Cover-Bild Die Macht der Emotionen
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Psychologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 01.09.2005
  • ISBN: 9783492246316
François Lelord, Christophe André

Die Macht der Emotionen

und wie sie unseren Alltag bestimmen

Sind Sie eifersüchtiger, als Ihnen lieb ist? Schämen Sie sich für Ihre Wutausbrüche? Oder wären Sie Ihrem Chef gegenüber manchmal gern etwas mutiger? Das erfahrene, seit Jahren erfolgreich praktizierende Psychologenduo François Lelord und Christophe André erklärt die biologischen und sozialen Wurzeln unserer Emotionen, untersucht Konflikte bei einem Zuviel oder Zuwenig an Gefühlen und gibt dem Leser grundlegende Ratschläge zum Umgang mit Zorn, Neid, Glück, Traurigkeit, Scham, Eifersucht, Angst und Liebe.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Weil die Frau auch nur auf einen dominanten Mann wartet ...

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Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen ...

Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen sind. Selbiges gilt auch für den Forschungsstand: Mittlerweile sind die Informationen aus dem Buch 22 Jahre alt (in Bezug auf die Forschungsliteratur sogar noch älter). Nicht alles wird aktuell sein; dies muss man beim Lesen berücksichtigen.

Zu Beginn wurde eine Einführung geliefert, die versucht hat, die Frage zu beantworten, wie viele Basisemotionen es eigentlich gäbe. Hierbei ist sich die Forschung nicht sicher: Einige sagen 6, andere 16.

Das Buch selbst hat 8 Emotionen (Zorn, Neid, Freude, Traurigkeit, Scham, Eifersucht, Angst, Liebe) genauer unter die Lupe genommen und jeder ein einzelnes Kapitel zugeordnet. Gleichzeitig wurden aber auch immerzu Zusammenhänge und Verbindungen gestellt, was ich sehr gut fand. Es gab Tabellen, Übersichten und kleine Exkurse, die die Inhalte noch einmal genauer veranschaulicht haben.

Womit ich teilweise rein gar nichts anfangen konnte, waren die unzähligen Filmvergleiche. Dies liegt aber daran, dass ich so alt wie das Buch bin und viele der aufgeführten Filme, die vor den 2000ern entstanden sind, kaum bis gar nicht kenne.

Am Anfang konnte ich vielen Inhalten noch zustimmen bzw. empfand ich sie als einleuchtend. Über die diskriminierenden Bezeichnungen zu gewissen Völkern und Gruppen konnte ich teilweise hinwegsehen, da das Buch 2001 auf Französisch und erstmalig 2005 auf Deutsch veröffentlicht wurde und die Abschaffung und das Verbot vieler Bezeichnungen erst in den letzten Jahren verstärkter durchgesetzt worden ist. Wo sich bei mir dann aber alles gesträubt hat, waren die Pauschalaussagen in Bezug auf die Geschlechter:

Die Frau sucht einen "Papa" (kein Witz, dieses Wort wurde echt so verwendet), um ihrem Fortpflanzungstrieb nachzugehen und weswegen sie aus diesem Grund diese und jene Emotion empfindet. Ich denke, dass selbst Anfang der 2000er Jahre klar sein müsste, dass zwar in uns allen gewisse Instinkte über Generationen hinweg verankert sind, wir aber nicht aus Gründen der Fortpflanzung so und so reagieren (z.B. in Bezug auf Neid, Eifersucht und Ängste).

Auch bei Aussagen wie "Die Frau sucht nach einem dominanten Mann." hat sich bei mir alles gesträubt. Solche Aussagen sind so was von überholt und erwarte ich auch nicht in einem Buch der 2000er.

Hinzu kommt, dass der Adressat:innenkreis eher auf Ü30-Leute gesetzt war. Es gab zwischendurch Erfahrungsberichte von anderen Menschen/Nicht-Psychologen, die allerdings schon mitten im Leben standen, einen Job hatten, manchmal verheiratet waren und Kinder hatten. Ich als Anfang 20-jährige Studentin konnte mich damit nicht wirklich identifizieren. Dennoch haben die Beispiele geholfen, viele Emotionen und Situationen besser zu veranschaulichen, weswegen sie für mich auch besser nachzuvollziehen waren. Da sich aber vor allem zum Ende hin viele Pauschal- und antifeministische Aussagen gehäuft haben, werde ich dem Buch nur 3 Sterne geben. Wer weiß, wie solche Bücher heutzutage aufgezogen werden - hoffentlich weniger allgemein und engstirnig wie dieses hier.