Cover-Bild Im Schatten der Wende
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 16.02.2022
  • ISBN: 9783423263184
Frank Goldammer

Im Schatten der Wende

Kriminaldauerdienst Ost-West – Kriminalroman

»Die Zeiten haben sich geändert. Die Verbrechen auch.«

Dezember 1989. Die Mauer ist gefallen. Der angehende Kriminalpolizist Tobias Falck tritt bei dem neu gegründeten Kriminaldauerdienst in Dresden an – und wird vor große Herausforderungen gestellt. Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße – die Kriminalität im Osten verändert sich drastisch. Und es ist völlig unklar, welche Rechtsgrundlage für ostdeutsche Polizeiarbeit kurz nach der Wende gilt. Das KDD-Team gerät zusehends unter Druck, vor allem als plötzlich eine westdeutsche Kollegin auftaucht und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller ersucht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Licht am Ende des Tunnels?

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Dieses ist mein erstes Buch von dem Autor Frank Goldhammer und eines ist vollkommen klar, es wird nicht mein letztes gewesen sein.

Frank Goldmann hat auf beeindruckende und anschauliche Weise ein Stück ...

Dieses ist mein erstes Buch von dem Autor Frank Goldhammer und eines ist vollkommen klar, es wird nicht mein letztes gewesen sein.

Frank Goldmann hat auf beeindruckende und anschauliche Weise ein Stück deutsche Zeitgeschichte zu einer echt spannenden Geschichte zusammengefasst, die einem gut unterhält aber auch nachdenklich stimmt.
Eine Geschichte, die auf sehr eindrucksvolle Seite auch die Schatten der Wende darlegt, wie es für einen Westdeutschen nur schwer nachzuvollziehen ist
Auch ich bin Westdeutsche und habe den Fall der Mauer als Kind miterlebt .. Das dieses nicht nur positive Seiten mit sich zog sondern auch die Schattenseiten, war schwer vorstellbar.
Wenn man sich aber damit beschäftigt und seine Liebe zu den neuen Bundesländern, wie Mecklenburg-Vorpommern entdeckt, dann erweitert sich der Horizont so sehr und man taucht tief hinter die Fassade.
Nichts war mehr so, wie es war. Das alte System nachdem man gelebt hat, war auf einmal weg- Ratlosigkeit und große Unsicherheit bestimmten, neben der großen Freude über die Freiheit, nun das Leben..

Für die ehemalige Polizei der DDR war auf einmal nicht nur das gesamte System des Landes weg- sondern auch die Pyramide ihres Berufes war fort. Was gilt nun? Dieselben Gesetze? Wie handeln man und die große Frage wann? Denn auf einmal gab es Verbrechen, die man so gar nicht kannte.

Fragen über Fragen, die der Autor absolut empathisch und anschaulich in seinem Buch behandelt und den Leser dazu auf eine sehr spannende Zeitreise entführt,

Den Polizisten Tobias Falck fand ich als Hauptcharakter sehr interessant! Erst noch gefangen in dem alten System hat er sich doch auf das neue System eingelassen und sich drauf eingelassen. Eine Entwicklung, die mir sehr gut gefallen hat.
Aber auch alle anderen Charaktere konnte ich mir dank des tollen Schreibstils gut vorstellen, da der Autor diese gut gezeichnet hat..

Obwohl für mich das Buch, mehr ein Roman der damaligen Zeit war und damit auch die Wende sehr gut dargestellt worden ist-, so rückte das Genre Krimi doch sehr in den Hintergrund und war für mein Empfinden zu schwach spürbar.
Aber dennoch habe ich das Buch total gerne gelesen und hoffe sehr, dass es viele weitere Fälle geben wird, denn in Tobias Falck steckt sehr viel Potenziall!

Fazit:

Ein gut zu lesender Krimi, der die Schatten der Wende und das den Um- und Aufbruch ( nicht nur in der Polizei intern) gut rüberbringt und unterhalt.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Weniger Krimi als Zeitgeschichte

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Als im Jahr 1989 die Berliner Mauer fällt, gerät das Leben der Menschen in der DDR aus den Fugen. Endlich ist es erlaubt, in den vermeintlich Goldenen Westen zu reisen. Für die Polizisten Tobias Falck, ...

Als im Jahr 1989 die Berliner Mauer fällt, gerät das Leben der Menschen in der DDR aus den Fugen. Endlich ist es erlaubt, in den vermeintlich Goldenen Westen zu reisen. Für die Polizisten Tobias Falck, Stefanie Bach und deren Vorgesetzten Edgar Schmidt ändert sich vorerst wenig. Es wird wie bisher, mehr oder weniger gründlich ermittelt und einiges vertuscht, das in der Welt der DDR nicht vorkommen darf, wie sexuelle Belästigungen von Frauen.

Allerdings sickern langsam aber sicher Verbrecher aus Westdeutschland ein, um das Vakuum für ihre krummen Touren auszunutzen.

Als dann noch die westdeutsche Hauptkommissarin Sybille Suderberg eintrifft, um einen, nach Dresden geflüchteten Rotlichtkönig, der eine blutige Spur durch West- und Ostdeutschland zieht, zur Strecke zu bringen, steht die Welt von Falck & Co. plötzlich Kopf. Nichts ist mehr so, wie zuvor.

Meine Meinung:

Ich kenne alle Bücher von Frank Goldammer, auch jene, die vor der Max-Heller-Reihe erschienen sind. Daher war ich sehr gespannt auf dieses hier, das sich als ein wenig anders als Goldammers andere Bücher entpuppt.

Es ist weniger ein Krimi im Sinne des „Whodunit“, sondern eine Milieustudie bzw. ein zeitgeschichtliches Dokument über die Wochen und Monate kurz nach dem Mauerfall, in dem vor allem die Polizisten der DDR noch nicht ganz wissen, wo es lang geht. Sehr gut ist die Unsicherheit der Polizisten beschrieben, die sich bisher mehr oder weniger gut an das Regime angepasst haben. So wird Stefanie Bach kurzerhand zum forsttechnischen Dienst versetzt, bis sie dann doch wieder zur Kriminalpolizei bzw. Zum neu geschaffenen KDD (Kriminaldauerdienst) zurückkehren darf.
Eine interessante Figur ist auch Edgar Schmidt, der zu Beginn ziemlich unsympathisch dargestellt wird und der sich mit KHK Suderberg sehr schwertut.

Es gibt Vorurteile und Missverständnisse auf beiden Seiten. So fühlen sich Schmidt & Co. Beleidigt, als Suderberg als Einstandsgeschenk einen, mit exotischen Früchten gut gefüllten Obstkorb mitbringt. Suderberg hingegen hat mit der, in ihren Augen, laschen Ermittlungsarbeit und den brutalen Verhörmethoden ihre liebe Not.

Einige Handlungsstränge deuten darauf hin, dass sie in einer Fortsetzung weitergesponnen werden. Ob es ein Wiedersehen mit Sybille Suderberg geben wird? Die Anmerkung des Verlages „Falck & Suderberg ermitteln“ lässt diesen Schluss zu. Doch wie kann das nach ihrem Alleingang sein? Da lass ich mich gerne überraschen.

Als Österreicherin habe ich natürlich wenig Einblick in das Leben der DDR-Bürger gehabt. Mir sind hauptsächlich die sportlichen Erfolge bei Großveranstaltungen ein Begriff und die staatliche „Sportlerzuchtanstalten“. Interessant finde ich die Bemerkung, dass die DDR noch 1989 Reparationszahlungen an die UdSSR zahlen muss. Soweit ich weiß, hat die BRD bis 2010 Auslandsschulden, die aus den Reparationszahlungen wegen des Ersten Weltkrieges (!) bedienen müssen.
9
Fazit:

Dieser Krimi ist mit seinem überraschenden Ende weniger Krimi als ein zeitgeschichtliches Dokument. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.02.2022

Genosse Hauptmann

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Im Leben des jungen Polizisten Tobias Falck läuft eigentlich alles rund. Im Jahr 1988 in Dresden hat er seinen Beruf, seine Freundin, ein Zimmer. Und obwohl nur einfacher Volkspolizist wird er sogar zu ...

Im Leben des jungen Polizisten Tobias Falck läuft eigentlich alles rund. Im Jahr 1988 in Dresden hat er seinen Beruf, seine Freundin, ein Zimmer. Und obwohl nur einfacher Volkspolizist wird er sogar zu einem under cover Einsatz geschickt. Ein Abschnittsbevollmächtigter ist unter seltsamen Umständen zu Tode gekommen. Zwar könnte man auf einen Unfall schließen, jedoch nur, wenn man wegschaut. Falck wird bei einer Gruppe jungen Leute eingeschleust, die wohl in einem kirchlichen Umfeld tätig sind.Tobias, der bisher immer sehr linientreu ist, kommt damit in ein anderes Milieu, das ihn befremdet, aber auch fasziniert.

Zu neuen Ufern macht sich der Autor mit dem Start der Reihe um den Kriminaldauerdienst Dresden auf. Die Handlung setzt im Jahr 1988 ein, in dem sich in der ehemaligen DDR Veränderungen andeuten, aber irgendwie doch noch alles beim Alten ist. Im Gegensatz dazu müssen sich die Polizisten ungefähr eineinhalb Jahr später an ein völlig neues System gewöhnen. Tobias Falck ist inzwischen bei der Kripo und dort staunt er nicht schlecht, als plötzlich eine Kommissarin aus dem Westen auftaucht, die in einem gemeinsamen Fall ermitteln will. Die Kollegin aus dem Westen und das Team im Osten passen zunächst nicht so gut zusammen. Die Möglichkeit, dass sich das ändert, sollte jedoch nicht außer Betracht gelassen werden.

Auch für seine neue Reihe hat sich Frank Goldammer eine spannende Zeit der deutschen Geschichte ausgesucht. Durch die Wende hat sich in der ehemaligen DDR wohl so ziemlich alles verändert. Die dadurch entstehende Verunsicherung, aber auch die Aufbruchstimmung werden eindringlich geschildert. Ebenso wie sich die Arbeit der Polizisten verändert, kommt deutlich zutage. Vorbei ist die Zeit, in der es Verbrechen eigentlich nicht gab und auch keine Arbeitslosen, als die Polizei das letzte Wort hatte und der Staat die Geschicke gelenkt hat. Nun scheint es als sei mit der Grenzöffnung auch das Verbrechen nach Dresden gekommen. Die ost-westlichen Verwicklungen sind spannend und ein neuer Ansatz, der Interesse weckt. Vielleicht vermisst man Max Heller in einigen Momenten, aber das bunt zusammengewürfelte Team KDD verspricht noch weitere packende Fälle.

Veröffentlicht am 17.02.2022

Interessante Einblicke in eine Zeit des Umbruchs

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Ein Krimi vor überaus interessanter historischer Kulisse. Die Handlung ist zweigeteilt. Der erste Teil spielt kurz vor der Wende. Volkspolizist Falck sieht sich mit zunehmenden Protesten und Unzufriedenheit ...

Ein Krimi vor überaus interessanter historischer Kulisse. Die Handlung ist zweigeteilt. Der erste Teil spielt kurz vor der Wende. Volkspolizist Falck sieht sich mit zunehmenden Protesten und Unzufriedenheit in der DDR Bevölkerung konfrontiert. Als verdeckter Ermittler soll er bei der Aufklärung eines Mordes oder Unfalls helfen. Dann kurzer Zeitsprung in paar Monate später. Falck ist beim KDD gelandet. Neue Verbrechen und völlig veränderte Rahmenbedingungen prägen die Zeit. Eine Kollegin aus Frankfurt konfrontiert das Team mit einem Fall, rund ums Rotlichtmilieu und Auftragsmord. Der Erzählstil gefällt mir gut, die Figuren sind auch fesselnd. Der Fall selbst kommt für mich aber etwas kurz. Vielmehr verliere ich etwas den Überblick zwischen verschwundenen Leichen, versuchter Vergewaltigung, getöteter Kleinkrimineller und dem gesuchten Verbrecher aus Frankfurt. Das ist am Ende etwas schade.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein neuer Ermittler

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Ich habe die Krimi-Reihe um Max Heller geliebt und war nun gespannt auf eine neue Reihe, eine neue Zeit und einen neuen Ermittler. Mit Tobias Falck erleben wir die letzten Monate vor der Wende, beginnend ...

Ich habe die Krimi-Reihe um Max Heller geliebt und war nun gespannt auf eine neue Reihe, eine neue Zeit und einen neuen Ermittler. Mit Tobias Falck erleben wir die letzten Monate vor der Wende, beginnend im Jahr 1988. Tobias Falck arbeitet bei der Dresdener Volkspolizei als Obermeister. Mit ihm erleben wir die Zeit der Montagsdemos, die Zeit vor dem Zusammenbruch und dem Ende der DDR. Frank Goldammer lässt sich Zeit mit der Entwicklung der Geschichte und seiner Hauptperson. Es dauert, bis Tobias Falck nach dem Fall der Mauer zum Kriminaldauerdienst kommt, doch die historischen Ereignisse sind - gerade für diejenigen, die diese Zeit nicht miterlebt haben - recht komplex. Tobias Falck ermittelt hier nicht in einem einzigen Fall, darum steht für mich hier das Prädikat "Krimi" nicht im Vordergrund, das Geschehen erinnert eher an einen historischen Roman mit Krimielementen. Eine neue Ära, eine Zusammenarbeit mit dem Westen, eine Kommissarin, die um Amtsthilfe bittet und die Aufarbeitung alter Fälle aus DDR-Zeiten stehen an. Für mich kommt dieses Buch nicht ganz an die Max-Heller-Reihe ran, aber gefallen hat mir das Buch dennoch. Ich hoffe, es gibt bald weitere Bücher mit Tobias Falck.