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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Ein Glücksroman?

Schlaflos auf Sylt
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Der Sommerroman "Schlaflos auf Sylt" von Claudia Thesenfitz soll sicher Sylt-Urlauberinnen ansprechen, Urlauberinnen, die gern regionale Romane mit ins Reisegepäck wandern lassen. Der Roman könnte aber ...

Der Sommerroman "Schlaflos auf Sylt" von Claudia Thesenfitz soll sicher Sylt-Urlauberinnen ansprechen, Urlauberinnen, die gern regionale Romane mit ins Reisegepäck wandern lassen. Der Roman könnte aber überall spielen, das Lokalkolorit spielt eine untergeordnete Rolle. Macht nichts, denkt man sich als Leserin, wenn ich gut unterhalten werde. Dies war leider nicht der Fall bei "Schlaflos auf Sylt". Der "Glücksroman" hat auch mit Glück wenig zu tun. Sollte er beim Lesen entspannen und die Leserin glücklich machen? Leider hält das Buch nicht, was es verspricht. Die Handlung ist leider anders als erwartet.

Die Ausgangssituation ist für mich gut nachvollziehbar: Die 50jährige Merle möchte lieber bei dem hohen Alter (!) den Kopf in den Sand stecken und nicht feiern. Sie beschließt daher, eine sehr kleine Familienfeier auf Sylt zu machen. Dass die Familie alle möglichen Menschen aus dem Leben der Fünfzigjährigen eingeladen hat, weiß Merle nicht.

Jetzt erwartet man ganz witzige Zusammenkünfte, aber die Situation ist eher skurril. Wer möchte schon seinen Geburtstag mit Bankberater, Ex-Freunde oder Lehrern verbringen? Und ja, das wiederum würde auch mich schlaflos machen.

Das Buch umfasst auf seinen knapp 300 Seiten vor allem eine peinliche Party, bei der man schon als Leserin lieber nicht anwesend sein möchte. Ich fragte mich oft, an wen sich dieses Buch wendet? Frauen im Alter von Merle werden hier nicht so viel Freude finden, Jüngere vielleicht?

Insgesamt lässt sich "Schlaflos auf Sylt" einfach so weglesen, wenn man eine sehr leichte Lektüre möchte. Man muss dieses Buch aber nicht unbedingt gelesen haben.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Vollzeitjob: Selbstversorgerin

Selbstversorgung
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Marie Diederich ist Selbstversorgerin und kann auch davon leben - dank Social Media, Büchern und Selbstversorger-Workshops. Dabei wollte sie schon als Kind gern Selbstversorgerin sein und lebt nun ihren ...

Marie Diederich ist Selbstversorgerin und kann auch davon leben - dank Social Media, Büchern und Selbstversorger-Workshops. Dabei wollte sie schon als Kind gern Selbstversorgerin sein und lebt nun ihren Traum. In "Selbstversorgung" stellt Diederich ihr Lebenskonzept und ihren Traum vor, sodass man es ihr nach Möglichkeit gleichtun kann. Entstanden ist ein recht dicker Band zur Selbstversorgung mit Pappeinband und einem besonderen Büchergeruch, den ich sehr liebe. Viele schöne Fotos gibt es natürlich auch.

Schaut man auf den Inhalt, so wirkt einiges wie ein Lexikon, das man sich hätte sparen können. So gibt es zu den wichtigsten Pflanzen so etwas wie einen Lexikoneintrag. Dann wieder gibt es interessante Ideen, z.B. das Haltbarmachen von Eiern. Überhaupt finde ich das Kapitel zum Haltbarmachen von Lebensmitteln sehr wertvoll.

Es gibt auch Rezepte, aber eher wenige. Weitere interessante Aspekte findet man verteilt überall im Buch, je nachdem, was man so braucht. Ich nehme an, dass die meisten Leserinnen und Leser weder so viel Platz noch so viel Zeit noch so viel Energie haben, sowohl Obst und Gemüsen anzubauen als auch Tiere zu halten. Daher wird jeder nur einen Teil des Buches nutzen können.

"Selbstversorgung" ist ein umfassender Ratgeber, der schon gute Ideen gibt, einen aber auch "erschlagen" kann. Weil die meisten Leserinnen und Leser vermutlich nicht ihren Job aufgeben wollen, um Selbstversorger zu werden, muss sich jeder hier seine Interessengebiete heraussuchen. Ich meine nur, manches hätte man weglassen können, weil es zu speziell ist oder auch das Gegenteil - vieles kann man einfach nachlesen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich sicher nie die Vollzeit-Selbstversorgerin werde, aber dass ich einige Anregungen hier mitgenommen habe. Auch im Kleinen kann sicher jeder und jede etwas tun!

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Als Hörbuch nicht zu empfehlen (Hörbuchrezension)

Ein Grab für zwei
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Durch das Hörbuch "Ein Grab für zwei" von Anne Holt musste ich mich wirklich durchkämpfen. Das Hörbuch ist erschienen im USM Audio Verlag, hat eine Länge von 806 Minuten und wird gelesen von Katja Bürkle. ...

Durch das Hörbuch "Ein Grab für zwei" von Anne Holt musste ich mich wirklich durchkämpfen. Das Hörbuch ist erschienen im USM Audio Verlag, hat eine Länge von 806 Minuten und wird gelesen von Katja Bürkle. Ich habe das Hörbuch als digitalen Download gehört, was die Sache sehr erschwert hat, denn weil man hier die einzelnen Tracks hat (237 an der Zahl), wäre es doch schön, wenn die zahlreichen Kapitel am Ende eines Tracks enden würden. Oft war man so völlig aus dem Zusammenhang und konnte kaum folgen.

Zum Inhalt: Dieser ist lange recht verwoben und verworren. Es gibt zwei vermutliche Dopingfälle im Skisport, einen damit zusammenhängenden Todesfall, einen Eingesperrten in einem Kellerverlies, eine spielsüchtige Ermittlerin, die früher Anwältin war, nun aber hier ermittelt, einen Obdachlosen, viele Angehörige der Sportler und viele mehr. Langsam finden alle Handlungsstränge zusammen, aber die Geschichte bleibt zäh...

Gelesen wird das Hörbuch eher eintönig von Katja Bürkle. Schnell macht sich da Langeweile breit, ich musste mich wirklich bemühen, dran zu bleiben. Dies ist ein Hörbuch, das ich gern einfach abgebrochen hätte, aber dann habe ich doch den Ehrgeiz, es zu beenden. Es gibt kurze Kapitel, viele Handlungsstränge, viele Namen, aber die Handlung selbst scheint nicht so recht voran zu kommen. Ab Track 200 (aus 237) hat es dann ein wenig Fahrt aufgenommen, und nur so kommt das Hörbuch dann überhaupt noch auf seine drei Sterne.

Am Ende sind alle Fragen gelöst, aber ein guter Twist fehlt dennoch. Ich würde die Autorin für ein Hörbuch kein weiteres Mal wählen. Ich kann mir vorstellen, dass man im Buch besser den Überblick behalten kann und dass die Kapitel dort wirklich hilfreich sind; im Hörbuch waren sie es aber nicht. Daher habe ich leider nur drei Sterne vergeben können.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Etwas träge

Harlem Shuffle
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Colson Whitehead zieht mich magisch an; seine Themen interessieren mich sehr, und so habe ich auch die beiden Vorgängerwerke, "Die Nickel Boys" sowie "Underground Railroad" als Hörbücher gehört. Am Ende ...

Colson Whitehead zieht mich magisch an; seine Themen interessieren mich sehr, und so habe ich auch die beiden Vorgängerwerke, "Die Nickel Boys" sowie "Underground Railroad" als Hörbücher gehört. Am Ende war ich von beiden eher enttäuscht, und bei "Harlem Shuffle", das ich diesmal nicht gehört, sondern gelesen habe, geht es mir ähnlich. Dennoch werde ich Colson Whitehead treu bleiben.

Das Cover des Romans ist sehr passend gewählt, denn hier kann man sofort sehen, dass man sich im New York der Sechziger Jahre wähnt. Schmutz auf den Straßen ist ebenso normal wie tolle, aber auch etwas düstere Straßenkreuzer. Und Ray Carney muss sich im Harlem der Sechziger Jahre irgendwie über Wasser halten - legal oder illegal.

Am besten gefallen hat mir an "Harlem Shuffle" das Eintauchen in dieses Viertel der Stadt New York, die Bilder, die man im Kopf hat, wenn man vielleicht auch selbst schon einmal da war, nur Jahrzehnte später. Colson Whitehead nimmt den Leser mit in ein Milieu, das einem selbst sehr fremd ist, aber leider schweift er auch oft ab, sodass auch ich gedanklich abschweifte. Hatte er die Vorgabe, die oft üblichen 400 Seiten zu füllen und brauchte noch etwas mehr Nebenhandlungen und detaillierte Beschreibungen?

So bleibt die Grundidee des Romans sowie die Geschichte um Carney wirklich gut, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugen können. Zu träge geht die Handlung voran, zu abschweifend ist die Storyline. Dennoch freue ich mich schon wieder auf den nächsten Roman von Colson Whitehead. Ich werde auf jeden Fall wieder dabei sein!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ein Projekt, kein Lebensstil für die Autorin

Sieben Quadratmeter Glück
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Campen ist in, und auf diesen Zug kann man natürlich auch als Autorin aufspringen. Für "Sieben Quadratmeter Glück - Mein Jahr im Camper" zieht die Autorin Marion Hahnfeldt in einen Wohnwagen - und berichtet ...

Campen ist in, und auf diesen Zug kann man natürlich auch als Autorin aufspringen. Für "Sieben Quadratmeter Glück - Mein Jahr im Camper" zieht die Autorin Marion Hahnfeldt in einen Wohnwagen - und berichtet in einem Tagebuch sowie vielen Tipps. Die Idee dahinter, nämlich herauszufinden, was man im Leben braucht oder wie minimalistisch man leben kann, hat mir sehr gefallen.

Schon am Anfang stört mich etwas, und es verwundert mich auch, dass man hier mit Markennamen arbeitet - wen interessiert es, dass die Autorin ein "North Face VE 25 Expeditionszelt" (S. 13) besitzt, zumal das für dieses Buch wirklich keine Rolle spielt. Mir scheint schon hier, dass sie einfach so stolz auf ihr tolles Zelt ist, dass man es erwähnen muss.

Schon anfangs hat man das Gefühl, Frau Hahnfeldt möchte dieses Campingexperiment machen, um dieses Buch zu schreiben. Dieses ist zum Teil auch gar nicht schlecht gelungen, es lässt sich ganz gut lesen. Allerdings ist der Tagebuchteil sehr persönlich und für den Leser manchmal einfach nicht so spannend und nicht so relevant. Campingneulinge finden allerdings auch hier ein paar Dinge, die man wissen sollte.

Die durchgehend in Hochglanz eingefügten Fotoseiten gefallen mir sehr gut. Auch einige schwarz-weiß Fotos sind eingefügt. So kann man sich die Campingzeit doch besser vorstellen.

Neben einem Tagebuch gibt es noch einen Tipps-Teil. Vieles ist allerdings selbstredend. Am Schluss gibt es noch fünf Menschen oder auch Paare, die ihr Leben im Kleinen vorstellen. Dies wiederum finde ich sehr gut gelungen, weil diese Menschen sich ohne Hintergedanken und wohlüberlegt für das Leben im Tiny House oder Wohnwagen entschieden haben. Da ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe, ist ihre Lebenssicht für mich sehr interessant.

Insgesamt finde ich das Buch sehr durchwachsen und schwierig zu bewerten. Empfehlen würde ich es eher für Campingneulinge, auf keinen Fall für eingefleischte Camper. Für diese wäre es zu banal. Insgesamt würde ich "Sieben Quadratmeter Glück" ca. 3,5 Sterne geben.

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