Macht euch zum Tauchen bereit!
Tochter der TiefeEin Roman aus der Feder von Rick Riordan ohne einen Hauch von Mythologie? Geht das denn? Klar! Lest "Tochter der Tiefe" und lasst euch hinabziehen in das spannende Abenteuer von Ana und ihrer Crew in größtenteils ...
Ein Roman aus der Feder von Rick Riordan ohne einen Hauch von Mythologie? Geht das denn? Klar! Lest "Tochter der Tiefe" und lasst euch hinabziehen in das spannende Abenteuer von Ana und ihrer Crew in größtenteils noch unentdeckte Tiefen der sieben Meere...
Bei "Tochter der Tiefe" handelt es sich um einen Roman, der in Anlehnung an bzw. inspiriert von Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer" verfasst und mit Rick Riordans abenteuerlichen Ideen ergänzt und angepasst wurde. Herauskam ein unterhaltsamer sowie action- und temporeicher Jugendroman, bei dem ich jedoch auch einiges über die Tiefsee, über Navigation und auch Jules Vernes Romane gelernt habe.
Gerne möchte ich jedoch anmerken, dass der Roman sich doch wesentlich von Riordans vorherigen Serien unterscheidet - viele werden die unterhaltsam-humorvollen und chaotischen Abenteuer des Halbgottes Percy Jackson kennen. In "Tochter der Tiefe" sind die Protagonist:innen alle ein wenig älter, um die 15 Jahre, wirken jugendlich-erwachsener als Percy und Co.; auch die Themen sind ein wenig ernster und anspruchsvoller. Insgesamt würde ich das Buch eher dem Genre "Science Fiction - Jugendbuch" verorten und nicht wie sonst bei Riordan im Bereich "Fantasy".
Insgesamt gab es bei der Handlung einige unerwartete Wendungen, die immer viel Schwung in die Geschichte gebracht haben. Es war außerdem toll zu lesen, wie die verschiedenen Charaktere im Laufe der Geschichte anfingen ihre "Rollen zu füllen" und die Crew an sich zusammengeschweißt wurde durch ihre Erlebnisse und Verluste. Ana ist eine, wie ich finde, ungewöhnliche Protagonistin für Rick Riordan. Sie ist nicht die schlaueste, schönste oder liebenswerteste Figur der Geschichte, stattdessen überzeugt sie durch ihre Ruhe und Entscheidungskraft in brenzligen Situationen, durch ihre aufmerksamen Beobachtungen und ihre tröstende Präsenz in schwierigen Situationen - ich fand, dass sie für eine 15-jährige Person sehr reif und überlegt ist. Zudem war es toll, dass sich durch die 20-köpfige Crew ein Haufen völlig unterschiedlicher Charaktere versammelt hat. Klar, einige Personen kamen natürlich nur sehr kurz vor, aber es gab genug Personen, dass jede:r jemanden findet, mit dem er:sie sich identifizieren kann.
Insgesamt fand ich, dass "Tochter der Tiefe" mit ihrer Anlehnung an Jules Vernes Roman "20.000 Meilen unter dem Meer" eine Geschichte ist, die der Zielgruppe von heute womöglich eher nicht so geläufig ist. Durch seine Erklärungen und seine Begeisterung für die für ihre Zeit ungewöhnlichen Abenteuerromane von Jules Vernes, hat Rick Riordan mich als Leserin jedoch angesteckt und mein Interesse an diesen Büchern geweckt. Für die vollen 5 Sterne hat mir zwischenzeitlich leider ein wenig ein roter Faden gefehlt, dennoch kann ich das Buch allen empfehlen, die sich für Themen wie Meeresbiologie, Navigation, Technologie, etc. interessieren und gerne Abenteuerromane lesen.
Zum Abschluss: Dass es sich wie angekündigt bei "Tochter der Tiefe" um einen alleinstehenden Roman handelt, kann ich nach DEM Ende jedoch nicht ganz glauben... ich bin gespannt ;)