Katerlos genießen mit raffinierten Drinks ohne Alkohol
Alkoholfreie DrinksNull Promille und trotzdem Genuss, wie soll das denn gehen, werden Sie sich vielleicht fragen. „Alkoholfreie Drinks“ gibt die Antwort. Das Buch verspricht echten Drink-Genuss nicht nur ohne Alkohol, sondern ...
Null Promille und trotzdem Genuss, wie soll das denn gehen, werden Sie sich vielleicht fragen. „Alkoholfreie Drinks“ gibt die Antwort. Das Buch verspricht echten Drink-Genuss nicht nur ohne Alkohol, sondern auch ohne künstliche Aromen oder fertig gepanschte Industriealternativen. Stattdessen sind Kräuter, Gewürze und Tees die Geheimzutaten für den ein oder anderen feuchtfröhlichen Abend ohne böse Nachwehen.
Wie bei Brandstädter nicht anders gewohnt, ist schon die Optik und die Haptik des Buches außergewöhnlich. Der mit wenigen Strichen angedeutete Drink, die geriffelte Oberfläche und die Wertigkeit des Materials gefallen mir außerordentlich gut. Im Inneren folgt eine kurze Einführung der beiden Autorinnen deren Motto „Sober is sexy“ einem New Yorker Trend entstammt.
Nach einer kurzen Glaskunde folgt ein Abschnitt über die Sensorik, also darüber wie wir die Drinks mit allen Sinnen genießen können und schon geht es los!
Das Buch ist in fünf verschiedene Themenbereiche gegliedert: die Sommerbar, die Fruchtbar, die Weinbar, die Cocktailbar und die Winterbar. In der Sommerbar finden wir kühle, spritzige Drinks, die im Sommer für Abkühlung und für Prickeln sorgen. Viele enthalten Sprudelwasser oder auch alkoholfreie Biere. Zudem gibt es eine kleine Einführung zu grünen Gewürzen wie Basilikum. In der Fruchtbar arbeitet man mit Säften, Tee, Kräutern und auch frischen Früchten und erhält Informationen über die Kokosnuss. Die Weinbar enthält Rezepte für Sekt- und Weinalternativen. In der Cocktailbar versammeln sich Cocktail-Klassiker wie Mojito oder Caipi in ihrer harmlosen Version. Eine Doppelseite ist der Quitte gewidmet. Mein Favorit in der noch kalten Jahreszeit waren die Winterdrinks. Hier wärmt man sich mit Punsch, Tee und besonderen Kaffeezubereitungen. Die typischen Wintergewürze Vanille, Kardamom und Zimt dürfen hier natürlich nicht fehlen.
Ein kurzer Abschnitt am Ende widmet sich der Herstellung verschiedener Sirupe, die man für die Drinks braucht. Dabei fällt positiv auf, dass man die Sirupe auf Vorrat herstellen und meist mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahren kann. Ein Inhaltverzeichnis rundet das Buch ab.
Die einzelnen Rezepte sind wirklich sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Neben den Zutaten gibt es gut verständliche Zubereitungsanleitungen, hin und wieder kurze Infotexte und – wovon ich wirklich begeistert bin – Empfehlungen, zu welchen Speisen oder Snacks die Drinks am besten serviert werden. Ebenso wird durch ein kleines Glas gekennzeichnet, worin man den Drink servieren sollte. Vegane Drinks sind ebenfalls als solche gekennzeichnet. Zu den meisten Rezepten gibt es ein Bild, hier hätte man das ein oder andere noch etwas aufpeppen können, sie wirken etwas unspektakulär, dafür aber sehr authentisch.
Alle von mir getesteten Drinks sind einwandfrei gelungen und waren geschmacklich sehr fein, die sommerlichen, fruchtigen Sorten dazu wirklich sehr erfrischend. Es ist erstaunlich, welche Geschmacksintensität die beiden Autorinnen den Getränken durch Gewürze und Kräuter entlocken. Zwar schmeckt man schon einen Unterschied zu Caipi und Co., die Alternativen sind aber so lecker, dass man gut auch auf die alkoholischen Originale verzichten kann. Weil es nicht zu jedem Rezept ein Bild gibt, würde ich 4,5 Sterne geben, aber runde diese auf.