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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Guter Krimi

Boom Town Blues
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Patsy Logan arbeitet beim LKA in München und braucht gerade Abstand von allem, wehsalb sie ihre Cousine in Dublin besucht. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen zu der Krise ihrer Ehe, den beruflichen Herausforderungen ...

Patsy Logan arbeitet beim LKA in München und braucht gerade Abstand von allem, wehsalb sie ihre Cousine in Dublin besucht. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen zu der Krise ihrer Ehe, den beruflichen Herausforderungen und dem unerfüllten Kinderwunsch. Doch kaum ist sie dort, erhält sie einen Anruf: In der österreichischen Botschaft wurde eine deutsche Praktikantin Opfer eines Giftanschlags und stirbt.Gemeinsam mit dem Kollegen Sam Feuerstein und den irischen Kollegen beginnt sie zu ermitteln und kriminellen Machenschaften auf die Spur zu kommen.

Für mich war "Boom Town Blues" das erste Buch von Ellen Dunne und ich mag die Figur der Patsy Logan, die sie erschaffen hat. Sie hat Ecken und Kanten, weiß um ihre Schwächen und ist taff. Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich - gerade in Bezug auf die Rückbleden - vermutlich schneller mehr Zusammenhänge zwischen den Figuren und der Vergangenheit hätte knüpfen können, hätte ich die Vorgänger gelesen.

Mir gefällt Ellen Dunnes recht schlichter Schreibstil, die Mischung aus Darstellung von Ermittlung und Erklärung von Systemen und Abläufen, zu denen ich bislang wenig bis keinen Zugang hatte. Um nicht zu spoilern, gehe ich nicht weiter auf den Inhalt ein. Allerdings habe ich während des Lesens Vermutungen angestellt, wie alles zusammenhängen könnte und wurde einerseits bestätigt, andererseits überrascht durch die Wendungen und Verknüpfungen.

Ein spannender Krimi mit einer sympathischen Ermittlerin, die gern öfter in den Einsatz kommen darf!

Veröffentlicht am 21.04.2022

Krimi mit britischem Humor

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Ich habe den ersten Teil des Donnerstagsmordclubs noch nicht gelesen, aber hatte keine Probleme, mich bei den Figuren zurechtzufinden. Die vier Renter*innen Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim haben es mit ...

Ich habe den ersten Teil des Donnerstagsmordclubs noch nicht gelesen, aber hatte keine Probleme, mich bei den Figuren zurechtzufinden. Die vier Renter*innen Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim haben es mit der Drogenszene, der New Yorker Mafia und der MI5 zu tun und machen sich auf die gefährliche Suche nach wertvollen Diamanten. Auslöser ist ein Brief, den Elizabeth von einem vermeintlich Verstorbenen Bekannten bekommt und bei ihr Alarmglocken klingeln lässt.

Richard Osman verbindet schrullige Seiten der vier Figuren mit schwarzem, britischem Humor und baut dennoch kontinuierlich spannend auf. Bei einigen Dialogen musste ich schmunzeln, andere Szenen waren einfach absurd und ich habe permanent gerätselt, was wohl hinter den Ermittlungen des Donnerstagsmordclubs steckt bzw. wer der eigentliche Übeltäter ist, den es zu überlisten und zu stellen gilt.
Die Tagebucheinträge und Perspektivwechsel ermöglichen einen guten Lesefluss und offenbaren Einblicke in die Vergangenheit - vor allem in die von Elizabeth.

Wer die Verbindung von ein wenig schrulligen Figuren, britischem Humor und Krimi mag, ist hier gut bedient!

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Keine leichte Kost

Platzspitzbaby
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Michelle Halbheer erzählt in "Platzspitzbaby" von ihren anfänglich ganz guten Lebensjahren mit Elternteilen, die einen Entzug hinter sich haben. Als ihre Mutter wieder rückfällig wird und mit der Scheidung ...

Michelle Halbheer erzählt in "Platzspitzbaby" von ihren anfänglich ganz guten Lebensjahren mit Elternteilen, die einen Entzug hinter sich haben. Als ihre Mutter wieder rückfällig wird und mit der Scheidung das alleinige Sorgerecht bekommt, beginnt die Abwärtsspriale für Michelle. Sie berichtet schonungslos und offen von ihren harten Jahren mit einer drogenabhängigen Mutter, die ausschließlich für die Drogenbeschaffung lebt, vom Wegsehen der Nachbarn, Polizei und Behören. Und sie erzählt davon, wie sie den Absprung von diesem Leben hinein in ein selbstbestimmtes, suchtfreies Leben geschafft hat und gibt somit vielen Kindern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen, eine Stimme und macht sicherlich Mut, dass es mit viel Willen und Anstrengung einen Weg hinaus gibt.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Erzählung über das beste Leben, die zum Reflektieren anregt

Im Dorf der Schmetterlinge
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Jule ist verheiratet, Mutter, ende vierzig und hat das Gefühl, in einer großen Krise zu stecken. Obwohl auf den ersten Blick eigentlich alles gut ist, plagen sie Selbstzweifel, Zukunftsängste und alltägliche ...

Jule ist verheiratet, Mutter, ende vierzig und hat das Gefühl, in einer großen Krise zu stecken. Obwohl auf den ersten Blick eigentlich alles gut ist, plagen sie Selbstzweifel, Zukunftsängste und alltägliche Sorgen, die sie reizbar machen und das Lebensgefühl beschweren.

Statt eines Ratgebers präsentiert Michaela Wiebusch mit "Im Dorf der Schmetterlinge" eine fantasievolle Erzählung, in der sich Jule in einem Dorf voller Schmetterlinge wiederfindet. Dort trifft sie auf ihre Ängste, Sehnsüchte und wird mit anderen Perspektiven konfrontiert, sodass sie an innehält und über die vielfältigen Stationen und Situationen ihres Lebens nachdenkt. Die Dialoge sind recht schlicht und konzentrieren sich auf die wesentlichen Gedanken, sodass die Leser*innen ebenfalls dazu angehalten werden, in sich zu gehen und über das bisherige sowie das kommende Leben zu reflektieren.

Mich hat die Lektüre in gewisser Weise an Werke wie "Das Café am Rande der Welt" erinnert. Essenzielle Gedanken werden in einer angenehmen Erzählung verpackt, ohne den Zeigefinger einzusetzen und stattdessen Raum für eigene Gedanken zu geben.

Ich kann mir vorstellen, dass gerade Menschen an einem Wendepunkt - so wie Jule - im Leben sehr viel Freude mit der Lektüre haben!

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Guter Auftakt der Jugend-Fantasy-Reihe

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Das Mädchen Zwölf hat ihre Familie auf tragische Art und Weise verloren und wird nun im Jagdbund zum Jagdling ausgebildet, um gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Um sich ganz auf den Kampf konzentrieren zu ...

Das Mädchen Zwölf hat ihre Familie auf tragische Art und Weise verloren und wird nun im Jagdbund zum Jagdling ausgebildet, um gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Um sich ganz auf den Kampf konzentrieren zu können, mussten die Jagdlinge ihre Bindungen und Namen hinter sich lassen und werden nur noch als Zahlen benannt. Als der Jagdling Sieben entführt wird, ergreift Zwölf die Initiative und macht sich mit ihren Gefährten auf den Weg, um sie zu retten.

Aisling Fowler hat eine interessante Welt geschaffen, in der die Figuren in der Düsternis, die voller Gefahren steckt, überleben und gegen Clans und Monster kämpfen muss. Nicht nur Zwölf muss über sich hinauswachsen, auch die Leser*innen erwarten immer wieder überraschende Twists, die nicht unbedingt vorhersehbar waren.

Da es sich um einen Jugendfantasyroman handelt, ist der Schreibstil recht einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Auch wenn die Zielgruppe Jugendliche sind, hatte auch ich als Erwachsene meine Freude an der Geschichte und fieberte mit den Jagdlingen mit. Untermauert war diese mit einem konstanten Spannungsspiegel, sodass ich das Buch neugierig bis zum Schluss las.

Ein gelungener Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe!