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Veröffentlicht am 18.02.2022

Die Geister, denen ich schrieb

Love Letters to the Dead
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Die Geschichte eines Mädchens, das sich selbst finden muss, nachdem sie so viel verloren hat. Und das nur in Briefen. Was für Laurel als Hausaufgabe im Englisch-Unterricht begann, wird für sie die größte ...

Die Geschichte eines Mädchens, das sich selbst finden muss, nachdem sie so viel verloren hat. Und das nur in Briefen. Was für Laurel als Hausaufgabe im Englisch-Unterricht begann, wird für sie die größte Stütze. Doch obwohl Laurels Geschichte persönlich und emotional ist, kann mich das Buch nicht völlig von sich einnehmen und überzeugen.

Tatsächlich ist es gerade das Emotionale, das mir manchmal fehlt. Das liegt mitunter am Schreibstil, obwohl ich die Idee der Briefe und auch die Umsetzung grundsätzlich sehr mag. Natürlich ist Laurel auch noch sehr jung, aber trotzdem wirkt es mir manchmal zu sehr hinuntergerattert. Gerade bei einem Mädchen, das so jung ist, so viel erlebt hat und Briefe schreibt, die für niemanden sonst bestimmt sind, hätte ich mir mehr Emotionen in den Zeilen gewünscht.

Laurel scheint auch noch auf der Suche nach sich selbst zu sein. Sie strebt danach, wie ihre Schwester zu sein, ist vom Wesen aber eigentlich ganz anders. Durch diese Suche, die nie so richtig ihr Ziel zu finden scheint, wirkt Laurel aber leider oft sehr blass. Das zeigt sich auch in der Lovestory oder in ihren Freundschaften. Sie wirkt häufig wie ein Geist , der nur daneben steht. Und das wäre mit ihrer Vergangenheit eigentlich sogar verständlich, wenn es sich denn am Ende etwas mehr auflösen würde.

Und das ist eigentlich auch mein größter Kritikpunkt: Das Auflösen. Einige Stränge werden mir nicht deutlich genug aufgelöst. Zum Beispiel, dass Alkohol keine Lösung ist. Da wird zwar gegen Ende angedeutet, dass Laurel den nun ablehnt, statt zur Flasche zu greifen, aber es wird nicht mehr explizit drüber geschrieben. Bei einem Jugendbuch halte ich es für wichtig, dass sensible Themen deutlich aufgelöst werden. Gleichzeitig hätte Love Letters to the dead aber auch ganz dringend eine Triggerwarnung nötig, denn auch sexueller Missbrauch spielt eine große Rolle im Buch, was aus dem Klappentext nicht deutlich hervorgeht.

Fazit: Obwohl ich wieder viele Abers habe, bietet dieses Buch auch gute Unterhaltung und auch sehr emotionale Szenen. Zugegeben: Manchmal war es schön, weil ich mich daran erinnert habe, wie diese Zeit bei mir war und ich bin selbst total nostalgisch geworden 😀 Trotzdem halte ich das Buch im Umgang mit einigen Themen für schwierig. Deshalb ist das Buch bei langem Überlegen tatsächlich von gestarteten 4 Sternen auf zwei gerutscht.

Kleiner FunFact am Rande: Ava Dellaira ist die Produzenten von „The Perks of being a wallflower“. Ich kenne nur den Film aber muss zugeben: Ja, da sind so einige Parallelen.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Zu wenig erzählt, zu viel erklärt?

Der Muttercode
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Es gibt einfach Bücher, da funkt es nicht. Der Muttercode ist für mich leider eins davon. Da es um Roboter und Krankheiten geht, wird sehr vieles erklärt. Das finde ich grundsätzlich gut, denn ich hasse ...

Es gibt einfach Bücher, da funkt es nicht. Der Muttercode ist für mich leider eins davon. Da es um Roboter und Krankheiten geht, wird sehr vieles erklärt. Das finde ich grundsätzlich gut, denn ich hasse es, wenn etwas in Büchern keinen Sinn ergibt. Trotzdem geht das hier schon sehr ins Detail. Ich hatte (als Biologiestudientin kurz vor einer Epigenenetik-Klausur) manchmal eher das Gefühl zu lernen oder ein Paper zu lesen 😀

Obwohl der Schreibstil sehr angenehm ist und ich es eigentlich sehr mag, wenn es verschiedene Handlungsstränge gibt, wirkte das hier sehr unausbalanciert. Während der Fokus im Klappentext auf den Kindern liegt, liest man im Buch mehr über die Rolle des Militärs bezüglich der Krankheit und des Muttercodes. Das wirkte auf mich leider wie eine viel zu lange Einleitung.

Leider bleiben auch zwischenmenschliche Beziehungen und Charakterzüge auf der Strecke. Es gibt zwar ein paar Entwicklungen, aber gerade die Figuren vom Militär habe ich sehr oft vertauscht, weil sie mir so ähnlich vorkamen.

Fazit

Wahrscheinlich gehört dieses Buch in die Kategorie „Man liebt es oder es gefällt einem gar nicht“. Ich finde den Klappentext dazu etwas trügerisch, denn von Kais Geschichte erfährt man weniger als über das Militär und bis derdie Leserin an dem Punkt angelangt, der am Ende des Klappentexts steht, ist das halbe Buch auch schon um.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Zwischen Mittelalter und Neuzeit

Das Auge von Licentia
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Jonata lebt ein ruhiges Leben in Licentia, einer mittelalterlichen Siedlung, die seit Jahren Teil einer Fernsehserie ist. Doch davon ahnt Jonata nichts. Dann trifft sie Tristan, einen Jungen aus dem verfeindeten ...

Jonata lebt ein ruhiges Leben in Licentia, einer mittelalterlichen Siedlung, die seit Jahren Teil einer Fernsehserie ist. Doch davon ahnt Jonata nichts. Dann trifft sie Tristan, einen Jungen aus dem verfeindeten Dorf der Wolfsbanner ,und genau diese Verbindung könnte das Geheimnis um Licentia ans Licht bringen.

Die Idee hinter dem Buch hat mich direkt angesprochen: Ich hatte mir eine spannende Geschichte zwischen Neuzeit und Mittelalter erhofft, in dem die Fernsehsendung eine große Rolle spielen würde. Leider wirken die Prioritäten im Klappentext nicht richtig gesetzt.

Die Geschichte fokussiert sich nämlich hauptsächlich auf das Leben in Licentia und auf Jonatas und Tristans Liebesgeschichte. Dabei bleiben die Figuren leider etwas blass. Die Liebesgeschichte ist zwar sehr schnell, was ich aber in dieser Welt vollkommen in Ordnung finde. Schließlich sind Jonata und Tristan beide noch sehr jung und kennen nur ihre Dörfer. Dadurch ist ein neuer Junge/ein neues Mädchen aus dem verfeindeten Dorf natürlich sehr aufregend. Trotzdem finde ich es sehr schade, dass dadurch die Handlung um die Fernsehserie sehr in den Hintergrund gerät.

Leider fehlt mir in dem Buch der rote Faden und einige Dinge werden nicht richtig aufgelöst. Dadurch stellt sich mir jetzt am Ende des Buches die Frage: Warum das alles? Für mich ist das leider keine wirklich erzählenswerte Geschichte, so hart das auch klingt.

Fazit

Obwohl sich das Buch auch durch die kurzen Kapitel sehr schnell lesen lässt, hat man am Ende das Gefühl weder etwas gewonnen noch verloren zu haben. Einige spannende Dinge werden nicht mal aufgelöst. Es wirkt leider sehr unausgewogen.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Naiv, naiver, Shae

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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„Aber das ist das tückische an Worten. Wenn man sie einmal gesagt hat, gibt es kein Zurück mehr.“

In Shaes Heimat, Montane, gibt es keine größere Macht als Worte. Doch die einzigen, die wirkliche Magie ...

„Aber das ist das tückische an Worten. Wenn man sie einmal gesagt hat, gibt es kein Zurück mehr.“

In Shaes Heimat, Montane, gibt es keine größere Macht als Worte. Doch die einzigen, die wirkliche Magie mit Worten erschaffen können, sind die Barden. Die junge Shae fürchtet sich vor ihnen, nicht nur weil sie ein Geheimnis hat. Denn alles was sie stickt, wird Wirklichkeit. Doch dann passiert etwas und Shae hat keine andere Wahl als die Barden um Hilfe zu bitten.

Dieses Jugendbuch gehört für mich leider in die Kategorie „Tolle Idee, mäßige Umsetzung“. Schon am Anfang wird nämlich klar: Es passiert viel! in der Mitte passiert dann viel und am Ende passiert viel 😀 Normalerweise meckere ich vielleicht mal über Langatmigkeit, aber Hush ist das Gegenteil. Leider werden Szenen viel zu schnell abgehandelt, nicht zu Ende erzählt und es wird eine hektische Reise. In diesem Buch ist man nicht Begleiter von Shae, man hängt quasi hinter ihrem Wagen und wird mitgeschleift, wie eine Leserin aus der Leserunde so treffend formuliert hat. Auch Figuren kommen und gehen dann wieder. Äh ja, machs gut, war schön mit dir!

Diese schnelle Erzählweise hat natürlich auch zur Folge, dass Szenen ihre Spannung verlieren. Das Potenzial ist sehr oft da, aber die Lösung ist dann doch so einfach, dass man sich fragt, warum Shae immer alles für so kompliziert hält.

Apropos Shae: Mit ihr werde ich wohl nicht mehr warm. Sie hat die Charakter-Todeskombo schlechthin: Naiv, impulsiv und gutgläubig stolpert sie durch die Handlung. Die anderen Charaktere bleiben leider recht blass.

Positiv hervorzuheben ist aber der Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist. Dadurch kam ich gut voran und viele Kapitel werden dadurch wunderbar in Szene gesetzt. Trotz der Kritikpunkt fühlt man sich sehr unterhalten.

Fazit

Leider kann Hush mir nicht zusagen. Dabei fehlt es nicht an einer guten Idee oder an Komplexität, sondern im Gegenteil: Es fehlt an Ruhe.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Die Rockgöre und der Normalo

All In - Tausend Augenblicke
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Kacey ist ein aufstrebender Rockstar und führt ein klischeehaftes Leben: Sex, Drugs and Rock’n’Roll! Erst als ihr Chauffeur Jonah sie aus einer misslichen Lage befreit, fängt sie an, etwas zu ändern. Doch ...

Kacey ist ein aufstrebender Rockstar und führt ein klischeehaftes Leben: Sex, Drugs and Rock’n’Roll! Erst als ihr Chauffeur Jonah sie aus einer misslichen Lage befreit, fängt sie an, etwas zu ändern. Doch je näher sie Jonah an sich ranlässt, desto schwieriger wird es für Jonah, der ihr etwas Wichtiges verschweigt.

Gleich zu Beginn: All in hat Hunderte begeisterte Bewertungen und ich freue mich, wenn ihr auch dieser Seite am Ende eine Chance gebt. Denn ich kann leider nicht so viel Schwärmen. Auch wenn der Schreibstil von Emma Scott wunderbar flüssig ist, gibt es zu viel, was mich stört.

Die Geschichte ist recht vorhersehbar. Da ist die Rockröhre, die anders ist, und der Nice Guy, der eigentlich nicht ihr Typ ist. Ich mag es, dass die Liebesgeschichte nicht zu schnell voranschreitet. Trotzdem nerven die beiden irgendwann, weil es dieses typische New-Adult “ Ich will aber kann nicht, weil mein Geheimnis so düster ist“ ist. Auch wenn Jonahs Geheimnis in dem Fall wirklich tragisch ist. Hat man das aber erstmal rausgefunden, dann ist der Rest – wie schon gesagt – eher vorhersehbar.

Jonah mag ich an sich ganz gern, aber er bleibt mir zu blass. Mehr als „er ist nett“ würde mir zu ihm jetzt nicht einfallen. Kacey finde ich absolut anstrengend. Vor Allem aber, weil sie wie eine Heilige behandelt wird. Sieht man mal von Jonahs Bruder Theo ab. Der grummelige Kerl ist aber auch nur absolut unsympathisch und wirkt erstmal als hätte er so gar keine Tiefe. Aber ist ja auch nicht sein Band.

Aber zurück zur heiligen Kacey: Die baut in ihrer Band nämlich oftmals richtig Mist und bringt ihre Bandchefin damit zur Weißglut. Diese wird aber immer nur als die Böse dargestellt, weil sie sich in den Vordergrund drängt und alle anzickt. 1.) Sie hat die Band gegründet und ist ehrgeizig, wär ich auch. 2.) Ich wäre auch super sauer wenn meine Bandkollegin immer zu spät kommt, dann betrunken die Bühne betritt und letzten Endes einen Club zerstört. Aber klar, sie überreagiert total, Kacey ist ja eigentlich ganz lieb. Ich krieg grad wieder eine Wutader, während ich tippe 😀

Fazit

Gefühle und Emotionen blieben bei mir leider aus. Band zwei werde ich nicht lesen. Wer wissen will warum, liest einfach mal den Klappentext (Achtung! Der spoilert!). Ganz ehrlich: Als ich den gelesen habe, hab ich die Krise gekriegt. Gar nicht meine Story und eher die Befürchtung, dass da etwas nochmal erzählt wird.



Kleiner Spoiler-Absatz

Was ich noch anmerken möchte: Zigaretten und Alkohol sind Suchtmittel. Suchtkrankheiten lassen sich nicht immer nur mit reiner Willenskraft und dem richtigen Freund bekämpfen. Deswegen finde ich es schade, dass das hier ein wenig so vermittelt wird. Denn daraus hätte man noch echt was machen können, was Leser inspiriert und ihnen hilft. Zum Beispiel, dass es keine Schande oder Schwäche ist sich Hilfe zu holen. Hier wird aber eher vermittelt, dass das ganz easy allein geht, wenn man sich nur mal zusammenreißt.


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