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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2022

Spannend und gruselig

Der Herzgräber
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Heather Evans kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter in ihre Heimatstadt, die mit 16 Jahren verlassen hatte, zurück, um den Nachlass ihrer Mutter zu ordnen. Dabei macht sie eine unglaubliche Entdeckung: ...

Heather Evans kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter in ihre Heimatstadt, die mit 16 Jahren verlassen hatte, zurück, um den Nachlass ihrer Mutter zu ordnen. Dabei macht sie eine unglaubliche Entdeckung: einen Stapel Briefe, die ein Serienmörder an ihre Mutter geschrieben hat. Michael Reaves hat junge Frauen bestialisch ermordet, ihre Herzen entfernt und die Leichen regelrecht inszeniert und mit Blumen dekoriert in der freien Natur zurückgelassen. Was hat Heathers Mutter mit diesem Mörder zu tun? Während sie sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, geschehen wieder Morde in der selben Art. Und Heather ist in größerer Gefahr, als sie ahnt.

Der Herzgräber ist von der ersten Seite an spannend und mitreißend zu lesen. Man kann sich gut in Heather hineinfühlen, einer jungen Frau, die erkennt, dass sie eigentlich gar nichts übe ihre Mutter weiß. Gleichzeitig wird man in menschliche Abgründe der grauenvollsten Art geführt. Das ist stellenweise sehr hart und nur schwer zu ertragen. Dabei gibt es eine gehörige Portion Gruselfaktor, ein wenig Liebe und eine Reise in die Vergangenheit zu einer alternativen Hippie-Kommune. An manchen Stellen war es mir ein wenig zu verworren und das Ende war mir persönlich zu schnell erzählt, weswegen es nur 4 Sterne sind.

Mein Fazit: ein spannender, gruseliger harter Thriller. Perfekt für kalte Wintertage.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein neuer, faszinierender Blick auf Peter Pan

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Peter Pan war einer der Helden meiner Kindheit. Ich wollte sein, wie dieser Junge: frech, mutig, liebenswert, wollte wie er auf einer Insel voller Abenteuer und Freunde leben, Danke Feenstaub fliegen ...

Peter Pan war einer der Helden meiner Kindheit. Ich wollte sein, wie dieser Junge: frech, mutig, liebenswert, wollte wie er auf einer Insel voller Abenteuer und Freunde leben, Danke Feenstaub fliegen können und niemals erwachsen werden. In ihrem Roman Die Chroniken von Peter Pan erzählt Christina Henry die Vorgeschichte zu dem berühmten Kinderbuchklassiker von J.M. Barrie. Und was für ein Vorgeschichte… denn Peter lügt, wo es nur geht, er holt sich Kinder aus Andernorts auf die Insel Nimmerland als Spielkameraden, doch sie sind ihm vollkommen egal. Aus Spaß zettelt er Kämpfe mit den Piraten und den auf der Insel lebenden Kreaturen an, wohl wissend, dass nicht alle seiner „verlorenen Jungen“ es überleben werden.

Erzählt wird aus der Sicht von Jamie, dem ersten Jungen, der von Peter auf die Insel geholt wurde. Seinem besten Freund und wichtigsten Kameraden. Doch dieser muss erkennen, das Peter nicht der ist, der er vorgibt und es mehr Geheimnisse auf der Insel gibt, als er geahnt hat. Und so wird aus der Freundschaft zweier Jungen eine Feindschaft, die in die Weltliteratur eingehen soll. Geschrieben ist aus der Sicht eines Kindes und die Sprache ist entsprechend einfach gehalten. Das liest sich schnell und ist spannend, die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, die Atmosphäre so dicht, dass man fast meint, selber dabei zu sein. Und ich muss gestehen, ich war stellenweise sehr traurig.

Mein Fazit: eine gelungene Märchenadaption mit Tiefgang. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein echtes Lesevergnügen

Ihr letztes Stück
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Das Bochumer Theatermilieu ist ein gefährliches Pflaster: nach einem gnadenlosen Verriss der Premiere von Schillers Räuber wird die Kulturredakteurin Leonie Gratz grausam zu Tode gefoltert aufgefunden. ...

Das Bochumer Theatermilieu ist ein gefährliches Pflaster: nach einem gnadenlosen Verriss der Premiere von Schillers Räuber wird die Kulturredakteurin Leonie Gratz grausam zu Tode gefoltert aufgefunden. Während sich Polizistin Lisa Bertram, die gerade erst aus Wolfenbüttel zu ihrem Lebensgefährten und Kollegen/Partner Henning Schmitt gezogen, zusammen mit diesem an die Aufklärung des Falls machen, erhält Privatdetektiv Mike Müller, befreundet mit den beiden Polizisten, den Auftrag, den verschwunden Vater des Intendanten des Schauspielhauses zu finden. Und dann ist da noch Helmut Jordan, ehemals Kripobeamter in Wolfenbüttel und jetzt – der Liebe wegen – Wirt in Bochum, genau gegenüber dem Schauspielhaus.

Mit „Ihr letztes Stück“ hat Arne Dessaul einen wunderbaren, spannenden und äußerst amüsanten Bochum- und Theater-Krimi geschrieben. Spannend ist er von der ersten Seite an, durch kurze, knackige Kapitel gut und schnell zu lesen. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass Mike Müller als einziger aus der Ich-Erzähler-Perspektive berichtet. Das bringt noch mal einen ganz besonderen Pepp in das Geschehen. Ganz nebenbei lernt man so einiges über Shakespeare und seine Stücke sowie das Leben rund um die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Kapitelüberschriften laden zudem auch zum Miträtseln ein, sind sie doch alle Lieder, Filmen oder literarischen Texten angelehnt oder sogar entliehen.

Mein Fazit: eine sehr unterhaltsame, spannende Lektüre. Das war mein erster, aber garantiert nicht min letzter Krimi von Arne Dessaul. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Düstere Geheimnisse in einem kleinen Bilderbuch-Dorf

Das Dorf und der Tod
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Simon Weber kehrt zurück in das Dorf, in dem er als Junge in den Zwanzigerjahren Freunde in Vinzenz Landgraf einen Freund gefunden hat. Vinzenz ist tot und der 90-jährige Simon erinnert sich zurück an ...

Simon Weber kehrt zurück in das Dorf, in dem er als Junge in den Zwanzigerjahren Freunde in Vinzenz Landgraf einen Freund gefunden hat. Vinzenz ist tot und der 90-jährige Simon erinnert sich zurück an die Personen, die er damals kennen lernte und deren Schicksal auf tragische Weise miteinander verknüpft sind. So erzählt er von der unglücklichen großen Liebe zwischen Vroni und Lenz, die nicht sein durfte und der ein Sohn entsprang, der nicht bei seiner Mutter bleiben konnte. Während Lenz nach Amerika geht, bleibt Vroni enttäuscht zurück, wird gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet, der sie anwidert und bringt neun Kinder zur Welt, denen sie nur Kälte entgegenbringen kann. So wird der Hass geboren in dem „Goldenen Dorf“, das so idyllisch am Inn gelegen ist und sogar NSDAP-Größen dazu verleitet, sich ausgerechnet hier niederzulassen. Zwischen Simons Erinnerungen sind immer wider Auszüge des Briefes eines jungen Mannes eingestreut, der zwei Generationen noch immer unter dem Hass und der Kälte leidet und ein schreckliches Verbrechen plant.

Das Dorf und der Tod ist ein intensiver, berührender und vielschichtiger Roman. Auf der einen Seite hat mich die Darstellung des Lebens auf dem Land nach dem ersten Weltkrieg und während des Zweiten Weltkrieges sehr berührt. Armut, Verzweiflung, harte Arbeit, Misstrauen prägen das Dorfleben und dazwischen sind die Gewinner, die es immer gibt. Dabei sind die Personen so authentisch beschrieben, die Atmosphäre so greifbar, dass man die ganze Zeit mitfühlt. Inspiriert durch einen wahren Mordfall hat Christiane Tramitz recherchiert und versucht, die Gründe für diesen unfassbaren Hass zu finden. Und hat erfahren, dass hinter der Idylle und dem scheinbar schönen Leben manchmal nur Kälte und Zwang lauern.

Mein Fazit: ein spannender, historisch interessanter und sehr berührender Roman der uns entführt in eine vergangene Zeit und längst vergangene Leben. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Spannung mit Tiefgang

Reality Show
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Deutschland in einer nicht all zu fernen Zukunft: während in den USA wieder Präsident Trump regiert trägt der neue Bundeskanzler Krawatten mit Dackeln und seine Partei nennt sich „Der rechte Weg“. In dieser ...

Deutschland in einer nicht all zu fernen Zukunft: während in den USA wieder Präsident Trump regiert trägt der neue Bundeskanzler Krawatten mit Dackeln und seine Partei nennt sich „Der rechte Weg“. In dieser Situation entwickeln drei Freunde einen Plan, um die Ungerechtigkeiten im Land zu beenden. An Heiligabend zur Prime Time startet die „Reality Show“, in der 10 der reichsten und mächtigsten Menschen des Landes, denen, die wirklich regieren, der öffentliche Prozess gemacht wird. Und wir, die Fernsehzuschauer, sind die Richter, die über Schuld und Strafe entscheiden sollen. Natürlich nicht, ohne dabei auch zu gewinnen…

In kurzen Kapiteln zeigt Anne Freytag in ständigen Perspektiv- und Zeitwechseln die Vorbereitung der Show, lässt uns in die Gedanken- und Gefühlswelt der Angeklagten blicken ebenso wie in die Gedanken der Fernsehzuschauer, die zunächst zögernd, dann mit immer mehr Begeisterung an dem Projekt teilnehmen. Und sie hält uns selber den Spiegel vor, wenn es z.B. um Themen wie Fast Fashion oder den sorglosen Umgang mit Apps geht. Das ist spannende, fesselnde Unterhaltung, die zum Nachdenken bringt. Ich könnte noch so vieles mehr über dieses tolle Buch schreiben, aber das muss man einfach selber lesen!

Mein Fazit: Spannung mit Tiefgang, von der ersten bis zu letzten Seite. Absolute Leseempfehlung!

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