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Veröffentlicht am 07.03.2022

Hochaktuell

Die Diplomatin
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Lucy Fricke entführt uns in die Welt der Diplomatie, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Ein Romanthema, dass in diesen hochpolitischen Zeiten, nicht unproblematisch daher kommt und trotzdem sehr ...

Lucy Fricke entführt uns in die Welt der Diplomatie, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Ein Romanthema, dass in diesen hochpolitischen Zeiten, nicht unproblematisch daher kommt und trotzdem sehr unterhaltsam ist.
Fred, eine deutsche Diplomatin, schon lange im Job und immer noch sehr engagiert. Wir steigen ein in Montevideo, am 3. Oktober. Dort ist sie Botschafterin, arbeitet also für die deutsche Regierung.
Sie hat kein Fable für die stumpfsinnigen Repräsentationspflichten.
Durch unvorhersehbare Ereignisse , stößt sie in Montevideo, wenn auch unverschuldet, an ihre Grenzen. Aus Smalltalk wird eine Krisensituation, die ihr alles abverlangt.
In der Folge landet sie als Konsulin in Istanbul. Obwohl ja immer noch diplomatisch tätig, sind ihre Aufgabengebiete jetzt die Anliegen der deutschen Bürger.
Hier trifft sie die Wucht der Politik. Menschen verschwinden, werden verhaftet, Urteile erfolgen willkürlich.
Hier verliert sie im Zuge der Ereignisse den Glauben an die Diplomatie und reagiert in Krisensituationen anders als erwartet und erlaubt.
Lucy Fricke schildert dies alles aus der Sicht ihrer Protagonistin auf eine leichte, teils ironische Art, aber immer dem Ernst der Situationen angemessen.
Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten und nehmen uns auf eindringliche Art und Weise mit in die Entwicklung der Gefühlswelt von Fred.
Die begleitenden Charaktere bleiben in der Geschichte eher im Hintergrund.
Das Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich es innerhalb von 2 Tagen gelesen habe. Ich hätte gerne noch mehr erfahren. Aber es vermittelt auch so ein einen Eindruck von der Arbeit einer Diplomatin in aktuellen politischen Situationen.
So wie das Buch begonnen hat, am 3. Oktober, so endet es auch wieder, am 3. Oktober.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Sehr gute Fortsetzung

Ein Präsident verschwindet
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Ralf Langroth hat hier eine würdigen Nachfolgeband vorgelegt. Wieder befinden wir uns im Nachkriegsdeutschland (Rheinland) der 50er Jahre.
Im Mittelpunkt steht das Verschwinden (Entführung) des Verfassungsschutzpräsidenten ...

Ralf Langroth hat hier eine würdigen Nachfolgeband vorgelegt. Wieder befinden wir uns im Nachkriegsdeutschland (Rheinland) der 50er Jahre.
Im Mittelpunkt steht das Verschwinden (Entführung) des Verfassungsschutzpräsidenten Otto John, der urplötzlich in Ostberlin wieder auftaucht. Wer kleinere Lücken bzgl. des historischen Hintergrunds hat, dem empfehle ich das Nachwort zuerst zu lesen.
Bundeskanzler Adenauer greift wieder auf Philipp Gerber zurück, der ihm schon einmal gute Dienste geleistet hat. Dieser ist diesmal auch noch persönlich involviert, da seine Freundin Eva Herden ebenfalls verschwunden ist und sie in der ganzen Affäre eine Rolle spielt.
Die Handlung ist spannend aufgebaut und lässt einen im Dunkeln, wem man trauen kann und wem nicht. Geheimdienste, ehemalige Nazigrößen, jeder mischt in diesem Fall mit.Wie schon im ersten Band bekommt man einen Eindruck von der damaligen Situation, indem die politischen Persönlichkeiten zu Figuren des Buches werden. Das ist authentische und spannende Zeitgeschichte.
Ich würde mich freuen, wenn die Serie fortgeführt würde.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Skuril und very British

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Robert Thorogood , bekannt als Autor von „Death in Paradise“ hat hier einen wunderbaren, unterhaltsamen Krimi im Miss Marple Style geschrieben.
Judith Potts, exzentrische Bewohnerin von Marlow, hört beim ...

Robert Thorogood , bekannt als Autor von „Death in Paradise“ hat hier einen wunderbaren, unterhaltsamen Krimi im Miss Marple Style geschrieben.
Judith Potts, exzentrische Bewohnerin von Marlow, hört beim Nacktbaden in der Themse einen Schuss und ist sich sicher, dass ihr Nachbar ermordet wurde.
Da sie mit den Ermittlungen der hiesigen Polizei nicht so einverstanden ist, nimmt sie kurzer Hand den Fall selbst in die Hand.
Ab hier beginnt ein wirklich besonderes Lesevergnügen. Zu Mrs. Potts gesellen sich noch zwei weitere Damen. Die neurotische und unsichere Pfarresgattin Becks Starling und die Hundesitterin Suzie, auch ein wenig außerhalb der Norm.
Die Damen ermitteln auf Teufel komm raus, egal ob sie sich dabei in Gefahr bringen oder nicht. Dabei geraten sie in viele sehr skurrile Situationen. Der Schreibstil von Robert Thorogood ist flüssig und gespickt mit jeder Menge britischen Humor.
Der Fall selbst ist sehr spannend. Man hat als Leser alle Möglichkeiten mitzurätseln und es bleibt bis zum überraschenden Ende spannend.
Das Dorf Marlow, dass tatsächlich existiert, ist schön beschrieben und man hat direkt eine Vorstellung, in welcher Umgebung die Handlung spielt.
Das Damentrio habe ich zum Schluss sehr ins Herz geschlossen und ich freue mich auf ein weiteres Lesevergnügen der besonderen Art im Folgeband.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Beklemmender Fall

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Der zweite Grenzfall um die Kommissare Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden Ermittlern, aber die fehlenden Informationen aus Band 1 haben mich nicht gestört.
Die ...

Der zweite Grenzfall um die Kommissare Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden Ermittlern, aber die fehlenden Informationen aus Band 1 haben mich nicht gestört.
Die beiden Ermittlerpaare gefallen mir sehr gut. Während Krammer und Sabo ein gut eingespieltes Team sind, tun sich Alexa und Florian noch etwas schwer im harmonischen Zusammenspiel.
Die persönlichen Entwicklungen und Verwicklungen der Protagonisten sind gut dosiert und lassen die Krimihandlung nicht in den Hintergrund treten.
Der Schreibstil ist flüssig und die kurzen Kapitel mit wechselnden Perspektiven und Handlungsfortsetzungen halten die Spannung, über das ganze Buch hin, hoch.
Zum Fall. Zeitgleich verschwinden in Innsbruck (Krammer) und in der Jachenau (Alexa) mehrere Menschen. Die Motive für die Verbrechen sind erschreckend und die Autorin sorgt mit ihrer Beschreibung der Atmosphäre, vor allem in der Jachenau, für zusätzliche Beklemmung.
Die eingestreuten Kapitel aus Sicht der Entführten lassen einen mit diesen mitleiden.
Eine gemeinsame Ermittlung findet erst spät statt, was die Handlung für mich aber sehr glaubwürdig macht.
Das Ende bietet offene Fragen, teils aus dem persönlichen, teils aus beruflicher Bereich und lässt mich mit Spannung auf den 3. Teil warten.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Charmanter Liebesroman

Liebe beginnt, wo Pläne enden
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Sandra Poppe hat uns mit einem wunderbaren Wohlfühlroman überrascht.
Kristin , scheinbar glücklich verheiratet, zwei Kinder, wird von der Tatsache überrascht, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Um für sich ...

Sandra Poppe hat uns mit einem wunderbaren Wohlfühlroman überrascht.
Kristin , scheinbar glücklich verheiratet, zwei Kinder, wird von der Tatsache überrascht, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Um für sich den Kopf freizubekommen, startet sie mit ihren Töchtern das Projekt " Gelebte Geschichte " in einem Freilichtmuseum . 6 Wochen leben wie im 18. Jahrhundert. Sie erleben, was es bedeutet ohne die Errungenschaften der modernen Technik zu leben und zu arbeiten.
Während man, dank des lockeren und humorvollen Schreibstils, mühelos durch das Buch liest, wird der Wunsch geweckt, an so einem Projekt selber teilzunehmen.
Kristin wird wunderbar dargestellt. Ihre Art die Ereignisse zu verarbeiten, das moralische Dilemma in das sie gerät und ihre persönliche Weiterentwicklung, hat mich sehr beeindruckt.
Auch alle anderen Protagonisten decken eine kunterbunte Mischung an Charakteren ab. Typische Teenager, altgediente Ehefrau mit tyrannischen Mann, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Dialoge, die sich zwischen den Charakteren entwickeln, großes Kino. Wir erleben, wie sie als Gemeinschaft zusammenwachsen und Anteil an allen, auch den persönlichen, Problemen nehmen.
Was mich aber besonderes beeindruckt hat, waren die ernsthaften Untertöne und kleinen Lebensweisheiten, die das Buch bereithält. Trotz Humor und turbulenter Ereignisse, kann man für sich auch etwas aus Buch mitnehmen.
Die Kapitel sind kurz gehalten, mit herrlichen Überschriften und bieten so stets kurzweilige Unterhaltung.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, ich war traurig, als es zu Ende war. Und es war für mich nicht das letzte Buch der Autorin.

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