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Veröffentlicht am 29.10.2023

4 interessante, nicht ganz überzeugende Kurzgeschichten

Blutige Nachrichten
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𝑩𝒍𝒖𝒕𝒊𝒈𝒆 𝑵𝒂𝒄𝒉𝒓𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆𝒏 - 𝑺𝒕𝒆𝒑𝒉𝒆𝒏 𝑲𝒊𝒏𝒈

"𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑒𝑟𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑙𝑖𝑣𝑒 𝑎𝑢𝑠 𝑃𝑖𝑛𝑒𝑏𝑜𝑟𝑜𝑢𝑔ℎ, 𝑃𝑒𝑛𝑛𝑠𝑦𝑙𝑣𝑎𝑛𝑖𝑎. 𝐸𝑠 ℎ𝑎𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐵𝑜𝑚𝑏𝑒𝑛𝑒𝑥𝑝𝑙𝑜𝑠𝑖𝑜𝑛 𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐴𝑙𝑏𝑒𝑟𝑡 𝑀𝑎𝑐𝑟𝑒𝑎𝑑𝑦 𝑀𝑖𝑑𝑑𝑙𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑔𝑒𝑔𝑒𝑏𝑒𝑛. 𝐴𝑙𝑙𝑒𝑟𝑜𝑟𝑡𝑒𝑛 𝐶ℎ𝑎𝑜𝑠, 𝐹𝑒𝑢𝑒𝑟, 𝑅𝑎𝑢𝑐ℎ, 𝑆𝑐ℎ𝑟𝑒𝑖𝑒. ...

𝑩𝒍𝒖𝒕𝒊𝒈𝒆 𝑵𝒂𝒄𝒉𝒓𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆𝒏 - 𝑺𝒕𝒆𝒑𝒉𝒆𝒏 𝑲𝒊𝒏𝒈

"𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑒𝑟𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑙𝑖𝑣𝑒 𝑎𝑢𝑠 𝑃𝑖𝑛𝑒𝑏𝑜𝑟𝑜𝑢𝑔ℎ, 𝑃𝑒𝑛𝑛𝑠𝑦𝑙𝑣𝑎𝑛𝑖𝑎. 𝐸𝑠 ℎ𝑎𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐵𝑜𝑚𝑏𝑒𝑛𝑒𝑥𝑝𝑙𝑜𝑠𝑖𝑜𝑛 𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐴𝑙𝑏𝑒𝑟𝑡 𝑀𝑎𝑐𝑟𝑒𝑎𝑑𝑦 𝑀𝑖𝑑𝑑𝑙𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑔𝑒𝑔𝑒𝑏𝑒𝑛. 𝐴𝑙𝑙𝑒𝑟𝑜𝑟𝑡𝑒𝑛 𝐶ℎ𝑎𝑜𝑠, 𝐹𝑒𝑢𝑒𝑟, 𝑅𝑎𝑢𝑐ℎ, 𝑆𝑐ℎ𝑟𝑒𝑖𝑒. 𝐸𝑠 ℎ𝑎𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙𝑒 𝑇𝑜𝑑𝑒𝑠𝑜𝑝𝑓𝑒𝑟 𝑔𝑒𝑔𝑒𝑏𝑒𝑛, 𝑑𝑎𝑟𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑧𝑎ℎ𝑙𝑟𝑒𝑖𝑐ℎ𝑒 𝐽𝑢𝑔𝑒𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒. 𝐸𝑠 𝑏𝑒𝑟𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒𝑡 𝐶ℎ𝑒𝑡 𝑂𝑛𝑑𝑜𝑤𝑠𝑘𝑦 𝑣𝑜𝑛 𝑊𝑃𝐸𝑁, 𝐾𝑎𝑛𝑎𝑙 𝑒𝑙𝑓".....

So oder so ähnlich beginnt 𝘽𝙡𝙪𝙩𝙞𝙜𝙚 𝙉𝙖𝙘𝙝𝙧𝙞𝙘𝙝𝙩𝙚𝙣. Die mit 240 Seiten längste der 4 Kurzgeschichten war für mich am interssantesten und spannendsten im gleichnamigen Roman von 𝙎𝙩𝙚𝙥𝙝𝙚𝙣 𝙆𝙞𝙣𝙜. Im Mittelpunkt steht die aus 𝙊𝙪𝙩𝙨𝙞𝙙𝙚𝙧 und 𝙈𝙧. 𝙈𝙚𝙧𝙘𝙚𝙙𝙚𝙨 bekannte 𝙃𝙤𝙡𝙡𝙮 𝙂𝙞𝙗𝙣𝙚𝙮, die eher durch Zufall auf Chet Ondowsky trifft. Irgenderwas Seltsames ist ihr an dem Reporter aufgefallen, das ihr keine Ruhe läßt. Sie startet Recherchen über ihn, findet u.a. einen ehemaligen Polizeizeichner, der sich schon jahrelang mit dieser merkwürdigen, ja mysterösen Person beschäftigt hat, und findet letzlich die Wahrheit über ihn heraus. Sie gerät schließlich in große Gefahr.

Es war sehr spannend zu verfolgen, wie sich beide Protagonisten annähern und es zum großen Show-Down kommt. Wer 𝙊𝙪𝙩𝙨𝙞𝙙𝙚𝙧 gelesen oder wie ich nur die Serie gesehen hat, weiß, worum es geht. Was man Stephen King immer - auch hier - attestieren muß, ist die ausgeprägte Detailierheit, mit der King Figuren, deren Umfeld, die Gefühlslage und das Setting widergibt. Das machen andere AutorInnen zwar ebenso, aber er setzt noch eins oben drauf. Die Spannung steigt kontinuierlich an und der unterschwellige Gruselfaktor ist immer dabei. Das war wirklich gut.

Die anderen 3 Kurzgeschichten kommen da nicht ganz an diese gute Kurzgeschichte heran, aber schlecht waren sie aus meiner Sicht nicht. Sie hatten nur ganz andere Themen.

𝙍𝙖𝙩𝙩𝙚 fand ich sehr interessant. Wie weit gehe ich, um Erfolg als Schriftsteller zu haben? Gehe ich dabei auch über Leichen?

𝙈𝙧 𝙃𝙖𝙧𝙧𝙞𝙜𝙖𝙣𝙨 𝙏𝙚𝙡𝙚𝙛𝙤𝙣 wurde mittlerweile mit 𝘿𝙤𝙣𝙖𝙡𝙙 𝙎𝙪𝙩𝙝𝙚𝙧𝙡𝙖𝙣𝙙 verfilmt. Tolle Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Jugendlichen und einem stinkreichen pensionierten Unternehmer, in dem das I-Phone der ersten Generation eine unheimliche Rolle einnimmt.

𝘾𝙝𝙪𝙘𝙠𝙨 𝙇𝙚𝙗𝙚𝙣 beschreibt das Leben Chucks mit seinen Höhen und Tiefen und war stellenweise sehr emotional. Interessanterweise wurde die Geschichte rückwärts erzählt.

Insgesamt ein Buch, das ich gerne gelesen habe, das mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

3,5/5 ⭐

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Interessanter Rückblick in die 1970er und 1980er Jahre!

Unser kostbares Leben
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𝗨𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗸𝗼𝘀𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻
Katharina Fuchs erzählt in ihrem neuesten Roman ihre Geschichte, die in den 1970er und 80er-Jahren spielt.

Im Mittelpunkt stehen die gleichaltrigen Caro, Minka und Claire. Als 10jährige ...

𝗨𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗸𝗼𝘀𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻
Katharina Fuchs erzählt in ihrem neuesten Roman ihre Geschichte, die in den 1970er und 80er-Jahren spielt.

Im Mittelpunkt stehen die gleichaltrigen Caro, Minka und Claire. Als 10jährige müssen Caro und Minka miterleben wie ihr Schulkamerad Guy im Schwimmbad verunglückt. Der Unfall wird von ihren Vätern und anderen vertuscht. Minkas Vater ist Bürgermeister der fiktiven Stadt Mainheim, Caros Vater Inhaber eine Schokoladenfabrik. Sie können sich einen Skandal nicht leisten und vertuschen die Ursache des Unglücks und schmieden einen über Jahre verheimlichten Pakt im Rahmen gegenseitiger Unterstützung. Über der Stadt hängt je nach Wetterlage entweder Schokoladenduft oder der Geruch von chemischen Produkten der Ruberus AG. Zur gleichen Zeit kommt Claire als Waise aus Vietnam an und wird in ein Kinderheim untergebracht, in dem sie Deutsch lernt und von der Heimleitung sowie von Dr. Karin Lavalette offenbar fürsorglich ärztlich versorgt wird.

In dieser Zeit ticken die Uhren noch anders. Die drei Protagonisten erleben erstmals die unschönen Seiten des Lebens in ihrer Umgebung. Die Luft ist verpestet, die Flüsse mit ungeklärtem Abwasser chemisch belastet, es gibt zahlreiche Tierversuche, die von der Bevölkerung nicht wahrgenommen werden. Ein Umweltbewusstsein ist in Ansätzen greifbar, in der Politik sucht man danach jedoch vergeblich. Erste Demonstrationen gegen die Nutzung von Atomkraft kommen auf. Junge Menschen lehnen sich gegen die althergebrachten Vorstellungen der Vätergeneration auf. Neue Ideen werden verspöttelt. Katharina Fuchs spricht im Vorbeigehen viele Themen und Ereignisse an, an die ich mich selbst wieder erinnert habe: der Vietnamkrieg, Tierversuche, Umweltverschmutzung, Chemieunfälle, Proteste gegen Autobahnausbau, Waldrodung, Startbahn West, Neonazis, Wahlkämpfe zwischen SPD und der Union und auch die Entstehung der Partei Die Grünen. Im Mittelpunkt stehen jedoch zwei zentrale Themen: das wachsende Umweltbewusstsein in Bezug auf Mensch und Natur sowie wie die perfide Medikamentenvergabe an Heimkindern. Seinerzeit gab es keine klaren gesetzlichen Vorgaben dazu und so sagt Dr. Karin Lavette auf Seite 569: „Für Psychopharmaka gibt es kein besseres Studienobjekt als Heimkinder.“ Krass.

Wie immer ist der Schreibstil von Katharina Fuchs sehr vereinnahmend, gefühlvoll und authentisch. Man muss Caro, Minka und Claire einfach mögen. Viele geschichtliche Ereignisse werden kurz angesprochen. Die 1960er-Generation wird sich bestimmt sehr gut daran erinnern. Es ist ein Gefühl der Heimkehr beim Lesen dieses Romans, ja, die gute alte Zeit, die offenbar nicht immer gut war.
Dennoch hat das Buch meiner Meinung nach eine zu große Länge. Vieles wird sehr intensiv und ausführlich beschrieben. Dem Buch hätte es gut getan, wenn es mindestens 100 Seiten kürzer gewesen wäre. Es hat sich dadurch anfangs leider sehr in die Länge gezogen. Das letzte Viertel des Buchs ist hingegen unglaublich gut geschrieben. Hier nimmt die Geschichte um die Aufklärung der Geschehnisse in den Kinderheimen noch einmal richtig Fahrt auf und enthält noch einmal eine Überraschung in Bezug auf Claire, die studiert hatte und in der Forschung tätig ist. Schade, dass dieser Roman mich diesmal nicht so gepackt hatte wie die anderen drei hervorragenden Bücher zuvor.

Insgesamt wäre weniger etwas mehr gewesen. Ich kann das Buch allen empfehlen, die einen Einblick in die Zeit der 1970er und 1980er haben möchten.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Der Fluch eines gestohlenen Gemäldes!

Böses Schweigen
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„Bitte hilf mir“ lautet der Eingangssatz eines Briefs, den Levi Kant eines Abends von einem Kurier erhält. Das Merkwürdige ist, dass der Brief von der vor zwei Jahren ermordeten Schauspielerin Sophie Bernstein ...

„Bitte hilf mir“ lautet der Eingangssatz eines Briefs, den Levi Kant eines Abends von einem Kurier erhält. Das Merkwürdige ist, dass der Brief von der vor zwei Jahren ermordeten Schauspielerin Sophie Bernstein stammt. Der Mörder wurde nie gefasst. Mit Hilfe der Psychiaterin Olivia Hofmann macht Levi sich in diesem Cold Case Fall auf den Täter und stößt dabei mehrfach auf „Böses Schweigen“.

Es handelt sich um den dritten Thriller mit den Protagonisten Levi und Olivia. Zuvor hat das Autorenduo B.C. Schiller die beiden bereits in „Böses Geheimnis“ und „Böse Tränen“ ermitteln lassen. Leider kenne ich die vorherigen beiden Bücher nicht. Das hat bei mir leider dazu geführt, dass ich mit den Personen nicht so richtig warm geworden bin. Und das, obwohl es sich bei dem jüdischen Levi Kant um eine interessante Figur handelt. Er ist ein ehemaliger Kommissar, der nach einer Schussverletzung nun an einer Polizeiakademie lehrt und nicht aufgeklärte Fälle löst. Ein an für sich tolles Genre. Ich hatte hier aber bei ihm immer das Gefühl, dass zu viele Eigenschaften von ihm bereits als bekannt vorausgesetzt werden, so als würde ich die Vorgänger bereits kennen. Ein bisschen mehr an Charakterdarstellungen und innere Eindrücke hätten mir besser gefallen. Auch Olivia konnte mich nicht vollends überzeugen. Sie ist auf der Suche nach ihrem vor Jahren verschwundenen Mann und ihrer kleinen Tochter. Auf der Suche nach ihnen, die immer wieder durch kleine Hinweise fortgeführt wird, handelt sie manchmal in einer Art und Weise, die ich oft so nicht nachvollziehen konnte. Interessanter fand ich jedoch Sophie. In zahlreichen Rückblenden, die auch die Überschrift „Sophie will nicht sterben“ haben und in denen sich auch der Sprachstil ändert, erfährt man viel über das Leben und die Geschehnisse um den rätselhaften Tod der jungen Schauspielerin. Aufhänger ist dabei ein wertvolles Gemälde, das in der Nazizeit ihrer Familie gestohlen worden ist. Sie kämpft darum, es zurück zu holen. Das Gemälde schein dabei den Besitzern jedoch Pech zu bringen. Die Geschichte an sich ist gut. Jedoch konnte mich die Erzählweise nicht mitreißen. Oftmals geschehen Dinge viel zu schnell, Kommissar Zufall hilft meinem Geschmack nach zu oft. Und zudem hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte schnell erzählt werden sollte. Demgegenüber fand ich die zahlreichen Intrigen und Vertuschungsmanöver sehr interessant und gekonnt dargestellt. Insgesamt konnte mich der Thriller aber nicht wirklich überzeugen.

Dem Buch gebe ich daher 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

guter Thriller mt R.A.F.-Vergangenheit!

Sechs Tage im Herbst
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Henning Kollwey hat zusammen mit seiner Frau und Tochter ein befreundetes Ehepaar zum Abendessen eingeladen. Während Henning mit seinem Freund noch in der Küche ist, entgeht er nur knapp einem Attentat ...

Henning Kollwey hat zusammen mit seiner Frau und Tochter ein befreundetes Ehepaar zum Abendessen eingeladen. Während Henning mit seinem Freund noch in der Küche ist, entgeht er nur knapp einem Attentat als eine unbekannte Person in die Küche schießt. Der Polizei gegenüber gibt er an, keine Ahnung zu haben, wer ihn töten wollte. Doch er hat einen Verdacht, und als er Recherchen im Internet durchführt, wird ihm klar, wer es auf ihn abgesehen haben könnte. Viele ehemalige Bekannte sind auf merkwürdige Art und Weise vor Kurzem verstorben, Bekannte aus der Unterstützerszene der R.A.F…..

Die Story beginnt somit recht rasant und verheißt eine gute Spannung. Doch je mehr ich in das Buch eintauchte, umso schwieriger kam ich damit zu Recht. Denn wie schon das Cover und der Klappentext beschreiben, war Henning gut 30 Jahre zuvor ein Unterstützer der R.A.F. und half dabei, Waffen und Munition zu schmuggeln und über geheime Netzwerke an Terroristen zu liefern. Allein diese Tatsache hat ihn mir unsympathisch gemacht, auch wenn nach und nach klar wird, dass er heute völlig andres denkt und handelt als früher. Der Autor fasst dieses traurige deutsche Kapitel in diesem Buch mit viel Sachverstand auf. Das Hintergrundwissen ist groß und wird sehr ausgiebig in vielen Nuancen dargestellt. Ich war der Meinung, mich einigermaßen mit dem Thema auszukennen, habe ich doch selbst diese Attentate und Anschläge im Fernsehen als Schüler mit Schrecken verfolgt. Dennoch haben mich all die verschiedenen Verbindungen zu RAF, Geheimdiensten aller Art, die Stasi, der BND usw. mehr verwirrt als unterhalten.

Das Buch ist spannend geschrieben. Keine Frage. Wie Henning einzelne Personen aufsucht, wie er in Gefahr gerät, nur knapp weiteren Attentaten entkommt, sich verstecken muss, sich äußerlich verwandeln muss, das ist wirklich schon sehr gut geschrieben. Aber die genannten Hintergründe zur Terrorszene, die verschiedenen politischen Ansichten etc. zu verstehen, zu verarbeiten und zu verbinden, war für mich eher schwierig und hat das Lesevergnügen leider doch mehr als gedacht beeinträchtigt. Wer diese Themenstellungen jedoch grds. mag und sich damit auskennt, wird sicher bestens unterhalten.

Leider kann ich nur mein subjektives Leseempfinden wider geben. Daher gebe ich dem Buch nur 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Hätte besser sein können!

Die Frequenz des Todes
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Eine Frau ruft hilferufend die Polizei an, nur wenige Worte zu ihrem verschwundenen Baby kann sie sagen, bevor der Ehemann den Anruf unterbricht. Ein LKA Mitarbeiter bittet den in Haft sitzenden Professor ...

Eine Frau ruft hilferufend die Polizei an, nur wenige Worte zu ihrem verschwundenen Baby kann sie sagen, bevor der Ehemann den Anruf unterbricht. Ein LKA Mitarbeiter bittet den in Haft sitzenden Professor Hegel um Mithilfe, der seinerseits die Krimipodcasterin Jula Ansorge um Hilfe bittet....

Was hat mir gefallen:
Das Taschenbuch hat 352 Seiten und insgesamt 63 kurze und knackige Kapitel, so dass dieser Thriller schnell gelesen ist. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, so dass man "gezwungen" wird, schnell weiter zu lesen. Das war auch im ersten Band so.
Man erfährt etwas mehr über das berufliche Umfeld von Hegel und was forensische Phonetik auch beinhaltet.

Was hat mir nicht gefallen:
Erneut kann mich die Geschichte nicht restlos überzeugen. Es klingt für mich ein bisschen zu sehr konstruiert. So konnte mich die Story leider nicht fesseln. Die Figur Hegel ist mir immer noch nicht sympathisch. Was seine Fähigkeiten angeht, hätte er meiner Meinung nach noch mehr im Vordergrund stehen müssen. Es ist auch nicht ganz klar, welche Rolle er nun wirklich innehat. Das dürfte natürlich beabsichtigt sein, ändert aber nichts daran, dass ich mit ihm nicht klar komme.
Ich kann auch nicht verstehen, warum Jula Jula heißt. Warum nicht einfach Julia? Jedesmal muss ich mich selbst korrigieren, das nervt mich. Gut, der Name ist nicht alltäglich und sticht so natürlich heraus.
Auch die Umstände und das mysteriöse Verschwinden von Jula's Bruder werden nicht weiter aufgeklärt, sondern das bleibt weiter völlig im Unklaren. Der Cliffhanger zu diesem Thema am Ende des Buches war für mich auch deplatziert. Warum erhellt sich diese Nebengeschichte nicht ein wenig mehr?
Und schließlich war der Auftritt von Elyas eher unglücklich. Weiterhin finde ich die Protagonisten nicht ausdifferenziert. Alle sind irgendwie oberflächlich.

Mein persönliches Fazi:
Eine schnell erzählte Story, dem der Tiefgang fehlte und bei dem die Cliffhanger ein wenig zu häufig vorkommen.

Ich gebe 3,5 von 5 Sternen

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