Profilbild von Snowcat

Snowcat

Lesejury Star
offline

Snowcat ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Snowcat über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Ein brillant inszenierter, fesselnder Thriller

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
0

Die geheimnisvolle, nervenzerfetzende Handlung entwickelt schnell eine unwiderstehliche Sogwirkung!

Die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen sorgen für anhaltende Spannung, denn Marc Raabe verknüpft ...

Die geheimnisvolle, nervenzerfetzende Handlung entwickelt schnell eine unwiderstehliche Sogwirkung!

Die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen sorgen für anhaltende Spannung, denn Marc Raabe verknüpft die einzelnen Handlungsstränge geschickt zu einer komplexen Geschichte mit atemberaubendem Tempo.

Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, die mich regelrecht durch die Seiten rasen ließen, den Antworten entgegenfiebernd. Das Zusammenspiel zwischen den verzweifelten Hauptfiguren und den ominösen Nebenfiguren, schafft ein enges Netz aus Misstrauen, Bedrohungen und Fragezeichen.

Die beunruhigende Stimmung in der geschlossenen Psychiatrie, in der Sita für Tom einen Verdächtigen befragt, ist vollgepackt mit manipulativen Genies, und sorgt für viele Gänsehautmomente - denn grausame Machtspiele und verstörende Andeutungen beherrschen jede Begegnung. Aber nicht nur die Patienten/Insassen sind hier gefährlich, sondern auch das Personal – möglicherwiese jedoch auch nützlich...

Toms Nachforschungen in London und Sitas Horrortrip in der abgelegenen Alpenklinik bringen schockierende Erkenntnisse hervor, die sich nach und nach zusammenfügen. Die Schatten der Vergangenheit, sowohl Tom als auch Sita werden von alten Schuldgefühlen gequält, sind ihre ständigen Begleiter, und erschweren die ohnehin schon verzwickte, von Brutalität geprägte Schnitzeljagd.

„Violas Versteck“ ist durchweg mysteriös, düster und packend. Der Schreibstil ist ausdrucksstark und erzeugt eine greifbar beklemmende Atmosphäre. Die ungewöhnlichen Figuren sind großartig ausgearbeitet, und die ausgeklügelte Handlung bietet herrlich schwindelerregende Wendungen. Ich konnte das Buch kaum weglegen. Ganz großes Kopfkino!

Das neuste Buch von Marc Raabe ist, meiner Meinung nach, der spannendste Teil der Tom Babylon-Reihe. „Violas Versteck“ ist der 4. Band, kann aber problemlos unabhängig von den Bänden 1-3 (Schlüssel 17, Zimmer 19, Die Hornisse) gelesen werden. Die evtl. nicht vorhandenen Vorkenntnisse werden, wenn es darauf ankommt, gekonnt zusammengefasst präsentiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

4,5 Sterne: Für mich fast perfekt...

Dreivierteltot
0

„Dreivierteltod“ ließ bei mir direkt das Kopfkino anspringen: ich sah die wild romantische Natur Schottlands vor meinem inneren Auge und fieberte jede Sekunde mit Kim mit. Die Protagonistin ist lebensecht ...

„Dreivierteltod“ ließ bei mir direkt das Kopfkino anspringen: ich sah die wild romantische Natur Schottlands vor meinem inneren Auge und fieberte jede Sekunde mit Kim mit. Die Protagonistin ist lebensecht gezeichnet, und durch die Ich-Perspektive werden ihre Gedanken, Gefühle sowie Ängste greifbar. Auch das Geschehen wird atmosphärisch sowie ausdrucksstark geschildert. Der wohl dosierte schwarze Humor verstärkt die düstere Stimmung, die über allem schwebt. Die kurzen Kapitel und die lebendige, junge Sprache ließen mich nur so durch die Seiten fliegen.

Das beeindruckende Setting wird effektiv in Szene gesetzt; die raue schottischen Natur bietet den perfekten Rahmen für Kims innere Zerrissenheit. Sie ist sensibel, klug, mutig, und will das Beste der anspruchsvollen Wanderung machen, aber sie leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen sowie Stimmungsschwankungen. Die Wanderung durch die Highlands wird sie aufgrund verschiedener Ereignisse jeden Tag alptraumhafter, und zunehmende körperliche Überforderung zusammen mit dem schlechten Wetter, verschlechtern ihren Gemütszustand immer weiter.

Die Figuren sind herrlich mysteriös bis undurchsichtig, und die Geschichte ist von Anfang an rätselhaft sowie psychologisch interessant. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist faszinierend verstörend, und somit absolut packend.

„Dreivierteltot“ ist ein fesselnder, bewegender, vielschichtiger Jugendthriller, der mich fast rundum begeistert: die Handlung ist ausgeklügelt, die Figuren verfügen über Tiefe, nur das Ende – das erschütternd und unerwartet ist – trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack.

Christina Stein hat das Talent die Themen Erwachsenwerden, Beziehungsprobleme, Freundschaft, Familie, toxische Menschen, zwiespältige romantische Gefühle, und eine herausfordernde Wanderreise - scheinbar mühelos - in einen unfassbar beklemmenden sowie verblüffenden Spannungsroman einzuflechten.

Ich finde das Cover großartig: es ist im Grunde genommen schlicht, aber gleichzeitig expressiv, da es das Innenleben der Hauptfigur sowie die verhängnisvolle Atmosphäre vermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2022

Ich bin absolut begeistert!!!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
0

Der sagenhaft humorvolle, lebhafte Schreibstil ließ mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Die atmosphärischen Details, die süßen, interessanten und verschrobenen Figuren, die turbulent einfallsreiche ...

Der sagenhaft humorvolle, lebhafte Schreibstil ließ mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Die atmosphärischen Details, die süßen, interessanten und verschrobenen Figuren, die turbulent einfallsreiche Handlung, und die spritzig witzige Sprachspielerei sind Lesefreude pur für Jugendliche sowie jung gebliebene Erwachsene.

London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ wird herrlich rege aus Zoes Perspektive erzählt. Sie bringt mit ihrer zuversichtlich tatkräftigen Art viel Leichtigkeit und Lebensfreude in die zwanghaft tugendhafte Regency-Ära. Die nicht endend wollenden Herausforderungen ihres Alltages als Zofe im Jahr 1816 sind unfassbar kreativ sowie amüsant gestaltet.

Das Rätsel um einen mythologischen Zeitreise-Mondscheinspiegel, das Zoe lösen muss, um zurück in ihre Zeit zu gelangen ist wirklich kniffelig und drängend, denn: wer zu lange in der Vergangenheit bleibt ist für immer verloren.

Aber sie hat ja Hayden an ihrer Seite, der ebenfalls zurück in die Zukunft will, sogar dringender noch als Zoe, denn er kann dem Leben im 19. Jahrhundert so gar nichts abgewinnen. Die beiden sind jedoch nicht die einzigen, die sich für magische Spiegel interessieren: ein freches Fellknäul, eine zwielichtige Diva und eine gefährliche Geheimgesellschaft verkomplizieren ihre Suche nach Antworten.

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, müssen sie auch noch mit lästigen Anstandsregeln herumschlagen…

Zoe ist aufgeweckt, fröhlich und freundlich. Sie lässt sich kaum aus der Ruhe bringen, und macht das Beste aus ihrer Zeit im Jahr 1816. Hayden ist auf den ersten Blick ein oberflächlicher Hedonist, doch der Eindruck täuscht…

London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ ist der erste Band einer Reihe, und endet daher offen bzw. ich würde sagen: es bleibt spannend!

Die Handlung ist eine grandiose Zeitreise mit viel Charme, Humor, Abenteuern, Gefahren, und Romantik. Der wertvolle Jugendbuchfaktor ist geschickt sowie inspirierend in die bunte Geschichte eingebaut. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt und freue mich auf die Fortsetzung.

Für Fans der Edelstein-Trilogie („Liebe geht durch alle Zeiten“ - Kerstin Gier) ist dieses Buch garantiert das Jahreshighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2022

Gewissenhaftes Zimmermädchen und eigensinnige Hobbydetektivin

The Maid
0

„The Maid“ ist herrlich charmanter Cosy Crime-Roman mit grandiosem Humor, und einer einzigartigen Hauptfigur! Molly ist wunderbar eigensinnig: sie hat eine Zwangsstörung in Bezug auf Sauberkeit und Ordnung, ...

„The Maid“ ist herrlich charmanter Cosy Crime-Roman mit grandiosem Humor, und einer einzigartigen Hauptfigur! Molly ist wunderbar eigensinnig: sie hat eine Zwangsstörung in Bezug auf Sauberkeit und Ordnung, außerdem erscheint sie auf den ersten Blick voller Widersprüche zu sein. Bei genauer Betrachtung hat sie allerdings einfach nur ihr ganz eigenes Wertesystem: Korrektes Verhalten ist ihr sehr wichtig, sie findet aber auch, dass man die Regeln brechen darf, wenn man einen guten Grund dafür hat…
Sie ist einerseits arglos sowie gutmütig, andererseits gewieft und strategisch. Sie liebt ihren Job als Zimmermädchen in einem gediegenen Hotel, und das Thema Sauberkeit begleitet sie auch außerhalb der Arbeit in so ziemlich jeden Lebensbereich.
Aus der Ich Perspektive erfahren die Leser*innen sehr viel über Mollys außergewöhnliche Vergangenheit, ihre Arbeitskollegen, die Stammgäste des Hotels und natürlich über ihre liebeswert schrägen Macken, ihre Schwächen im Umgang mit Menschen sowie ihre persönlichen Stärken. Sie ist oft zu direkt bzw. offen, dann wieder ausgesprochen diplomatisch und diskret. Mal wirkt sie wie ein altkluges Kind, mal wie ein naives, entrücktes Burgfräulein, mal wie die Tochter von Miss Marple und Hercule Poirot. Ihre kauzige Art ist amüsant bis skurril, rührend, und irgendwie auch sehr englisch.
Dieser sagenhaft unterhaltsame, gemütliche, kniffelige Krimi ist, meiner Meinung nach, die perfekte Lektüre für Fans von Agatha Christie/Miss Marple und/oder M. C. Beaton/Agatha Raisin.
Ich habe die unfassbar flüssig und lebendig geschriebene Geschichte innerhalb einer Nacht inhaliert, denn das besondere Flair, die Protagonistin, der Humor und die Handlung haben mich vollauf begeistert! Vor allem das überraschende Ende hat mich umgehauen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2022

Spannend, rätselhaft & dramatisch!

Die Stiefmutter
0

„Die Stiefmutter“ ist absolut mitreißend geschrieben, faszinierend verstörend sowie vollgepackt mit finsteren Geheimnissen. Die Atmosphäre ist von Anfang an wunderbar mysteriös, und der lebendige, bildhafte ...

„Die Stiefmutter“ ist absolut mitreißend geschrieben, faszinierend verstörend sowie vollgepackt mit finsteren Geheimnissen. Die Atmosphäre ist von Anfang an wunderbar mysteriös, und der lebendige, bildhafte Schreibstil entfacht eine zunehmende Sogwirkung. Die Geschichte wechselt zwischen drei Perspektiven sowie zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sodass die Leser*innen nach und nach erfahren wer, was, warum verheimlicht.
Die Autorin schafft eine greifbar beklemmende Atmosphäre, da sie Ängste und verhängnisvolle Situationen ungemein sensibel, schafsinnig sowie geistreich beschreibt. Der Abstieg der Charaktere in ein Kaninchenloch voller fehlgeleiteter Gefühle, Lügen und Gefahren ist durchweg fesselnd, und verblüfft mit einem raffinierten Ende!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere