Cover-Bild Das gekaufte Leben
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 16.02.2022
  • ISBN: 9783423289979
Tobias Sommer

Das gekaufte Leben

Roman | »Großartiger Psychothriller!« Brigitte

Günstig abzugeben: Haus, Job, Freunde, Leben

Stell dir vor, du bekommst die einmalige Chance, das Leben eines anderen zu leben. Würdest du sie ergreifen? Clemens Freitag zögert nicht und tut genau das: Über das Internet ersteigert er sich ein neues Leben und übernimmt Haus, Job, Freunde und Hobbys eines anderen Mannes und zieht in die ostdeutsche Provinz. Freitag lebt sich schnell in sein neues Umfeld ein und ist zufrieden mit seiner Entscheidung. Doch nach und nach bröckelt die Fassade der scheinbaren Idylle und es geschehen mysteriöse Dinge – bis Freitag auch noch erfährt, dass vor einiger Zeit ein menschlicher Finger aus dem Dorfsee gefischt wurde.

Denn du kannst vielleicht ein neues Leben kaufen, doch die Taten deines Vorgängers finden immer einen Weg zu dir zurück …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Chancen und Probleme im übernommenen Leben eines Anderen

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Der Roman „Das gekaufte Leben“ von Tobias Sommer beschäftigt den Lesenden mit der Frage, ob es möglich ist, sich nicht nur das Haus einer anderen Person zu kaufen, sondern auch deren Arbeitsstelle anzutreten ...

Der Roman „Das gekaufte Leben“ von Tobias Sommer beschäftigt den Lesenden mit der Frage, ob es möglich ist, sich nicht nur das Haus einer anderen Person zu kaufen, sondern auch deren Arbeitsstelle anzutreten und deren Platz unter Freunden und im Vereinsgeschehen einzunehmen. Sein Protagonist Clemens Freitag ist Mitte 30, lebt in Berlin und hat bisher wenig Erfolg im Leben gehabt. Seine Eltern sind vor zwanzig Jahren verstorben. Ihr Erbe hat er bisher nicht angetastet. Als auf einer Verkaufsplattform der ihm völlig unbekannte Götz Dammwald sein Leben anbietet, ergreift er die Möglichkeit und ersteigert es sich. Es steht ihm nichts im Weg, das ihn aufhalten könnte, innerhalb weniger Tage in einem kleinen Ort im Osten Deutschlands in das Leben des Anbieters zu schlüpfen.

Freitag ist selbst überrascht wie gut und schnell er sich in seine neue Umgebung einlebt. Von allen Seiten wird er herzlich aufgenommen und erfährt fast nur Gutes über Dammwald, was ihn zum Grübeln über die Tatsache führt, dass dieser sein Leben im Ort aufgegeben hat. Es warfen sich dadurch einige Fragen auf: Welche Faktoren müssen gegeben sein, damit man gerne dort lebt, wo man sich niedergelassen hat. Was führt dazu, dass man woanders wohnen möchte oder sogar wer anders sein will?

Immer tiefer lässt der Autor seine Hauptfigur in das soziale Gefüge des Orts eindringen. Mit jeder Situation nimmt Freitag mehr von den Stimmungen auf, dadurch dass er auf Hinweisen in den Gesprächen mit seinen Mitmenschen achtet. Er beginnt diese auf veschiedene Weise auszulegen. Langsam erhält die glatte Oberfläche des gesellschaftlichen Zusammenhalts erste Risse. Es kommt zu einigen schauerlichen Situationen, die Tobias Sommer authentisch vorstellbar beschreibt.

Während er noch an dem Augenscheinlichen zweifelt und durch gewisse Begebenheiten aufgewühlt nach dem Grund für den Verkauf durch Dammwald sucht, wird Freitag von den guten Zusprüchen aus seinem Umfeld auf eine lange vermisste emotionale Höhe gehoben. Ich fand es interessant zu verfolgen, welche Gefühle bei ihm die Oberhand gewinnen und ob er im übernommenen Leben sich dauerhaft zurechtfindet, denn in den letzten Jahren hat Freitag es nicht geschafft über seinen Schatten zu springen. Immer noch bemitleidet er sich selbst aufgrund des frühen Verlusts seiner Eltern, was ihn bisher auf gewisse Weise ausgebremst hat. Unterschwellig spürte ich eine subtil aufgebaute Spannung.

Tobias Sommers Roman „Das gekaufte Leben“ basiert auf einer Idee auf, die nicht nur real denkbar ist, sondern die von ihm auch so schon zur Kenntnis genommen wurde. Der Autor bezieht etwaige Probleme und Chancen in seine Erzählung mit ein. Dank seiner Fähigkeit, sich in seinen Protagonisten Clemens Freitag hineinzuversetzen und dessen Gefühle nachvollziehbar zu beschreiben wurde die Geschichte für mich glaubhaft. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Spannende Idee

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Leider nichts für mich! "Das gekaufte Leben" lockte mich mit einem interessanten Klappentext und einem knalligen Cover, das Abwechslung versprach. Tobias Sommer erzählt auf rund 300 Seiten die Geschichte ...

Leider nichts für mich! "Das gekaufte Leben" lockte mich mit einem interessanten Klappentext und einem knalligen Cover, das Abwechslung versprach. Tobias Sommer erzählt auf rund 300 Seiten die Geschichte von Clemens, der sich über das Internet ein neues Leben ersteigert. Eine spannende Idee, die viel Potenzial in sic h trägt, mich aber eher mit einer kleinen Enttäuschung am Ende zurückließ. Den gesamten Roman über baut Sommer eine subtile Spannung auf, die sich bis zum Ende hält und mich nicht losgelassen hat. Es ist kein Thriller, erinnert aber phasenweise daran. Clemens bekommt eine Identitätskrise, und jeder, der sich in seine Situation hineinversetzt, kann das mehr als nur nachvollziehen. Und mit Spannung habe ich die unheimlichen Ereignisse in der Nachbarschaft und ihm Haus verfolgt und versucht, mir einen Reim auf alles zu machen. Die Auflösung war nicht das, was ich mir erhofft hatte und deshalb recht ernüchternd. Trotzdem ein gutes Buch, das nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Würdest du das Leben eines Anderen kaufen?

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3,2,1… meins! Wer hat nicht schon mal auf diese Weise etwas ersteigert. Aber war auch ein neues Leben dabei? Clemens Freitag hat sich genau dafür entschieden. Mit dem Erbe seiner Eltern kauft er sich ein ...

3,2,1… meins! Wer hat nicht schon mal auf diese Weise etwas ersteigert. Aber war auch ein neues Leben dabei? Clemens Freitag hat sich genau dafür entschieden. Mit dem Erbe seiner Eltern kauft er sich ein neues Haus samt Einrichtung eines ihm Unbekannten. Haus, Freunde, Job – all die Besitztümer des Verkäufers gehören nun ihm. Doch schon nach kurzer Zeit findet Clemens Nachrichten vor und hat seltsame Begegnungen. War dieser Schritt vielleicht doch zu gewagt?

Als Clemens den Deal seines Lebens macht, ahnt er noch nicht, worauf er sich damit eingelassen hat. Es verschlägt ihn in das ostdeutsche Provinzdorf Zaun. Was er da entdeckt, wirkt zunächst wie ein Traum. Ein riesiges Haus, ein Luxusauto in der Garage, ein eigener See mit Bootsschuppen und sogar eine Ferienwohnung – für Clemens scheint es wie ein Sechser im Lotto. Auch den Job seines Vorgängers darf er übernehmen.

„Ich gratuliere Ihnen, Sie haben mein Leben erworben. Es war ein glückliches Leben, bis sich meine Frau von mir getrennt hat. Aber ich bin überzeugt, dass Sie alle Voraussetzungen haben, um hier ein glückliches Leben zu führen. Ich wünsche Ihnen das Beste. Im Briefkasten finden Sie die Schlüssel. Der Briefkastenschlüssel befindet sich in der Lampe neben der Haustür. Keine Angst, in unserem und nun in Ihrem Dorf kann man getrost die Haustür offen lassen, auch wenn einige Nachbarn das Gegenteil behaupten. Wenn Sie ankommen, werde ich bereits in einem anderen Land, vielleicht schon auf einem anderen Kontinent sein. Leben Sie wohl.“ (Zitat)

Die Handlung hat mich von Anfang an total neugierig gemacht und ich wollte unbedingt erfahren, wie es ist, sich ein komplett neues Leben zu erkaufen. Schon allein der Gedanke, alles hinter sich zu lassen und in einer fremden Stadt neu anzufangen bzw. ein bestehendes Leben fortzuführen, jagt mir Gänsehaut über den Körper. Würde ich persönlich alles hinter mir lassen wollen und in der Fremde völlig neu beginnen? Diese Frage habe ich mir mehr als einmal gestellt und ganz klar mit einem „NEIN“ beantwortet.

Clemens wurde als Protagonist sehr authentisch dargestellt. Durch die vielen Einblicke in seine Gefühlswelt fiel es mir leicht, eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Ich war beeindruckt von diesem Mann, der einfach ins kalte Wasser springt und ein Leben übernimmt, von dem er keine Ahnung hat. Fasziniert habe ich Clemens bei seinem Umzug in ein neues Leben begleitet, mit ihm gefeiert und gelitten. Interessant fand ich hierbei, dass Clemens nicht eine Sekunde lang Reue empfunden hat, diesen Schritt gewagt zu haben.

Der Schreibstil war flüssig und bildhaft. Die Kapitel waren mir persönlich ein wenig zu lang, dafür sorgten aber ein paar kleine Spannungsmomente für die passende Atmosphäre und den zugehörigen Nervenkitzel.

Fazit: Ein Roman, der zum Nachdenken anregt. Wie zufrieden sind wir eigentlich mit unserem Leben? Was würden wir anders machen wollen? Oder sollten wir einfach unser Leben genießen, wie es ist, und dankbar sein?

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Ein Roman mit einer beklemmenden Atmosphäre

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Clemens Freitag ersteigert im Internet nicht nur ein Haus, sondern auch eine neue Identität. Das Haus liegt im beschaulichen Ort Zaun, wo jeder jeden kennt. Er lebt ab sofort das Leben des Götz Dammwald ...



Clemens Freitag ersteigert im Internet nicht nur ein Haus, sondern auch eine neue Identität. Das Haus liegt im beschaulichen Ort Zaun, wo jeder jeden kennt. Er lebt ab sofort das Leben des Götz Dammwald und nach und nach freundet er sich mit den Bewohnern an Er zieht nicht nur seine Kleidung an, sondern übernimmt sogar seine Arbeitsstelle. Auf einmal hat er Freunde, die ihn akzeptieren. Kurze Zeit darauf passieren mysteriöse Dinge.

Was für eine Vorstellung. Da wird das Leben eines anderen Menschen gelebt. Clemens Freitag macht es vor und er glaubt mit der Zeit, dass er tatsächlich Götz Dammwald sei. Dieser hat seine kompletten Sachen zurückgelassen und die Vorräte aufgefüllt. Clemens lebt davon gut und schweift immer wieder in Gedanken ab in seine Vergangenheit. Nur Ordnung kann er nicht gut halten, aber er ist begeistert, dass er plötzlich akzeptiert wird. Ja bis er erfährt, dass im See ein Finger gefunden wurde.
Der Autor lässt uns tief ins Innere von Clemens blicken. Seine Vergangenheit belastet ihn schwer.
Ich fand die Atmosphäre gut eingefangen und es hat auf mich beklemmend gewirkt.

Fazit: Ist es erstrebenswert ein Leben des anderen zu Leben? Dieser Frage geht der Autor nach und hat eine beklemmende Atmosphäre eingefangen. Von mir gibt es 4 Sterne

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Urlaub mit Identitätswechsel

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Zunächst fiel mir das geniale Cover auf von Tobias Sommers neuem Roman: „Das gekaufte Leben“.
Die Ausgangssituation ist spannend und macht neugierig. Clemens Freitag ist alleinstehend, hat überall Schulden, ...

Zunächst fiel mir das geniale Cover auf von Tobias Sommers neuem Roman: „Das gekaufte Leben“.
Die Ausgangssituation ist spannend und macht neugierig. Clemens Freitag ist alleinstehend, hat überall Schulden, einen mäßig bezahlten Job und nur einen einzigen Freund: Lars.

So fällt es ihm nicht schwer, fast alles hinter sich zu lassen. Und sich vom bisher unberührten Erbe seiner tödlich verunglückten Eltern ein neues Leben zu kaufen. Im Dorf Zaun am Waldsee ersteigert er ein komplett eingerichtetes Haus, samt passender Garderobe und gut sortierter Angelausrüstung. (Daher der tote Hecht auf dem Cover.) Ein Ferienhaus gehört auch dazu, Boot, Auto und Job inklusive.

In die Träumereien des perfekten neuen Daseins mit all den neuen zugänglichen Freunden mischen sich bald erste Ungereimtheiten. Nichts ist so, wie es zunächst schien. Der Vorgänger von Freitag mit der so praktisch passenden Kleider- und Schuhgröße hat sich gänzlich in Luft aufgelöst.

Einzig in Freitags neuer Firma fühlt es sich an wie im Schlaraffenland. Die Kollegen sind hilfsbereit, der Chef ist in Ordnung, die Arbeit macht Spaß und geht flott von der Hand. Das Geld passt auch.

Der Protagonist bleibt für den Leser seltsam blass. Was unterscheidet ihn überhaupt von seinem Vorgänger? Oder ist er sein Vorgänger? Das Verwirrspiel am Ende ist leider so ein hoffnungsloses Durcheinander, dass der Leser sich zwangsläufig fragt: Was ist da passiert? Keine Lust mehr auf eine ordentliche Auflösung gehabt? Oder keine Zeit mehr?

Auch hier wieder, wie bei dtv (neuerdings?) üblich, da werden die Kurzwaffen Pistole und Revolver durcheinander geworfen. Und stellt Heckler & Koch einen Revolver her? (S. 95)

Fazit: Schade, guter, spannender Ansatz. Leider gegen Ende verschenkt. Zu viele Ungereimtheiten verderben den Brei und ließen zumindest mich recht frustriert zurück. ** Schafft der Japaner Keiichirō Hirano den literarischen Identitätstausch besser? Das gelte es bei Gelegenheit herauszufinden.

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