Youngs Erinnerungen
Love in the Big CityIn „Love in the big city“ von Park Sang-young erzählt der Protagonist Young seine persönliche Lebensgeschichte.
Das Cover hat mir sofort gefallen, da es zwar schlicht gehalten ist, aber gut zum Handlungsort ...
In „Love in the big city“ von Park Sang-young erzählt der Protagonist Young seine persönliche Lebensgeschichte.
Das Cover hat mir sofort gefallen, da es zwar schlicht gehalten ist, aber gut zum Handlungsort Seoul und zum Inhalt der Geschichte passt.
Die Geschichte fängt relativ spaßig an, mit dem wilden Partyleben mit seiner besten Freundin währen ihrer gemeinsamen Universitätszeit. Doch als seine beste Freundin heiratet, holt ihn die ernste Realität des Erwachsenenseins ein: Er kündigt seinen Job, um sich um seine krebskranke Mutter zu kümmern und geht verschiedene Beziehungen mit Männern ein, die mal lockerer und mal ernster sind. Dabei reflektiert Young immer wieder über seine Kindheit und das Verhalten seiner Mutter, die ihn als Kind wegen seiner Homosexualität in ein Krankenhaus brachte. Als Erwachsener hält er seine Beziehungen daher vor ihr geheim.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen – ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen, da es packend geschrieben ist und ich immer wissen wollte, was als nächstes passiert. Das lag vor allem auch daran, dass Young in der Ich-Perspektive erzählt, und immer sehr genau seine Gedanken und Gefühle zur jeweiligen Situation einfließen lässt. Dadurch kann der Leser mit ihm mitfühlen und sich in seine Gefühle hineinversetzten.
Das Ende der Geschichte bleibt etwas offen, und insgesamt behandelt das Buch oft ernste und emotionale Themen und macht auch etwas traurig. Vor allem wird natürlich das Thema Homosexualität thematisiert und wie unterschiedlich Young und seine jeweiligen Partner mit diesem Thema umgehen, aber auch, wie negativ z.B. Menschen wie seine Mutter dem gegenüberstehen.
Ab und zu gibt es Zeitsprünge im Buch, wenn Young Episoden aus seiner Kindheit erzählt, oder sich an eine frühere Beziehung zurückerinnert. Das kann manchmal etwas verwirrend sein, passt aber zu einer Ich-Erzählung, da er authentisch seine Gedanken und Gefühle wiedergibt.
Auf jeden Fall kein Buch zum Lachen, aber eine Empfehlung für jemanden, der etwas ernstes und emotionales Lesen möchte.