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Veröffentlicht am 19.04.2022

Guter Schreibstil, aber wenig Tiefgang

The Brooklyn Years - Wenn wir es wagen
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Mit ihren ganzen Romanen hat sich Sarina Bowen schon längst in mein Herz geschrieben. Jeder Roman war bis dato ein Lesegenuss und hat mir schöne Leserstunden beschert. Der fünfte Band von "The Brooklyn ...

Mit ihren ganzen Romanen hat sich Sarina Bowen schon längst in mein Herz geschrieben. Jeder Roman war bis dato ein Lesegenuss und hat mir schöne Leserstunden beschert. Der fünfte Band von "The Brooklyn Years" über die Eishockeyspieler der Brooklyn Bruisers war hier auch keine Ausnahme, allerdings habe ich hier etwas den Tiefgang vermisst. Ansonsten hatte jede Hauptperson eine eigene Thematik und damit eine besondere Vielschichtigkeit. Hier sind die beiden Figuren eher unproblematisch und leider auch in mancher Hinsicht ein bisschen oberflächlich.

Jason wird hier als Frauenheld präsentiert, der eigentlich mit jeder Frau maximal einmal intim wird und sie dann nie wieder sehen möchte. Diese Tage scheinen allerdings schon hinter ihm zu liegen, denn der Leser bekommt davon nichts in diesem Band mit. Im Gegenteil schient er hier schon ein herzensguter Mensch zu sein, der sich für seine Mitmenschen stark einsetzt. In diesem Buch konnte ich bei ihm keinen Wandel vom Frauenheld zur treuen Seele wahrnehmen und das fand ich sehr schade. Ich hätte hier auch gerne den Moment miterlebt, in dem er merkt, dass Heidi für ihn die Frau fürs Leben und für ihn genug ist.

Heidi war eindeutig interessanter. Sie ist die reiche Tochter, die nun keine Lust mehr hat nach Daddys Nase zu tanzen. Sie möchte nicht studieren, um dann später einfach nur eine Ehefrau zu sein, sondern sie möchte etwas aus ihrem Leben machen. Für mich war allerdings nicht klar, was sie eigentlich vom Leben möchte und was ihre Träume sind. Die Beziehung zu ihren Eltern wird zwar immer wieder angedeutet, aber für mich war sie nicht sonderlich greifbar. Sie war ein relativ undurchsichtiger Charakter, der gerne noch mehr Facetten hätte haben können. In einem Moment ist sie stark behütet aufgewachsen und im nächsten scheint sie eine starke Geschäftsfrau mit viel Erfindergeist zu sein. Auch bei ihr war die Entwicklung zu wenig nachvollziehbar.

Auch wenn die Charaktere mir zu einfach dargestellt waren, war die Geschichte wieder nett, wenn auch wenig überraschend. Wie immer ist der Schreibstil einfach angenehm und es hat Spaß gemacht das ganze Team wiederzusehen. Der sechste Band wird im September erscheinen und erzählt Silas Geschichte. Als Jasons Mitbewohner ist er bereits in diesem Buch mehrfach ausgetreten und er scheint wirklich sein super lieber, zurückhaltender Kerl zu sein. Etwas steht sein Beruf im Widerspruch zu seiner Schwärmerei für die Popsängerin Delilah Sparks, aber das macht ihn fast noch sympathischer. Auf seine Geschichte freue ich mich schon sehr.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Wieder sehr schön, aber die anderen Teile waren stärker

The Rules We Break
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Die Clique der Fulton University habe ich schon seit der ersten Seite in mein Herz geschlossen. Der erste Teil über das Mathegenie Persephone war so eine große, positive Überraschung für mich und dieser ...

Die Clique der Fulton University habe ich schon seit der ersten Seite in mein Herz geschlossen. Der erste Teil über das Mathegenie Persephone war so eine große, positive Überraschung für mich und dieser Band ist nach wie vor der stärkste für mich. Auch wenn der neue Roman wieder wirklich unterhaltsam war, kam er leider nicht an die anderen Teile heran. Die Geschichte spielt zeitgleich zu dem dritten Teil über die Briefeschreiberin Jules und Berk, sodass der Leser bereits einige Situationen kennt. Die anderen Charaktere kommen auch wieder vor, wobei sie eine wirklich kleine Rolle spielen. Eigentlich fokussiert sich das gesamte Buch mehr oder weniger komplett auf LJ und Marissa sowie ihre sich verändernde Freundschaft.

Die beiden sind bereits seit Jahren beste Freunde und haben fast genauso lange schon tiefergehende Gefühle, aber haben zu viel Angst ihre Freundschaft auf das Spiel zu setzen, wenn sie eine Beziehung anfangen. Dem Leser ist bereits vor dem Start dieses Buches klar, dass die beiden mehr füreinander empfinden, sodass es hier kein Kennenlernen oder keine aufkeimenden Schmetterlinge mehr gibt. Das fand ich etwas schade, weil somit die romantischen Gefühle viel weniger spürbar sind. Sie werden einfach als gegeben vorausgesetzt. Vielleicht hätte hier die Autorin noch mehr mit Rückblenden arbeiten können, um zu zeigen, warum oder wie sich die beiden verliebt haben.

Der Roman handelt vor allen von Zukunftsplänen und Beziehungen zu den eigenen Eltern. Marissa hat keine besonders gute Beziehung zu ihren Eltern, was jede Woche beim Abendessen mit ihrem Vater deutlich wird. Sie musste früher selbständig sein, als es ein Kind eigentlich sollte. Es war faszinierend diese beiden Familien gegenübergestellt zu sehen. In Bezug auf Marissas Vater fand ich spannend zu sehen, dass jede Geschichte immer zwei Seiten hat und man manchmal auch erst die Beweggründe des anderen Verstehen muss. Bei LJs Perspektive geht vor allem um seine Zukunft als Footballspieler. Er möchte gerne seine Familie unterstützen und benötigt somit einen wirklich guten Vertrag. Das bereitet ihm einige Bauchschmerzen.

Für mich waren beide Hintergrundgeschichten interessant und es war auch schön, dass sich dieses Buch mit zum Teil sehr realen Problemen beschäftigt. Natürlich plant nicht jeder von uns ein professioneller Football Spieler zu werden, aber die meisten machen sich ja doch nach der Schule Sorge, was aus ihnen wird. Die Bodenständigkeit des Romans hat mir gut gefallen. Die Reihe ist insgesamt wirklich schön und die einzelnen Bände sind wahre Wohlfühlromane. Für mich war dieser vierte und abschließende Teil nach wie vor schön, wenn auch etwas schwächer als seine Vorgänge.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Mädchen können alles, was Jungs auch können

Bella Baumädchen
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Obwohl bereits viele Vorurteile beseitigt wurde, gibt es bei einigen Bereichen dennoch ein klares Schubladendenken, wenn es darum geht, was Mädchen und was Jungs können oder auch was geschlechterspezifische ...

Obwohl bereits viele Vorurteile beseitigt wurde, gibt es bei einigen Bereichen dennoch ein klares Schubladendenken, wenn es darum geht, was Mädchen und was Jungs können oder auch was geschlechterspezifische Merkmale sein sollen. Dieses Buch geht genau diese Vorurteile an. In meinen Augen ist dies eine Erkenntnis, die nicht früh genug vermittelt werden kann. Natürlich kann nicht Jeder alles und natürlich hat auch Jeder individuelle Stärken oder Schwächen, aber generell können Mädchen alles, was Jungs auch können.

Bella hat an einem Nachmittag keine Lust mit Puppen zu spielen. Sie möchte liebe etwas bauen, daher holt sie sich ihr Werkzeug und baut ein Spielhaus. Anfänglich reden die anderen Kinder spöttisch über sie, aber als es regnet sind alle froh, dass Bella ein Haus gebaut hat, in dem sie sich unterstellen können.

Aus einer erwachsenen Sicht ist dies ganz klar eine ideelle Geschichte, da wohl kein Kind ohne Hilfe an einem Tag ein ganzes Haus gebaut bekommt und es ist wohl auch fragwürdig, ob ein Kind unbeaufsichtigt mit einer Laubsäge umgehen sollte, aber die Botschaft dahinter wird dadurch sehr deutlich. Jedes Kind darf eigene Träume haben und die können nicht zu groß sein. Aufgrund dieser Aussage, die hier so schön vermittelt wird, ist es in jedem Fall ein empfehlenswertes Buch. Ein weiterer Bonuspunkt ist das Lied am Ende des Buches, das man sich mittels eines QR-Codes sogar auch anhören kann.

Da es in dem Buch einige schwierigere Wörter gibt und auch der Konstruktionsprozess detailliert beschrieben wird, ist dies wohl eher ein Buch für Kinder ab einem Alter von 4 Jahren.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Viele nette Perspektiven, aber in Summe zu wenig komplex

American Crown – Beatrice & Theodore
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„Von heute an bist du zwei Menschen auf einmal: das Mädchen Beatrice und Beatrice, die Erbin der Krone. Und wenn sie sich uneins sind und verschiedene Dine wollten“, hatte mein Großvater streng gesagt, ...

„Von heute an bist du zwei Menschen auf einmal: das Mädchen Beatrice und Beatrice, die Erbin der Krone. Und wenn sie sich uneins sind und verschiedene Dine wollten“, hatte mein Großvater streng gesagt, „dann muss die Krone gewinnen. Immer. Schwöre es mir.“

Die Idee in dem Buch ist ziemlich gut gelungen. Was wäre eigentlich passiert, wenn es die amerikanische Revolution nicht gegeben hätte? Wenn es nun keine Demokratie geben würde, sondern nur eine neue Monarchie nach der Unabhängigkeit von England entstanden wäre? Dieses Gedankenspiel wir direkt zu Beginn im Rahmen eines Prologs erklärt. Ich mochte es, dass somit auch ein realer oder zumindest ein realistischer Bezug hergestellt wird.

Danach sind die ersten Kapitel ziemlich verwirrend. Das liegt nicht daran, dass der Schreibstil besonders kompliziert wäre oder die eigentliche Handlung nicht verständlich ist, sondern dass erst einmal jedes Kapitel eine eigene Hauptperson hat. Die vier verschiedenen Sichten sind erst einmal verwirrend. Der Leser lernt so die Kronerbin Beatrice, ihre jüngere Schwester Samantha, deren beste Freundin Nina und die Exfreundin des Prinzen Daphne kennen. Alle Figuren haben ihre eigenen Sorgen und Wünsche für das Leben, wobei sie sich mehrfach gegenseitig in die Quere kommen. Ich mochte es, dass die Charaktere alle individuell und detailliert ausgearbeitet wurden.

An einigen Stellen war ich mir nicht sicher, ob es so gut ist, dass es so viele Sichten gibt. In meinen Augen gab es dadurch auch nur wenige Sympathieträger in dem Roman. Daphne war mir mit ihrer berechnenden Art bis zum Ende unsympathisch und bei Samantha sowie eigentlich auch bei Beatrice habe ich sehr lange gebraucht, bis ich sie nett fand. Lediglich Nina mochte ich von Anfang an. Auch ist damit jede Perspektive manchmal etwas kurz gekommen. Es sind quasi vier Geschichten, die in einem Buch erzählt werden, sodass jede nur etwas hundert Seiten hat. Da kann nur begrenzt viel erzählt werden.

Dem Leser sollte in jedem Fall auch bewusst sein, dass dies nur der Auftakt zu einer Dilogie ist. Es gibt einige Andeutungen und Handlungsstränge, die nicht aufgelöst werden. In Summe hat der Aufbau des Buches nicht dazu geführt, dass ich nun Vorfreude auf den nächsten Teil habe. Ich fand es in Ordnung zu lesen, aber es hat mich auch nicht besonders begeistert. Mit so einer royalen Thematik gibt es in meinen Augen deutlich bessere Romane. Da kann ich sehr gut „Selection“ von Kiera Cass oder „Prinzessin Undercover“ von Connie Glynn empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Die Hoffnung, dass der Abschluss genauso gut wie der Rest der Reihe wird

Keeping Hope
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Die New Adult Reihe an der Faerfax Universität hat mir bisher ausgesprochen gut gefallen, weil die einzelnen Charaktere so unterschiedlich, aber allesamt sympathisch waren. So ist jeder einzelne Band einzigartig ...

Die New Adult Reihe an der Faerfax Universität hat mir bisher ausgesprochen gut gefallen, weil die einzelnen Charaktere so unterschiedlich, aber allesamt sympathisch waren. So ist jeder einzelne Band einzigartig gewesen. Über Ella und Jamie hat der Leser bereits im vorherigen Band Einiges erfahren und spätestens seitdem ist auch klar, dass Jamie bis über beide Ohren in Elle verliebt ist. Da ich da schon beide mochte, hatte ich wirklich die Hoffnung, dass dieser abschließende Band genauso gut wird, wie die vorherigen. Leider konnte meine Hoffnung nicht ganz erfüllt werden.

Bereits im Film „Harry und Sally“ heißt es, dass Männer und Frauen nicht einfach nur befreundet sein können und dass sich immer irgendwann einer in den anderen verliebt. Es ist somit ein wirklich altes Schema, dass sich der beste Freund in die beste Freundin verliebt. Vielleicht haben wir alle schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht und vielleicht kann man deshalb so gut mit Jamie mitleiden. Ich mag seinen Charakter, der immer für seine beste Freundin da ist und sich auch für seine Familie aufopfert sehr. Wenn ich nur ihn bewerten bräuchte, dann bekäme er von mir die volle Punktzahl.

Allerdings kann eine Liebesgeschichte nicht nur von einer Person handeln und Ella hat sich als ein ganz anderer Charakter entpuppt als in den anderen Teilen dargestellt. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie lebensfroh und eine wirklich gute Freundin ist. Die Lebensfreude musste ich wirklich zwischen den Zeilen suchen. Es ist kaum ein Kapitel vergangen, in dem sie sich nicht in ihrem Zimmer eingesperrt oder stundenlang geweint hat. Sie hat sich mehr isoliert, als das sie Zeit für ihre Freunde hatte. Sie war ein bisschen wie die verbitterte, entfernte Verwandte, die man nie gerne besuchen geht, weil die schiere Anwesenheit einen schon runterzieht. Es kann sein, dass ich hier ein etwas zu extremes Bild von Ella male, aber sie hat mich echt häufig wahnsinnig gemacht. Sie hatte einen halben Plan fürs Leben und igelt sich komplett ein, wenn diese Idee sich nicht so leicht realisieren lässt. Das klingt für mich nicht wie eine ambitionierte Figur.

Auch hatte ich mir gewünscht, dass die Liebesgeschichte zwischen Ella und Jamie mehr Raum bekommt. Stattdessen geht es eigentlich eher um das Familiendrama der beiden oder auch um ihre tatsächlichen Studieninhalte. Dass Jamie Ella liebt, war ja schon vor dem Beginn dieses Romans bekannt, aber Ella war zu der Zeit noch mit jemand anderem zusammen. Also hätte ich doch auch im Laufe der Handlung merken müssen, wie sie anfängt mehr für Jamie zu empfinden und dass sie sich dann Stück für Stück in ihn verliebt. Hier wurden mir die Gefühle zu flach dargestellt.

Alles in allem, hatte ich an die Geschichte von den beiden ziemlich hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden konnten. Es war für mich der schwächste Teil der Reihe, auch wenn er nach wie vor nett zu lesen war. Es war schön, dass der Leser noch einmal alle Charaktere aus den vorherigen Büchern wiedersehen konnte und so erfahren hat, wie es mit deren Geschichte weiterging als die letzte Seite vorbei war. In Summe ist es somit vielleicht gut, dass diese Reihe nun vorbei ist. Hoffentlich gibt es danach neue Geschichten der Autorin, die wieder mehr überzeugen.

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