Der Leuchtturm an den Hummerklippen
...ist natürlich der Titel eines ganz anderen Buches, aber genau das ist mir beim ersten Blick auf das Buchcover eingefallen.
Bei den Hummerkönigen handelt es sich hier aber um etwas ganz anderes; es ...
...ist natürlich der Titel eines ganz anderen Buches, aber genau das ist mir beim ersten Blick auf das Buchcover eingefallen.
Bei den Hummerkönigen handelt es sich hier aber um etwas ganz anderes; es ist eine Familie, die sich vor etwa 300 Jahren auf einer kleinen, ungemütlichen Insel angesiedelt hat. Begründer der Dynastie war der Maler Brumfitt Kings, der nach und nach ein wahres Hummerimperium gegründet hat und ungekrönter König der Insel und der umliegenden Fanggründe war. Diese Position übernahm nach seinem Tod immer der älteste Sohn - bis es da eine Tochter gab, die die Fischerei im Blut hatte und sich die Butter nicht vom Brot nehmen ließ, obwohl Frauen in dem Beruf alles andere als gern gesehen waren. Ein bisschen ging es zu wie im Wilden Westen, denn sobald Fischwilderer aus der Nachbarschaft im Revier der Kings Hummer fingen, wurde ihnen nachdrücklich, auch schon mal mit Waffengewalt, klargemacht, was man davon hielt.
Der alte Brumfitt war, wie gesagt, Maler und hinterließ viele Gemälde und Tagebücher, die, chronologisch entschlüsselt, scheinbar die weitere Entwicklung der Familie Kings voraussagte. Laut Überlieferungen war seine Frau eine Selkie aus dem Meer und ein Fluch lag auf der Familie: so sollte immer ein Sohn der nachfolgenden Generation im Meer den Tod finden.
Vieles bewahrheitete sich, ob man daran glauben mochte, oder nicht.
Cordelia, das erste Mädchen in diesem harten Job erzählt die Geschichte, wie sie sie erlebte, in der Ich-Form. Der Schreibstil ist sehr mitreissend: man kann sich die Personen gut vorstellen und erlebt das Schaukeln des Schiffes förmlich mit. Es ist ein tolles Buch und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.