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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2022

Reizvolle Umgebung, emotionale Lebensgeschichten, rundes Ende

Die Halligprinzessin
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Eine Hallig ist keine Insel. Das durfte ich hier lernen und erfahren wie hart das Leben auf einer Warft sein kann, aber mit Sicherheit zu Beginn des zweiten Weltkriegs war.
Karen Elste schuf einen Liebesroman ...

Eine Hallig ist keine Insel. Das durfte ich hier lernen und erfahren wie hart das Leben auf einer Warft sein kann, aber mit Sicherheit zu Beginn des zweiten Weltkriegs war.
Karen Elste schuf einen Liebesroman in ungewohnter Umgebung und beiden Zeitebenen. Die eine betrifft Ella in der Gegenwart und die andere ihre Urgroßmutter Charlotte. Aber es geht ganz gewiss nicht nur um die Liebe der beiden Frauen, sondern auch wie sie mit ihrem Leben auf der Hallig umgehen. Können sie sich damit anfreunden? Schaffen sie die Einsamkeit zu ertragen? Die Entbehrungen auszuhalten? Oder gibt eine der beiden Frauen irgendwann auf?
„Die Halligprinzessin“ ist ein fesselnder Roman mit vielen Einblicken in frühere Zeiten, die dann doch nicht so lange her sind. Im Zeitstrang von Charlotte hat mich gerade diese Kargheit und die mentale Kraft der damals jungen Frau fasziniert. Bei Ella war es ihr Mut und die Entschlossenheit. Die Parallelen der beiden Frauen sind unübersehbar. Auch wenn ich Ella hin und wieder etwas unreflektiert fand. Das Ende war dann aber schön rund und bis auf eine Frage alles geklärt. Und diese eine Frage wird vielleicht im nächsten Buch aufgelöst.
Der leichte Schreibstil und die farbenfrohen Beschreibungen machten mir das Lesen und die locker entstandenen Bilder im Kopf zum reinen Vergnügen, sodass ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgebe.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Fesselnder Krimi auf geschichtlichen Spuren

Ein Giro in Triest
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Vor dem Hintergrund der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo muss sich Ispettor Gaetano Lamprecht beweisen. Aber nicht nur mit einem kleinen Selbstmord oder Mordfall. Er wird auf ...

Vor dem Hintergrund der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo muss sich Ispettor Gaetano Lamprecht beweisen. Aber nicht nur mit einem kleinen Selbstmord oder Mordfall. Er wird auf etwas angesetzt, das sich schon bald als viel größer erweist. Ob es für Gaetano zu groß werden wird? Wie im Klappentext erwähnt, muss er sich nicht nur einmal aus einer Lebensgefahr retten. Zu oft? Schafft er es jedesmal?
Im Jahre 1914 einen Krimi spielen zu lassen, erfordert nicht nur ein Gespür die Figuren der damaligen Zeit entsprechend auftreten zu lassen, sondern auch die Ermittlungen nach damaligen Erkenntnissen und Möglichkeiten anzulegen. Eine spannende Aufgabe, die Christian Klinger in meinen Augen hervorragend gelöst hat.
Einzig der Seitenstrang des Onkels kam mir am Ende des Buches nicht sehr zeitgerecht vor. Ja, man kann es natürlich nie wissen, wie eine Familie reagiert. Aber irgendwie passt für mich dieses Vorgehen nicht in die damalige Zeit.
„Ein Giro in Triest“ fesselt und bezieht die geschichtlichen Eckdaten gekonnt mit ein. Gerade die Figur des Gaetano erfährt in meinen Augen eine spürbare, positive Entwicklung. Aber mir gefällt auch seine Schwester, zu der er im Laufe der Seiten eine stärkere Bindung aufbauen kann.
Das Cover war mir auf den ersten Blick zu düster. Doch bedenkt man in welchem Jahr der Krimi spielt und welche Kreise er zieht, dann darf es durchaus etwas mysteriöser wirken.
Mir lag der Schreibstil sehr, auch wenn natürlich immer wieder italienische Begriffe und kurze Sätze eingestreut wurden. Obwohl ich der Sprache nicht mächtig bin, hatte ich nicht das Gefühl dadurch etwas nicht zu verstehen.
Mein Fazit ist eine volle Leseempfehlung für alle Krimifans, die gerne auch auf geschichtlichen Spuren unterwegs sind.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Gegensätze ziehen sich an, humorvoll und auch mit Tiefe

Wehe, du küsst mich!
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In „Wehe, du küsst mich!: Football-Liebe in L.A.“ darf der Leser zwei gegensätzliche Protagonisten begleiten, die sich allerdings wunderbar ergänzen. Beide wirken sehr sympathisch und natürlich. Alex ist ...

In „Wehe, du küsst mich!: Football-Liebe in L.A.“ darf der Leser zwei gegensätzliche Protagonisten begleiten, die sich allerdings wunderbar ergänzen. Beide wirken sehr sympathisch und natürlich. Alex ist die quirlige, die energiegeladene, bei der man denkt, sie kann nie ruhig sitzen. Myles dagegen ein Footballspieler mit viel Körperumfang wirkt zu Beginn etwas behäbig, langsam im Denken und Tun. Doch man soll sich nicht täuschen lassen.
Der Roman von Ella J. Mink ist keineswegs oberflächlich und seicht. Es fließen harte, tiefe Themen mit ein. Durch die direkte Art und witzige Kommunikation der Figuren wirkt das Buch aber zu keinem Zeitpunkt drückend. Es strotzt vor Energie und Lebenslust.
Auch wenn ich mich mit Football so überhaupt nicht auskenne, hatte ich keine Probleme der Geschichte zu folgen. Die Autorin hat es geschickt geschafft auch Unwissende das Wichtigste des Sportes so im Vorbeigehen mitzuteilen.
Für mich war das Lesen leicht und flüssig. Ein paar Informationen über diesen Sport konnte ich mir mitnehmen, aber immer stand die zwischenmenschlichen Beziehungen der verschiedenen Mitspieler untereinander im Vordergrund, sodass ich nie das Gefühl einer Sportstunde hatte.
Der Titel am Cover hat mich im ersten Moment durch seine Wucht etwas irritiert, doch bei genauerer Betrachtung findet man alle passenden Teile für die Geschichte wieder.
Auch wenn ich nicht der sportbegeisterte Leser bin, gebe ich im Gesamtüberblick alle Punkte, da es für mich einfach stimmig zu lesen war.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Auszeit in der Vergangenheit

Liebe beginnt, wo Pläne enden
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Um Abstand zu gewinnen und zu sich selbst finden zu können, geht Kristin mit ihren Töchtern für sechs Wochen in ein Freilichtmuseum, als lebendes Inventar. Die Gruppe mit der sie in einem Hof einquartiert ...

Um Abstand zu gewinnen und zu sich selbst finden zu können, geht Kristin mit ihren Töchtern für sechs Wochen in ein Freilichtmuseum, als lebendes Inventar. Die Gruppe mit der sie in einem Hof einquartiert wird, findet wunderbar schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Es herrscht Witz und Schlagfertigkeit vor. Kristin und ihre Kinder erleben eine unbeschwerte Zeit. Naja, so unbeschwert für Kristin auch wieder nicht. Muss sie sich doch mit dem Betrug ihres Mannes und ihrer Zukunft auseinandersetzten. Nicht unbedingt erleichtert wird ihr das durch ihre Gefühle zu einem Mann, den sie eigentlich ganz und gar unmöglich finden will. Ist er unmöglich, oder ziehen sich die beiden mehr an, als es Kristin in ihrer Situation lieb ist?
„Liebe beginnt, wo Pläne enden“ ist ein vor Witz aber auch tiefgründigen Lebensweisheiten durchzogener Roman. Wunderbar um aus dem Alltag in eine andere Welt abzutauchen und doch die Probleme der Gegenwart nicht ganz vergessen zu lassen.
Mir lag der Schreibstil von Sandra Poppe sehr. Der Roman ist locker zu lesen, wenn man die Zeit hat, sicherlich auch beinahe in einem durch. Wortwitz und Humor sind manchmal leicht schräg, aber von den Figuren immer liebevoll gemeint.
Das Cover wirkt etwas verspielt romantisch. Im Ganzen finde ich es für das Buch passend, auch wenn Probleme durchaus nicht ausgeblendet oder verschönt werden.
Als grobes Fazit kann ich sagen, dass mir am Ende der momentane Standpunkt jeder Figur glaubwürdig erscheint. Sie haben sich gefunden, viel miteinander erlebt, voneinander gelernt, Freundschaften sind gewachsen und Stärken erkannt und ausgebaut. All das, ohne ins Kitschige abzugleiten. Der Schluss ist in meinen Augen abgerundet, wenn ich mir persönlich eine Lösung in dieser Art allerdings nicht vorstellen kann. Dennoch gibt es von mir eine volle Leseempfehlung. Ich hatte viel Spaß mit Kristin und ihren neuen Freunden.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Hoch erotisch und gleichzeitig tiefgehend

Im Wandel der Macht | Erotischer SM-Roman
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„Im Wandel der Macht“ erzählt von zwei Beziehungen. Die Beziehung zwischen Ludwig und seiner Frau Annabelle nur in kurzen Worten und als Einstieg, sozusagen. Das Spiel mit Macht und Unterwerfung kann für ...

„Im Wandel der Macht“ erzählt von zwei Beziehungen. Die Beziehung zwischen Ludwig und seiner Frau Annabelle nur in kurzen Worten und als Einstieg, sozusagen. Das Spiel mit Macht und Unterwerfung kann für eine Beziehung sehr schnell, sehr gefährlich werden. Und genau darauf zielt Jens Polt gekonnt ab. Er berührt und fesselt mit seinem fließenden Erzählstil, lässt die Figuren lebendig und authentisch ihre Sichtweise darstellen.
Den wichtigen Teil haben Bernhard und Nora über. Sie sind ein glückliches Paar. Aber falsch verstandene „Ideale“, fehlende Empathie, Stolz und Unglauben können die Liebe töten. Wie schnell ein dominanter Partner die Grundpfeiler zum Einsturz bringen kann, wenn er nur sich selber hört und sieht, erfährt Bernhard am eigenen Leib. Da kann der devote Part noch so viel aus Liebe auf sich nehmen, irgendwann ist Schluss. Endgültig Schluss, oder schafft ein Fünkchen Glut das Überleben?
Beide Figuren sind in meinen Augen extrem wirklichkeitsnah gezeichnet. Die emotionale und tief liegende Botschaft wird nicht nur zwischen den Zeilen sehr gut lesbar vermittelt, sondern oft auch in direkte Worte gefasst. Für den Leser bleibt kein Zweifel was hier gerade schiefläuft. Trotz, oder wegen (?) aller Seelenqual lernen und entwickeln sich die Protagonisten sichtbar und glaubhaft weiter.
Die erotischen SM-Spielszenen sind nicht wirklich hart im Sinne von körperlicher Pein, allerdings können sie schon einen Nerv treffen. Dennoch sind sie bildlich und anregend erzählt. Das Ambiente ist unterschiedlich und realistisch. Sie wirken beinahe als seien sie der Rahmen für die Botschaft dahinter. Gefällt mir ausnehmend gut.
Das Cover wirkt beim ebook edel, hochwertig und verdeutlicht die Richtung von Dominanz und Unterwerfung auf den ersten Blick.
Fazit von mir: ein sehr lesenswerter SM-Roman, der sich nicht mit erotischen Szenen und einer kurzen Geschichte rundum, begnügt, sonder auch den menschlichen, emotionalen Hintergrund und seine Folgen beleuchtet. Ich spreche dafür eine Leseempfehlung aus vollem Herzen aus.

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