Ein unerwartetes Abenteuer
Schon bei Dornröschen spielt der 16te Geburtstag der Protagonistin eine entscheidende Rolle und so ist es auch hier. Denn zu Lenas Geburtstagsgeschenken gehört auch ein mysteriöses Amulett, den ihr ihre ...
Schon bei Dornröschen spielt der 16te Geburtstag der Protagonistin eine entscheidende Rolle und so ist es auch hier. Denn zu Lenas Geburtstagsgeschenken gehört auch ein mysteriöses Amulett, den ihr ihre Mutter hinterlassen hat - bevor sie 12 Jahre zuvor im Nichts verschwand. Ausgerechnet dieses Amulett scheint ihr einen Hinweis geben zu wollen, wo ihre Mutter zu finden ist - doch sie ist nicht die Einzige, die ein Interesse daran hat. Noch kann Lena nicht ahnen, dass es hier nicht nur um ein Geburtstagsgeschenk geht, aber schon bald fällt sie kopfüber ins Abenteuer und macht sich gemeinsam mit neuen und alten Freunden auf die Suche nach dem Geheimnis des Amuletts.
Carlo Meier, der Autor von "Paradise Valley", ist, zumindest in meinen Augen, ein Pionier der christlichen Abenteuerliteratur. Mit den "Kaminski-Kids" richtete er sich an ein jüngeres Publikum und wendet sich jetzt mit der "Paradise Valley" Trilogie auch älteren Lesern zu. Das wird nicht nur an den Charakteren deutlich, sondern auch an den behandelten Themen: Essensverschwendung, Kriminalität und die Herausforderungen des modernen Lebens.
Das Buch liest sich dabei sehr flott - vom Schreibstil im "stream of conscious" verfasst: Man liest, was die Charaktere denken und nimmt (fast) alles genauso wahr, wie sie es sehen. Die Sprache wurde dabei mit "netten Schimpfwörtern" u.ä. an die Zielgruppe angepasst. Zusätzlich sind die Kapitel kurz gehalten und ermutigen so vielleicht auch den einen oder anderen "Lesemuffel", zu diesem Buch zu greifen.
Inhaltlich hatte ich ein wenig mehr erwartet. Die Geschichte kommt irgendwie nicht wirklich voran, wirkt unnötig gestreckt, um mehr Inhalt für die folgenden Bücher übrigzulassen. So hat man das Gefühl, dass fast nichts passiert und auch die Charaktere entwickeln sich im Verlauf des Buches kaum. Dazu kommen ein paar kulturelle Fettnäpfchen (die sich schwer umgehen lassen, wenn man von einem Ort am anderen Ende der Welt schreibt), ein interessanter Sprachmix und ein paar Hänger, an denen die erzählten Ereignisse nicht ganz zusammen passen. (Und das mal ganz abgesehen davon, dass die Beschreibung der Charaktere im Buch so gut wie überhaupt nicht zu den Abbildungen auf dem Cover passt.)
Insgesamt hat mich das Buch weder negativ noch positiv großartig überrascht. Es braucht einen Moment, bis man sich an den Schreibstil gewöhnt hat, aber dann fällt er kaum noch auf und man kann sich voll auf die Geschichte konzentrieren. Zum Schluss bleibt viel Neugier auf die nachfolgenden Bände und darauf, wie die Geschichte um das Amulett wohl weitergeht.