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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2017

lesenswert

Zähmung - Das Vermächtnis der Wölfe (Band 1)
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Sina weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Erst wird sie entführt, dann gerettet, um dann ohne Erinnerungen bei Tarek und seinem Großvater Shetan aufzuwachen. Doch obwohl sie sich sehr verloren fühlt, findet ...

Sina weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Erst wird sie entführt, dann gerettet, um dann ohne Erinnerungen bei Tarek und seinem Großvater Shetan aufzuwachen. Doch obwohl sie sich sehr verloren fühlt, findet sie bei den beiden schnell ein neues Zuhause.
Sina ist ein wirklich sympathischer Charakter. Gerade bei weiblichen Helden denke ich mir oft, wie krass sie eigentlich drauf sind. Auf Anhieb stark, ihre Aufgabe annehmend, bloß keine Schwäche zeigen. Da ist mir Sina gleich menschlicher vorgekommen, denn als sie von ihrem vermeintlichen Schicksal erfährt, gerät sie in Panik. Genau so würde ich vermutlich auch reagieren. Außerdem plagen sie Selbstzweifel, wie jeden „normalen“ Menschen auch. Trotzdem stellt sie sich allen Aufgaben, arbeitet an sich und ihrer Kraft, in jeder Hinsicht, und gibt nicht auf. Das ist fast schon verbissen.
Tarek ist dagegen ihr Gegenpol, oder auch ihr größer Fan. Er lehrt sie nicht nur in Schwertkampf und Bogenschießen, sondern baut sie auch auf, wo er nur kann. Klar gibt es auch kleine Reibereien, aber im Großen und Ganzen ist er für sie da.
Trotz allem lauert die Tyrannin Zayda über ihrem Leben, denn sie trachtet Sina nach eben diesem, und jagt sie durch ganz Tyarul.
Alles in allem ist das Buch zwar ein ganz schöner Wälzer, aber die Welt Tyarul lohnt einfach dort länger zu verweilen. Und Sina, Tarek und deren Freunde werden auch ganz schnell zu den eigenen Freunden. Hier also eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.05.2017

Kulturschock!

Stadt der tanzenden Schatten
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„Papa Acevedo hat immer gesagt, die Menschen sehen nur das, was sie erwarten. So ist es.“ (S.70)

Dieses Buch ist der Straßenkunst gewidmet, und den Geschichten der Ahnen. Die Verbindung von beidem bringt ...

„Papa Acevedo hat immer gesagt, die Menschen sehen nur das, was sie erwarten. So ist es.“ (S.70)

Dieses Buch ist der Straßenkunst gewidmet, und den Geschichten der Ahnen. Die Verbindung von beidem bringt die Schattenbildner hervor. Und Sierra ist mitten unter ihnen, zunächst ahnungslos, lässt sie jedoch nicht locker. In Robbie trifft sie jemanden, der ihr einige Fragen beantwortet, die die Erwachsenen ignorieren.
Sierra ist ein sehr beeindruckender Charakter. Wirkt sie anfangs etwas unsicher mit ihrer puerto-ricanischen Herkunft, festigt sie sich im Laufe der Geschichte. Sie liest sogar ihrer Mutter und ihrer Tante die Leviten.
Aber auch Robbie, wirkt er doch eher unscheinbar, entpuppt sich als wahrer Held.

Die Graffiti und Schatten ergeben eine faszinierende und überaus spannende Geschichte. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Charaktere sehr bildlich dargestellt. Ein kleiner Kulturschock, auf eine gute Art. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Verwirrend, aber sehr gut geschrieben

Diverse Töne Rot;
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„Dass viele (nicht alle) Borderliner sich verletzen, ist das erste, was Nicht-Borderliner erfahren. Danach möchten die wenigsten Weiteres über diese Krankheit wissen. Dass es in erster Linie eine Emotionsregulationsstörung ...

„Dass viele (nicht alle) Borderliner sich verletzen, ist das erste, was Nicht-Borderliner erfahren. Danach möchten die wenigsten Weiteres über diese Krankheit wissen. Dass es in erster Linie eine Emotionsregulationsstörung ist, die es mir oftmals unmöglich macht, angemessen zu reagieren oder meine Gefühle zu erkennen und entsprechend zu handeln, kann man schon als Fachwissen bezeichnen.“ (S.43)

Dieses Buch ist sehr verwirrend. Ich denke aber, dass das mit Absicht ist. Sanny Regen erzählt ihre Geschichte auf zwei Arten. Einmal ihr aktuelles Leben, mit ihrem Verlobten Stefano und ihren drei Hunden, und den Alltagsproblemen und ihre Gefühlen, und wie sie das alles bewältigt. Gleichzeitig erzählt sie aber auch, kursiv gedruckt, aus ihrer Vergangenheit, und wie sie zu dem Mensch geworden ist, der sie heute ist.
Was daran so verwirrend ist? Die ganze Person Sanny. Es ist kein Buch voller Gejammer wie böse alle Menschen sind, oder wie schlecht sie sich fühlt. Es ist die Erzählung ihres Lebens, mit allen Facetten. Und das macht es so besonders, denn die Facetten sind nicht schön. Aber auch nicht immer schlimm. Und ich habe sehr viel Respekt, nicht nur vor dem Mut der Frau alles zu erzählen, sondern auch vor ihrer Geschichte.
Sanny Regen öffnet die Augen der Menschen, die Borderline als „Macke“ ansehen, oder nicht als „richtige Krankheit“. Sie öffnet aber auch allen unwissenden den Geist für mehr Verständnis.
Sanny Geschichte ist aber auch für sie selbst wichtig, denn diesem Buch vertraut sie Geschichten an, die nicht mal ihre Therapeuten kennen. So hat sie die Möglichkeit diese zu verarbeiten, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen, oder bewertet, oder sogar abgewertet zu werden. Wird es am Ende gut? Das weiß ich nicht. Ist ein Leben jemals wirklich nur gut? Die Autorin zeigt auf jeden Fall, dass ein Leben nicht nur schwarz und weiß, oder Graustufen hat, sondern eben auch Diverse Töne Rot;

Veröffentlicht am 23.04.2017

spaßig und unterhaltsam

What the Fuck..??!
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Ich habe dieses Buch kurz vor Ostern erhalten, und nach einem kurzen Blick ins Buch wurde mir klar: Das schaffe ich nicht allein. Und so habe ich also dieses wirklich geniale Buch mitgenommen. Familienfeiern ...

Ich habe dieses Buch kurz vor Ostern erhalten, und nach einem kurzen Blick ins Buch wurde mir klar: Das schaffe ich nicht allein. Und so habe ich also dieses wirklich geniale Buch mitgenommen. Familienfeiern können zuweilen etwas anstrengend, etwas zu ernst, etwas verkrampft werden. Dieses Buch leistet Abhilfe!
Man betrachtet auf der einen Seite ein Bilderrätsel, auf der anderen Seite ist die Lösung als Buchstabensalat festgehalten. Doch Vorsicht, das macht es nun nicht gerade einfacher. Manchmal sogar im Gegenteil, dann konzentriert man sich so sehr auf den Buchstabensalat, dass man ein Knoten im Gehirn bekommt.
Zurück zu den Bildern. Einige sind auf den ersten Blick zu entschlüsseln, anderer brauchen ein Um-die-Ecke-Denken. Wieder andere sind so wirr, dass ich einfach nicht auf die Lösung komme. Es fängt mit dem Cover an. Man sieht eine Lampe, deren Fuß ein Hintern mit einem Fieberthermometer darstellt. Nun rattert das Gehirn los. Arschlampe. Fieberpo. Schirmpo. Schirmfieber. Arschfieber. Lampenfieber. Moment, Lampenfieber ist sogar ein richtiges Wort!
Und so geht das bei jedem Bild und macht auch mit einer Gruppe sehr viel Spaß.
Bei einigen Bildern muss ich leider sagen, dass es zu viele Details gibt, die den Betrachter ablenken oder auf eine falsche Spur lenken, das finde ich sehr schade. So konzentriert man sich auf den Damenschuh, der am Rand des Bildes sehr prominent wirkt, und beachtet nicht so sehr den Wurm, um den es eigentlich geht. Oder der Revolver, der auf einen Kaktus gerichtet ist. Das Bild ist ziemlich düster, nur das Licht aus der Waffe auf den Kaktus erhellt es ein wenig. Auf das Lösungswort wäre ich nie ohne Hilfe (Danke Internet) gekommen. Sobald man das Lösungswort kennt, kommt der Aha-Effekt und ganz plötzlich ist alles klar. Doch die Ablenkung war vorher da, und der bekannte Knoten im Gehirn wäre ohne Hilfe nicht gelöst worden.
Nichts desto trotz ist dieses Buch sehr spannend, aufregend, witzig, zum Knobeln, mit viel Spaß und bringt alle Betrachter zum Nachdenken, Umdenken, Um-die-Ecke-Denken. Es trainiert die Fantasie, strengt Gehirnwendungen an, die vielleicht nicht so oft gebraucht werden, und bringt wirklich viel Spaß (deswegen erwähne ich das so oft).

Veröffentlicht am 23.01.2017

Schönes Buch, nicht so traurig wie man annimmt

Für immer ein Teil von mir
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„Ich lasse zu, dass es beschissen ist.“ (S.328)

Cloudy hat ihre beste Freundin in einem Unfall verloren. Und auch wenn sie trauert, kommt sie schon irgendwie zurecht. Ganz anders Kyle. Ashlyn war seine ...

„Ich lasse zu, dass es beschissen ist.“ (S.328)

Cloudy hat ihre beste Freundin in einem Unfall verloren. Und auch wenn sie trauert, kommt sie schon irgendwie zurecht. Ganz anders Kyle. Ashlyn war seine Freundin, und er kommt so gar nicht mit ihrem Tod zurecht. Und dass Cloudy ihn hasst, macht ihn nur umso einsamer. Doch dann beschließt sie ihn auf einen Roadtrip der besonderen Art zu entführen. Denn Ashlyn war Organspenderin, und hat viele Leben gerettet. Und Cloudy will diese Leute besuchen, wenn auch nur aus der Ferne. Sie hofft, wenn Kyle sieht, wie gut es den Menschen mit Ashlyns Organen geht, und dass ein Teil von ihr immer noch auf der Erde weilt, geht es ihm besser. Sie ahnt nicht, dass sie sich auch selbst ihrer Trauer stellen muss.

Dieses Buch ist sehr schön. Es ist ein Buch über die Trauer die beste Freundin und die feste Freundin verloren zu haben, es ist ein Buch über Einsamkeit, verlassen worden zu sein, über Familie und Freunde, über Wiedergeburt und das ganze große Glück. Und natürlich über Freundschaft, die wiedergefunden wird.
Cloudy und Kyle erzählen beide aus ihrer Sicht von ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen, und wie schwer es ihnen fällt, dass Ashlyn nicht mehr da ist. Das machen sie auf eine sehr berührende, aber auch witzige Art und Weise. Es ist kein trauriges Buch, denn am Ende wird alles gut. Irgendwie.