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Veröffentlicht am 21.02.2022

Personifizierter Sexismus trifft wütenden Engel

Boston Belles - Hunter
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Eins vorab: Mir hat das Buch recht gut gefallen. Es ließ sich sehr gut lesen und die Charaktere haben mir größtenteils auch gefallen. Sie haben in dieser Geschichte einfach ganz gut „funktioniert“.

 

Da ...

Eins vorab: Mir hat das Buch recht gut gefallen. Es ließ sich sehr gut lesen und die Charaktere haben mir größtenteils auch gefallen. Sie haben in dieser Geschichte einfach ganz gut „funktioniert“.

 

Da wäre zum einen Hunter Fitzpatrick, der sich durch seine Eskapaden selbst ins Aus geschossen hat und sich gerne als Opfer darstellt. Seine Sprüche sind vulgär bis sexistisch. Generell hat er zu (fast) jeder Aussage einen ebensolchen Spruch als Erwiderung parat. Das ist manchmal ganz lustig, aber auch ermüdend. Dazu kommt sein Verhalten gegenüber Sailor, das ich manchmal nicht ganz nachvollziehen kann (vor allem, dass Sailor das mit sich machen lässt…). Zwar sieht man bei ihm eine deutliche Entwicklung im Laufe des Buches, aber so ganz schafft er es nicht, das abzulegen.

 

Sailor empfand ich am Anfang als sehr zielstrebig und schlagfertig. Gerade ihre erste Aktion in der gemeinsamen Wohnung habe ich gefeiert. Sie schien sich nicht verbiegen zu lassen und genau zu wissen, was sie wollte. Das hat mir sehr gefallen. Und dann wurde sie zum sabbernden Hunter-Groupie. Hier und da ließ sie immer noch aufblitzen, was in diesem Charakter eigentlich steckte, aber ab einem gewissen Zeitpunkt wurde sie sehr blass. Schade, das war vergeudetes Potential.

 

Hunters Hintergrundgeschichte fand ich recht heftig und wirkt doch sehr konstruiert. Und dafür, dass in der Familie derart viel kaputt ist, wird es recht wenig thematisiert. Daher ist der Abschluss für mich irgendwie etwas zu viel weichgespült. Generell ließ die finale Auflösung für mich zu wünschen übrig. Da wären wir wieder bei den Stichwörtern „zu konstruiert“ und einfach zu gewollt. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.

 

Auch Sailor hat eine Hintergrundgeschichte, die erst spät aufgedeckt wird. Auch hier wird an Drama nicht gespart, ein klein wenig auch auf Kosten der Plausibilität (für mich zumindest).

 

Trotz allem hat mir das Buch einige schöne Lesestunden beschert und ich bin das ein oder andere Mal länger wach geblieben, als ich wollte, um noch ein bisschen weiterlesen zu können. Der Schreibstil war sehr angenehm und so konnte ich mühelos durch die Zeilen gleiten. Daher werde ich auch irgendwann zu Band 2 greifen und Cillians Geschichte lesen.

Das Cover finde ich sehr schön, auch wenn es mit der Geschichte von Sailor und Hunter nicht zu tun hat.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Spannende und lustige Story zugleich

ONE-PUNCH MAN – Band 23
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Diese Reihe hat wirklich im Laufe der Zeit kaum etwas von seinem Humor verloren. Wobei der aktuelle Arc schon ein wenig in die Länge gezogen wirkt. Die Handlung ist dennoch spannend und der bereits bekannte ...

Diese Reihe hat wirklich im Laufe der Zeit kaum etwas von seinem Humor verloren. Wobei der aktuelle Arc schon ein wenig in die Länge gezogen wirkt. Die Handlung ist dennoch spannend und der bereits bekannte Witz taucht oft auf.

Die Zeichnungen sind immer sehr detailliert und rasant. Sie Kämpfe spektakulär und bei den Helden und Monstern ist zwischen angsteinflößend und skurril alles dabei.

Einziger Minuspunkt ist, dass Saitama aktuell nur eine sehr nebensächliche Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Annas Reise zur Selbstfindung und Liebe

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie, Band 1)
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Eine Sache, die mir von Anfang an recht gut gefiel, war der freche Schreibstil von Kyra Groh. Über manche Passagen musste ich wirklich lachen. Auch ansonsten ließ sich das Buch wirklich sehr gut lesen. ...

Eine Sache, die mir von Anfang an recht gut gefiel, war der freche Schreibstil von Kyra Groh. Über manche Passagen musste ich wirklich lachen. Auch ansonsten ließ sich das Buch wirklich sehr gut lesen. Nur die vielen Anglizismen haben noch schon gestört, auch wenn das auch sehr humorvoll im Buch thematisiert wurde.

Die Geschichte fokussiert sich auf Anna, die gerade mit ihren beiden besten Freundinnen Anouk und Polly Abi gemacht hat und nun am Scheidepunkt ihres bisherigen Lebens steht. Dank eines Urlaubs in Portugal lernt sie aber Fynn und auch Helena kennen, die eine ungeahnte Option für die präsentieren.

Hier handelt es sich um eine richtige "Slow-Burn"-Romanze (ja, den Anglizismus habe ich gerade absichtlich gewählt). So sehr sogar, dass mir in der knappen ersten Hälfte ein bisschen langweilig wurde. Der Rest des Buches war dafür umso intensiver. Nicht nur wegen Fynn, sondern auch von dem drum herum und den Nebenfiguren her.

Die Nebencharaktere haben wir auch sehr gut gefallen. Sie haben die Geschichte lebendig gemacht und auch den ein oder anderen guten Anstoß geboten.

Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass sich die Geschichte nicht damit begnügte, eine oberflächlich Liebesgeschichte zu sein. Auch ein paar Themen, die schwerere Kost sind, wurden durchaus gut in die Geschichte eingebaut.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Lang lebe die (Katzen-)Königin

Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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"Mitternachtskatzen - Die Schule der Felidix" ist der Reihenauftakt der gleichnamigen Kinderbuchreihe "Mitternachtskatzen", für junge Buchbegeisterte ab 9 Jahren. 

Die menschlichen Hauptrollen spielen ...

"Mitternachtskatzen - Die Schule der Felidix" ist der Reihenauftakt der gleichnamigen Kinderbuchreihe "Mitternachtskatzen", für junge Buchbegeisterte ab 9 Jahren. 

Die menschlichen Hauptrollen spielen Nova und Henry, die sich in ihrer Schule kennengelernt haben, zu der sie plötzlich ein Stipendium erhalten haben. Nova ist die Tochter des sogenannten "Ausbrecherkönigs" und wurde in so manch einer Kunst ihres Vater unterrichtet. Henry hingegen hat eine unglaublich feine Nase, ist ein Matheass und auch so ein ziemlich helles Köpfchen.

Doch beide hätten niemals damit gerechnet, dass der Grund für ihr Stipendium ist, dass sie Katzen verstehen können. Doch die Entdeckung ihrer besonderen Fähigkeit kommt mit einer Mission: sie sollen helfen, Katzenkönigin Quinn zu retten, die von machthungrigen Katze entführt wurde, die selbst gerne Katzenkönigin von England sein möchte. 

Daraus resultiert eine leicht spannende Geschichte mit jeder Menge Katzen, einem guten Schuss Humor und den Vorzügen von Teamwork und Vertrauen.

Vor allem die wunderschöne Aufmachung mit Bildern und Rahmen sind ein echter Genuss für das Auge.

Die Kapitel sind echt kurz gehalten, was für die Zielgruppe ideal ist. Ebenso wie der Schreibstil, der gut lesbar ist und ohne viele Schnörkel auskommt. Die Spannung ist trotz des potentiell spannenden Plots moderat. 

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Schöne Geschichten, tolle Illustrationen - Grenzwertige Benennung und Schleichwerbung

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
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Zuerst wollte ich nicht an das Buch ran. Bei einer Leseprobe gefiel mir der Zeichenstil nicht so sehr. Nun haben wir das Buch bei unserem Buchhändler des Vertrauens entdeckt und meine Tochter war sofort ...

Zuerst wollte ich nicht an das Buch ran. Bei einer Leseprobe gefiel mir der Zeichenstil nicht so sehr. Nun haben wir das Buch bei unserem Buchhändler des Vertrauens entdeckt und meine Tochter war sofort Feuer und Flamme. Also hüpfte es in den Einkaufskorb.

Zum Buch generell muss ich sagen, dass es sehr hochwertig produziert ist. Das Cover und die Illustrationen sind sehr schön gelungen. Ja, man könnte also Kritikpunkt sagen, dass die Figuren sehr den Autoren gleicht. Allerdings finde ich persönlich (als Nicht-Maffay-Fan) nicht so tragisch. Da würde ich auch nicht unbedingt von Selbstdarstellung sprechen. Dass in Anouks Zimmer ein Tabaluga liegt, ist auch ok. Die deutlich schlimmere Schleichwerbung finde ich z. B. die Cola-Flasche. So werden Kinder schon früh geprägt.

Die einzelnen Geschichten gehen u. A. über Mut und Freundschaft, gerne hätte ich mir eine Geschichte darüber gewünscht, dass man auch mal Fehler machen kann oder etwas in der Art. Das ist mir sonst ein bisschen zu glatt. Auch Anouk hat nahezu keine Ecken und Kanten, aber zum Einschlafen lese ich eh ungern etwas von einem garstigen Trotzkopf vor. 

Etwas, dass ich sehr schwierig fand war die Benennung von Indianer und Eskimo. In der heutigen Zeit sollte man gerade bei dem Thema mehr Empathie zeigen, denn das Wissen ist da. Es hätte niemanden Probleme bereitet, einen Stammesnamen und Inuit zu verwenden. Das ist für mich ein echter Minuspunkt. Da ist man als Eltern gefragt, das beim Lesen richtigzustellen oder gleich anders vorzulesen.

Und was sagt die junge Mitleserin dazu? Sie liebt dieses Buch. Sie blättert unglaublich gerne darin herum und hört auch zu, wenn ich es vorlese. Das ist bei ihr nicht selbstverständlich. Und auch für den Vorleser ist es schön lesbar und ansprechend. Nach Abzug der Kritikpunkte dennoch ein Buch, dass man auch noch ein zweites oder drittes Mal gerne vorliest.

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