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Dimue

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2022

empfehlenswert für jeden der sich mit den Thema psychische Erkrankung im Jugendalter auseinandersetzen möchte

Time to Love myself
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Inhalt:
Lia ist 13 Jahre, eine stille, zurückhaltende Schülerin, welche sich ihrer Vertrauenslehrerin Sabine Meyer anvertraut.  Das Mädchen entwickelt eine psychische Erkrankung. Zu Beginn der Geschichte ...

Inhalt:
Lia ist 13 Jahre, eine stille, zurückhaltende Schülerin, welche sich ihrer Vertrauenslehrerin Sabine Meyer anvertraut.  Das Mädchen entwickelt eine psychische Erkrankung. Zu Beginn der Geschichte offenbart sie sich Ihrer Lehrerin, denn sie will nicht noch tiefer abrutschen und erhofft sich Hilfe von ihr. Dies ist kurz vor den Osterferien, nach den Osterferien erscheint das Mädchen nicht mehr in der Schule und was dann geschieht, wird im Buch beschrieben.

Da ich nicht Spoilern will, bleibt meine Inhaltsangabe etwas vage. Es handelt sich, um einen Young Adult Roman, mit dem Ziel den betroffenen Jugendlichen eine Stimme zu geben. Es ist der erste Band einer Trilogie. In diesem wird der Leidensweg von Lia beschrieben, sehr intensiv und stilistisch oft mit Wiederholungen arbeitend. Mit diesem Stilmittel wird die Tragweite der Taten ihres Umfelds gut verdeutlicht und leider auch in welcher Spirale sich das Mädchen befindet.

Die Autorin möchte mit dieser Trilogie gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen vorgehen und den Betroffenen Mut zusprechen. Meines Erachtens gelingt ihr das gut mit dem ersten Band. Die Charaktere Lia, sowie den beiden Lehrerinnen Frau Sabine Meyer und Frau Johanna Schäfer sind gut ausgearbeitet und bleiben immer authentisch.

Fazit:
Ein gutes Buch für jeden der sich mit der Thematik beschäftigen will. Sei es aus dem Punkt heraus, weil man selbst betroffen ist, Angehöriger ist oder zu den Fachgruppen gehört, welche beruflich mit Jugendlichen in verschiedenen Lebenskrisen zu tun hat. Das Buch ist schnell zu lesen und man steckt sofort in der Geschichte. Dies ist am Anfang etwas ungewohnt und auch das die Hauptprotagonisten Lehrer und ihre Schülerin sind.

Als Erwachsener ist mir es schwergefallen mich mit diesen zu identifizieren, dafür würde ich drei Sterne vergeben.

Aus der Sicht einer Fachperson, fand ich den Roman interessant.

Aus meiner Schulzeit kenne ich noch die Thematik einer Buchdiskussion im Unterricht. Da es den Schulkontext verfolgt, kann ich es absolut in diesem Kontext empfehlen. Es regt zum Nachdenken und Diskutieren ein.

1,5 Sterne vergebe ich für den Mut und den ehrlichen Wunsch der Autorin das Thema zu Entstigmatisieren und ich hoffe ehrlich, dass damit ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gemacht werden kann.

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Veröffentlicht am 26.12.2024

Futuristischer, skuriler Selbstfindungstrip eines Portraits (Klon)

Die 13 Tode der Lulabelle Rock
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Das Si-Fi Debut von Maud Woolf liest sich vielversprechend. ‘Blade Runner meets Barbie’ mit einem Eye-Catcher als Cover. Es ist in Comicstil mit gelbem Hintergrund und ganz groß ist eine Frau mit Anzug, ...

Das Si-Fi Debut von Maud Woolf liest sich vielversprechend. ‘Blade Runner meets Barbie’ mit einem Eye-Catcher als Cover. Es ist in Comicstil mit gelbem Hintergrund und ganz groß ist eine Frau mit Anzug, Pistole und Eis.
Dieses Bild zeigt den 13ten Klon von Schauspielerin Lulabelle Rock. Sie lebt in Bubble City in einer futuristischen Zukunft, in dieser es zum guten Ton gehört als VIP – Klone zu besitzen.

In das Buch steigen wir ein, als Lulabelle Rock – Klon 13 von Lulabelle Rock etwas über ihren neuesten Film hört. Ein tiefgründiger Horror/Splatter-Film. Naja, es sollte der ganz große Hit werden, aber er wurde von dem Kritiker zerrissen. Was macht man dann? Genau man bringt die anderen Klone pardon Portraits um.
So startet das Buch. Kein Vorwort, kein Prolog, gleich mitten drin. Denn Portrait 13 (so werden im Buch die Klone genannt) bekommt ein kurzes Gespräch. Dann soll sie sich umziehen und dann wird sie in ein automatisches Auto gesetzt. Bewaffnet mit einer Ringmappe in der alle Portraits in einer Reihenfolge drinstehen und einer Waffe.

Bei ihrem Auftrag kommen Lulabelle Rock 13 immer mehr Fragen. Einige werden im Laufe des Buches beantwortet und andere nicht. Das ist einerseits eine große Stärke der Autorin, führte in meinen Fall, aber dazu, dass sie mich irgendwann im Laufe des Buches verlor. Das Tempo ist unterschiedlich mal schnell und mal langsam. Mal philosophisch und mal nur verwirrend.

Am spannendsten fand ich Bubble City, diese Stadt wurde sehr detailreich beschrieben und man konnte sich die Stadt sehr gut vorstellen und auch das Leben des einen oder anderen Portraits.

Wenn empfehlt man das Buch. Jede der mal was anders lesen will, nicht die klassische Selbstfindungsstory und der auf skurille Geschichten steht.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

bemerkenswerter Fragenkatalog - mich nicht abgeholt - richtige Zielgruppe?

Soul Talk
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Lilia Vogelsang stellt als @lilicurious jeden Tag eine Frage auf TikTok. Sie hat Politikwissenschaften und Soziologie in Frankreich und Amsterdam studiert. 2022 gründete sie ihre eigene Firma. Als Kommunikationsberaterin ...



Lilia Vogelsang stellt als @lilicurious jeden Tag eine Frage auf TikTok. Sie hat Politikwissenschaften und Soziologie in Frankreich und Amsterdam studiert. 2022 gründete sie ihre eigene Firma. Als Kommunikationsberaterin und ausgebildete Konfliktmediatorin beschäftigt sie sich mit Sprache und Methoden, die Menschen helfen, einander zu verstehen, Differenzen zu überwinden und Verbindungen zu schaffen.

I In ihrem Buch Soul Talk hat sie Fragen zu allen wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt und mit Hintergrundwissen oder Erläuterungen versehen. Die Kapitel sind kurz und die Fragen pro Bereich belaufen sich auf ca. 15 Fragen. Meistens erzählt die Autorin vor den Fragen eine kleine persönliche Geschichte und Hintergründe, so erfährt der Leser im Kapitel Eltern von ihrem Umzug nach Paris zum Studieren und wie sich die Beziehung zwischen ihr und ihren Eltern verändert hat. Ich verstehe sehr gut, warum sie in Tiktok kontroverse Diskussionen auslöst, denn wenn ich mir die erste Frage im Kapitel Eltern ansehe, ist sie schon sehr gewagt.

“ Was würdest du an meiner Erziehung noch mal genauso machen und was anderes?” Mit dieser Frage zielt die Autorin darauf ab, dass die Eltern selbstreflektiert erzählen, worauf sie stolz sind und was sie anders machen würden. Sie erwähnt im vorherigen Kapitel auch, dass sie die Fragen in abgewandelter Form in den letzten Jahren mit ihren Eltern besprochen hat und sich der Schärfe der ersten Frage bewusst ist.

Die Fragen regen zum Nachdenken an und ich werde auf jeden Fall das eine oder andere Mal in dem Buch blättern, um auch mal Fragen zu finden, die nicht klassisch sind, z.B. für das Kennenlernen, für Freunde, für die Arbeit oder auch für die Familie. Einige Fragen sind auch eher für die Selbstreflexion z.B. im Bereich Sinnsuche und Dating geeignet.

Gut für den Überblick ist, dass am Ende des Buches alle 222 Fragen noch einmal einzeln ohne Erklärung aufgelistet sind.


Nicht alle Fragen sind neu, wenn man sich mehr mit dem Thema Kommunikation, Selbstreflexion, lösungsorientierte Tiefengespräche beschäftigt, aber die Sammlung ist trotzdem bemerkenswert. Schade finde ich nur die Qualität des Buchrückens, so ist er schon nach einmaligem Lesen gebogen und der Buchdeckel wölbt sich.

Fazit

Es ist eine schöne Sammlung von klassischen, frischen und provokanten Fragen, die sich in den verschiedensten Lebensbereichen widerspiegeln. Für Freunde der 111 Botschaften von Karin Kuschik ist das Buch einen Blick wert.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Weniger Krimi und mehr Charaktereinführung Setting Frankfurt am Main, Umweltdezernat

Die Spur der Aale
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Greta Vogelsang, frische Oberstaatsanwältin für das Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, wird während ihres Bereitschaftsdienstes zu einem ‚Unfall‘ an den Main gerufen. Ein Kollege vom ...

Greta Vogelsang, frische Oberstaatsanwältin für das Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, wird während ihres Bereitschaftsdienstes zu einem ‚Unfall‘ an den Main gerufen. Ein Kollege vom Zoll, welcher kurz vorher noch Kontakt zu ihr aufgenommen, wird tot aus dem Main geborgen. Alle ihre Kollegen im Morddezernat glauben nicht an einen Mord und so beginnt der erste Fall von Greta Vogelsang, als sie auf eigene Faust neue Indizien und Beweise befördert.

Bei diesem Buch wurde ich zum Cover opfer. Im vorderen Grund ist ein Industriegelände zu erkennen und im Hintergrund die Skyline von Frankfurt. Der Roman spielt in Frankfurt und näherer Umgebung und ist der erste Teil einer Reihe um Greta Vogelsang. Ich fand die Idee, eine Staatsanwältin aus dem Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte sehr nett und mal was anders.

Die Geschichte beginnt mit dem beschriebenen ‚Unfall‘ und dann in meinen Augen sehr lange nichts mehr. Es werden nach und nach die einzelnen Protagonisten neben Greta Vogelsang eingeführt und nach der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf, um am Ende doch abrupt mit zwei Teasern für das/die nächste/n Band/Bände zu Ende. Mich hat das Buch bis über die Hälfte nicht abgeholt, bin ich doch Charaktereinführungen in andren Genres gewohnt und für mich waren viele Informationen im Fall des ersten Kriminalfalls nicht notwendig. Es wurde sehr breit über die familiäre Situation von Greta Vogelsang gesprochen, unter anderen über ihre demenzkranke Mutter. Hier war sehr viel realistisch Alltagssituationen beschrieben und ich finde die Beschreibung gut, aber wie gesagt, was es mit dem Fall auf sich hat, erschließte sich mir bis zum Schluss nicht.

Neben der familiären Geschichte wurde zusätzlich im ersten Band extrem viel Zeit auf das Kompetenzgerangel in der Staatsanwaltschaft eingegangen und dass Greta Vogelsang keine reichen Eltern hatten. Keine Ahnung, ob alle Staatsanwaltschaften so elitär sind, aber dass der Informationsfluss nicht immer gut ist, ist ja leider nicht nur in Staatsanwaltschaften so.

Vieles in der Geschichte erscheint konstruiert, als wenn im ersten Buch alles Wissenswerte herein gepackt werden sollte. Manchmal ist halt weniger mehr.

Der Schreibstil von dem Autor ist sehr umgangssprachlich und er verwendet gerne Begriffe von körperlichen Ausdünstungen. Bedauerlicherweise auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass er die Charaktere nur mit Nachnamen anspricht. Gut finde ich, dass die Begriffe Indiz und Beweis noch mal klarer erklärt werden.

Fazit:
Ich habe was anderes erwartet. Das Buch hat Höhen und Tiefen und für Leser, die Frankfurt mögen sicher ein netter Zeitvertreib. Der Krimi ist als Einführung des Charakters Greta Vogelsang zu sehen. Die Umgangssprache hilft, dass man, wenn man mal drin ist, das Buch schnell zu Ende liest. Mir fällt es bei dem Buch aber sehr schwer eine Empfehlung weiterzugeben, außer wenn jemand neuartige Kriminalfälle gerne liest.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

‚Hirn to go‘, Zielgruppe junge Erwachsene und Freunde von andersartigen Lebensratgebern

Hirn to go
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Muss ganz ehrlich gestehen, mir fällt es sehr schwer, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben.

Beginnen werde ich mit einem Zitat aus dem Vorwort der Autorin „Wissen to go? Manchmal muss es schnell ...

Muss ganz ehrlich gestehen, mir fällt es sehr schwer, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben.

Beginnen werde ich mit einem Zitat aus dem Vorwort der Autorin „Wissen to go? Manchmal muss es schnell gehen. Pizza, Cappuccino, Döner-wieso dann auch nicht eine Portion Hirnforschung to go? Gönn dir jeden Tag eine Portion Weisheit: kurz, prägnant, heiß und einfach zum Mitnehmen“ (S. 12).

Der Buchtitel und die Buchcover klingen lustig und sehr vielversprechend und die ‚nur‘ 157 Seiten erscheint so, als wenn man das Buch schnell durchlesen kann.

Aber ich muss leider gestehen, ich habe mich echt gequält. Erwartet habe ich ein Buch in Richtung von Spitzer, Manfred. Provokativ, Auffrischung des irgendwann gelernten/gehörten und immer mit ‚ach, gugg mal oder oh wie spannend, so habe ich es noch nicht gesehen‘. Bekommen habe ich ein Buch, dass es kurzzeitig schaffte mich zu cachen, um dann in langen ausschweifenden Textpassagen im Sinne eines Lebensratgebers wieder zu verlieren. Ja, der Begriff ‚verlieren‘ hat bedauerlicherweise für mich desöfteren einen bitteren Nachhall hinterlassen. Es gab gefühlt, öfter der Punkt, wo ich den roten Faden gesucht habe und ganz offen und ehrlich gesagt, einige Passagen habe ich ausgelassen. Lebensratgeber sind grundsätzlich nichts Schlechtes und man kann immer was mitnehmen. Nur muss ich das auch wissen, mich einlassen und vor allem nicht was anderes suggeriert bekommen.

Die Sprache ist sehr jung und umgangssprachlich gewählt, sodass ich denke, dass es mit weniger Erwartung ein guter Einstieg in die Thematik Neurowissenschaft ist.

Fazit:

Das Buch ist für jeden geeignet, der mit einen großen Hauch eines Lebensratgebers in die Thematik Neurowissenschaft eintauchen will. Die Sprache ist umgangssprachlich und eher jugendlich gehalten. Für das Cover und die Grundidee gebe ich einen Extrastern.

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