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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

sehr ruhiger Krimi

Tiefes, dunkles Blau
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Der Leiter einer Kinderwunschklinik wird ermordet. Die Polizistin Rosa Zambrano, die gerade noch selbst Eizellen hat einfrieren lassen, ermittelt nun wegen Mordes.

Für mich war das Buch trotz der Krimihandlung ...

Der Leiter einer Kinderwunschklinik wird ermordet. Die Polizistin Rosa Zambrano, die gerade noch selbst Eizellen hat einfrieren lassen, ermittelt nun wegen Mordes.

Für mich war das Buch trotz der Krimihandlung kein richtiger Krimi. Über weite Strecken sind die Ermittlungen eher Nebensache. Mehr geht es um die Hauptfigur Rosa, ihre Vergangenheit, ihre Hobbys, ihre Sehnsüchte. DA es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, ist ja klar, dass man ein wenig eingeführt wird in das Setting und die Innenwelten der Darsteller. Aber das war mir fast ein wenig zu viel. Das Zürichfeeling und der schweizerische Charme kommen gut rüber. Ich lese gerade alle Romane von Christine Brand, die ebenfalls aus der Schweiz erzählt und finde das wirklich gelungen. Hier bei Frau Kobler fühlte ich mich nicht ganz abgeholt und ich denke, ich werde keinen weiteren Roman dieser Reihe lesen. Der Erzählstil ist einfach zu weitschweifig und harmlos für mich.

Veröffentlicht am 27.04.2022

literarischer SF-Roman

Die Wächterinnen von New York
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Ich habe mich sehr schwer getan mit den neuen Buch von N.K. Jemisin. Für mich ist der Versuch der Autorin, Science Fiction in ein Gewand aus realer Gesellschaftskritik zu zwängen, sehr mühselig zu lesen. ...

Ich habe mich sehr schwer getan mit den neuen Buch von N.K. Jemisin. Für mich ist der Versuch der Autorin, Science Fiction in ein Gewand aus realer Gesellschaftskritik zu zwängen, sehr mühselig zu lesen. Die Stereotypen der dunkelhäutigen Avatare, die gegen eine weiße Bestie kämpfen müssen, sind ziemlich plakativ und mir zu eindimensional. So spannend, wie der Ansatzpunkt ist, dass Stadtteile New Yorks zum Leben erwachen und sich Stellvertreter suchen, die das Überleben sichern sollen, so anstrengend liest sich das Ganze.

Die Sprache ist oft eher brachial und dumpf, der Plot unglaublich verschachtelt und voller kleiner Insider-Hinweise, die ich leider meist nicht wirklich verstanden habe. Man merkt, dass mehr hinter den Beschreibungen steckt. Da ich kein New Yorker bin und nie in dieser Stadt war, fühlte ich unbewusst, das mir einiges entging. Statt dessen setzten sich Oberflächlichkeiten bei mir fest. Die nicht menschlichen Darsteller und ihr Verhalten waren mir zu surreal. Der Grundton zu derb und voller Abseitigkeiten.

Ich würde es als einen literarischen SF-Roman bezeichnen, der nicht für den Mainstream-Geschmack geeignet ist. Man sollte vorher eine Leseprobe ausprobieren, ob das wirklich gefällt.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Durchwachsen

Luyánta
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Luyantá wird als Fantasyroman für ab 14 Jahre beworben. Ich hoffte also auf All-Age. Für die Aufmachung und die Mühe, die der Autor sich mit dem Anlegen seiner Parallelwelt gemacht hat, würde ich gerne ...

Luyantá wird als Fantasyroman für ab 14 Jahre beworben. Ich hoffte also auf All-Age. Für die Aufmachung und die Mühe, die der Autor sich mit dem Anlegen seiner Parallelwelt gemacht hat, würde ich gerne 5 Sterne vergeben. Aber die Geschichte und der Erzählstil haben mich nicht ganz überzeugt. Das hat zwei Gründe.

Zum einen ist der Schreibstil unbestimmt. Manchmal sehr einfach gehalten und eher kindgerecht. An anderer Stelle wieder sehr verschachtelt und schwer lesbar. Ähnlich verhält es sich auch mit dem zweiten Grund für meinen Punktabzug. Der Plot an sich changiert zwischen vorhersehbar und verwirrend, zwischen Kinderbuch und mit großem Anspruch überfrachtet. Dabei kommt vieles so daher, als müsste man dem Leser die Welt ganz genau erklären und man dürfte keine eigenen Rückschlüsse ziehen.

Im Laufe der Geschichte, die mit fast 800 Seiten sehr langatmig ist, wurde ich zusehends unwillig und habe Teile überflogen. Für mich war es keine Fantasy, die ich meinen Enkeln weiterempfehlen würde.

Veröffentlicht am 20.02.2022

leichte Kost

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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HI und da muss man auch mal eine neue Autorin ausprobieren. Und da ich gerne Young-Adult-Fantasy lese und die Autorin Rose Snow sehr gehypt wird, habe ich mir 2 Seelen gegönnt und war gespannt. Als erwachsener ...

HI und da muss man auch mal eine neue Autorin ausprobieren. Und da ich gerne Young-Adult-Fantasy lese und die Autorin Rose Snow sehr gehypt wird, habe ich mir 2 Seelen gegönnt und war gespannt. Als erwachsener Mensch muss man sich natürlich darauf einlassen können, dass solche Bücher für jugendliche Menschen gedacht sind. Dennoch gibt es da durchaus Perlen, wie die meisten Bücher von Nina Blazon beispielsweise. Es gibt aber auch solche, die mich etwas enttäuscht haben. Und dieses Buch hier gehört leider dazu. Es ist für mich kein All-Age-Roman, denn ich habe mich an der sehr einfachen Sprache ebenso gestört, wie an dem etwas lieblosen Plot, der sich einfach der üblichen Versatzstücke bedient und mit wenig Überraschungen aufwartet. Das Thema der wandelnden Seelen ist durchaus interessant aber nicht genügend beschrieben und ausgearbeitet. Die Charakter wirken mir alle zu hölzern und verhersehbar und leider hat es auch nicht wirklich geknistert an den Stellen, wo es hätte knistern sollen - es sei mal dahingestellt ob aus Spannung oder Emotionen.

Für mich leichte aber auch etwas seichte Unterhaltung. Man muss den zweiten Band nicht unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 20.02.2022

etwas langatmig

Das verschlossene Zimmer
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"Das verschlossene Zimmer" hat erst mal ein schönes Cover und einen sehr passenden Titel. In dem wird darauf hingedeutet, dass der Vater der jungen Marie ihre ganze Kindheit und Jugend verschweigt wer ...

"Das verschlossene Zimmer" hat erst mal ein schönes Cover und einen sehr passenden Titel. In dem wird darauf hingedeutet, dass der Vater der jungen Marie ihre ganze Kindheit und Jugend verschweigt wer ihre Mutter gewesen ist und wo und wie sie verschwunden ist. Dieses Geheimnis schwelt tief drinnen in ihr und da sich auch ihr Berufswunsch Ärztin nicht erfüllt wird die Suche nach der Wahrheit zu einer Art Manie.

Gefallen hat mir vor allem das Setting Krakau - der Heimatstadt meines eigenen Vaters - und die Zeit rund um den zweiten Weltkrieg, die natürlich eine eigene Dramatik und politische Brisanz hat. Das allein ist aber am Ende etwas wenig, um die Seiten mit kontinuierlicher Spannung zu füllen. So zieht sich die Geschichte zwischendrin mal sehr und nur die Neugierde, wie das Mutter-Rätsel sich lösen wird, hat mich letztendlich durchhalten lassen. Für mich ein eher zweigeteiltes Leseerlebnis, auch wenn mir die Sprache eigentlich ganz gut gefallen hat. Da wäre noch mehr drin gewesen.