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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2017

Älter werden ist nicht schwer

Ich will so bleiben, wie ich war
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Ich bin zwar schon lange Ü60, aber nachdem ich „Ich hatte mich jünger in Erinnerung“ gelesen hatte, war nun „Ich will so bleiben wie ich war – Glücks-Push-Up für die Frau ab 40“ dran. Ich habe es nicht ...

Ich bin zwar schon lange Ü60, aber nachdem ich „Ich hatte mich jünger in Erinnerung“ gelesen hatte, war nun „Ich will so bleiben wie ich war – Glücks-Push-Up für die Frau ab 40“ dran. Ich habe es nicht bereut, dass ich auch hier wieder zugegriffen habe.
Auf 256 Seiten bekomme ich einen bunten Mix aus Alltäglichem, viele interessante Kleinigkeiten und Zitate, die ich einerseits zum Schmunzeln finde, die aber auch eine bedeutsame Wahrheit in sich tragen. Studien und Statistiken, in denen ich mich hier und da, wenn auch nicht gar so krass, wieder erkenne, andernorts Gott sei Dank (noch) nicht angekommen bin oder dort auch gar nicht hinwill. Eine dauergrantelnde Zwiderwurzen zu werden ist nicht mein Ziel und mein Geld für unnütze Cremes und Pülverchen aus dem Fenster zu schmeißen auch nicht. Vielmehr will ich, wie hier oft empfohlen mit Humor und entspannt, dem Alter weiter entgegen gehen.
Interessant finde ich z.B., dass Kinder weder glücklich noch unglücklich machen. Dabei würde ich meine Beiden für nichts in der Welt wieder her geben. Dass es in Bhutan einen Glücksminister gibt und dort glücklich sein verordnet wird, weiß ich nun auch.
Älterwerden bringt aber auch Vorteile, wie ich nun weiß. Mit dem Nein-sagen habe ich schon vor einiger Zeit schon mal angefangen und dass das Loslassen im Alter einfacher wird, habe ich auch schon festgestellt. Den Mut, immer alles gerade heraus zu sagen und keine Ausreden mehr zu gebrauchen, habe ich bisher hier und da noch nicht. Aber ich bin ja noch lernfähig. Den Satz „Ich möchte euch nicht die miese Stimmung verderben“ werde ich mir auf alle Fälle merken – köstlich.

Ich habe ein amüsantes, humorvolles Buch gelesen, das nicht als Ratgeber verstanden werden will, aus dem ich trotzdem den ein oder anderen Tipp mit in den Alltag nehmen werde. Die Mischung macht dieses Buch so interessant und lesenswert und bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Eine locker leichte Urlaubslektüre

An der Ostsee sagt man nicht Amore
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Anne Glawe hat erst vor ein paar Stunden ganz im Stillen ihre vermeintlich große Liebe Fabio Bartolini geheiratet, als sie auf ein Geheimnis ihres Mannes stößt, welches sie ausrasten lässt. Noch im Hochzeitskleid ...

Anne Glawe hat erst vor ein paar Stunden ganz im Stillen ihre vermeintlich große Liebe Fabio Bartolini geheiratet, als sie auf ein Geheimnis ihres Mannes stößt, welches sie ausrasten lässt. Noch im Hochzeitskleid stürmt sie aus dem Haus, setzt sich in ihren knallroten Mini und sucht das Weite. Doch wo soll sie hin? Ihr fällt ein, dass sie in ihrer Jugend mal auf der Insel Rügen war und dies wird ihr erklärtes Ziel. Die erste Nacht verbringt sie am Strand und wird am nächsten Morgen auf einen Mann aufmerksam, der ihr bekannt vor kommt. Diesen Mann, Fritz Kliesow, hat sie seinerzeit, als sie mit einem Jugendlager auf der Insel war, als Kusstrainer missbraucht. Heute ist er ein stattlicher Mann, sieht sehr gut aus und ist soooo schweigsam. Seinen Eltern gehört ein kleines Ferienhaus, in welchem Anne erstmal Unterschlupf sucht...

Katharina Jensens Roman hat mich zum Lesen verführt, weil ich in diesem Jahr erstmals auf der Insel Rügen Ferien machen werde. Und nachdem ich das Buch gelesen habe, freue ich mich noch viel mehr darauf. Die Autorin beschreibt die Gegend und die Menschen in und um den kleinen Ort Zicker so farbenfroh und eindrucksvoll, dass ich mir jetzt schon ein klares Bild machen kann. Wenn ich mir Anne am Strand oder auf Fritz´ Boot vorstelle, meine ich das Meer und den Strandhafer rauschen zu hören und schmecke das Salz auf der Zunge.

Ihre Schreibweise lässt sich leicht und flott lesen. Die Geschichte fängt die Traurigkeit, die teilweise tiefe Verzweiflung und die Selbstzweifel der Protagonistin sehr gut ein. Es fehlt aber auch nicht an Humor und Ironie. Besonders gut herausgearbeitet finde ich die Verwandlung von Anne, die sich von einer, wie mir scheint, selbstverliebten Zicke zu einer bodenständigen jungen Frau, die sie wohl vor Fabio auch mal war, zurück verwandelt. Aber auch Fritz junior entpuppt sich mit der Zeit als ein Mann, auf den man sich blind verlassen kann und der es schafft, auch mal aus sich raus zu gehen. Schön zu lesen finde ich, wie die Beiden doch so total unterschiedlichen jungen Menschen zusammenfinden. Schade, dass im Laufe der Geschichte eine vermeintliche Freundschaft zu Ende geht. Aber lest selbst.  

Mir hat diese Sommer-, Strand- und Gute-Laune-Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregt, sehr gut gefallen. Vielleicht begegnen mir ja Anne oder Fritz demnächst sogar.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Ein interessantes, spannendes, berührendes Debüt

Ein Sommer in Corona del Mar
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Als ich das Cover sah, hatte ich einen leichten, seichten Frauenroman vor Augen. Aber weit gefehlt. Der Roman erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, die als Kinder unzertrennlich waren, sich im Laufe ...

Als ich das Cover sah, hatte ich einen leichten, seichten Frauenroman vor Augen. Aber weit gefehlt. Der Roman erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, die als Kinder unzertrennlich waren, sich im Laufe der Zeit aber immer weiter aus den Augen verloren haben.

Mia bewundert ihre wunderschöne und liebevolle Freundin Lorrie Ann, die in einem warmherzigen familiären Umfeld aufwächst und auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen scheint. Bis zu dem Zeitpunkt als ihr Vater stirbt. Von da an ändert sich Lorrie Anns Leben und auf einen Schicksalsschlag folgt der nächste.

Mia dagegen verlässt Corona Del Mar um zu studieren, lernt ihre große Liebe kennen und ihr Leben ändert sich absolut zum Positiven. Plötzlich, Mia ist mit ihrem Freund gerade in der Türkei, steht Lorrie Ann vor ihrer Tür – mittellos und völlig herunter gekommen. Mia erkennt, dass sie in ihrer Freundin scheinbar viel mehr gesehen hat, als richtig war.

Rufi Thorpe hat mich von Anfang an in die Geschichte hineingezogen. Gibt es so etwas wie Schicksal? Kennen wir unser Gegenüber wirklich? Wieviel kann ein einzelner Mensch ertragen, ohne daran zu zerbrechen? Gibt es eine Freundschaft ohne Kompromisse?

Viele Fragen, auf die ich mir als Leser hier meine Antworten geben muss.

Obwohl ich manches nicht nachvollziehen konnte, hat mich die Geschichte doch berührt. Vor allem aber regt sie auch zum Nachdenken an.

Ein interessanter, spannender und berührender Debütroman eines Schriftstellers, von dem ich gerne mehr lesen würde.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Morde in der Provence

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Angelockt vom wunderschönen Cover habe ich mich dem 3. Fall des deutschen Rechtmediziners Dr. Leon Ritter gewidmet, der nun schon seit einigen Jahren in Südfrankreich lebt und im Krankenhaus von Le Lavandou ...

Angelockt vom wunderschönen Cover habe ich mich dem 3. Fall des deutschen Rechtmediziners Dr. Leon Ritter gewidmet, der nun schon seit einigen Jahren in Südfrankreich lebt und im Krankenhaus von Le Lavandou arbeitet. Hier bekommt er diesmal die Leiche eines brutal gefolterten Mannes auf den Seziertisch. Warum wurde der vermisste Richter Nicolas Lambert so grausam zugerichtet? Als weitere Folteropfer auftauchen, beginnt für Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle Morell, stellvertretende Polizeichefin des Städtchens die Jagd auf einen Serienmörder, was hier und da zu Reibereien zwischen den Beiden führt.

Für mich ist es der erste Fall, der mich in die Provence nach Le Lavandou führt. Durch die wunderschönen bildhaften Beschreibungen fühle ich mich bald in der Kleinstadt mit seinem ganz normalen Leben und mit seinen manchmal etwas eigenwilligen Einwohnern und der Umgebung zuhause. Der Flair Südfrankreichs mit seinen Lavendelfeldern und dem Meer halten mich gefangen. Solch einen Weinberg, in dem Leon und Isabelle spazieren gehen, hätte ich auch gerne in meiner näheren Umgebung.

Die angenehm leichte zu lesende und zu verstehende Schreibweise lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Anfangs habe ich mich mit den dauernden Perspektivwechseln etwas schwer getan; das legt sich aber bald. Die Spannung baut sich langsam auf, und der Bogen hält sich bis zum Schluss, wo Prolog und Geschichte zusammen finden.

Die Protagonisten und auch die Nebenfiguren sind detailliert und anschaulich beschrieben, dass mein Kopfkino bald ans Laufen kam. Bei einigen etwas grausameren Szenen habe ich es allerdings ausgeschaltet. Ein klein wenig zu viel ist mir hier die absolute Einzigartigkeit von Leon Ritter. Der schlauest, coolste, beste Mann von allen, ohne den nichts geht – für mich ein klein wenig drüber. Gerade in einer solchen Geschichte geht ganz bestimmt auch „normal“ und nicht so abgehoben.

Remy Eyssen hat mich mit seiner Geschichte für ein paar wundervolle, lesereiche Stunden nach Südfrankreich entführt und sehr gut unterhalten. Um Leon und Isabelle noch näher kennenzulernen, werde ich mich auch noch mit den ersten beiden Fälle des Rechtsmediziners beschäftigen. Und ich freue mich heute schon auf Fall Nr. 4.

Veröffentlicht am 06.04.2017

Nudeln machen glücklich

Mia liebt Pasta
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In ihrem ersten Kochbuch, das sehr ansprechend gestaltet ist, widmet sich die Bloggerin Mirja Hoechst einem meiner Lieblingsthemen: den Nudeln. Ich liebe Pasta in allen Variationen und probiere gerne neue ...

In ihrem ersten Kochbuch, das sehr ansprechend gestaltet ist, widmet sich die Bloggerin Mirja Hoechst einem meiner Lieblingsthemen: den Nudeln. Ich liebe Pasta in allen Variationen und probiere gerne neue Rezepte aus. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und die Pasta Salvia, die ich gleich nach gekocht habe, ist einfach lecker. Dass die Rezepte alle vegetarisch sind, stört hier absolut nicht. Man kann ja, wenn es unbedingt sein muss, die Rezepte mit Fleisch variieren.
Die Fotos lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen und die Rezepte sind allesamt sehr gut beschrieben und leicht nach zukochen. Das Walnusspesto ist ein Traum; genauso die Lasagne mit Ziegenkäse

Ich persönlich hatte mir allerdings etwas mehr Ausgefallenes gewünscht. Bis auf die süßen Varianten, die ich bisher nicht kannte, und die drei o. g. Gerichte, die ich gleich ausprobiert habe, wobei das Pesto superlecker auf warmem Brot schmeckt, ist nicht viel dabei, was mich reizt oder ich noch nicht kenne. Aber zum Verschenken für einen vegetarischen Kochanfänger ist das Buch ideal.