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Veröffentlicht am 20.03.2022

Band 5 spannend und dramatisch

Der Mut der Frauen
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Endlich darf Elisabeth Lehmann sich wieder freuen, sie ist erneut schwanger und könnte glücklich sein, wenn da nicht die Angst wäre, es könnte etwas mit dem Kind nicht in Ordnung sein. In diesen Zeiten ...



Endlich darf Elisabeth Lehmann sich wieder freuen, sie ist erneut schwanger und könnte glücklich sein, wenn da nicht die Angst wäre, es könnte etwas mit dem Kind nicht in Ordnung sein. In diesen Zeiten sind nur gesunde Kinder erwünscht. Die Haushälterin Inge musste dies dramatisch am eigenen Leib erfahren.
Wilhelmine von Falkenbach steht immer noch unter Schock. Sie trauert um den Verlust von Martin. Die Ungewissheit über sein Schicksal lässt der jungen Frau keine Ruhe. Könnte es sein, dass ihr Vater und Bruder mehr wissen, als sie preisgeben?
Finanziell geht es den Familien besser als je zuvor. Die Fabriken laufen rund um die Uhr, aber glücklich sind sie nicht mit der Waffenproduktion. Immer mehr Waffen werden gefordert, die politische Lage spitzt sich weiter zu. Wird es den Familien gelingen, den Gefahren zu trotzen? Werden sie als Familien zusammenhalten können oder werden ihre eigenen Streitigkeiten sie auseinanderreißen? Was wird ihnen dieses Schicksalsjahr 1938 bringen?

Mit „Der Mut der Frauen“ liegt nun schon der 5. Band der Falkenbach-Saga vor. Mir gefällt die Reihe gut. Ich finde die einzelnen Lebensabschnitte der Familien Falkenbach und Lehmann spannend. Allerdings empfehle ich, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Die Handlungen der Protagonisten bauen aufeinander auf und setzen sich in jedem weiteren Band fort.

In diesem Teil geht es wieder vermehrt um die Frauen der Familien. Gerade die Schwangerschaft von Elisabeth ist ein umfangreiches Thema. Den historischen Hintergrund hat die Autorin geschickt mit einfließen lassen. Das Drama um Kinder, die eventuell nicht gesund zur Welt kommen, hat sie gekonnt erzählt. Die Angst, die Elisabeth auszustehen hatte, war greifbar. Ich bin schon jetzt neugierig, wie es im nächsten Teil mit ihr weitergehen wird.

Auch gefällt mir nach wie vor gut, wie Ellin Carsta diese Zeit lebendig werden lässt. Diese Reihe macht einen regelrecht süchtig nach jedem weiteren Band. Diesen Teil hatte ich dementsprechend schnell ausgelesen. Ich mag an dieser Reihe, dass die Autorin auch mal nur einen einzigen Tag erzählt und dabei alle Mitglieder der Familie ihre Szenen haben. Dieser Sonntag im Jahre 1938 war ein schöner Einblick in das Familienleben und hat deutlich gezeigt, wie unterschiedlich die Charaktere diese Ereignisse erlebt haben. Natürlich wird nicht nur von einem Tag erzählt, nach diesem speziellen Sonntag geht es schon noch mit dramatischen Ereignissen weiter.

Fazit:

Auch der fünfte Band der Falkenbach-Saga hat sich wieder leicht und locker lesen lassen. Ich fühlte mich einmal mehr gut unterhalten von der Art und Weise, wie Ellin Carsta diese Geschichte erzählt. Der historische Hintergrund fügt sich nahtlos in das fiktive Leben der Familien am Starnberger See ein. Man darf nun wieder gespannt warten, wie es mit dem 6. Band dann weitergeht und wie sich das politische Zeitgeschehen auf das Leben der Familien auswirken wird.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

anders als erwartet

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Anders als erwartet

Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick hat sich für ein Leben in Hamburg entschieden. Gemeinsam mit einer Frauenbewegung eröffnet sie ein Haus, welches als Anlaufstelle für Frauen helfen ...

Anders als erwartet

Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick hat sich für ein Leben in Hamburg entschieden. Gemeinsam mit einer Frauenbewegung eröffnet sie ein Haus, welches als Anlaufstelle für Frauen helfen soll, wenn sie in Not geraten sind.
Helene ist behütet aufgewachsen, will aber dem Leben in ihrem Elternhaus entkommen. Ihr Vater ist ein engagierter Pfarrer und für die junge Frau ist es nicht leicht, einen Weg zu finden. Als das Frauenhaus eröffnet wird, schleicht sie sich zu dieser, aber alles verläuft dann anders als von Helene gedacht. In unmittelbarer Nähe des Hauses werden zwei Leichen gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass die Opfer in Verbindung zu der Frauenbewegung gestanden haben. Die Stadtoberen deklarieren diese Tat als Mord im Milieu. Nur warum ermittelt dann immer noch der Kommissar Berthold Rheydt? Er stellt Fragen und erhebt Verdächtigungen. Auch Helene und Anne suchen nach dem Warum und merken nicht, in welche Gefahr sie sich selbst dabei begeben.

Zugegeben, als ich die ersten Bilder von „Die Hafenärztin“ gesehen habe, dachte ich bei mir „nicht schon wieder ein Buch über eine Frau, die unbedingt Ärztin werden will, nicht schon wieder eine Tochter aus gutem Haus, die gegen die Zeit ankämpfen muss“. Ich wollte dieses Buch wirklich nicht lesen. Aber dann konnte man es sich im Adventskalender von Netgalley.de wünschen und ich konnte dann doch nicht widerstehen. Jetzt habe ich das Buch gelesen und was soll ich nun sagen, ich bin begeistert. Die Geschichte geht in eine völlig andere Richtung. Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick hat ein dunkles Geheimnis, welches erst im Laufe der Handlung so nach und nach ans Licht kommt. Auch steht ihr Wirken als Ärztin nicht im Vordergrund, ganz im Gegenteil. Hauptsächlich wird von dem Kommissar Berthold Rheydt erzählt. Er soll die Morde im Hafenviertel aufklären und trifft dabei auf Anne und auch auf die Pastorentochter Helene. Seine Vorgehensweise steht im Fokus der Handlung, auch wenn natürlich immer wieder von der jungen Ärztin und ihrem Leben erzählt wird. Genauso dann auch von Helene und wie sie sich kennenlernen.

In drei unterschiedlichen Handlungssträngen schildert Henrike Engel die Ereignisse. So erlebt man als Leser die Zeit aus Sicht mal von Helene, mal von Anne und eben auch ganz viel von Berthold. Mir hat gerade dieser Ermittler gut gefallen. Mit diesem Charakter ist es der Autorin gelungen, das Leben bei der Polizei in den Anfängen des 20. Jahrhunderts zu schildern. Auch Anne Fitzpatrick hat mir gut gefallen. Sie wird als eine Frau geschildert, die schon viel erlebt hat. Die Mischung aus ihrem Leben und diesem spannenden Kriminalfall in Hamburg hat mir gut gefallen. Als dritte wird dann von Helene Curtius erzählt. Die junge Pastorentochter hat mir allerdings nicht so gefallen. Sie ist die gut behütete Tochter, die ausbrechen will. Allerdings macht sie auch eine schöne Wandlung durch und hat durchaus noch mehr Potenzial, um sich zu entwickeln.

Fazit:

Der Auftakt dieser Reihe „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ hat mir gut gefallen. Es war ein spannender Krimi vor historischem Hintergrund. Das Hamburg des Jahres 1910 wurde glaubhaft geschildert. Henrike Engel ist es gelungen, ihre Protagonisten lebendig werden zu lassen. Man darf gespannt sein, wie das Leben von Anne, Helene und auch Kommissar Berthold weitergeht.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Einfühlsamer historischer Roman

Die Stunde zwischen Nacht und Morgen
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Eli Wipf ist in der Schweiz aufgewachsen. Ihr Leben scheint in festen Bahnen festzuliegen, der Vater hat für sie eine Ehe arrangiert, aber Eli will mehr vom Leben. Sie beschließt, sich nicht dem Willen ...



Eli Wipf ist in der Schweiz aufgewachsen. Ihr Leben scheint in festen Bahnen festzuliegen, der Vater hat für sie eine Ehe arrangiert, aber Eli will mehr vom Leben. Sie beschließt, sich nicht dem Willen des Vaters unterzuordnen. Eine Hilfsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen in Deutschland im Jahre 1946 zu unterstützen. Eli schließt sich ihnen an. Sie wird nach Köln beordert und arbeitet nun Tag und Nacht im „Schweizer Dorf“. Die Not ist groß und täglich müssen mehr Menschen versorgt werden. Für Eli wird die Arbeit zu ihrem Lebensinhalt. Gleichzeitig lernt sie den ehemaligen Soldaten Helmut kennen. Dieser ist gefangen in seiner düsteren Vergangenheit und lässt nur schwer Nähe zu, nur sein kleiner Bruder Mattes dringt zu ihm durch. Diesen versorgt Helmut, wo er nur kann, doch dann bricht die Tuberkulose aus und auch für Mattes beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

Die Autorin Priska Lo Cascio erzählt mit ihrem Roman „Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ eine Geschichte aus dem ausgebombten Köln der Jahre 1945/46. Zunächst ist man aber bei Eli Wipf in der Schweiz. Die junge Frau hat von dem Krieg nicht viel mitbekommen, da die Schweiz als neutral gegolten hat. Dafür ist es ihr jetzt ein Anliegen, den Menschen zu helfen. Sie handelt dabei gegen den Willen ihrer Eltern. Auf den ersten Seiten wird das Leben von Eli geschildert und was sie dazu bewogen hat, diesen Schritt zu gehen. Sie ist behütet aufgewachsen und alles sieht danach aus, als ob hier nur ein junges Mädchen gegen den Willen der Eltern aufbegehren will, aber schnell wird klar, es steckt viel mehr dahinter.

Mithilfe von Eli schildert die Autorin eindrucksvoll, wie die „Schweizer Spende“ organisiert wurde und wie dieses Dorf im ausgebombten Köln aufgebaut wurde. Davon, welche Hindernisse sie überwinden mussten und wie die Menschen auf die Fremden reagiert haben. Probleme hat es an allen Ecken und Enden gegeben. Mir war so nicht bewusst, dass es diese Hilfsorganisation damals gegeben hat. Ich fand es dementsprechend spannend, davon zu lesen. Eli wird zwar zunächst als behütetes Mädchen geschildert, aber sie wächst an und mit ihren Aufgaben.

Es hat mir Spaß gemacht, dabei zuzusehen, wie die junge Frau ihre Probleme gemeistert hat. Sie versucht sich von dem Vater und ihrem Verlobten zu lösen und trifft dabei gleichzeitig auf Helmut. Mir hat gut gefallen, wie diese beiden jungen Menschen sich näher kamen. Ihre Gefühle haben sich erst nach und nach gezeigt. Auch wenn die Autorin hier eine Liebesgeschichte erzählt, so ist sie doch nicht zu vordergründig, eher im Gegenteil. Deutlich ist zu spüren, wie schwer das Leben für die Menschen war, nicht nur für die Bevölkerung Kölns, sondern auch für die helfenden Hände aus der Schweiz. Die Autorin hat es geschickt verstanden, das Leben in dieser Nachkriegszeit zu schildern und gleichzeitig mit leisen Tönen eine Liebesgeschichte zu erzählen.

Fazit:

„Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ ist ein berührender, einfühlsamer historischer Roman über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es wird geschildert, wie schwer es für die Menschen war, ihr Leben wieder neu aufzubauen. Priska Lo Cascio hat es gut verstanden, ihre fiktionale Geschichte mit dem historischen Hintergrund zu verweben. Entstanden ist eine berührende Liebes- und Lebensgeschichte zweier Menschen und ihres Umfelds. Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Die Welt der Flora und Fauna

Der Mann, der die Welt ordnete
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Carl ist noch ein kleiner Junge, als er seine Liebe zur Natur entdeckt. Alles, was er sieht, muss er einsammeln und katalogisieren. Eigentlich hat sein Vater andere Pläne für die Zukunft des Jungen, Priester ...


Carl ist noch ein kleiner Junge, als er seine Liebe zur Natur entdeckt. Alles, was er sieht, muss er einsammeln und katalogisieren. Eigentlich hat sein Vater andere Pläne für die Zukunft des Jungen, Priester soll er werden. Doch lernen in der Schule ist Carl seine Sache nicht. Es braucht seine Zeit, bis er begreift, dass er auch für seine Naturforschungen eine Schulbildung benötigt, doch dann gibt es kein Halten mehr. Aus dem Jungen wird ein Botaniker, der seine Welt neu ordnen will. Nichts ahnend, dass nicht jeder begeistert ist von seinen Schriften über die Pflanzenbestimmungen.
Sein stärkster Kontrahent ist ein deutscher Arzt Namens Johann Georg Siegesbeck, der die Theorien von Carl sehr persönlich nimmt. Ein Streit der Wissenschaften entbrennt.

Diese Geschichte startet mit einem Prolog, der im Jahre 1753 in Uppsala spielt. Als Leser erhält man einen kleinen Einblick darin, wie sich das Leben des Botanikers entwickelt hat, was seine Familie betrifft. Zu dieser Zeit steht er mitten im Leben und hat schon viel erreicht. Erst nach diesem Prolog geht es mit der eigentlichen Handlung los. Erzählt wird das Leben dieses Botanikers rückwirkend. Aber nicht nur das Leben von Carl wird geschildert, sondern auch das Leben seines Konkurrenten Johann Georg Siegesbeck. Abwechselnd ist man als Leser mal bei Carl, um dann wieder zu Johann zu wechseln. Die beiden Männer führen sehr unterschiedliche Leben, gemeinsam ist ihnen aber die Botanik. Ihre Schriften über die Flora und Fauna stehen in Konkurrenz zueinander. Während Siegesbeck jede Schrift von Carl persönlich nimmt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den „verrückten Schweden“, wie er ihn nennt, zu stoppen, hat Carl keine Probleme damit, dass jemand nicht seiner Meinung sein könnte.

Axel S. Meyer erzählt diese Geschichte gewürzt mit einer ordentlichen Prise Sarkasmus, was mir gut gefallen hat, zudem gibt er interessante Einblicke in das Leben des Botanikers. Linné hat unter anderem eine Reise nach Lappland gemacht, die hier bildhaft geschildert wird. Auch Siegesbeck hatte in der Hinsicht einiges zu bieten. Er war in Russland und später in Preußen unterwegs.

Deutlich spiegelt sich in dieser Auseinandersetzung wider, wie wichtig die Kirche für die Menschen auch in dieser Epoche war. Während Linné die These aufstellt, dass die Flora und Fauna sich ähnlich entwickelt wie Menschen, ist Siegesbeck der unumstößlichen Meinung, dass alles Leben auf Gottesfurcht und Tugendhaftigkeit beruht. Linné und Siegesbeck könnten kaum verschiedenerer Meinungen sein und dementsprechend heftig vertreten sie auch ihre Ansichten.

Die Wechsel zwischen den beiden Protagonisten haben mir gut gefallen. Die Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere war unterhaltsam. Dem Autor ist es gelungen, in diesen Streit einzutauchen und lebendig werden zulassen, gleichzeitig ist die Geschichte mit unterschwelligem Humor gewürzt, sodass ich doch des öfteren schmunzeln musste und mich gleichzeitig gut unterhalten gefühlt habe. Außerdem lernt man durchaus einiges aus der Pflanzenwelt. Ich fand es interessant, wie einige Pflanzen zu ihren Namen gekommen sind und wie umständlich manches vor Linné gewesen ist.

In einem Nachwort klärt Axel S. Meyer Fiktion und Wahrheit und eine Übersicht einiger Pflanzen und ihre Namenspatrone beendet das Buch.

Fazit:

„Der Mann, der die Welt ordnete“ ist ein historischer Roman über zwei Botaniker, die mir vorher nicht geläufig waren. Ich habe ein wenig über die Flora und Fauna gelernt und wurde gleichzeitig gut unterhalten. Der Erzählstil mit seinem feinen Humor hat mir gut gefallen und die erzählte Geschichte war zudem interessant. Ob die Kontrahenten so oder so ähnlich agiert haben, sei mal dahingestellt, aber als Roman funktioniert es wunderbar.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Gefühlvoll und Emotional

Töchter der Hoffnung
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Der Lindenhof in Meersburg hat zurzeit nur leere Zimmer. Der Krieg droht alles zu zerstören. Helena Lindner sorgt sich um ihre Zukunft und um die Zukunft der Schwestern. Drei Jahre schon tobt dieser ...



Der Lindenhof in Meersburg hat zurzeit nur leere Zimmer. Der Krieg droht alles zu zerstören. Helena Lindner sorgt sich um ihre Zukunft und um die Zukunft der Schwestern. Drei Jahre schon tobt dieser Krieg und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch dieses Jahr 1917 beginnt mit Sorgen. Der Vater im Krieg und die Mutter Elisabeth führt das Regime nicht unbedingt so, wie es Helena gern hätte. Sie hat einen großen Traum, von dem sie auch jetzt nicht ablassen mag. Ein Grandhotel soll der Lindenhof werden und vielen Gästen schöne Tage bescheren. Dann tritt ein seltsamer fremder Mann in das Leben des Lindenhofs. Er ist ein Adliger mit einem Geheimnis. Warum kommt er ausgerechnet hier her? Für Helena ein Rätsel und doch entdeckt die junge Frau auch Gemeinsamkeiten mit dem Fremden, Gemeinsamkeiten, die sie weit in ihre Vergangenheit führen.

Mit „Die Töchter der Hoffnung“ startet die neue Familien-Saga von Maria Nikolai. Und ich kann es direkt vorwegnehmen, der Einstieg ist der Autorin wieder gelungen. Die Geschichte rund um Helena Lindner und ihre Schwestern ist gefühlvoll, geheimnisvoll und spannend zugleich. Mir hat es Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen.

Die Autorin schildert nicht nur das schwere Leben in diesen letzten Kriegstagen, sondern auch von Hoffnung auf einen Neubeginn. Zudem gibt es um die Schwestern Geheimnisse zu entdecken, diese hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt. In unterschiedlichen Handlungssträngen wird mal von Helena und ihrer Familie erzählt, um dann wieder zu einem geheimnisvollen Fremden aus Russland zu wechseln. Die Fäden laufen nur langsam zusammen und bilden erst zum Ende hin ein großes Gesamtbild. Dafür ist aber auch für Spannung gesorgt.

Der historische Hintergrund fließt unauffällig in die Handlung ein und sorgt für ein stimmiges Gesamtbild. Die Einblicke in diese Zeit, die die Autorin auf ihre eigene ruhige Art gewährt, sind interessant zu lesen. Sie hat es geschickt verstanden, ihre fiktionale Geschichte um die Familie aus Meersburg mit dem historischen Hintergrund zu verweben. Entstanden ist eine gefühlvolle Familien-Saga mit liebenswerten Protagonisten, die dabei facettenreich ausgearbeitet wurden.
Auch hat mir der Bezug zu Russland gut gefallen. Die Autorin hat es verstanden, das Gefühl jener Zeit lebendig werden zu lassen.

Ein umfangreicher Anhang am Ende mit Personenregister, Glossar der fremden Begriffe und historischen Anmerkungen beendet dann dieses schöne Buch.

Fazit:

„Töchter der Hoffnung“ ist ein spannender und zugleich gefühlvoller historischer Roman, indem von Menschen erzählt wird, die große Träume haben und diese aller Umständen zum Trotz auch in Angriff nehmen können. Mir hat gut gefallen, wie Maria Nikolai ihre Geschichte erzählt hat und mich dabei ein weiteres Mal in den Bann gezogen hat.
Der Erzählstil ist zwar leicht und locker zu lesen, aber gleichzeitig auch bildgewaltig und emotional. Die Autorin versteht es, ihre Geschichte lebendig werden zu lassen. Ich hatte Meersburg deutlich vor Augen, konnte mit den Figuren mitfiebern, bangen und hoffen. Jetzt warte ich gespannt auf den zweiten Teil.

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