Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2017

✎ Tammy Cohen - Du stirbst nicht allein

Du stirbst nicht allein
0

Als ich 'Während du stirbst' ausgelesen hatte, war mir klar, dass ich auch das zweite Buch der Autorin lesen muss, denn sie hatte mich gepackt.

Nachdem ich die ersten Seiten von 'Du stirbst nicht allein' ...

Als ich 'Während du stirbst' ausgelesen hatte, war mir klar, dass ich auch das zweite Buch der Autorin lesen muss, denn sie hatte mich gepackt.

Nachdem ich die ersten Seiten von 'Du stirbst nicht allein' angelesen hatte, glaubte ich an einen Scherz.

Nichts, wirklich gar nichts passiert in dieser Geschichte. Man kann nicht mal sagen, dass die Geschichte vor sich hinplätschert. Jegliches Tempo aus Cohens erstem Buch fehlt. Alles, was man wissen möchte, erfährt man aus dem Klappentext. Der Rest ist eine Aufarbeitung der Protagonisten mit den Taten. Diese ist sicher nicht unwichtig, bezeichnet für mich jedoch keinen Psychothriller.

Für mich ist es weder Psycho noch Thriller. Es ist sogar weit von einem Thriller entfernt. Nicht mal als Krimi würde ich es bezeichnen, obwohl natürlich Polizeiarbeit drin vorkommt, denn man möchte ja den Täter finden. Diese jedoch findet nur am Rande seine Bedeutung.

Durch die Familien, die integriert sind, waren die ganzen Namen, die über den gesamten Verlauf auftauchen, gerade zu Anfang sehr verwirrend für mich. Das zog sich sogar bis fast zum Schluss. Meines Erachtens eindeutig zu viel des Guten.
Dadurch blieben auch alle sehr blass und ich fühlte mich, als würde ich durch die einzelnen Schicksale schwirren, aber bei keinem wirklich ankommen. Einzig ein Bruder wird immer wieder hervorgeholt - und davon hätte es ruhig mehr sein dürfen, dann hätte Tammy Cohen meinen Nerv vielleicht getroffen.

Außerdem bin ich enttäuscht, dass Frau Cohen bereits in ihrer zweiten Veröffentlichung Namen doppelt nimmt. Wenn ich nicht beide Bücher hintereinander gelesen hätte, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen - so jedoch hatte ich es direkt vor Augen. Das zeugt für mich natürlich nicht gerade von Einfallsreichtum.

Mehrere Male war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, habe es jedoch nicht getan, weil ich nicht glauben konnte, dass die Autorin, die mich mit ihrem Debüt absolut geflasht hatte, an dieser Stelle so mega versagte.

Einzig der Titel macht am Schluss richtig Sinn. Und für den Schluss bekommt sie von mir auch einen Pluspunkt. Ich will nicht sagen, dass sie mich überrascht hat, denn sie versucht den Leser so eindeutig zu täuschen, dass man ihr das von Anfang an nicht abnimmt. Jedoch fand ich die Auflösung gut gewählt. Nur den Weg dahin hätte sie anders pflastern sollen.

Ich bin richtig unzufrieden und werde diese Lektüre mit Sicherheit niemanden empfehlen. Ich hoffe nur, dass sie in ihrem nächsten Werk erneut zu Höchstformen aufläuft und mich als Leser wieder gewinnt.

©2017

Veröffentlicht am 24.05.2017

✎ Daniel Cole - New Scotland Yard 1 Ragdoll

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
0

Ich gehör wohl zu der Minderheit, die mit Daniel Coles Debüt nichts anfangen können.

Bevor ich zum Hörbuch griff, habe ich mich hier und dort schon umgehört. Nahezu jeder schien fast / vollkommen überzeugt ...

Ich gehör wohl zu der Minderheit, die mit Daniel Coles Debüt nichts anfangen können.

Bevor ich zum Hörbuch griff, habe ich mich hier und dort schon umgehört. Nahezu jeder schien fast / vollkommen überzeugt zu sein. Überzeugt von was?

So viele Klischees werden hier bedient, dass ich schon gar nicht mehr alle aufzählen kann. Am meisten hat mich wohl aber gestört, dass einem bestimmten Kerl nahezu alle Frauenherzen zuflogen, die in der Geschichte vorkamen.

Zudem kamen mir teilweise zu viele Personen vor. Dadurch, dass ich den Thriller gehört habe und nicht einfach zurückblättern konnte, um nachzulesen, kam ich manchmal ins Straucheln, wer nun wer ist. Dachte ich zumindest manchmal, aber: Wolf ist nicht einfach nur Wolf..

Viel Augenmerk wurde auf die Nebenhandlungen gelegt. Meiner Meinung nach zu viel. Der Fall, der sehr interessant ist, wird für mich zu banal abgehandelt.

Ich muss gestehen, dass ich wirklich lange für dieses Hörbuch benötigte. Normalerweise ist es so, dass ich bei Aktivitäten, bei denen ich kein Buch lesen kann, meine Ohrstöpsel schnappe und loshöre, weil ich auf den weiteren Verlauf gespannt bin. Hier hat es mich nicht gestört, wenn ich auch mal nicht dazu kam.

Der Sprecher war leider auch nicht so meins. Zwar besitzt er eine super angenehme Stimme, jedoch macht er so komische Luftholpausen, dass der Text immer unterbrochen wird. Die Betonung fand ich daher nicht angemessen. Zum Glück habe ich da nach einer Weile drüber hinweg hören und mich auf die Story konzentrieren können.

Ja, mit dem Ende habe ich nicht gerechnet, aber ehe man dort hinkommt, dauert es zu lange.. Die Spannung, die im ersten Teil aufgebaut wird, lässt im Mittelteil zu sehr nach und gewinnt wieder ein wenig am Schluss. Alles im Allen aber nicht genug.

Zudem fand ich erst hinterher heraus, dass hier mal wieder ein Reihenauftakt vorliegt. Die Folgebände werde ich nicht lesen, auch wenn am Ende für meine Begriffe zu viele Fragen offen geblieben sind.

Von mir gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Dafür war es mir einfach zu viel Klischee und zu wenig Spannung.

©2017

Veröffentlicht am 21.05.2017

✎ Cristin Terrill - Zeitsplitter

Zeitsplitter
0

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch gelesen habe, weil es mir empfohlen wurde.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, stellte ich mir eine interessante Story vor: Das ältere Ich trifft auf das ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch gelesen habe, weil es mir empfohlen wurde.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, stellte ich mir eine interessante Story vor: Das ältere Ich trifft auf das jüngere Ich. Beide versuchen ihren Teil beizutragen, um Schlimmes abzuwenden.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Klappentext nicht ganz zutrifft. Ich kann nicht genauer darauf eingehen, da ich sonst spoiler.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Die Handlung ist eher unspektakulär und ab einem gewissen Punkt zudem langatmig. Man hat das Gefühl, immer wieder die gleiche Szene präsentiert zu bekommen und ich war bald nur noch genervt.

Außerdem fand ich die Ereignisse sehr vorhersehbar. Wer zwischen den Zeilen liest, kommt meist sehr schnell hinter die Wendungen, die Cristin Terrill einbauen möchte. Und dann sind mir einige Logikfehler über den Weg gelaufen, die ich irgendwann nicht mehr ignorieren konnte.

Beim Lesen bin ich leider nicht drumherum gekommen, immer an die Edelstein-Trilogie erinnert zu werden. Hier wird das gleiche Konzept aufgefahren. (das Thema ist ein ganz anderes) Daher bin ich eher enttäuscht von allem. Ich hätte mir was Herausragendes gewünscht. Das eigentliche Thema des Buches wurde für mich definitiv zu vernachlässigt. Es bietet so viel Potenzial und die Autorin streift es nur am Rand.

Das Ende ist mir ebenfalls zu einfach. Wobei es für junge Leser vielleicht passend erscheint, um es nicht unnötig in die Länge zu ziehen oder zu verkomplizieren. (wobei hier alles viel zu einfach gehalten wurde)

Ich habe jetzt schon ganz oft gelesen, dass ein zweiter Teil erscheinen soll(te). Für mich ist die Geschichte abgeschlossen und ich werde, falls es tatsächlich mal dazu kommt, Teil 2 nicht lesen - auch wenn die Schriftstellerin einen angenehmen Schreibstil hat. Übrigens habe ich auf der Homepage der Autorin keinen Hinweis auf einen Folgeband finden können.

Von mir bekommt "Zeitsplitter" leider keine Leseempfehlung - zumindest nicht für ältere Leser. Vielleicht gefällt es ja Jugendlichen.

©2017

Veröffentlicht am 22.04.2017

✎ Simon Van Booy - Mit jedem Jahr

Mit jedem Jahr
0

Nein. Nein. Nein. So hatte ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt.

Als ich das Buch damals entdeckte, lockte mich der Klappentext sofort an. Ich mag Familiengeschichten - und diese müssen nicht immer ...

Nein. Nein. Nein. So hatte ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt.

Als ich das Buch damals entdeckte, lockte mich der Klappentext sofort an. Ich mag Familiengeschichten - und diese müssen nicht immer ein Geheimnis verbergen. Hier hatte ich mich auf eine emotionale Achterbahn eingestellt, bekommen habe ich jedoch lediglich einen seichten Roman.

Dieses Mal kann ich leider auch nicht sagen, dass ich einem Hype zum Opfer gefallen bin, denn noch ist die Geschichte nirgends groß besprochen wurden.

Meine Vorstellungen von der Geschichte waren, dass ich ein Leben gezeigt bekomme, welches mit jedem Jahr schöner wird, dennoch seine Schattenseiten hat und aufzeigt, wie ein vermeintlich starker Kerl durch ein Kind zum "Softy" wird. Ja, genau dies waren meine Erwartungen beim Lesen des Klappentextes und beim Betrachten des Covers.

Nichts. Nicht eine Silbe ist so, wie ich es gerne gehabt hätte.
Nun könnte man sagen: "Dann hat der Autor dich überrascht!" Ja, aber im negativen Sinne.

Im Geschehen wird ständig hin und her gesprungen. Diese Zeitsprünge finden teilweise total willkürlich statt. Es gibt kaum gefühlvolle Momente, kein Augenblick hat mich ergriffen. Ich habe mich auf nichts wirklich einlassen können. Dadurch bleiben in meinen Augen die Charaktere schwach - sie waren einfach nicht greifbar.

Normalerweise bin ich nach Geschichten, wie ich sie hier erwartete, noch Tage danach mit dem Buch beschäftigt, habe mir Stellen markiert, die mein Herz berührten, möchte das Buch am liebsten direkt noch mal lesen, bin ergriffen und emotional mitgenommen. Hier trifft nichts zu.

Noch nicht mal die Wendung, auf die immer wieder hingewiesen wird, kam für mich überraschend. Ich fand sie eher unpassend.

Schade, ich hätte das Buch gerne bei meinen Lieblingen mit eingereiht..

©2017

Veröffentlicht am 25.02.2017

✎ George Orwell - 1984

1984
0

Als erstes muss ich leider loswerden, dass der Sprecher dieser Version für mich eine Fehlbesetzung ist. Es kann sein, dass man dieses Werk mit der Resignation, die hier rüber gebracht wurde, interpretieren ...

Als erstes muss ich leider loswerden, dass der Sprecher dieser Version für mich eine Fehlbesetzung ist. Es kann sein, dass man dieses Werk mit der Resignation, die hier rüber gebracht wurde, interpretieren kann, trotzdem fand ich es absolut nicht geeignet / gelungen.
Ich wollte anfangs sogar abschalten, mir eine andere Version suchen, bin im Endeffekt doch dabei geblieben.

Noch bin ich nicht sicher, ob es nur an der Hörbuchversion lag, dass die Geschichte mich nicht erreichen konnte..

Klar ist es erschreckend, was für eine Welt Orwell aufbaut und wie er sie uns rüberbringt. Und sicher war dies eine super (Schul)Lektüre, bevor man sich dem Jahr 1984 in der Realität genähert bzw. mittlerweile überschritten hat.

Für meine Begriffe bin ich ein zu rational denkender Mensch. Ich weiß, dass es 1984 so nicht gewesen ist und dieser Gedanke ließ mich beim Hören irgendwie auch nicht los.

Dennoch finde ich es schockierend, was hätte geschehen können. Wie klar der Autor die Konturen gesehen und gezeichnet hat. Trotz allem konnte ich mich nicht in die Situation hineindenken und somit keinen Bezug herstellen. Es klingt vielleicht widersprüchlich, ist aber so - und absolut schwierig zu erklären.

In diesem Roman werden einige (sehr) gute Denkanstöße gegeben, die man sich mal zu Herzen nehmen sollte. Leider bringt der Schreibstil das nicht immer rüber. Das ist so ein typisches Buch, welches man nicht liest, wenn man rein zum Vergnügen dieses Hobby betreibt.

Ich habe ja gesagt, dass ich hin und wieder einen Klassiker kennenlernen mag. Wenn mich ein Klappentext anspricht - warum nicht!? Und oft sind dort ja Werke dabei, die wirklich gekonnt sind. Das vorliegende jedoch werde ich keinem weiterempfehlen. Vielleicht lag es an der schlechten Umsetzung. Vielleicht liegt mir das Thema aber auch einfach nicht.

©2017