In Schweigen gehüllt
In Schweigen gehülltAls ich dieses Buch in Händen hielt, habe ich sofort das andere Buch, das ich gerade gelesen haben, zur Seite legen und habe sofort mit der Lektüre dieses Buches begonnen und es wirklich an einem Tag ausgelesen, ...
Als ich dieses Buch in Händen hielt, habe ich sofort das andere Buch, das ich gerade gelesen haben, zur Seite legen und habe sofort mit der Lektüre dieses Buches begonnen und es wirklich an einem Tag ausgelesen, so fasziniert war ich von dem Schreibstil und dem Leben der einstigen Nonne Honorine Steimer. Um so interessanter und spannender war das Buch, da es sich hier ja um keine Fiktion handelt, sondern es sich um reelle Personen und deren Leben handelt. Honorine Steimer mußte das Kloster verlassen und lebte dann alleine in einem Haus in einem Dorf an der Nage. Warum sie aus dem Kloster ausgeschieden ist, erfahren wir leider nicht. Nur vage wird etwas angedeutet und jeder Leser kann sich so seine Meinung bilden. Honorine erhielt vom Kloster eine Leibrente und lebte sehr sparsam und bescheiden. Sie sorgte sich um Kranke und Arme und nahm in ihrem Haus auch Mädchen auf, die sie im christlichen Sinne erzog. Ein entfernter Verwandter von ihr brauchte Geld und ermordete sie grausam. Anton Detrois erbeutete 50,-- M. Seine Flucht ist mit seinen Worten und seinen Gedanken genau beschrieben. Er läßt sich mit verschiedenen Leuten ein, kauft protzig und großzügig ein und wird dann gefangengenommen und zum Tode verurteilt. Dies geschah im Jahre 1903. In diesem Buch kommt noch eine weitere Person aus dem Jahre 1986 zu Wort, die ein Buch um das Geschehen von damals schreiben soll. Dieser Schriftsteller weigert sich jahrelang, an diese Sache heranzugehen. Das Buch wird aus verschiedenen Gesichtspunkten geschrieben. Es werden auch einige psychologische Gesichtspunkte erläutert. Auf einigen Seiten sind immer wieder Gebete abgedruckt und in anderer Schrift steht am Anfang eines neuen Kapitels die Geschichte einer Assel im Keller mit sehr viel Blut. Hier wird auf die tote Honorine Bezug genommen. Es ist kein leichtes oder einfaches Buch, es regt den Leser zum Denken an. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich alles in einem anderen Jahrhundert zugetragen hat, wo das ganze Leben noch strenger und härter war. Dieses Buch ist eine Erweiterung des Horizontes eines jeden Lesers und ich würde mich freuen, öfters solche Bücher lesen zu dürfen. Zu erwähnen ist auch noch das wunderschöne Cover, auf dem der Kopf der Ordenfrau zwischen einem Schriftstück zu sehen ist.