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Veröffentlicht am 27.02.2022

Unerklärliches gibt es bei Rezzolla nicht!

Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft
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Klappentext:

„Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft reicht weit über unseren Planeten hinaus – bis hin zu dem geheimnisvollen Phänomen Schwarzer Löcher. Der in Deutschland forschende und lehrende ...

Klappentext:

„Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft reicht weit über unseren Planeten hinaus – bis hin zu dem geheimnisvollen Phänomen Schwarzer Löcher. Der in Deutschland forschende und lehrende Astrophysiker Luciano Rezzolla gehört zu den Ersten, denen es gelungen ist, fotografische Bilder eines supermassiven Schwarzen Lochs zu erstellen. In diesem Buch nimmt er uns auf eine Reise zu den tiefsten Geheimnissen des Kosmos mit, um das so erstaunliche wie rätselhafte Phänomen der Schwerkraft zu erkunden.

Warum fällt ein Apfel vom Baum, anstatt in den Weltraum zu schweben? In der Schule wurde uns beigebracht, dass die Gravitation die Kraft ist, die uns und auch die Dinge an der Oberfläche unseres Planeten festhält, während er um sich selbst und um die Sonne rotiert. Doch unser Körper war mit der Schwerkraft schon lange zuvor vertraut, wie der Klammerreflex zeigt, mit dem das neugeborene Kind auf eine mögliche Bedrohung reagiert. Mit den Jahren lernen wir, mit der Schwerkraft umzugehen, und träumen zuweilen davon, sie zu überwinden. Doch ihre unwiderstehliche Anziehung reicht weit über unseren Planeten hinaus – bis hin zu dem geheimnisvollen Phänomen Schwarzer Löcher, die in ihrer Umgebung eine ungeheure Gravitation erzeugen. Wie ist es möglich, sie zu fotografieren, wenn sie doch per Definition das gesamte Licht einfangen, das auf sie trifft? Mit gesundem Menschenverstand, Talent zur Unterhaltung und so enormer Kenntnis wie Leidenschaft begleitet uns Luciano Rezzolla bei der Entdeckung eines der tiefsten Geheimnisse des Kosmos. Schritt für Schritt nähern wir uns unter seiner Führung der Wahrheit über ein Phänomen, dem nicht nur unser Körper, sondern auch unsere Neugierde nicht widerstehen kann.“



Schwarze Löcher ziehen ja meine Neugier komplett an, denn, ich muss ehrlich gestehen, da hört bei mir das Denken auf. Die Entstehung bzw. ihre Daseinsform sind einfach nicht in Worte zu beschreiben, jedenfalls für mich. Aber wenn es einer kann, dann Rezzolla. Luciano Rezzolla schaffte es 2019 mit seinem Team erstmals ein schwarzes Loch zu fotografieren - die Bilder gingen um die Welt. Es war schier unglaublich und ist es immer noch. In seinem Buch erklärt er auf so eine sympathische Art und Weise sein Wissen und die Gegebenheiten der Natur, dass man sich schier fragt, warum dieser Mann nicht damals der Astro-Lehrer in der Schule war. Er erklärt und beschreibt so herrlich genau, dass man an diesem Buch klebt aber nicht nur das. Man lernt auch etwas dazu und versteht umso besser viele Zusammenhänge. Rezzolla ist ein großer Forscher mit immensem Willen und genau das zeichnet auch seine detaillierten Erklärungen aus. Er kann Dinge erklären, von denen man selbst definitiv nicht weiß, wie sie überhaupt funktionieren. Er nimmt uns auf eine ganz spannende und faszinierende Reise mit in den Kosmos. Etwas unerklärliches gibt es für Rezzolla nicht und das ist einfach nur lesenswert und genial! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.02.2022

He has - Der Hase (Otto - English for runaways)

'Hello in the round!'
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Klappentext:

„Nr. 1-Bestseller-Autor und Kolumnist Peter Littger hat genau hingehört: in

video calls und Job-iInterviews, in mehrsprachigen Partnerschaften, beim

small talk und auf der großen Bühne. ...

Klappentext:

„Nr. 1-Bestseller-Autor und Kolumnist Peter Littger hat genau hingehört: in

video calls und Job-iInterviews, in mehrsprachigen Partnerschaften, beim

small talk und auf der großen Bühne. Sein Fazit: Unser Englisch ist gut, doch oft auch zum Brüllen komisch! Schonungslos, aber immer mit einem Augenzwinkern schildert er unseren deutsch-englischen Sprachalltag und klärt Patzer und Missverständnisse auf: etwa wenn wir das Team mit «Hello also from my side in the round!» begrüßen oder achtlos «I hear you» sagen. Wenn wir Jürgen Klopp zum «trainer» erklären oder an der Bar «revenge» für ein Bier ankündigen, als wäre Krieg ... Dieses Buch richtet sich an alle, die ihr Englisch verbessern wollen und denen language apps nicht ausreichen. Ein sprachliches troubleshooting, das Spaß macht und zum Ziel führt, ist garantiert!“



Kennen Sie noch den hier: „Peter, Paul and Mary are sitting in the kitchen - Peter, Paul und Mary sitzen im Kitchen“. Otto war schon immer ein großer Vorreiter und mit seinen Übersetzungen ein Garant für große Lacher.

Autor des Buches Peter Littger zeigt uns aber nicht Otto auf der Bühne sondern das ganz normale deutsche Leben mit englischer Sprache. Anglizismen gehören mittlerweile zum normalen Sprachjargon. Für die Einen ein Graus ist es für die Anderen eine Selbstverständlichkeit und zeigt, das man weltoffen und mit der Zeit geht. Nur werden sie auch richtig genutzt? Wird die englische Sprache denn wirklich richtig benutzt? Scheinbar nicht. Sonst wäre nicht solche urkomischen Analysen von Littger möglich gewesen. Dieser nimmt mit gewissen Feingefühl und gehörigem Humor unsere englische Aussprache und deren Verständnis genauer unter die Lupe. Fest steht: wir machen alle Fehler, da können wir noch so gut im englischen sein aber es gibt eine Menge Tricks, diese zu umgehen. Littger bohrt hier und da in der Wunde und das tut auch gut. Wir müssen schließlich verstehen, warum wir manches Mal so einen Kauderwelsch reden. Fakt ist: in diesem Buch kann jeder noch eine Menge lernen. Diese Fakten bringt Littger so sympathisch rüber, das man ihn dafür nur mögen kann.

Five from five stars…Moment! Daraus wird eher ein Schuh: five stars out of five…wir sind ja schließlich lernfähig!

Veröffentlicht am 23.02.2022

Einfach nur gewaltig gut!

Tell
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Joachim B. Schmidt greift nach den Schweizer Kronjuwelen und macht aus der ›Tell‹-Saga einen Pageturner, einen Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Joachim B. Schmidt greift nach den Schweizer Kronjuwelen und macht aus der ›Tell‹-Saga einen Pageturner, einen Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen und 20 verschiedene Protagonisten jagen wie auf einer Lunte dem explosiven Showdown entgegen. Keine Nach-, keine Neuerzählung, sondern ein Blockbuster in Buchform: ›The Revenant‹ in den Alpen, ›Braveheart‹ in Altdorf.“



Autor Joachim B. Schmidt ist bereits seit „Kalmann“ ein gern gesehener Autor in meiner Bibliothek. Nun wagte er sich an an Wilhelm Tell heran. Und genau so flott wie sich der Klappentext liest, stürmen wir Leser hier durch diese Geschichte. Wir erleben einerseits das Hofleben in den Schweizer Bergen aber eben auch die Personen selbst. 20 an der Zahl dürfen hier zu Wort kommen und wir erfahren so einiges und so nichts. Schmidt geht hier wieder mit großartigen Worten vor und genießt es regelrecht den Leser zum schwitzen zu bringen. Sein Ausdruck und auch seine Textgestaltung haben wieder etwas poetisches, etwas philosophisches und sein Ton ist genau wie seine Schnelligkeit besonders. Genau wie sein Protagonist. Der Grundstock der Geschichte ist der selbe wie bei Schiller, nur eben verfeinert mit der Finesse von Joachim B. Schmidt. Er erfindet hier nichts neu sondern legt seinen persönlichen Fokus darauf.

Es ist und bleibt eine irre und wunderbare, klassische Geschichte und Schmidt hat ihr die Krone aufgesetzt. Besser hätte es nicht erzählt werden können. 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.02.2022

Die Meisterin der Selbstporträts

Ottilie W. Roederstein
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Klappentext:

„Die 1859 als Kind deutscher Eltern in Zürich geborene Ottilie W. Roederstein gehörte zu Lebzeiten zu den führenden Malerinnen im deutschsprachigen Raum. Früh genoss sie auch Anerkennung ...

Klappentext:

„Die 1859 als Kind deutscher Eltern in Zürich geborene Ottilie W. Roederstein gehörte zu Lebzeiten zu den führenden Malerinnen im deutschsprachigen Raum. Früh genoss sie auch Anerkennung in Paris. Wie nur wenige Frauen ihrer Zeit widmete sie ihr ganzes Leben erfolgreich der Kunst und führte zusammen mit ihrer Lebenspartnerin, der Gynäkologin Elisabeth H. Winterhalter, in Deutschland ein unkonventionelles, aber angesehenes Dasein. Während sich Roedersteins Frühwerk innerhalb der kunstakademischen Konventionen bewegte, öffnete sich die Malerin in ihrem reiferen Werk zunehmend anderen Strömungen, um in den 1920er-Jahren zu einer sachlich-nüchternen Bildsprache zu finden. Trotz ihrer einst internationalen Wertschätzung als Porträtistin und Malerin von Stillleben geriet Roederstein fast unmittelbar nach ihrem Tod 1937 in Vergessenheit. Nach mehreren Jahrzehnten widmen das Kunsthaus Zürich und das Städel Museum in Frankfurt am Main ihr die erste monografische Werkschau, die dieser umfassende Katalog begleitet….“



Wenn man Ottilie W. Roederstein auf ihren Selbstporträts betrachte, fällt eines auf: sie war eine Meisterin der Selbstporträts und dabei zeigen ihre (eisigen, kalten, blauen) Augen genau das, was sie zur Kunst getrieben hat - ihr Wille und Kampfgeist für die Kunst. In diesem wunderschönen Buch dürfen wir nicht nur ihre Kunstwerke bestaunen (geprägt von unheimlich vielen Selbstporträts welche ganz besonders sind! Keine konnte sich so gut selber malen wie Roederstein! Das ist atemberaubend!) aber eben auch durch die Texte in ihr Leben und Schaffen eintauchen. Wir Leser erleben hier eine Art Biografie und genießen zudem ihr Wirken in der Kunstwelt. Diese Frau hat Mächte bezwungen und sie zeigt dadurch eine gewisse Stärke (gerade im Alter) - ganz zurecht wie ich finde. Wer so für seinen Traum und seine Liebe kämpft muss belohnt werden und das wurde sie auch. Es ist wahrlich ein Jammer das diese Künstlerin über die Jahre so in Vergessenheit geraten ist, aber dafür ist es umso schöner das der Verlag ihr dieses wunderschöne Buch widmet. Das Cover ziert selbstredend eines ihre berühmten Selbstporträts. Neben den Bildern und Texten finden sich aber auch eine Vielzahl von Fotografien im Buch und gerade dadurch zeigt sich, zumindest für mich, welche Begabung sie hatte (Selbst)Porträts zu malen.

Optik und Haptik sind für ein Kunstbuch dieser Art sehr gut gewählt. Die Seiten haben eine kräftige Struktur und die Farben strahlen auf dem matten Papier sehr gut.

Eine ganz besondere Künstlerin der damaligen Zeit!

Ich vergebe begeisterte 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.02.2022

5 Sterne für diesen Lese-Knaller

Die Jagd
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Ein Journalist, der zu viel weiß. Ein Sohn, der seinen Vater verrät. Ein Oligarch, der keine Gnade kennt. Ein korrupter Schreiberling ohne jeden Skrupel. Medien, ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Ein Journalist, der zu viel weiß. Ein Sohn, der seinen Vater verrät. Ein Oligarch, der keine Gnade kennt. Ein korrupter Schreiberling ohne jeden Skrupel. Medien, die auf Bestellung einen Ruf ruinieren. Sasha Filipenko erzählt die Geschichte des idealistischen Journalisten Anton Quint, der sich mit einem Oligarchen anlegt. Worauf dieser den Befehl gibt, Quint fertigzumachen. Die Hetzjagd ist eröffnet.“



Sasha Filipenko gehört nach „Rote Kreuze“ zu meinem ganz festen Stamm-Autoren-Repertoire. In seinem aktuellen Werk „Die Jagd“ dürfen wir ihn wieder in Höchstleistung erleben. Der bietet uns eine Hetzjagd an! Also nutzen wir Leser diese Chance und lassen uns jagen oder werden wir die Jäger sein?

Journalist Anton Quint hat etwas, was andere nicht haben und das ist zu viel Wissen. Ich will hier versuchen ganz behutsam auf den Inhalt neugierig zu machen, ohne etwas zu verraten. Dieses Wissen wird ihm zum Verhängnis. Und dann ist da noch dieser Oligarch mit einer Macht, die den Leser fast erschlägt. Wow! Filipenko fängt auch in diesem Buch wieder eine politische Lage in den Ostländern auf und zeigt schonungslos und offen das Böse. Hier braucht man wahrlich etwas stärkere Nerven. Wer offen durch die Welt geht und sich für Weltpolitik ein wenig interessiert, wird hier viele Parallelen erkennen, und wie gesagt, kennt man das als Leser von Filipenko sehr gut. Er zeigt aber auch, das Idealismus und zu viel Akribie komplett das Gegenteil erzielen können und den Menschen der dies betreibt, aus der Bahn werfen kann. Filipenko hat auch hier wieder einen scharfen und dieses Mal auch etwas gewaltbereiten Ton am Leib. Hier werden wir Leser mit Gewalt konfrontiert, aber keine Angst, Sie werden kein blaues Auge dabei bekommen oder gar den KGB auf den Hals gehetzt bekommen. Aber seien Sie vorsichtig und auf der Hut! Anton wollte auch nur „Gutes tun“ und trat in ein Wespennest und zertrat dabei fast die Königin. Er wird zum Spielball, die Hetzjagd die hier beschrieben wird, bringt uns Leser wirklich in Fahrt und fast um den Verstand.

Es war wieder ein Fest Filipenko zu lesen, er hat einen grandiosen und treffenden Stil. Er bohrt in Wunden und traut sich den Mund aufzumachen. Er weiß genau den Leser gekonnt am Ball zu halten, er weiß, wie er uns gefangen nehmen muss um dieser Geschichte treu zu bleiben.

Dieses Buch bekommt von mir wieder 5 von 5 Sterne verliehen und eine Leseempfehlung!