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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2022

Unterhaltsame Geschichte

Tiefes, dunkles Blau
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„Tiefes, dunkles Blau“ handelt von einem verzwickten Fall, bei dem ein renommierter Arzt, der gerade mitten in einer Scheidung steckt, im See ertrinkt. Rosa, die bei der Seepolizei arbeitet, soll bei der ...

„Tiefes, dunkles Blau“ handelt von einem verzwickten Fall, bei dem ein renommierter Arzt, der gerade mitten in einer Scheidung steckt, im See ertrinkt. Rosa, die bei der Seepolizei arbeitet, soll bei der Aufklärung des Falls helfen. Dabei stößt sie zusammen mit ihrem Kollegen auf Abgründe in menschlichem Leben sowie der Forschung.
Die Geschichte hat einen sanften Verlauf, der ohne rasante Höhen und Tiefen ankommt, und dennoch einen netten Spannungsverlauf sowie einige mitnehmende Momente bereithält. Die Charaktere sind nahbar und verständlich sowie auch recht divers in ihren Eigenschaften und Vorstellungen. Insgesamt hat es durchaus Spaß gemacht, das Buch zu lesen, auch weil zum Teil aus unterschiedlichen Sichten geschrieben wird, sodass man einen genaueren Einblick in das Seelenleben der einzelnen Charaktere erhält. Aus meiner Sicht ein lesenswertes, unterhaltsames Buch, das zwar nicht wirklich auffällig ist, aber seinen Zweck erfüllt.

Veröffentlicht am 25.04.2022

Unerwartet vielschichtig

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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"Das Fundbüro der verlorenen Träume" ist nicht unbedingt das, was man auf den ersten Blick erwartet. Wer sich einen kitschigen Roman erhofft, der banale und oberflächliche Probleme erwartet, bei denen ...

"Das Fundbüro der verlorenen Träume" ist nicht unbedingt das, was man auf den ersten Blick erwartet. Wer sich einen kitschigen Roman erhofft, der banale und oberflächliche Probleme erwartet, bei denen am Ende alles supi ist, wird zumindest zum Teil die Schrecken der Realität kennenlernen. Der Roman ist zwar stellenweise kitschig und rosarot, wie das Cover, zum Teil aber auch grausam, verletzend und emotional herausfordernd. Das Buch braucht eigentlich mehrere Triggerwarnungen, schon alleine, weil das Thema Depressionen und Suizid sehr präsent sind.

Die Geschichte ist vielschichtig und als Leser gräbt man sich nach und nach frei. Dots zu Beginn sehr eingeschränkte Sicht wird schubweise erweitert, sodass man auch als Leser phasenweise erkennt, was passiert ist, wer was getan hat und wer welche Charaktereigenschaften tatsächlich trägt.

Dot selbst ist ein Charakter, zu dem man nicht unbedingt vollständig einen Zugang findet. Sie ist sehr verschlossen und zum Teil auch eher seltsam, aber herzensgut.

Insgesamt ist das Buch eine lesenswerte Geschichte, die zwar sicherlich kleinere Schwächen hat, aber insgesamt durch ihre Tiefe und auch durch ihre sprachliche Gestaltung überzeugt.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Erschütternd und traurig

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Mr Cave hat seinen Sohn Reuben bei einem Unfall verloren und glaubt, seine Liebe sei verflucht. Ihm bleibt nun nur noch seine Tochter Bryony, ein talentiertes, gebildetes Mädchen, das zu einer wunderschönen ...

Mr Cave hat seinen Sohn Reuben bei einem Unfall verloren und glaubt, seine Liebe sei verflucht. Ihm bleibt nun nur noch seine Tochter Bryony, ein talentiertes, gebildetes Mädchen, das zu einer wunderschönen jungen Frau heranwächst. Aus Angst davor, dass jemand Bryony etwas antun könnte, entwickelt Mr Cave sich allmählich zu einem Tyrannen, der seiner Tochter keine Luft zum Atmen lässt – mit schwerwiegenden Folgen.

Das wunderschöne Cover sieht live noch besser aus und auch das Innere des Einbands ist schön gestaltet.
Die Umsetzung der Geschichte ist ganz gut gelungen, man kann Mr Cave nach und nach in seinen Wahnsinn abdriften sehen.
Der Schreibtisch ist ganz typisch für Matt Haig. Er lässt sich leicht lesen, wirkt an vielen Stellen allerdings ziemlich verschnörkelt und bedient sich einiger Metaphern, die sich mir nicht vollständig erschlossen haben.
Die Figuren in dem Buch sind ganz interessant gemacht und weisen recht spezielle Eigenheiten auf. Mr Cave empfand ich allerdings meist als sehr versnobt und es tut weh, dass er Reuben so offen weniger geliebt hat als Bryony. Was mir nicht gefällt, ist Bryonys ständiger Vergleich mit "Nazis" und "Faschisten". Passt zur modernen Welt, ist aber eine ziemliche Verharmlosung der Bezeichnungen.
Ein wenig schade fand ich, dass einige Aspekte doch sehr vorhersehbar waren und ziemlich viel "Mystik" in das Buch hineingeflossen ist.

Insgesamt ist es aber ein durchaus lesenswertes Buch, das mit der Psyche des Menschen spielt und für das ein oder andere Elternteil sehr lehrreich sein könnte.

Veröffentlicht am 20.01.2022

Wendungsreich

Perfect Day
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Perfect Day sprach mich durch sein schlichtes und doch gerade dadurch aussagekräftiges Cover an. Das ist mein erstes Werk von Romy Hausmann und überzeugt mich, weitere Bücher der Autorin zu lesen.
Die ...

Perfect Day sprach mich durch sein schlichtes und doch gerade dadurch aussagekräftiges Cover an. Das ist mein erstes Werk von Romy Hausmann und überzeugt mich, weitere Bücher der Autorin zu lesen.
Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Ann, eine junge Frau, die die Unschuld ihres in Untersuchungshaft sitzenden Vaters beweisen möchte. Ihrem Vater wird der Mord an 10 kleinen Mädchen vorgeworfen. Auf der Suche nach der Wahrheit lernt Ann viele dunkle Seiten der menschlichen Natur kennen – sowohl bei anderen als auch bei sich selbst.
Die Geschichte hat einen tollen Spannungsbogen und zahlreiche Wendungen, die durchaus überraschend kommen und die man als Zuschauer gebannt verfolgt. Dabei bedient sich das Buch sowohl retrospektiver Passagen als auch einer Vorausschau. Die Sprache ist dabei gelungen gewählt und unterstreicht die Gefühlswelt der Protagonistin. Puzzlestück für Puzzlestück erschließt sich die gesamte Tragweite der Handlung, die den Leser ratlos und verzweifelt zurücklässt. Ein rundum gelungener Thriller.

Veröffentlicht am 18.01.2022

Gelungene Modernisierung

Tell
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"Tell" ist eine moderne (und anscheinend besser lesbare) Version der alten Saga rund um "Wilhelm Tell" von Schiller. Ich habe die originale Version nie gelesen und bin an dieses Werk somit ohne Vorkenntnisse ...

"Tell" ist eine moderne (und anscheinend besser lesbare) Version der alten Saga rund um "Wilhelm Tell" von Schiller. Ich habe die originale Version nie gelesen und bin an dieses Werk somit ohne Vorkenntnisse rangegangen. Es gefällt mir sehr gut und bietet alles, was ein gutes Buch für mich bieten sollte.
Wilhelm Tell ist ein seltsamer Kauz, der eigentlich von niemandem verstanden wird. Seine kleine, aber feine Familie hält dennoch auch mit ihm zusammen und muss sich – wie alle Bewohner im Tal – vor den Habsburgern fürchten. Die Soldaten der Habsburger plündern, rauben, vergewaltigen und morden. Davon muss man sich als Leser dieses Buches auch einiges anhören. So wie Tell allerdings ist, gerät er leider in große Schwierigkeiten, die Folgen für die ganze Familie haben.
Das Buch ist in kurze, prägnante Kapitel aufgeteilt, wobei die unterschiedlichsten Protagonisten ihre Sicht der Geschehnisse erzählen. Ob Hauptcharakter oder Nebendarsteller – sie alle kommen zu Wort und zeichnen alle das Bild eines sturen, eigenbrötlerischen Mannes Wilhelm Tell. Es entsteht ein guter Spannungsbogen, sodass es Spaß macht, das Buch zu lesen.