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Veröffentlicht am 06.05.2022

Tolles Setting, aber dem Roman fehlt es an Tiefe und Emotion.

Fishergirl's Luck
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Nach der Trennung ihres langjährigen Partners braucht Köchin Anna dringend einen Neuanfang und so verschlägt es sie an die raue schottische Küste, nach Crovie, in ein an die Klippen geschmiegtes Häuschen ...

Nach der Trennung ihres langjährigen Partners braucht Köchin Anna dringend einen Neuanfang und so verschlägt es sie an die raue schottische Küste, nach Crovie, in ein an die Klippen geschmiegtes Häuschen namens Fishergirl's Luck.

Als Anna ihr neu-, aber blinderworbenes Häuschen dann zum ersten Mal sieht, möchte sie am liebsten direkt zurück nach London, denn Fishergirl's Luck ist nicht mehr als Schuhkarton. Entmutigt, aber entschlossen nimmt sie sich vor, es wenigstens für ein paar Wochen zu versuchen und als sie erst einmal Freundschaften schließt und ihr die Idee für ein Pop-Up Restaurant kommt, da will sie irgendwann nicht mehr weg...

Ich fand den Klappentext und auch das Cover unglaublich verlockend und habe mich sehr auf eine schöne Wohlfühlgeschichte vor wilder Kulisse gefreut, von der ich dann jedoch enttäuscht wurde.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten, was mich eigentlich schnell hätte voranbringen müssen, doch der Inhalt hat mich immer wieder ausgebremst, weshalb ich an dem Buch jetzt fast 14 Tage immer mal wieder gelesen habe. Es passiert in der ersten Hälfte einfach sehr wenig Aufregendes. Dafür im letzten Drittel so viel, dass man kaum mitkommt. Ich könnte über die Langatmigkeit hinwegsehen, wenn die Handlung und auch die Charaktere dabei nicht so wahnsinnig blass und flach gewesen wären. Anna ist zwar sympathisch, ebenso wie die anderen Einwohner von Crovie, aber trotzdem blieben sie alle so vage.

Und die Handlung ? Wäre auch gut gewesen, wenn sie eben nicht so oberflächlich gewesen wäre. Ich kann tatsächlich nicht benennen, was genau mich so gestört hat, aber es gab immer wieder so Zeitsprünge, alles wurde irgendwie angerissen und dann schnell und platt abgehandelt, was ich superschade finde.

Vor allem weil die Kulisse so toll ist und auch Annas Leidenschaft fürs Kochen so viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Zu Ersterem hat die Autorin sogar einen persönlichen Bezug, wie sie im Nachwort erklärt und sie baut auch wahre Ereignisse aus Crovie mit ein. Und trotzdem hat mich dieser Roman nicht zufriedengestellt.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Typisch "okayer" Glines in neuem Genre

Ashington – Verliebt in einen Earl
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Abbi Glines und mich verbindet eine neverending Hassliebe, denn hab ich z.B. die Little Lies & Secrets total abgefeiert, konnten mich die neueren Übersetzungen gar nicht, und ich meine wirklich GAR NICHT ...

Abbi Glines und mich verbindet eine neverending Hassliebe, denn hab ich z.B. die Little Lies & Secrets total abgefeiert, konnten mich die neueren Übersetzungen gar nicht, und ich meine wirklich GAR NICHT überzeugen.

Nun hat sie sich mit ASHINGTON an ein für sie neues Genre gewagt und ich gebe zu, dass es mich vor allem deshalb ansprach, weil ich selbst ein bisschen dem aktuellen "Bridgerton-Hype" verfallen bin und einfach gerne mal was Anderes lese, selbst wenn so Historical Romance jetzt nicht mein bevorzugtes Genre ist. Und dann war da ja auch noch der Gedanke, Abbi Glines nach Jahren eine neue Chance zu geben.

Worum geht es im Roman?
Natürlich ums Heiraten ! Miriam Bathurst wächst in einer eher ländlichen Gegend auf und gibt nicht viel auf die städtischen Gepflogenheiten. Nun ist es jedoch an der Zeit, einen passablen Ehemann zu finden, denn Miriam möchte ihre Mutter und ganz besonders ihre jüngere Schwester gut versorgt wissen, die Beide davon profitieren, wenn sie selbst eine gute Partie macht. Sie begibt sich also nach London zu Tante und Onkel, nimmt an Bällen kennen und gerät schneller als sie blinzeln kann, in ein Liebesdreieck.

Ansich alles nice und eben wie man es von einer Geschichte dieser Art erwarten würde, ABER...

Es fehlt an Tiefe. Sowohl die Handlung als auch die Charaktere sind recht dünn und flach. Die Entwicklung der Beziehungen sind vorhersehbar und aus dem Setting hätte man durch ausführlichere Beschreibungen sicher auch mehr rausholen können. Und auch der Schreibstil ist zwischendurch recht holprig. Es gibt Zeitsprünge und unendlich viele Wortwiederholungen, die mich richtig genervt haben.

Im Endeffekt wars ein klassischer Glines in neuem Setting. Nicht ganz schlecht, aber auch nicht wirklich berauschend, sondern halt eher so Mittelfeld-Okay. Schade.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Hat gute Ansätze, aber die Umsetzung war verwirrend und auch irgendwie schwach

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Das Fundbüro der verlorenen Träume sprach mich besonders durch den Klappentext an, der eine herzerwärmende Wohlfühlgeschichte vermuten lässt, die sich dann aber doch anders gestaltet hat als ich erwartet ...

Das Fundbüro der verlorenen Träume sprach mich besonders durch den Klappentext an, der eine herzerwärmende Wohlfühlgeschichte vermuten lässt, die sich dann aber doch anders gestaltet hat als ich erwartet hatte.

Dot arbeitet im Londoner Fundbüro und ist bestrebt die verlorenen Dinge, die täglich bei ihr abgegeben und von ihr akribisch katalogisiert werden, wieder mit ihren Besitzer:innen zu vereinen. Als Mister Appleby an ihren Schalter tritt und seine Ledertasche als vermisst meldet, in dem sich ein Gegenstand verbirgt, den ihn an seine verstorbene Frau erinnert, setzt das in Dot etwas in Gang.

Sie beginnt ihr Leben zu durchleuchten, ihre Familiengeschichte, Trauer, Verlust und Schuld aufzuarbeiten und findet dabei mehr und mehr zu sich selbst zurück.

Ich bin ein bisschen zwiegespalten, denn besonders das letzte Drittel der Geschichte mochte ich sehr. Der Einstieg dagegen war verwirrend, weil in Dot zwei Seelen toben, die die Autorin zwar gekonnt vermittelt, die man aber zunächst nicht greifen kann. Irgendwann kommt dann ein Punkt, an dem klar wird, warum es zwei Dots gibt. Eine Davor: lebenslustig, wissbegierig und eine Aktuelle: mechanisch, distanziert.
Ich mochte das und irgendwie mochte ich es auch nicht und kann nicht einmal benennen wieso, denn die Veränderung ist schlüssig, aber war auch ein wenig anstrengend zu lesen, weil Dot seltsame Dinge tut, um sich selbst wiederzufinden.

Besonders im Mittelteil, der mir einfach zu anstrengend war. Hier hat sie eine Phase, die einfach nur verwirrend war, die die Autorin zusätzlich mit viel zu vielen ausgeschmückten und unnützen Details erzählt, die wirkten als hätte sie die Geschichte unnötig in die Länge ziehen wollen.

In diesem Roman geht es um Themen wie Trauerbewältigung, Schuld und auch Reue, es geht aber auch um Suizid und Demenz (für beides gab es keine Triggerwarnung). Und besonders für diese beiden Punkte und deren Aufarbeitung hätte ich mir deutlich mehr Raum und Tiefe gewünscht, weil sie in Dots Leben eine tragende Rolle spielen.

Bin ich enttäuscht von dem Roman ? Bedingt, denn es gab wirklich schöne Momente und besonders das letzte Drittel war emotional und berührend, der Rest dagegen war eher zäh und oftmals verwirrend. Ich ordne das Buch deshalb im guten Mittelfeld ein, würde es aber kein zweites Mal mehr lesen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Nicht das, was man hier vielleicht erwartet !

Jeder Tag für dich
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Wenn ein Roman im Vorfeld hoch gelobt und mit einem Sticker versehen wird, auf dem ein Satz wie "Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres" prangt, dann hat schürt das die Erwartungshaltung an einen ...

Wenn ein Roman im Vorfeld hoch gelobt und mit einem Sticker versehen wird, auf dem ein Satz wie "Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres" prangt, dann hat schürt das die Erwartungshaltung an einen Roman ganz enorm.

So war es zumindest bei mir. Ich freute mich auf eine romantische Liebesgeschichte mit Happy End und habe etwas völlig Anderes bekommen, das ich gar nicht so genau benennen kann.

Mary ist kurz über 20 als sie Jim zum ersten Mal begegnet, sich in ihn verliebt und schon nach wenigen Wochen für ihn von Belfast nach London zieht. Sie fühlen sich stark miteinander verbunden sind sich über ihre Zukunft einig und leben "offensichtlich" glücklich und zufrieden vor sich hin. Bis zu dem Tag, an dem Jim einfach verschwindet.

Mary kann es gar nicht fassen und sie kann vor allem auch nicht loslassen, denn die Liebe zu Jim ist stark und die Hoffnung, dass er zu ihr zurückkehrt ist noch stärker. Jeden Abend steht sie am Bahnhof von Ealing und hält ein Schild mit der Aufschrift: "Komm nach Hause, Jim" in den Händen. Sieben Jahre lang.
Als sich an einem Abend eine Unruhe auf dem Bahnhof breitmacht und Mary einen Schrei loslässt, wird nicht nur die junge Journalistin Alice auf Mary aufmerksam, sondern es gibt auch ein Video, welches viral geht.

Alice freundet sich mit Mary an und will mehr über ihre Geschichte erfahren. Doch Mary ist ein sehr verschlossener Mensch, weshalb sich Alice schon bald fest entschlossen auf die Suche nach Jim macht. Nicht nur um Mary zu helfen, sondern auch, weil sie eine gute Geschichte wittert, die vielleicht ihren Job retten könnte...

Und so weiter. Nein ehrlich, diese Zusammenfassung ist nur ein kleiner Einblick, denn die Geschichte hat doch recht viele Wendungen. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen, nämlich einmal in der Gegenwart und einmal in Rückblenden von dem Moment an, als Mary Jim kennenlernt, bis hin zu seinem Verschwinden.

Dabei baut die Autorin ernste und wichtige Themen ein, die man zunächst noch nicht greifen kann, die später jedoch mehr und mehr Sinn machen, besonders in Bezug auf Jims und auch auf Marys Verhalten.

Eigentlich ein gutes Grundgerüst, doch die Umsetzung war zäh und langatmig, an manchen Stellen zu oberflächlich oder gar zu toxisch für meinen Geschmack. Denn Mary stellt Jim von Anfang an auf einen Sockel, macht sich mehr oder weniger von ihm abhängig, erntet dafür aber Verschlossenheit und Schweigen, wenn Jim sich mal wieder seltsam oder komplett daneben benimmt. Jim war für mich alles andere als ein sympathischer Charakter. Ja, möglich dass er nicht aus seiner Haut kann, denn er hat Probleme über die er nicht sprechen will. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Probleme manchmal abweisendes oder seltsam wirkendes Verhalten erzeugen und sich die Menschen nicht so benehmen, wie sie vielleicht sollten, weil sie nicht mehr rational denken können. Aber Jim ist auch unabhängig davon einfach komplett suspekt.

Trotzdem, Mary hält an ihm fest, schließlich ist er für sie die große Liebe. Auch lange nach seinem Verschwinden, glaubt sie fest daran, dass er eines Tages zu ihr zurückkehren wird.

Genau so wenig, wie ich meine Gefühle dem Roman gegenüber wirklich greifen kann, konnte ich auch die Figuren "fühlen". Sie sind, bis auf Jim, nicht unsymapthisch, aber doch recht blass. Mary ist von Anfang an ein sehr zugeknöpfter Charakter, der eher pragmatisch als stark emotional veranlagt ist und Alice, die ich wirklich sehr mochte, trägt eine eigene Geschichte mit sich herum, die immer wieder aufblitzt, aber nicht tief genug abgehandelt wird.

Ich würde den Roman so im Gesamten eher als Drama betrachten, denn als Liebesgeschichte und vielleicht hat mich gerade dieser Umstand auch so enttäuscht, denn obwohl ich Beides gerne lese, habe ich Letzteres erwartet und Ersteres bekommen und das war irgendwie ernüchternd.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Beginnt echt gut und driftet dann in sehr seichtes Gewässer ab.

The Story of a Love Song
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Eine Agoraphobikerin trifft auf einen Rockstar. Klingt nice und ging auch so los. Entwickelte sich dann aber irgendwie zu hirnloser, oberflächlicher und dauerhafter Vögelei, so dass ich nicht nur viele ...

Eine Agoraphobikerin trifft auf einen Rockstar. Klingt nice und ging auch so los. Entwickelte sich dann aber irgendwie zu hirnloser, oberflächlicher und dauerhafter Vögelei, so dass ich nicht nur viele Seiten überblättert habe, sondern auch wirklich mehrfach geneigt war, das Buch einfach abzubrechen.

Dabei hatte die Geschichte echt Potenzial und fing richtig gut an. Luca leidet nach einem Unfall in der Vergangenheit an Agoraphobie, sie meidet die meisten Orte und geht beispielsweise nur Nachts in den Supermarkt. Immer an ihrer Seite ist Doc Maxwell, ihr Therapeut, der eine Schwäche fürs Beobachten von Vögeln hat, etwas schrullig und unkoventionell daherkommt und gerade deshalb besonders liebenswert ist.

Früher hat Luca eine Brieffreundschaft gepflegt, die sie nach dem Unfall im Sande verlaufen lief, obwohl Griffin ihr engster Vertrauter war, auch wenn sie ihn niemals getroffen hat. Nach 8 Jahren erreicht sie nun plötzlich ein Brief und die Freundschaft und auch die alten Gefühle leben wieder auf.

Griffin verschweigt Luca jedoch, dass er mittlerweile ein gefeierter Rockstar ist, schon alleine deshalb weil er um ihre Agoraphobie weiß. Doch er ist bereit, für diese Liebe zu kämpfen und eine Möglichkeit zu finden, wie eine Beziehung zwischen ihm und Luca funktionieren kann. Doch ist Luca auch bereit dazu, über ihre Ängste hinauszugehen ?

Die Idee war wirklich schön, der Schreibstil flüssig und durchaus witzig. Aber nur bis Griffin und Luca sich treffen, denn obwohl es doch DIE EINE LIEBE zwischen ihnen ist, gehts dann irgendwie nur noch um Sex. Alles löst sich durch Sex. Luca hat Angst einen großen Schritt zu machen, also lösen wir das doch einfach mit einem Orgasmus, denn der wird sie auf andere Gedanken bringen.

Ich kann gar nicht mehr aufhören mit den Augen zu rollen, weils einfach so hart abdriftet und die wesentlichen Themen so hintenüberkippen.

Wären Idee, Schreibe und Doc nicht so gut und witzig gewesen, würde ich dem Buch vielleicht gerade so 2 Sterne geben. So werden es 3.

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