsamen Vergangenheit, von der nur wenig im Gedächtnis geblieben ist.

Sie denkt über ihre Mutter nach, daran, wie deren Leben verlief als junge Studentin und später als berufstätige Ehefrau und Mutter im Osten Deutschlands. Die Mutter lebt inzwischen nach der Scheidung ihr Leben mit den ersehnten Freiheiten und einer gewissen Leichtigkeit. Die Halbschwester ist in der Gedankenwelt der Ich-Erzählerin, sie denkt aber auch an deren Mutter, die ihre Freunde stets auf mütterliche Art behandelte, es aber 40 Jahre später nicht fertigbrachte, die ihr fremde Tochter ins Haus zu lassen. Sie beleuchtet ihre eigene Mutterschaft, die Beziehung zu ihrem Ehemann, die sich seit der Begegnung mit der Halbschwester verändert hat, und das distanzierte Verhältnis zu ihrer leiblichen Schwester.

Julia Schoch hat diesen anspruchsvollen Roman in beeindruckender und schöner Sprache geschrieben. Es hat mir große Lesefreude bereitet, der Gedankenwelt der Ich-Erzählerin zu folgen, ihre Vergangenheit zu erforschen und zu erleben, wie das Vorkommnis ihr Leben veränderte.

Ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Band der Trilogie.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Blickpunkte

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Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass ...

Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass genommen für ihren Roman „Das Vorkommnis“ - die Biographie einer Frau, in dem die die angesprochene Frau zur Ich-Erzählerin wird.
In mehr als 70 kurzen Kapiteln werden Gedanken, Erinnerungen, Begebenheiten, Gesprochenes und Unausgesprochenes zu kleinen episodenhaften Geschichten. Dabei haben mir die folgenden beiden Sätze geholfen, den Roman zu begreifen:
„Ich schreibe nicht über sie, ich schreibe nicht einmal über mich. Ich erzähle nur davon, was ihr plötzliches Auftauchen … bewirkt hat…“
Ich bin fasziniert von dem ungewöhnlichen Schreibstil und davon, was eine flüchtige Begegnung bewirken kann. Es ist, als hätte ich ein Kaleidoskop in der Hand, das bei jedem kleinen Dreh etwas anderes zeigt, zufällige Bilder. So sehe ich dieses Buch. Ich erkenne keine bestimmte Reihenfolge, keinen Plan. Die Frau erzählt einfach das, woran sie gerade denkt oder was sie tut. Gekonnt und virtuos.
Einer von vielen Sätzen, die mich bewegt haben und über die es sich nachzudenken lohnt: „Es ist leicht, ein Urteil zu fällen, wenn man weit weg von den Stunden der Verzweiflung ist.“
Obwohl ich das Buch mit Begeisterung gelesen habe, gibt es zwei Szenen, mit denen ich mich nicht anfreunden mag. Zum einen ist es die, die meinem tierlieben Herzen einen Stich gibt: Da rückt jemand einem Insekt mit einem Schuh und einer Flasche Haarspray(!) zu Leibe Zum anderen finde ich es befremdlich, dass die Erzählerin von ihren Kindern als „das ältere Kind“ und „das jüngere Kind“ spricht. Obwohl ich spüren kann, dass sie ihre Kinder liebt, verstehe ich nicht, was sie damit ausdrücken will.
Gern gebe ich meine Empfehlung für eine flüchtige Begegnung.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Lebenslügen

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„Das Vorkommnis“ Biographie einer Frau von Julia Schoch
Auf einer Lesung wird die Autorin von einer fremden Frau angesprochen, die sich ihr als ihre Halbschwester vorstellt. Dieses Ereignis verändert alles. ...

„Das Vorkommnis“ Biographie einer Frau von Julia Schoch
Auf einer Lesung wird die Autorin von einer fremden Frau angesprochen, die sich ihr als ihre Halbschwester vorstellt. Dieses Ereignis verändert alles. Was gewesen ist erscheint als Lüge, was die Zukunft bringt macht misstrauisch. Wir tauchen tief ein in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin. Und dennoch erfahren wir durch die sprachliche Eleganz der Autorin eine kühle Distanz. Die Schlagkraft dieses Vorkommnisses ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, sondern halt nach und bewegt sich wie eine verschlingende Lavamasse durch ihr das Leben. Plötzlich wird alles was feststand in Frage gestellt. Die liebsten Menschen sind plötzlich fremd und fern vom eigenen Selbst. Die Gedanken verstricken sich in Kreisen und nehmen immer absurdere, teils paranoide Züge an. Julia Schoch hat hier in Worte verpackt was einem selbst in den eigenen Gedanken wirr vorkommt. Sie beherrscht das Wort wie ein Instrument und komponiert aus dem Ereignis ein Gebilde von allumfassender Klarheit.
Dies ist der erste Band einer Trilogie. Dennoch empfinde ich das Werk als vollkommen und bin wirklich neugierig auf welche Art und Weise Julia Schoch diese Reihe fortführen wird.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Ehrliche und tiefgründige Familiengeschichte

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"Das Vorkommnis", das erste Buch einer Triologie der Autorin Julia Schoch, ist ein literarisches Meisterwerk!

Eine Schriftstellerin trifft bei einer Lesung auf eine Frau, die sich als ihre Halbschwester ...

"Das Vorkommnis", das erste Buch einer Triologie der Autorin Julia Schoch, ist ein literarisches Meisterwerk!

Eine Schriftstellerin trifft bei einer Lesung auf eine Frau, die sich als ihre Halbschwester vorstellt. Diese kurze Begegnung, dieses Vorkommnis, löst viele Gefühle los und bringt sie zum Nachdenken - über ihre Familie und ihr eigenes Leben.

Der Leser wird durch die feinfühligen Beschreibungen in ein Gedanken-Labyrinth der Hauptakteurin geführt. Das Aufwachsen in Ostdeutschland, die Beziehungen zu Eltern und Ehemann, alles kommt gedanklich auf den Tisch und wird sachlich und ehrlich hinterfragt.

Die Geschichte wird in Ich-Form erzählt. Es ist eine bewegende und anspruchsvolle Geschichte, die mit einer Prise Humor und Ironie gewürzt ist und daher immer leicht und flüssig zu lesen ist. Der Autorin kann sich meisterlich mit Worten ausdrücken, so dass der Roman für mich ein regelrechter Lese-Hochgenuss ist!

Für mich gibt es daher eine klare und eindeutige Kauf- und Leseempfehlung!
Und ich freue mich schon heute auf die zwei nächsten Bücher!

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Lesenswerter Lebenseinschnitt

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Ob Julia Schochs neuer Roman, der Auftakt einer Trilogie sein soll, autobiografisch ist oder von einer fiktiven Autorin erzählt, bleibt offen, ist letztlich auch egal. Jedenfalls schreibt die (fiktive) ...

Ob Julia Schochs neuer Roman, der Auftakt einer Trilogie sein soll, autobiografisch ist oder von einer fiktiven Autorin erzählt, bleibt offen, ist letztlich auch egal. Jedenfalls schreibt die (fiktive) Autorin über ein „Vorkommnis“ von vor inzwischen einigen Jahren, das sie die ganze Zeit über beschäftigt hat. Seinerzeit stellte sich ihr auf einer Lesung eine fremde Frau als ihre Halbschwester vor, als die ältere Tochter ihres gemeinsamen Vaters. Das ist Anlass für sie, über ihre Familie, insbesondere ihre Beziehungen zu ihren Eltern, ihrer mittleren Schwester und ihrem Mann, die Alltäglichkeit dieser neuen Familienkonstellation, ihre Kindheit in der DDR nachzudenken. Heraus kommen viele Erinnerungsbruchstücke.
Ich empfand den Roman als sehr schön und faszinierend, durchaus auch anspruchsvoll zu lesen. Die geschilderten Gedanken sind es wert, dass ihnen nachgegangen wird. Gelungen ist, wie gekonnt Bezug auf andere bedeutende literarische Werke genommen wird.

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