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Veröffentlicht am 05.03.2022

Ein Leben unter Spielleuten

Spielweib
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Das Leben im Kloster ist für die lebensfrohe Sisgard von der Ehrenburg eine Qual. Sie wurde ins Kloster gebracht, um für das Seelenheil ihrer Familie Gott zu dienen. Jedoch zieht es die junge Frau immer ...



Das Leben im Kloster ist für die lebensfrohe Sisgard von der Ehrenburg eine Qual. Sie wurde ins Kloster gebracht, um für das Seelenheil ihrer Familie Gott zu dienen. Jedoch zieht es die junge Frau immer wieder vor die Mauern des Klosters und in den Wald. Die Freiheit scheint so nah und ist doch so fern. Den strengen Regeln kann sie sich kaum unterordnen und der Priorin ist sie ein Dorn im Auge. Nach einem weiteren heimlichen Ausflug in die nähere Umgebung wird Sisgard hart bestraft. Als sich ihr die Möglichkeit zu Flucht bietet, ergreift sie diese. Sie kann sich einer Gruppe von Spielleuten anschließen. Endlich frei, doch dann entdeckt sie, dass ihre Familie in eine Intrige verwickelt wurde und das Leben dieser auf dem Spiel steht. Soll sie helfen oder weiter ziehen? Die eigene Freiheit wieder verlieren oder zur Familie halten? Kann Sisgard die Augen vor der Wahrheit verschließen?

Der historische Roman „Spielweib“ erzählt die Geschichte von Sisgard von der Ehrenburg aus dem 11. Jahrhundert. Die Ehrenburg lag im Hessengau in der Nähe von Herzhausen. Heute gibt es nur noch Ruinen von dieser Burg, auch ist über die Familie aus dieser Epoche nicht viel überliefert. Diese Information und einige andere schildert die Autorin in ihrem Nachwort.

Ute Zembsch hat eine spannende Geschichte aus dieser Zeit abgeliefert. Sisgard wird zunächst als typische Tochter dieser Zeit geschildert. Nach einem Unfall soll sie für die Familie ihr Leben in einem Kloster verbringen und beten. Für Sisgard eine Katastrophe und schließlich kann sie fliehen.

Soweit scheint dies ein typischer Roman dieser Zeit zu sein. Eine edle junge Frau widersetzt sich den Anordnungen der Familie, flieht und durchlebt einige Abenteuer. Die Spielleute, auf die sie trifft, helfen ihr und natürlich schwärmt auch gleich ein junger Mann für die schöne Frau. Und doch entwickelt die Geschichte sich dann anders als gedacht.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin ihre Protagonisten agieren lässt. Natürlich wird Sisgard gesucht, man kann nicht so einfach ein Kloster verlassen, aber durch die Hilfe der Fahrenden genießt sie ein wenig Schutz. Auch die Intrige, die gegen einige Adelsfamilien dieser Region gesponnen wurde, war spannend zu lesen. Sisgard zieht von Burg zu Burg, um ihrer Familie zu helfen, und doch spielt die Handlung in nur einem kurzen Zeitraum. Die Wege, die sie zurücklegen muss, schildert die Autorin aber glaubwürdig, es ist von Tagesreisen die Rede oder von einem Ritt über einige Stunden, alles so im Rahmen, dass es auch glaubwürdig und nachvollziehbar erscheint.

Zudem erzählt die Autorin ihre Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten. Auf diese Weise ist man als Leser über jegliches Handeln der Charaktere im Bilde. Vor allem hat mir gut gefallen, wie Ute Zembsch auch den Glauben dieser Zeit in ihrer Geschichte hat mit einfließen lassen. Nicht jeder war bedingungslos bereit, sich dem christlichen Glauben unterzuordnen, auch die alten Götter waren in dieser Epoche noch präsent. Die Autorin hat es gut verstanden, die Glaubenswelt dieser Menschen gut darzustellen. Die Gegensätze zwischen Christentum und Heidentum, das Versteckspiel der Charaktere und das Aufdecken der Intrigen machen diesen Roman spannend.

Fazit:

Die wenigen Tage im Leben von Sisgard von der Ehrenburg und ihren Begleitern hat mir gut gefallen. Ute Zembsch hat einen spannenden Abenteuerroman vor historischer Kulisse entstehen lassen und mich damit gut unterhalten. Sie hat davon erzählt, wie schnell eine Intrige ganze Familien ins Verderben führen konnten und wie das Handeln einiger weniger alles verändern kann. Auch die Liebesromanze, die natürlich nicht gefehlt hat, hat mir gefallen. Sie war nicht so vordergründig und vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Interessante Geschichte

Sturm in die Freiheit
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Der deutsche Oberleutnant zur See Wolf Littke gerät im Jahre 1943 in britische Gefangenschaft. Für ihn scheint der Krieg vorbei zu sein, denn er soll hingerichtet werden. Dann bekommt er ein Angebot, ...



Der deutsche Oberleutnant zur See Wolf Littke gerät im Jahre 1943 in britische Gefangenschaft. Für ihn scheint der Krieg vorbei zu sein, denn er soll hingerichtet werden. Dann bekommt er ein Angebot, welches er einfach nicht ausschlagen kann. Er soll gemeinsam mit drei anderen Gefangenen Adolf Hitler ermorden. Sie bekommen einen Crashkurs für Spione und Attentäter und werden dann über Ostpreußen per Fallschirm abgesetzt. Ihr Ziel ist die Wolfsschanze, welches als Hauptquartier Hitlers gehalten wird. Für Wolf ist es gleichzeitig auch eine Reise in die Heimat, denn in Königsberg hat er seine Freundin zurückgelassen. Die Hoffnung, die junge Frau gesund wiederzufinden und der Gedanke an Flucht treiben den jungen Mann an.

Spannend erzählt Jürgen Ehlers zunächst davon, wie die Männer sich kennenlernen und wie sie zu diesem Auftrag gekommen sind. Danach geht es dann weiter mit ihrer Mission in Ostpreußen. Schnell stellt sich aber auch heraus, ganz so einfach ist ihre Mission nicht, wie die Engländer sich dies vorgestellt haben. Die Männer müssen ihre Zeit damit verbringen, unauffällig zu bleiben und gleichzeitig überleben. Diese Schilderungen zeigen, wie schwierig ihre Aufgabe eigentlich ist. Allerdings hat auch jeder der Teilnehmer seine eigenen Interessen, denen er nachgehen muss. Die Gedanken an ihre Aufgabe sind zwar immer gegenwärtig, aber auch die Frage nach der eigenen Freiheit und Zugehörigkeit. Welcher Weg ist der Richtige, wie weit wollen und können die Männer gehen? Jeder für sich muss seinen Weg finden. Geschickt schildert Jürgen Ehlers die Ereignisse und erzählt von den Gefühlen und Taten der Männer.

Der Autor hat es gut verstanden aus dem Plot um das Attentat eine spannende Geschichte zu erzählen. Er lässt seine Protagonisten glaubwürdig agieren. Wolf Littke wird jetzt nicht unbedingt als Held dargestellt. Er macht Fehler, ist voller Zweifel und Angst ist ihm auch nicht fremd. Zudem hat er lange Zeit an das geglaubt, was ihm erzählt wurde. Erst so nach und nach kommen ihm Zweifel. All diese Gefühle hat Jürgen Ehlers nachvollziehbar geschildert. Auch hat er reale Charaktere auftreten lassen, wie zum Beispiel Dr. Josef Mengele und eben auch andere Akteure dieser Zeit. Dabei ist schon klar, dass diese Szenen nicht immer einfach zu lesen sind, da der Autor schon deutlich schreibt, wie diese Charaktere gearbeitet haben. Doch trotz dieser Szenen bleibt die eigentliche Handlung glaubwürdig. Die Gräueltaten dieser Zeit sind genauso Bestandteil der Handlung wie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die Schrecken dieses Krieges werden deutlich hervorgehoben.

Fazit:

Mir hat die Art, wie der Autor seine Geschichte erzählt, gut gefallen. Seine Protagonisten mögen fiktiv sein, ihr Handeln und ihr Leben sicherlich auch, aber der historische Hintergrund ist es nicht und Jürgen Ehlers hat sich an die Vorgaben gehalten und einen glaubwürdigen Roman über diese düstere Zeit abgeliefert. Erschreckend düster, dafür aber auch fesselnd erzählt.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Trotz Schwächen ein schöner Roman

Das Geheimnis des blauen Skarabäus
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Cleopatra Vanson und ihre Familie leben in Cornwall. Ihr Vater ist Archäologe und hat sich ganz dem alten Ägypten verschrieben. Mit seinen Geschichten über die Gräber der Pharaonen kann er auch seine ...



Cleopatra Vanson und ihre Familie leben in Cornwall. Ihr Vater ist Archäologe und hat sich ganz dem alten Ägypten verschrieben. Mit seinen Geschichten über die Gräber der Pharaonen kann er auch seine Tochter begeistert. Nichts will Cleo mehr als auch in das Land der Pharaonen reisen und alte Gräber entdecken. Während ihr Vater seinen Traum lebt, muss das junge Mädchen in Cornwall bei ihrer Tante bleiben. Doch dann schlägt das Schicksal grausam zu und Cleo steht allein da. Die reiche Familie Tredennick nimmt sich ihrer an. Schnell werden sie und die Tochter des Hauses Freundinnen. Von ihrem Vater gibt es seit Jahren kein Lebenszeichen mehr und als die Geschwister Tredennick Cleo auf eine Reise nach Ägypten einladen, gibt es kein Halten mehr.

Die Geschichte von Cleopatra Vanson beginnt im Jahre 1913 in Cornwall. Sie ist noch ein kleines Mädchen und lebt bei ihrer Tante. Die Autorin Rebecca Michéle hat sich die Zeit genommen, das junge Mädchen ausführlich vorzustellen. Man erlebt ihr heranwachsen und wie sie die Familie Tredennick kennenlernt und was sie mit ihnen verbindet. Auch ihre Liebe zu Ägypten wird glaubhaft geschildert.

Erst Jahre später geht es dann auf die Reise in das Land der Pharaonen. Ich fand es gut, dass die Autorin das Leben von Cleo so ausführlich geschildert hat. Auf diese Weise lernt man sie gut kennen, versteht ihre Beweggründe besser und kommt auch den anderen Charakteren näher.

Wobei schon sehr schnell klar ist, Cleo ist das Mädchen aus einem armen Haus, noch dazu nicht besonders hübsch, dafür aber sehr intelligent. Ihre Freundin Miranda Tredennick ist dafür die schöne Frau, die aber nur ihren eigenen Spaß im Kopf hat. Die männlichen Protagonisten folgen dem gleichen Schema. Auch ist die Handlung jetzt nicht besonders spannend aufgebaut, zum Teil sogar recht vorhersehbar, aber trotzdem hat es Spaß gemacht, mit Cleo zu reisen. Die Autorin hat es nämlich gut verstanden, von dieser Zeit zu erzählen. Die Menschen in den zwanziger Jahren waren verrückt nach Artefakten aus Ägypten, eine Reise in dieses ferne Land war ein Traum. Für Cleo wurde er wahr und dieses Gefühl hat Rebecca Michéle geschickt eingefangen.

Auch hat mir gut gefallen, wie aus dem naiven jungen Mädchen langsam eine Frau wurde, die weiß, was sie will. Zudem war der historische Hintergrund interessant. Die Ausgrabungen von Howard Carter waren damals in aller Munde und die bereits entdeckten Gräber große Sehenswürdigkeiten. Die Autorin hat es gut verstanden, dieses Zeitgeschehen in ihre fiktive Handlung einfließen zulassen. Ihre Beschreibungen der Bauwerke waren bildhaft.

Fazit:

„Das Geheimnis des blauen Skarabäus“ ist ein leicht und locker zu lesender Roman vor historischer Kulisse. Auch wenn einiges vorhersehbar war, habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Die Reise in das Land der Pharaonen war für mich unterhaltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Die nächste Generation

Die Eisbaronin
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Cathrin ist die Tochter und Erbin von Christian, einem der Eisbarone, und will unbedingt in der Firma mitarbeiten, aber als Frau wird sie nicht richtig ernst genommen. Jakob ist der Sohn von Grischa und ...

Cathrin ist die Tochter und Erbin von Christian, einem der Eisbarone, und will unbedingt in der Firma mitarbeiten, aber als Frau wird sie nicht richtig ernst genommen. Jakob ist der Sohn von Grischa und auch er hat sich zum Ziel gesetzt, erfolgreich zu sein. Die neue Generation will andere Wege gehen und stößt auf Ablehnung, aber sie lassen sich nicht aufhalten, gemeinsam wollen sie ihren Teil der Welt erobern.

„Zu neuen Ufern“ ist der Abschluss der Trilogie über „Die Eisbarone“, die ihre Firma im 19. Jahrhundert in Hamburg aufgebaut haben. In diesem Teil tritt nun eine weitere Generation ihre Reise in ein neues Zeitalter an. Cathrin und Jakob sind jung und haben Ziele, die nicht so einfach zu erreichen sind. Von ihren Zielen, Träumen und Hoffnungen erzählt diese Geschichte.

Ich lese die Romane von Nicole C. Vosseler sehr gern, sie hat ihren ganz eigenen Erzählstil, den ich sehr mag. Leider konnte mich dieser dritte Teil nicht so in den Bann ziehen, wie die Vorgänger. Dabei kann ich jetzt nicht mal genau sagen, woran es gelegen hat. Vielleicht, weil jetzt viel von Cathrin ihren Visionen erzählt wurde und nicht mehr Katya im Mittelpunkt stand. Gerade Katya hat mir immer gut gefallen. In diesem Teil wird davon erzählt, wie die nächste Generation sich ihr Leben vorstellt, ihr Leben und Arbeiten sind Bestandteil der Handlung.

Spannend fand ich hingegen die Wende im Handel. Der Titel ist hier sozusagen Programm und passt perfekt. Die Beschreibungen, wie sich die Zeiten verändert haben, hat mir gut gefallen und auch, dass im Leben der Protagonisten nicht alles glattgelaufen ist, fand ich angenehm zu lesen. Es gab Höhen und Tiefen für alle und gerade dies macht diese Geschichte so schön.

Auch wenn ich mir mehr Einblicke in das Leben von Katya und ihren Lieben gewünscht hätte, irgendwie fand ich ihre Szenen zu kurz gehalten, hat mich dieser Teil doch trotz allem gut unterhalten. Hinzu kam, dass manche Ereignisse nur kurz angerissen wurden und dann im nächsten Kapitel schon wieder etwas Zeit vergangen war. Es wurde dann kurz erklärt, was passiert war, hier hätte es gern etwas ausführlicher sein können. Die Einblicke in dieser Epoche, was den Handel allgemein betrifft, fand ich dann wieder sehr interessant. Der Weg vom Handel mit Eis zu anderen Dingen des Lebens wird anschaulich geschildert und rundet diese Reihe ab.

Fazit:

„Zu neuen Ufern“ ist ein würdiger Abschluss dieser Trilogie. Er erzählt von der nächsten Generation von „Die Eisbarone“ und verbindet die letzten losen Fäden der Vorgänger. Ich habe es gern gelesen, auch wenn mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen hat, wie ich es sonst von dieser Autorin kenne.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Eine wahre Geschichte

Eine Handvoll Würfelzucker
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Paul geht zielstrebig seinen Weg. Er liebt die Natur und das Lernen. Wissen möchte er auch anderen vermitteln. Sein Berufswunsch ist schnell klar, Lehrer will er werden. Auf einer Wanderung findet er in ...

Paul geht zielstrebig seinen Weg. Er liebt die Natur und das Lernen. Wissen möchte er auch anderen vermitteln. Sein Berufswunsch ist schnell klar, Lehrer will er werden. Auf einer Wanderung findet er in Elsa seine Seelenverwandte. Die beiden jungen Leute werden ein Paar und ein Kind findet sich auch schnell ein. Doch dann gerät die Welt aus den Fugen. Paul muss in den Krieg, der Zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Für die junge Familie beginnt eine schwere Prüfung, erst steht dieser Krieg zwischen ihnen und dann die Gefangenschaft von Paul. Ihr Sohn Heiner wächst lange Zeit ohne Vater auf, nur Träume einer gemeinsamen Zukunft hält sie alle aufrecht.
2019: Die Familie von Heiner sieht auf die Vergangenheit zurück. Wie haben die Eltern/Großeltern diese schwere Zeit nur überstanden, wie Hunger, Elend und Einsamkeit überwunden? Fragen, auf die sie nun Antworten suchen.

Das Buch „Eine Handvoll Würfelzucker“ basiert auf der Familiengeschichte der Autorin Anett Klose. Sie schildert die Lebensgeschichte von Paul und Elsa, die durch die Umstände des 2. Weltkrieges auseinandergerissen wurden. Ihr Schicksal ist der Schwerpunkt dieser Geschichte. In einem weiteren Handlungsstrang lernt man aber auch Heiner und seine Familie im Jahre 2019 kennen. Sie wollen eigentlich den Haushalt der Tante auflösen, als sie Briefe und Tagebücher von Paul und Elsa finden. So kommt es, dass sie sich zusammensetzten und die Vergangenheit aufarbeiten wollen. Für Heiner ist es eine Reise in seine Kindheit, zurück in eine Zeit, als der Vater im Krieg und in der Gefangenschaft war und Elsa als Mutter alles allein bewerkstelligen musste.

Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Die Reise in die Vergangenheit einer Familie, die den Krieg erlebt und überlebt hat, war beeindruckend. Der Erzählstil von Anett Klose ist angenehm leicht zu lesen. Die Autorin lässt ihre Protagonisten lebendig werden. Sie hat ihren Erzählfluss allerdings immer wieder durch Briefe/Karten und Tagebucheinträge unterbrochen. Auf der einen Seite haben sie mich beim Lesen gestört, weil sie meinen Lesefluss unterbrochen haben, aber auf der anderen Seite machen sie diese Geschichte zu etwas Besonderem. Man ist direkt bei den Charakteren und erlebt ihre Gefühle und Empfindungen gerade durch die Tagebucheinträge hautnah mit. Die Karten, die Paul aus der Gefangenschaft geschrieben hat, rührten auch mich zu Tränen. Sie zeigen vor allem, wie viel Leid Paul durchleben musste und auch wie es um Elsa in der Heimat stand.
Allerdings sieht man die Ereignisse durch diese schriftlichen Dokumente aus verschiedenen Blickwinkeln, was zu Wiederholungen führt, wodurch sich die Handlung ein klein wenig zieht. Trotzdem konnte mich dieses Buch fesseln. Es war interessant zu lesen.

In ihrem Nachwort erläutert Anett Klose noch einmal ihre Inspiration zu diesem Buch und klärt Fiktion und Wahrheit. Hier wird dann auch klar, dass die Briefe und Karten tatsächlich existieren und damit die Geschichte von Paul und Elsa zu etwas sehr Persönlichem machen. Den Titel dieses Romans finde ich sehr gut gewählt. Während des Lesens klärt sich auch, warum dieses Buch so heißt, wie es heißt.

Fazit:

„Eine Handvoll Würfelzucker“ ist ein historischer Roman basierend auf einer wahren Familiengeschichte und hat mich gut unterhalten. Auch wenn manche Szenen vielleicht zu langatmig beschrieben wurden und sich auch wiederholten, da sie von mehreren Seiten erzählt wurden, ist dieses Buch trotzdem eine wundervolle Erzählung, die mir gefallen hat.

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