Ein Plan, der nach hinten losgeht
Fighting Hard for MeSophies Zwölf-Punkte-Plan, um jemanden zu entlieben, hilft. Ganz sicher! Sie kann es bestätigen, denn im vergangenen Jahr hat sie alle Punkte erfolgreich abgearbeitet, um über ihren besten Freund und WG-Mitbewohner ...
Sophies Zwölf-Punkte-Plan, um jemanden zu entlieben, hilft. Ganz sicher! Sie kann es bestätigen, denn im vergangenen Jahr hat sie alle Punkte erfolgreich abgearbeitet, um über ihren besten Freund und WG-Mitbewohner Cole hinwegzukommen. Cole, der dafür bekannt ist, dass er Beziehungen beendet, sobald sie ernster werden, und der nie wusste, dass Sophie heimlich in ihn verliebt war. Gerade, als sie sich sicher ist, dass sie keine Gefühle mehr für ihn hegt, gesteht er ihr jedoch seine Liebe! Um ihn als besten Freund nicht zu verlieren, sobald die Beziehung in die Brüche geht, schlägt sie ihm daher ihren eigens erprobten Zwölf-Punkte-Plan vor und bietet ihm ihre Unterstützung an. Wer konnte allerdings ahnen, dass es zwischen den Freunden bald mehr funkt denn je?
Das Cover hat mir wie bei dem Vorgänger „Feeling Close to You“ gut gefallen. Die Gestaltung erinnert mich auch hier an Alkoholfarben, wobei ich mir einen farblichen Akzent gewünscht hätte. In der Kombination aus Lila und Rosa sieht es sehr verspielt aus, jedoch fehlt mir wahrscheinlich eine dritte Farbe als Blickfang, um das ganze noch interessanter wirken zu lassen.
Was die beiden Hauptpersonen Sophie und Cole betrifft, bin ich besonders bei Sophie hin und her gerissen. Sophie mochte ich zwar, weil sie sehr willensstark wirkt und hart für das arbeitet, was sie will. Auf der anderen Seite war es mir schlicht zu viel und fast schon im Gegensatz zu ihrem starken Willen, dass sie sich auf gefühlt jeder Seite fragt, was passiert, wenn sie sich doch auf ihren besten Freund einließe, sie will Cole schließlich als besten Freund nicht verlieren – teilweise kam es mir so vor, als läse ich immer wieder dieselben Sätze. Vielleicht hat mir eine offensichtlichere Verbindung zwischen ihren Ängsten in Bezug auf Cole und ihre Erfahrung mit ihren Eltern, die sie als kleines Kind verlassen haben, gefehlt. Cole hingegen mochte ich einfach. Er ist eine echte Frohnatur, locker und wahrscheinlich immer gut gelaunt. Und wahrscheinlich auch eine Mischung aus liebenswert und begriffsstutzig.
Die Idee des Zwölf-Punkte-Plans hat sich für mich sehr interessant angehört. Gefallen hat es mir besonders gut, dass der Plan auch im Vorsatz des Buches abgebildet wurde, sodass der Leser einen ersten Eindruck dessen bekommt, was im Laufe der Geschichte auf ihn zukommen wird. Die Abarbeitung des Plans während der Geschichte war auch gelungen, jedoch hat mir ein richtig tiefgreifender Einschnitt gefehlt. Ja, es gibt einen kurzen Moment, allerdings bin ich der Meinung, dass sich Sophie danach schlichtweg erwachsener hätte verhalten können. Mir hat Cole währenddessen schon fast leidgetan. Nichtsdestotrotz gab es die ein oder andere Szene (ohne spoilern zu wollen sage ich nur „Tanz“ und „Ton“), die zauberhaft war.
Dass die Geschichte in einem Happy End geendet hat, hat mich gefreut – allerdings nicht aus tiefstem Herzen, das muss ich zugeben. Möglicherweise lag es etwas an Sophie und ihren vielen Zweifeln, dass ich nicht zu 100 Prozent von der Geschichte überzeugt war. Allerdings habe ich das Lesen sehr genossen und bin froh um die Geschichte – wenn mir auch nach der Lektüre des Vorgängers „Feeling Close to You" nicht in den Sinn gekommen wäre, dass ich auch die Geschichte von Sophie und Cole gebraucht hätte – ich meine, eine sinngemäße Aussage steht im Nach- oder Vorwort. Wie dem auch sei: Ich wusste nicht, dass ich die Geschichte brauche, wurde aber letztendlich doch positiv überrascht!