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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Perfekt für alle Young Adult-Crime Fans

Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst
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Inhalt:

„Ich bin die Sucherin, und das ist Radio Silent. Hört zu. Helft mit.

Dee weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Sie war erst sieben, als ihre beste Freundin Sibby vor ...

Inhalt:
„Ich bin die Sucherin, und das ist Radio Silent. Hört zu. Helft mit.

Dee weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Sie war erst sieben, als ihre beste Freundin Sibby vor ihren Augen entführt wurde. Deshalb hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Vermisstenfälle zu lösen. Nachts, wenn andere schlafen, nimmt sie heimlich und anonym einen Podcast auf. Radio Silent sammelt Hinweise aus der Bevölkerung und versucht so, vermisste Menschen aufzuspüren. Doch dann verschwindet wieder ein kleines Mädchen in der Nachbarschaft, und schnell wird klar, dass es eine Verbindung gibt zu Sibbys Entführung vor zehn Jahren. Dee will mit der Sache erst nichts zu tun haben, aber bald muss sie sich entscheiden: Wird sie sich der Vergangenheit stellen, selbst wenn sie sich dafür in Gefahr begibt?

Ein packender Jugendbuchthriller, der atmosphärisch das Trendthema "True-Crime-Podcasts" aufgreift.“





Schreibstil/Art:

Diesen leicht zu lesenden und verständlichen Jugendbuchthriller begleiten wir durch die Augen der 17-jährigen Dee. Ihr Charakter eckt nicht an, ist zwar stellenweise etwas zurückhaltend aber unheimlich klug. Ihr Engagement, Vermisstenfälle zu lösen, fand ich daher sehr beeindruckend. Die eingebetteten Episoden aus ihrem „True-Crime-Podcast“ sind nicht nur zeitgemäß sondern auch wirklich hilfreich.

Rückblicke in die Vergangenheit klären etwas auf und geben Preis wie Sibbys Entführung ablief. Aber auch die Gegenwart ist wirklich sehr spannend. Hier werden Themen wie Diversity, Freundschaft, Vertrauen aber auch Hilflosigkeit perfekt zusammengeführt.



Fazit:

Steigender Nervenkitzel!

Anfangs wirkte alles noch so ruhig aber dann stieg die Spannung rasant an und ich war gebangt zu erfahren was da wirklich abgeht.
Vom Ende der Geschichte wurde ich völlig überrascht. Ich habe bis zum Schluss mitgerätselt und mitgefiebert, sowie hin und her überlegt.

Positiv hervorheben möchte ich noch Dees Liebesleben. Hier wird nicht mit Kitsch und Klischees um sich geworfen, sondern ganz natürlich über eine süße Liebesbeziehung zweier Frauen geschrieben. Echt gut!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Geiles Ding - schauererregender Gruselthriller

HOME – Haus der bösen Schatten
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Inhalt:

„Eine Nacht des Schreckens

Als Maggie ein Kind war, floh die ganze Familie eines Nachts aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung daran, was in jener ...

Inhalt:

„Eine Nacht des Schreckens

Als Maggie ein Kind war, floh die ganze Familie eines Nachts aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung daran, was in jener Nacht wirklich geschah. Jetzt, 25 Jahre später, erbt Maggie nach dem Tod ihres Vaters das Haus. Doch kaum ist sie wieder dort, geschehen unerklärliche und zutiefst schaurige Dinge. Baneberry Hall war in seiner 100-jährigen Geschichte immer wieder Schauplatz grauenvoller Geschehnisse, böser Gedanken – und mehrerer Morde. Und während Maggie sich immer tiefer in das Geheimnis des Hauses verstrickt, greift das Böse auch nach ihr.“





Schreibstil/Art:

Eine große und entscheidende Rolle spielt hier das Setting. Dem Autor ist es „unheimlich“ gut gelungen, sowohl das Haus als auch die (ehemaligen) Bewohner selbst, atmosphärisch, mysteriös und total interessant darzustellen. 
Die Geschichte lebt davon, dass man zwischen Fiktion und Realität nur so hin und her geworfen wird. Ich habe angefangen an meinem Verstand zu zweifeln - die Verwirrung ist also mehr als gelungen. Zum Gruselflair tragen auch viele eingestreute Details bei; mal ein Geräusch hier, mal eine schaurige Gestalt da. Mega!

Die zwei Erzählstränge trennen 25 Jahre. In der Gegenwart begleiten wir Maggie und in der Vergangenheit ihren Vater, und die Beweggründe warum die Familie Hals über Kopf das Anwesen verlassen hatte. Beide Versionen sind gruselig und pushen die Ängste und Befürchtungen, dass man es hier mit etwas Übernatürlichem zu tun hat.





Fazit:

Ein kleiner Hinweis vorneweg: Weicheier wie ich sollten das Buch bestenfalls nur tagsüber lesen.



Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich daran zweifeln ließ ob es nicht doch Geister gibt und Häuser verflucht sind. Spannung und Grusel werden gekonnt verbreitet. Bis zum Schluss wird man im Dunkeln gelassen, die Auflösung kam überraschend und total gut durchdacht.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Genial und völlig gekonnt!

Wir sind das Licht
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Inhalt:

„Ein unkonventioneller, einzigartiger Roman – und die Geschichte einer stillen Radikalisierung

Eine Wohnung, drei Frauen, ein Mann. Eine der Frauen ist tot. Als der Notarzt eintrifft, herrscht ...

Inhalt:

„Ein unkonventioneller, einzigartiger Roman – und die Geschichte einer stillen Radikalisierung

Eine Wohnung, drei Frauen, ein Mann. Eine der Frauen ist tot. Als der Notarzt eintrifft, herrscht eine ruhige, ja unheimliche Atmosphäre, und er stellt fest: Elisabeth ist – vor den Augen ihrer Mitbewohner – verhungert. Muriel, Petrus und Elisabeth haben, jeder auf eigene Art, den Halt im Leben verloren. Elisabeths Schwester Melodie und der Verzicht auf Nahrung scheinen diese Lücke zu füllen. Was sich von innen – bis in den Tod – richtig anfühlt, ist von außen nur sehr schwer zu fassen.

Gerda Blees erzählt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, auch die Eltern, die Polizei oder der Tatort selbst kommen zu Wort. Für ihren herausragend modernen Debütroman erhielt sie zahlreiche Preise.“





Schreibstil/Art:

Dieser einzigartiger Roman wird mir aufgrund der ungewöhnlichen Blickwinkel definitiv positiv in Erinnerung bleiben. 
Dieser Stil garantiert nämlich ein völlig neues Lesegefühl, welcher sich von der Norm abhebt. Die Kombination unterschiedlicher und untypischer Perspektivenwechsel verleiht der eigentlichen Tragödie etwas ruhiges, fließendes aber auch unkonventionelles.

Die Charaktere selbst wirken wie Mitläufer/verlorene Seelen, nur Melodie scheint sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Ihr Können auf Menschen einzugehen und einzureden, ist der Wahnsinn. Manches klingt logisch und doch so absurd zugleich.




Fazit:

"Er hat nicht aufgehört, zu essen, um Herr über sich selbst zu werden, er hat die Verfügungsgewalt über sich selbst anderen übertragen, und deshalb hat er das Essen stehenlassen, weil die Gruppe das nun einmal beschlossen hatte." (Seite 114)

Ein für mich aussagestarker Satz, der den Kern dieser Geschichte extrem gut widerspiegelt.

Ich interpretiere die Entscheidung über einen sektenähnlichen Lebensstil und eine stille Radikalisierung zu schreiben als einen Aufruf, auf Themen wie Hilflosigkeit und Manipulation näher einzugehen und darüber nachzudenken wie man selbst reagieren würde wenn es im eigenen Umfeld zu solch einer Entscheidung kommen sollte.

So oder so - was für eine Story, was für ein Ausgang, was für ungewöhnliche Möglichkeiten eine Geschichte zu erzählen. Ich bringe der Debütautorin nur Bewunderung entgegen.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Schrill aber charmant und einmalig

Kurz mal mit dem Universum plaudern
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Inhalt:

„Wie eine total bekloppte, aber irgendwie bedeutungsvolle Liste Cliff Hubbards Leben veränderte: Cliff – von allen nur "der Neandertaler" genannt – hasst niemanden mehr als den widerlich coolen ...

Inhalt:

„Wie eine total bekloppte, aber irgendwie bedeutungsvolle Liste Cliff Hubbards Leben veränderte: Cliff – von allen nur "der Neandertaler" genannt – hasst niemanden mehr als den widerlich coolen Aaron. Entsprechend irritiert ist er, als ausgerechnet Aaron ihm von einer Nahtoderfahrung erzählt: Darin hat Gott ihm eine To-do-Liste aufgetragen, die dafür sorgen soll, die Schule zu einem besseren Ort zu machen. Und helfen soll er, der Neandertaler! Zu seiner eigenen Überraschung willigt Cliff ein. Die Aufgaben schweißen Aaron und ihn zusammen, und Cliff muss schließlich feststellen, dass die Liste weit mehr mit ihm zu tun hat, als er sich hätte träumen lassen.

Ein Sprachfeuerwerk, so lustig und berührend, dass man es nicht mehr weglegen möchte.“





Schreibstil/Art:
„Ein Sprachfeuerwerk, so lustig und berührend, dass man es nicht mehr weglegen möchte.“ - JA! Genauso!



Ich hab so viel gelacht, geschmunzelt, hin und her überlegt, mitgefiebert und gehofft, und so viele Szenen einfach geliebt. Alles wirkt so mühelos, natürlich und absolut nachvollziehbar. Das Wechselbad der Gefühle habe ich mit Cliff gerne durchgestanden und mich mit ihm vielen (un)schönen Momenten gestellt.



Der Verlauf scheint mit Leichtigkeit und ganz viel Fein- und Sprachgefühl geschrieben worden zu sein. Aber Situationskomik hin oder her, die ernstzunehmenden Umstände stehen trotzdem im Vordergrund.

Fazit:

Für mich ist dieser Coming-of-Age-Roman der Inbegriff eines Jugendbuches welches Hoffnung schenkt, aufklärt, den Lesenden zum Lachen bringt aber auch ein wenig die Augen öffnet. Dass eine ernsthafte Thematik hinter allem steckt, ist vom Autor sehr gut umgesetzt. 



Für mich könnte es sogar durchaus als Schullektüre durchgehen. Denn wie auch im wahren Leben können viele mit niemanden über ihre persönlichen Probleme reden - so rüttelt es vielleicht ein wenig auf.
Mich hat das Jugendbuch bewegt, ich hab es gerne gelesen und kann es ohne Bedenken weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Hinterlistig- und Gehässigkeit ist hier Programm

Die Bosheit
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Inhalt:
„Mikael ist mit seiner Familie in ein kleines Nest in Südschweden gezogen, wo er einen Neuanfang wagen will. Die Nachbarn sind ausgesprochen reizend, doch die heile Vorstadtidylle trügt: Jeder ...

Inhalt:
„Mikael ist mit seiner Familie in ein kleines Nest in Südschweden gezogen, wo er einen Neuanfang wagen will. Die Nachbarn sind ausgesprochen reizend, doch die heile Vorstadtidylle trügt: Jeder verbirgt dunkle Geheimnisse, heimliche Sehnsüchte und sogar kriminelle Schandtaten. Dann ereignet sich ein schrecklicher Unfall. Mikaels Frau wird von einem Auto angefahren und ringt mit dem Tod. Sein Verdacht erhärtet sich: Es war kein Unglück, sondern eine vorsätzliche Tat. Doch welcher Nachbar will Mikaels Frau tot sehen – und welches Geheimnis hütet er selbst?“


Schreibstil/Art:
Zu Anfang beschreibt der Autor die beschauliche Wohngegend, die netten Nachbarn sowie die typische Vorstadtidylle. Alles wirkt so friedlich, doch die näheren Details offenbaren nach und nach eine eher alptraumhafte Wohnsiedlung.

Nachdem man Mikaels Sicht kennengelernt hat, kommen später noch zwei weitere hinzu, sowie die Sprünge zwischen „Vor dem Unfall“ und „Nach dem Unfall“.
Die unterschiedlichen Perspektiven tragen unglaublich viel zur Spannung bei. Denn die neuen Erkenntnisse trübten das Gesamtbild, rüttelten an der Atmosphäre und warfen neue Fragen auf.


Fazit:
Meine Intuition war zum Ende hin zwar richtig, dennoch konnte ich mich auf die Aussagen nicht wirklich verlassen. Ein fieses Spielchen, like it!

Tolle Darstellung der alltäglichen Probleme und gesellschaftskritischen Thematiken (Mobbing, toxische Beziehungen, ungesunder Alkoholkonsum, …).
Sehr überzeugend!

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