Emotional, berührend, aber mit Längen
In Liebe, für immerInhalt
Im Jahr 1979 begegnen sich Juli und Richard zum ersten Mal und sofort spüren sie, dass etwas zwischen ihnen ist. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen und nach nur wenigen Wochen trennen ...
Inhalt
Im Jahr 1979 begegnen sich Juli und Richard zum ersten Mal und sofort spüren sie, dass etwas zwischen ihnen ist. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen und nach nur wenigen Wochen trennen sie sich. Es wird aber nicht das letzte Mal sein, dass sie sich gesehen haben, denn ihre Wege werden sich noch weitere Male kreuzen...
Meine Meinung
Ich bin ein bisschen hin und hergerissen, was diese Geschichte angeht. Einerseits hat sie mir wirklich gut gefallen, aber andererseits habe ich mir auch schwer mit ihr getan.
Anfangs hatte ich keine wirkliche Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Es gab vor allem auf den ersten Seiten kein spannendes Element, was mich an die Seiten hätte fesseln können oder meine Neugier auf den Fortgang der Handlung geweckt hätte. Doch dann wurden immer wieder solche Elemente eingestreut, die sich dann aber wieder zügig aufgelöst hatten. Über weite Strecken plätscherte die Handlung dadurch leider nur etwas vor sich hin. Es gab immer wieder relativ große Zeitsprünge woraufhin auf den ersten Seiten nach einem solchen Zeitsprung immer schnell die Geschehnisse aus den letzten Jahren wiedergegeben wurden, die für mein Empfinden nicht immer relevant waren. Das förderte ebenfalls das Gefühl, dass die Handlung etwas vor sich hinplätscherte.
Immer mal wieder kam also Spannung stellenweise auf und flachte dann wieder ab und die Handlung plätscherte weiter. Gleiches galt auch für die Emotionen. Auch diese kamen stellenweise immer mal wieder auf und flachten dann schnell wieder ab, bis es zum nächsten Höhepunkt kam, sodass es weitestgehend eher alles oberflächlich blieb.
Überrascht hatte mich dann tatsächlich das Ende, da hätte ich mit etwas ganz anderem gerechnet, was aber absolut positiv war.
Ebenso hat mir gut gefallen, dass auch auf die Geschichte und die Politik zu der jeweiligen Zeit in Deutschland eingegangen wurde und man so auch einen tollen Rahmen für die Handlung bekommen hat.
Außerdem fand ich es gut, dass sich nicht nur mit der Geschichte zwischen Juli und Richard beschäftigt wurde, sondern auch auf die alltäglichen Probleme rund um die Familie eingegangen wurde und man Juli über die Jahre hinweg wirklich in ihrem Leben begleitet hat.
Die Protagonisten waren alles andere als perfekt. Sie wirkten sehr authentisch und menschlich, wie aus dem Leben gegriffen und man lernte sie mit all ihren Fehlern kennen. Doch leider muss ich sagen, dass vor allem Richard dabei auch sehr unsympathisch wirkte und ich ihn überhaupt nicht mochte. Juli hätte ich am liebsten häufig geschüttelt, dass sie endlich mal die Augen öffnet und wirklich sieht, was sie macht. Dadurch war bei ihr aber auch Entwicklungspotenzial vorhanden und hat meine Neugier dahingehend geweckt.
Der Schreibstil hat mir ein paar Schwierigkeiten bereitet, da er sehr ausschweifend war und mit dafür gesorgt hatte, dass die Geschichte auch manchmal zog und etwas plätschernd daherkam. In den Dialogen war das überhaupt nicht der Fall, diese ließen sich flüssig und schnell lesen. Wie schon erwähnt kamen Gefühle und Emotionen nur stellenweise auf. Doch wenn es zu einer solchen Stelle kam, dann wurde diese auch richtig greifbar gemacht und ich wurde emotional komplett abgeholt. Die Stellen gingen wirklich ans Herz und konnten mich berühren. Die Atmosphäre passte sich immer wieder gut der Handlung an und wechselte von ernst, über locker leicht, bis hin zu romantisch und emotional.
Schön fand ich auch die Idee mit den QR-Codes am Anfang von jedem neuen Abschnitt, die zu passenden Liedern für die Geschichte geführt haben.
Insgesamt eine schöne und stellenweise sehr emotionale Geschichte, die zwar zum größten Teil etwas dahin plätscherte, aber die großen Momente wirklich eingängig darstellte.