Cover-Bild Manche Tage muss man einfach zuckern
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 10.04.2017
  • ISBN: 9783453421691
Tamara Mataya

Manche Tage muss man einfach zuckern

Roman
Evelin Sudakowa-Blasberg (Übersetzer)

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2017

Eine lockerleichte Lektüre mit aktuellen Themen und einer reifen Protagonistin!

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Dieses Buch habe ich bei einem Gewinnspiel vom Heyne-Verlag gewonnen und habe es auch dann direkt angefangen, weil ich Lust auf eine lockerleichte Lektüre hatte.

Ich muss aber zugeben, dass ich mir das ...

Dieses Buch habe ich bei einem Gewinnspiel vom Heyne-Verlag gewonnen und habe es auch dann direkt angefangen, weil ich Lust auf eine lockerleichte Lektüre hatte.

Ich muss aber zugeben, dass ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft hätte, auch wenn die Covergestaltung einfach zuckersüß ist. Der Klappentext hat mich dafür nicht so sehr angesprochen, dass ich es unbedingt hätte haben müssen und da mein SuB ja so groß ist, wäre es wahrscheinlich vorerst nicht in meinen Besitz gewandert, wenn ich es nicht gewonnen hätte.


So hatte ich aber das Glück, dass ich es lesen konnte.


MEINE MEINUNG


Das Buch startet damit, dass die Protagonistin Sarah ein Vorstellungsgespräch bei Inner Space, einer Wellness-Einrichtung, die sich sehr nach dem Stil des New-Age richtet, hat. Sofort wird deutlich, dass das überhaupt nicht Sarahs Ding ist, sie aber unbedingt einen Job braucht und ihr dementsprechend alles außer das Gehalt egal ist. Und die Inhaber dieser Einrichtung, Fern und Ziggy, waren mir auf Anhieb mit ihrer Lebenseinstellung etwas komisch. Ich verwerfe keinesfalls dieses New Age, aber wie die beiden sich ausgedrückt haben, war doch schon sehr ulkig. Aber genau darauf wollte die Autorin wahrscheinlich hinaus, weil Sarah genauso empfindet.

Erst danach lernt man die Umstände kennen, in und mit denen Sarah zu der Zeit lebt.


So lernt man auch ihren schwulen besten Freund Pete kennen. Vor allem in Pete habe ich mich sofort verliebt. Auch wenn einige Stereotype über homosexuelle Männer eingebaut sind, finde ich es doch generell sehr toll, dass die Autorin überhaupt eine homosexuelle Person mit einbezogen hat und vor allem auch im Buch auf das Thema Homophobie eingeht. Ab dem Moment, in dem Sarah nämlich unmissverständlich ihre Meinung über Homophobie darstellt, hat Tamara Mataya mein Herz für sich gewonnen. Ich finde es so toll, dass sie in einer Unterhaltungslektüre ein solches Thema beleuchtet und dazu Stellung nimmt.


Und bald kommt auch schon Jack ins Spiel ... Er wirkt am Anfang wie der klassische Aufreißer. Er ist sehr attraktiv, wodurch Sarah aber nicht wie in typischen New-Adult-Romanen gleich alle Vorsätze über den Haufen wirft, sondern nach reichlicher Überlegung erst handelt. Und das war für mich doch schon eine tolle Abwechslung, dass die Dame mal nicht erst handelt und dann erst denkt (oder möglicherweise gar nicht denkt), sondern hier vorher überlegt.


Nebenbei spielt aber die Website 'Missed Connections' eine wichtige Rolle. Mir gefällt die Idee von der Website, dass dort alle einen Artikel verfassen können, denen der 'Traumpartner' auf den Straßen New Yorks begegnet ist, um ihn möglicherweise noch zu erreichen, sehr gut. Sie ist mal was anderes und ich konnte Sarahs Obsession dieser Plattform gegenüber vollends verstehen. Auf dieser Seite zu stöbern ist bestimmt richtig interessant

Als sie dann gesucht wird, meldet sie sich natürlich bei ihrem Verehrer, doch man weiß bis zum Ende nicht, wer das denn ist, weil die beiden nur schreiben und sich nicht treffen, und dieses Mitfiebern hat so Spaß gemacht! Ich hatte auch bis zum Schluss keine Ahnung, Sarah hatte einen Verdacht, aber ich konnte es nie genau einschätzen. Und so habe ich gespannt auf die Auflösung gewartet, weil ich unbedingt wissen wollte, wer der Verehrer ist.


Im weiteren Verlauf des Buches wird dann Sarahs Leben im Inner Space, die Beziehung zu Jack und der Chat mit dem anonymen Verehrer beschrieben.

Ziemlich schnell habe ich aber festgestellt, dass das Buch doch mehr Erotik beinhaltet, als das Cover vermuten lässt. Damit hatte ich persönlich aber kein Problem.

Und meiner Meinung nach war alles in dem Buch: Spannung, Humor, Ernst, Erotik, usw.!

Wahrscheinlich habe ich deswegen die letzten 250 Seiten an einem Tag durchgesuchtet.


Ich konnte mich auch auf Anhieb mit Sarah identifizieren, weil sie eine Person ist, die sehr viel über ihr Handeln und Auftreten nachdenkt und damit sehr reif wirkt. Vor allem lässt sie sich von nichts und niemanden unterkriegen und versucht immer nur die guten Seiten zu sehen, egal wie schlecht es läuft. Sie bewahrt Größe und Stärke, was mir sehr an ihr gefallen hat. Insgesamt war ich sehr froh, eine so tolle Protagonistin zu haben, die natürlich nicht alles perfekt macht, sondern auch kleine Macken hat.


Tamara Matayas Schreibstil war sehr angenehm und flüssig und insgesamt sehr schön zu lesen.

Ich fand es auch gut, dass das Buch nur aus Sarahs Sicht geschrieben wurde, weil ich mich so vollends in sie hineinversetzen konnte.


Was ich an dem Buch nicht so gut fand, waren einige Dinge, die Sarah gemacht hat und die ich nicht nachvollziehen konnte und teilweise schon sehr kritisch fand..


Ich finde aber, dass der Titel überhaupt nicht zum Inhalt passt. Eher hätte der Originaltitel 'Missed Connections' übernommen werden sollen. Ich verstehe zwar den Sinn, warum man den Titel gewählt hat, dennoch finde ich, dass es nicht wirklich das zentrale Thema in dem Buch ist.

Veröffentlicht am 21.05.2017

Rezension zu >Manche Tage muss man einfach zuckern< von Tamara Mataya

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Cover und Klappentext hatten mich schnell überzeugt, dass ich dieses Buch lesen muss. Erwartet habe ich eine leichte, schöne Liebesgeschichte mit Humor. Und genau das habe ich auch bekommen.

Der Einstieg ...

Cover und Klappentext hatten mich schnell überzeugt, dass ich dieses Buch lesen muss. Erwartet habe ich eine leichte, schöne Liebesgeschichte mit Humor. Und genau das habe ich auch bekommen.

Der Einstieg fiel mir leicht, denn ich habe schnell einen Zugang zur Protagonistin gefunden. Ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen, auch wenn ich ab und zu den Kopf geschüttelt habe, weil sie hin und wieder doch sehr engstirnig und stur war. Aber hey, Ecken und Kanten hat ja jeder und genau das macht Figuren für mich authentisch. Sarah war mit trotzdem sympathisch und blieb es auch bis zum Schluss. Ihr Humor hat mir unglaublich gut gefallen und ich habe mit ihr gelitten, wenn sie mal wieder dem Wahnsinn des Berufalltags ausgesetzt war.

Die Story ist vorhersehbar, übt aber dennoch eine gewisse Sogwirkung aus, weil man einfach wissen möchte, wie es weitergeht, und natürlich dem nächsten Aufeinandertreffen unserer Protagonisten entgegenfiebert, denn die Chemie zwischen den beiden ist unglaublich. Jack ist ein Mann, dem ich wohl auch verfallen wäre. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die beiden einfach mal miteinander reden, macht natürlich genau dieser Umstand die Geschichte spannend und schafft so einige sehr leidenschaftliche und knisternde Augenblicke, auf die ich nicht hätte verzichten wollen. Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen. Jede Figur war liebevoll und facettenreich ausgearbeitet, sodass sie authentisch wirkte.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Ende. Ich finde, es ging an dieser Stelle und unter diesen Umständen einfach ein wenig zu schnell, auch wenn ich Sarah natürlich verstehen kann, hätte ich mir da ein bisschen mehr Zeit gewünscht, in dem sie die Geschehnisse verarbeitet.

Fazit:

„Manche Tage muss man einfach zuckern“ ist ein schönes, locker-leichtes Buch für zwischendurch, das mich gut unterhalten konnte. Die Geschichte ist witzig, spannend, emotional und prickelnd. Nur das Ende war für mich nicht ganz rund und kam mir etwas zu schnell. Ich vergebe 4/ 5 Leseeulen und eine Leseempfehlung für alle, die auf sommerliche, leichte und humorvolle Liebesgeschichten stehen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Rezension | "Manche Tage muss man einfach zuckern" von Tamara Mataya

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Auf "Manche Tage muss man einfach zuckern" habe ich mich sehr gefreut und auch auf den Erscheinungstermin hingefiebert. Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen (ich habe mich verliebt!), genauso wie ...

Auf "Manche Tage muss man einfach zuckern" habe ich mich sehr gefreut und auch auf den Erscheinungstermin hingefiebert. Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen (ich habe mich verliebt!), genauso wie der Titel – denn wie das nun mal so ist: Manche Tage muss man in der heutigen Zeit des Stresses, des Drucks und der Alltagssorgen eben einfach zuckern. Und genau das hat der Plot für mich gemacht. Die Geschichte ist so locker und leicht, die Hauptprotagonistin so erfrischend und der Schreibstil humorvoll und toll, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin: ich hatte das Buch trotz Arbeit und trotz Studium innerhalb von zwei Tagen beendet.

Obwohl wahrscheinlich jeder von uns schon so einige Liebesromane gelesen hat und man vermutlich schon mit vielen (un)lösbaren Problemen, Beziehungskonstellationen und Arten von Kummer in diesem Genre vertraut ist, fand ich Sarahs Geschichte doch sehr interessant, vor allem, weil ich sie in dieser Form – mit der Internetplattform "Craiglist" bzw. im Buch "Missed Connections" – so noch nicht gelesen habe. Auch Sarahs Lebenssituation und ihrer Alltagsprobleme spielen in der Geschichte eine große Rolle und legen den Fokus nicht ausschließlich auf die Suche nach der großen Liebe, was mir ebenso gut gefallen hat.

In vierlei Hinsicht konnte mich mit Sarah und ihrer Lebenssituation identifizieren, was mich schon ein wenig erschreckt hat. Denn anfangs habe ich mich so oft gefragt, warum sie nicht einfach bei den Hippies kündigt und sich einen neuen Job sucht. Und im nächsten Moment war ich doch eher kleinlaut, weil ich mir vor Augen führen musste, dass auch ich nicht gerne aufgebe, alles hinwerfe und Problemen aus dem Weg gehe. Vor allem nicht, wenn ich davon meine Lebenshaltungskosten decken muss. Und obwohl ich viel mit Sarah gemeinsam habe, war ich doch auch irgendwie von Seite zu Seite fassungslos, wie blind sie im Bezug auf Jack und Blake war. Dass sie zu keiner Sekunde gerafft hat, was da vor sich geht, obwohl ich die Situation selbst so schnell erfasst hatte. Letztlich war ich vermutlich deswegen auch vom Ende ein wenig enttäuscht, denn auf mich wirkte es von vorne bis hinten leider sehr vorhersehbar. Die "Spannung" bzw. den Überraschungsmoment, den die Autorin wohl erhofft hatte, aufzubauen, ist bei mir dadurch leider einfach abgeprallt.

Was mich jedoch nicht weiter gestört hat, denn so konnte ich mich vollkommen auf Sarahs Einstellung zu ihrem Job und ihre Gegensätzlichkeit im Bezug auf die Prinzipien ihrer Chefs konzentrieren. Auch wenn ich mich in Sarahs Situation wohl ähnlich verhalten hätte und ich mit Bauchweh und Aggresion zur Arbeit erschienen wäre, hatte diese ganze Situation doch schon etwas amüsantes und komisches. Die Hippies, die dauernd von irgendwelchen Energiefeldern und Spannungen reden, Wahrheit als relative Wahrnehmung bezeichnen, Probleme "in sich hineinatmen", um sich nicht mit ihnen befassen zu müssen und bei denen ein neuer Haarschnitt gleich die zutiefste Beleidigung ihrer Einstellung ist. Da habe ich doch das ein oder andere Mal den Kopf schütteln und lachen, sowie Sarah für ihr Durchhaltevermögen bewundern müssen. Letztlich fand ich das alles absurd komisch, was aber auch den besonderen Touch des Buches für mich ausgemacht hat. Gemischt mit der Liebesgeschichte, ein paar erotischen Szenen (ohne die ein Buch wohl heutzutage nicht mehr auskommt) und jeder Menge Klischees hat es mich überzeugen können und macht das Buch für mich zu einem sympathischen und unterhaltsamen Roman.

Der lockere und leichte Schreibstil der Autorin hat mir außerordentlich gut gefallen. Nicht nur, weil ich so durch die Geschichte geflogen bin, sondern vor allem, weil sie die Charaktere so humorvoll und authentisch beschrieben hat und ich die Hippies aufgrund ihrer Darstellung einfach überhaupt nicht ausstehen konnte. Ich mag es, wenn ich die "bösen" Charaktere einer Geschichte so dargestellt werden, dass ich sie hassen kann und mir die "guten" Figuren dadurch nur noch sympathischer erscheinen.

Auf das Cover muss ich denke ich nicht genauer eingehen. Es ist so wunderschön und perfekt und genau das richtige für einen abolsuten Cover-Käufe wie mich.

Fazit
"Manche Tage muss man einfach zuckern" ist ein wunderschönes Buch über die Liebe und über so manche Unannehmlichkeit, die das Leben leider manchmal mit sich bringt. Die Vorhersehbarkeit der Geschichte hat mich gestört, ansonsten kann ich dieses Buch aufgrund der Charaktere, des Plots und der absurden und komischen Stimmung nur empfehlen.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Süße Geschichte für Zwischendurch

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Meine Meinung zum Buch: Das Cover ist recht schlicht aber ich finde es wunderschön. Die Schriftart und Farben harmonieren toll miteinander. In die Aufmachung vom Buch habe ich mich beim ersten Blick verliebt.
Spätestens ...

Meine Meinung zum Buch: Das Cover ist recht schlicht aber ich finde es wunderschön. Die Schriftart und Farben harmonieren toll miteinander. In die Aufmachung vom Buch habe ich mich beim ersten Blick verliebt.
Spätestens der erste Satz vom Klappentext „Läuft bei mir. Zwar rückwärts und bergab, aber läuft.“ Hat mich überzeugt.
Als ich das Buch dann hatte, habe ich mich sofort darauf gestürzt. Dank des lockeren Schreibstils konnte ich es gar nicht mehr weglegen und nach ein paar Stunden war ich schon auf der letzten Seite angelangt. Die erotischen Szenen sind recht genau beschrieben, ohne vulgär zu sein. Es gibt viel Humor, Freundschaft und etwas Drama in der Geschichte. In meinen Augen eine tolle Mischung.
Sarah, die Protagonistin, war mir sehr sympathisch. Ihre Handlungen konnte ich jedoch nicht immer nachvollziehen. Weder in Bezug auf die Männer, noch bei ihrem Job. Wieso sie so lange bei ihrer Arbeit bleibt, obwohl sie dort richtig gemobbt wird, konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Ich fand sie ab und zu auch etwas zu oberflächlich und naiv. Jack war mir so sympathisch wie es ein typischer Aufreißer eben sein kann. Mit der Zeit lernt man ihn aber näher kennen und ich habe ihn doch noch ins Herz geschlossen. Pete, Sarahs bester Freund und Jacks Bruder, bei dem sie anfangs kurzzeitig wohnt, war mir allerdings der liebste Charakter. So ein herzensguter, liebevoller, lustiger Charakter.
Sie lernt online jemanden kennen, den sie im echten Leben bereits kennt, doch Preis geben wer er ist, will er nicht. Leider fand ich die Spannung, die dies wohl auslösen sollte, gar nicht gelungen. Von vorn herein war mir eigentlich klar, wer es ist. Grundsätzlich habe ich nichts gegen recht vorhersehbare Dinge in Liebesromanen, doch zumindest ein paar Seiten wäre ich gerne unsicher, ob ich richtig liege.
Die Story war aber allgemein sehr gut zu lesen und hat mich toll unterhalten. Die Idee mit der Seite „Missed Connections“ fand ich klasse.
Emotionen kamen bei mir aber leider nur wenige auf. Geschmunzelt habe ich öfter, wirklich romantisch war es, finde ich, nie. Es gab höchstens einen Hauch Romantik.

Mein Fazit: Eine lockere Liebesgeschichte ohne viel Spannung oder Tiefgang, mit durchwegs sympathischen Charakteren. Toll für Zwischendurch.

Danke an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Meinung wurde in keinster Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Manche Tage muss man einfach zuckern

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Rezension zu Manche Tage muss man einfach zuckern

Titel: Manche Tage muss man einfach zuckern
Autor: Tamara Mataya
Übersetzer: Evelin Sudakowa-Blasberg
Verlag: Heyne
Genre: Liebesroman/ChicLit
Preis: ...

Rezension zu Manche Tage muss man einfach zuckern

Titel: Manche Tage muss man einfach zuckern
Autor: Tamara Mataya
Übersetzer: Evelin Sudakowa-Blasberg
Verlag: Heyne
Genre: Liebesroman/ChicLit
Preis: TB 9,99 € / ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 10.04.2017
Isbn: 978-3453421691

Vielen Dank an Random House, Heyne und das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf.

Meinung:

Der Umgangston im Roman ist sehr locker, weswegen man gut in die Geschichte hineinkommt. Leider ist das Buch ein Sammelsorium an Klischees, weswegen ich es selbst auch in den Bereich des ChicLits einordnen würde. Vom schwulen besten Freund bis zur biestigen Konkurentin auf der Arbeit ist alles vertreten. Wenn man darüber hinweg sehen kann ist es jedoch recht amüsant, da Sarah einen witzigen, liebenswerten und offenen Charakter hat. Und es zeigt mir mal wieder, warum ich ChicLit immer vor New Adult präferiert habe. Im Gegensatz zu letzterem, wo es einzig um die Anziehung - die beide Protagonisten für einander empfinden - geht, begleiten wird Sarah durch ihr Leben: Bei der Suche nach einem neuem Job und den Hinternissen, die dieser mit sich bringt, der Frage, wie es - nicht nur beziehungstechnisch - weiter gehen soll und eben auch auf der Suche nach Mr. Right.

Besonders hervorheben möchte ich das Cover der deutschen Taschenbuchausgabe, welches deutlich schöner gestaltet wurde, als das Cover der Originalausgabe. Das Originalcover impliziert einen typischen „Nackenbeißer“, was der Roman aber eindeutig nicht ist. Sowohl der Originaltitel „Missed Connections“, als auch der deutsche passen beide gut zum Roman. Was genau der vom deutschen Verlag gewählte mit der Geschichte zu tun hat, ist ein Insider des Buchs, den ich natürlich nicht verraten werde.

Der Schreibstil ist wie bereits oben angemerkt sehr locker. Der Humor fügt sich gut ein und passt zu den Charakteren und besonders Sarah.

>Seine Daumen streichen über meinen Nacken. „Wow. So einen verspannten levator scapulae habe ich noch nie erlebt.“ Seine Hände fühlen sich großartig an. „Ich wette, das sagst du zu allen Frauen.“ - Seite 114<

Die Idee der „Missed Connections“ finde ich generell sehr süß, ist jedoch keine Erfindung der Autorin, sondern gibt es tatsächlich so auf craiglist.com. Dies in einen Roman einzuarbeiten finde ich dennoch sehr originell und hat endlich mal einen frischen Wind in die Welt der Romance/New Adult/ChicLit Bücher gebracht.

Wer keine Erotik in Liebesromanen mag, sollte lieber zu einem Buch greifen. Hier hat natürlich jeder einen anderen Geschmack. Für mich schließt das eine das andere nicht aus und ich lese auch gerne darüber, es darf nur nicht der Bezug zur Realitität verloren werden. Was hier leider der Fall war, aber das bin ich aus den Büchern des Genres leider mittlerweile gewohnt und warte immer noch auf Bücher, die mit „echtem“ Sex aufwarten können.

Die negativsten Punkte sind die Klischeeelemente des Genres, die unbedingt eingefügt werden mussten: Ein Verwirrspiel, das leider von Anfang an durchschaubar war und eben genau so aufgelöst wurde, wie ich es erwartet habe sowie der typische (schwule) beste freund der nur dafür zu existieren zu scheint, um sich der Probleme der Protagonistin anzunehmen. Dazu zählen kann man noch die überspitze Darstellung der New Age Hippies und ihre Art der Unternehmensführung. Ich muss der Autorin allerdings zu Gute halten, dass ihre Protagonistin lernbereit ist und sich diesbezüglich selbst das ein oder andere Mal gescholten hat.

Noch eine Anmerkung meinerseits: Den Beruf „Anwaltsgehilfin“ gibt es schon sehr lange nicht mehr. Unsere Jobbezeichnung ist „Rechtsanwaltsfachangestellte“ und ich bekomme wirklich jedes Mal die Krise, wenn ich irgendwo Anwaltsgehilfin lesen muss. Die Bezeichnung ist total veraltet, denn seit 1996 steht „Rechtsanwaltsfachangestellte“ auf der Prüfungsurkunde. Das Umbenennen und zeitgemäße Anpassen von Berufsbezeichnungen mag für den ein oder die andere vielleicht lächerlich sein. Für den oder die es betrifft ist es aber jedes Mal ein Schlag ins Gesicht, da sie sich mit der veralteten bzw. falschen Bezeichnung in ihrer Kompetenz beraubt fühlen. Nicht, dass die Kolleginnen damals weniger gelernt haben, sondern die Wertschätzung war eine noch geringere. Ohne uns würden die meisten Kanzleien wahrscheinlich untergehen, auch wenn viele Rechtsanwälte das leider nicht zu schätzen wissen. Bevor das jetzt an dieser Stelle ausartet möchte ich einfach nur noch einmal darum bitten, dass Autoren und Verlage darauf achten, die Anwaltsgehilfen, Kindergärtner und Frisösen aus ihren Büchern zu nehmen.

Fazit:

Insgesamt bin ich gut unterhalten worden. Die Charaktere sind entweder liebenswert und sympathisch - trotz ihrer Macken und Vorbehalte - oder eben furchtbar überzeichnet, in ihrer Denkweise grotesk und sorgen so dafür, dass man sie - wie die Protagonistin auch - zum Feindbild erklärt. Die Liebesgeschichte ist trotz ihrer Vorhersehbarkeit niedlich und kratzt nicht nur an der Oberfläche. „Manche Tage muss man einfach zuckern“ ist ein solider ChicLit Roman, der sich bestens zum Entspannen in der Badewanne eignet.