Das Waisenmädchen aus Venedig. Historischer Roman | Romanbiografie um eine faszinierende Violin-Virtuosin im 18. Jahrhundert
Ein venezianisches Waisenmädchen im 18. Jahrhundert, das trotz aller Widrigkeiten eine steile Karriere zu einer gefeierten Violinvirtuosin macht – für alle LeserInnen von historischen Romanen und Künstlerbiografien
»Du hast die Gabe, mit deinem Spiel die Herzen der Menschen zu berühren, in ihnen Gefühle und Emotionen zu wecken, von denen viele vielleicht gar nicht ahnen, dass sie in ihnen schlummern.«
Venedig, Weihnachten 1702: Das Waisenmädchen Anna Maria wünscht sich vom Christkind Vater oder Mutter.
Kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung, als Antonio Vivaldi seinen Dienst als Maestro di violino im Waisenhaus antritt. Er entdeckt Anna Marias außergewöhnliche Musikalität und gibt ihr Geigenunterricht. Er behandelt sie mit so viel Liebe und Verständnis, als wäre sie seine eigene Tochter. Doch den Menschen um sie herum ist dies ein Dorn im Auge. Als Vivaldi infolge knapper finanzieller Mittel entlassen wird, bricht für Anna Maria eine Welt zusammen. Wird sich ihr Traum von einem Leben voller Musik trotzdem erfüllen?
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Aus jeder Seite steigt die Musik aus den Seiten dieses wunderbaren Romanes.
Es geht um die Waise Anna Maria die im Achtzehnten Jahrhundert in einem Waisenhaus aufwächst. In dem von Nonnen geführten Haus ...
Aus jeder Seite steigt die Musik aus den Seiten dieses wunderbaren Romanes.
Es geht um die Waise Anna Maria die im Achtzehnten Jahrhundert in einem Waisenhaus aufwächst. In dem von Nonnen geführten Haus werden die Mädchen zu Musikerinnen ausgebildet und wenn sie Talent haben gefördert und dürfen Konzerte spielen. Anna Maria ist eine begnadete Geigerin. Der Priester Antonio Vivaldi ist Geigenlehrer im Waisenhaus und entdeckt das Talent des Mädchens und fördert sie.
Der Roman erzählt Anna Marias Geschichte. Ihre Begeisterung für die Musik. Ihre Verbundenheit zu Antonio Vivaldi und ihren Werdegang im Orchester. Aber auch das ganz persönliche Leben des Mädchens im Waisenhaus wird geschildert. Das Leben unter so vielen Mädchen, Freundschaft und Neid. Wie ist es nicht zu wissen wer seine Eltern sind und warum sie einen ins Waisenhaus gegeben haben.
Mir hat vor allem die Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat sehr gefallen. Die Charaktere waren alle so lebhaft beschrieben das ich das Gefühl hatte, sie alle zu kennen. Die Musik lag während des Lesens in der Luft und Venedig ist vor meinem inneren Auge auferstanden.
Ein historischer Roman voller Atmosphäre und Musik.
„Du bist mit deinem Klang in die Tiefe meiner Seele vorgedrungen. Das wird auch bei deinen Kolleginnen so sein. Du wirst sie begeistern, Anna Maria.“
Als Säugling wird Anna Maria in dem venezianischen ...
„Du bist mit deinem Klang in die Tiefe meiner Seele vorgedrungen. Das wird auch bei deinen Kolleginnen so sein. Du wirst sie begeistern, Anna Maria.“
Als Säugling wird Anna Maria in dem venezianischen Waisenhaus Ospedale della Pieta gefunden. Das Mädchen wächst unter dem strengen Regime der Nonnen in ärmlichen Verhältnissen auf. Sie wünscht sich an Weihnachten 1702 nichts mehr als eine Familie. Ihr Wunsch geht im nächsten Jahr auf eine andere Art in Erfüllung. Der Priester Don Antonio Vivaldi arbeitet im Waisenhaus als Musiklehrer und erkennt sofort Anna Marias außergewöhnliches musikalisches Talent. Bald verzaubert das Mädchen auf der Geige all ihre Zuhörer. Vivaldi unterrichtet und fördert seine Schülerin und schreibt Kompositionen für sie. Doch immer wieder kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen Vivaldi und der Mutter Oberin, die die besondere Beziehung zwischen Anna Maria und dem Komponisten mit Argusaugen beobachtet. Schließlich wird Vivaldi entlassen. Wie geht es für Anna Maria weiter?
Verena Maatmann schreibt angenehm, klar, flüssig und unkompliziert. Ihre Wortwahl ist sicherlich eher modern als zeitgemäß, aber die Geschichte ist dafür umso verständlicher und eingängiger zu lesen.
Die Hauptfigur Anna Maria kann einem nur leid tun. Sie erlebt Tragisches. Als Waise weiß sie nicht, woher sie kommt. Sie hat nie die Liebe einer Familie erfahren. Zwar gibt es auch im Heim Nonnen, die den Kindern Zuneigung entgegenbringen, doch fehlt es natürlich grundsätzlich an Geborgenheit. Anna Maria braucht dringend eine Person an ihrer Seite, die sie versteht, die ihr zuhört und die sie stärkt. Für die Musik empfindet Anna Maria eine besondere Liebe, in ihr Geigenspiel legt sie all ihre Gefühle. Sie ist ausgesprochen ehrgeizig, möchte durch ihre Musik überzeugen. Antonio Vivaldi drückt es so aus: „Aber du hast die Gabe mit deinem Spiel die Herzen der Menschen zu berühren, in ihnen Gefühle zu wecken, von denen viele vielleicht gar nicht ahnen, dass sie in ihnen schlummern.“
Einige Mitschülerinnen wie Faustina und Delia entwickeln sich zu engen Vertrauten für Anna Maria. Auch sie erleben traurige Schicksalsschläge.
Antonio Vivaldi ist ein echter Lichtblick, er kümmert sich innerhalb seiner Möglichkeiten um Anna Maria, nennt sie stets „Engelchen“. Anna Maria ist seine Muse, er behandelt sie wie eine Tochter. Mitunter wirkt der Komponist auch etwas abwesend, wie der Welt entrückt, was seine Charakterisierung für mich umso glaubwürdiger macht.
Auch wenn sicher viele Handlungsstränge fiktiv und historisch nicht ganz korrekt sind - wie die Autorin im Nachwort ausführlich erläutert - hat es die beiden Hauptfiguren Anna Maria und Antonio Vivaldi natürlich gegeben. Vivaldi „schwebt“ leise durch den Roman. Es war interessant, den Komponisten auf eine neue Art, als Förderer und zurückhaltende Vaterfigur kennenzulernen. Das Buch regt an, sich näher mit seiner wunderschönen Musik zu beschäftigen. Auch Anna Maria Dal Violin ist eine sehr faszinierende Figur. Ihre teils tragische Geschichte hat mich gepackt, mitgerissen und bis zum Schluss gefesselt. Ich habe durchgehend mit ihr gelitten. Ebenso war ich sehr angetan vom Schauplatz des historischen Venedigs. „Signorina Vivaldi“ kann ich allen, die historische Romane, klassische Musik und interessante Charaktere mögen, nur ans Herz legen. Nach „Frau Beethoven“ ein weiteres lesenswertes Buch der Autorin.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden in Venedig Waisenhäuser eröffnet, um die Sterblichkeit von Säuglingen zu reduzieren. In einem dieser Häuser, dem Ospedale della Pietà, das Wert auf die musikalische ...
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden in Venedig Waisenhäuser eröffnet, um die Sterblichkeit von Säuglingen zu reduzieren. In einem dieser Häuser, dem Ospedale della Pietà, das Wert auf die musikalische Bildung der betreuten Mädchen legt, wächst Anna Maria auf. Schon früh wird ihr Talent auf der Geige entdeckt und gefördert. Als musikalischer Leiter fungiert der Komponist Antonio Vivaldi, der ihr den Weg zu einer beispiellosen Karriere ebnet, als Teil des Orchesters und als Solokünstlerin.
Die Verschmelzung von Fiktion und Realität sind gut gelungen. Die Charaktere in diesem Buch sind absolut nachvollziehbar entwickelt; die Szenen rund um die Musik haben mir besonders gut gefallen. Die Geschichte passt hervorragend in die damalige Zeit. Der bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass ich mich mitten ins Geschehen versetzt fühle. Die Entwicklung des kleinen, begabten Mädchens zur selbstbewussten Violinistin ist beeindruckend und authentisch beschrieben. Ihre Gefühlswelt ist zu jedem Zeitpunkt glaubhaft dargestellt. Die wenigen belegten Informationen zu Anna Maria dal Violin bieten der Autorin die Möglichkeit, aus einer tollen Vorlage diesen gut recherchierten und empfehlenswerten Roman zu entwickeln.
Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen ...
Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen Erziehung von Kindern widmet, wird diese Begabung auch entsprechend gefördert.
Der Roman begleitet das Leben von Anna Maria, dessen Auf und Abs, zwischenmenschliche Konflikte, die innere Unsicherheit, Freundschaften, die große Liebe und vor allem die Liebe zu Musik und ihre ganz besondere Beziehung zu Vivaldi. Er ist für sie die Vaterfigur, die sie leitet und fördert. Beide entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander.
Dieses Buch ist wunderbar geschrieben. Die Begeisterung zu Musik, ihre Intensität und ihr Erleben werden durch Verena Maatman eindrucksvoll dargestellt. Ich fühle mich oftmals dazu animiert, Vivaldis Musik nebenher zu hören, um das Gelesene noch besser untermalen zu können.
Der Charakter der Anna Maria ist auch ein sehr besonderer. Sie ist ein sehr harmoniebedrüftiger Mensch, aber gleichzeitig sehr zielstrebig. Die Art, wie sie ihre Freundschaften und Konflikte angeht, ist sehr besonnen und beispielhaft.
Interessant war auch die Lebensweise bzw. der Auftrag des Ospedale della Pieta mit ihren figlie del Coro. Dieses System, welches dahintersteckte und in gewisser Weise auch schon als sozial bezeichnet werden kann, ist spannend gewesen.
Für alle die, die sich für Musik begeistern und auch gerne einen einfühlsamen Roman lesen, ist dieser Roman eine klare Empfehlung.
Venedig um 1700: Anna Maria wird als Säugling in der Babyklappe des Ospedale della Pietà, einem der vier Waisenhäuser Venedigs, abgelegt. Im Alter von 6 Jahren steht sie am heiligen Abend vor der Weihnachtskrippe ...
Venedig um 1700: Anna Maria wird als Säugling in der Babyklappe des Ospedale della Pietà, einem der vier Waisenhäuser Venedigs, abgelegt. Im Alter von 6 Jahren steht sie am heiligen Abend vor der Weihnachtskrippe der angrenzenden Kirche Santa Maria della Pietà und wünscht sich vom Christkind Eltern. Als kurz darauf Antonio Vivaldi im Waisenhaus seine Arbeit als Maestro di Violino beginnt, erkennt er sofort Anna Marias außergewöhnliche Begabung für das Violinenspiel und nimmt sie unter seine Fittiche. Anna Maria sieht in ihm einen Vaterersatz.
Dieses auf historischen Ereignissen beruhende Buch erzählt den Werdegang von Anna Maria dal Violine vom Waisenkind zur berühmten Starviolistin. Plastisch wird ihre Kindheit und Jugend im Ospedale della Pietà beschrieben. Ihre Begeisterung für die Musik, die tiefe Verbundenheit zu Vivaldi und ihr Werdegang im Orchester sind glaubhaft dargestellt. Sehr gut hat die Autorin realistische und fiktive Personen in diesen historischen Roman eingeflochten. Glaubhaft werden die Charaktere, vor allem die Selbstzweifel und auch die innere Zerissenheit von Anna Maria, auf den Leser herüber gebracht. Mit einem flüssigen und leichten Schreibstil führt Verena Maatman durch die sehr interessante Handlung. Das Cover passt ausgezeichnet zu dem Inhalt des Buches.
Mein Fazit:
Ein historischer Roman, der historisches und fiktives wunderbar verbindet und für spannende Lesestunden sorgt. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.