vielversprechender Einstieg in die Trilogie
Wynne Shane TrilogieBereits das Cover verspricht durch seine düstere Gestaltung eine spannende Story. Dies fand ich im Laufe des Buchs auch sehr passend, da die Geschichte zunächst recht undurchsichtig ist, hauptsächlich ...
Bereits das Cover verspricht durch seine düstere Gestaltung eine spannende Story. Dies fand ich im Laufe des Buchs auch sehr passend, da die Geschichte zunächst recht undurchsichtig ist, hauptsächlich für Emily, die Hauptfigur, aus deren Sicht man die Geschichte (wenn auch in der dritten Person) erzählt bekommt. Leider ist das Material nicht ganz so wertig. Da man lediglich über die Informationen verfügt, die auch Emily erhält tappt man lange etwas im Dunkeln, kann nicht ganz verstehen was eigentlich geschieht. Das baut eine hohe Spannung auf, die durch viele Wendungen, die Teils wirklich überraschend kommen, bis zum Ende aufrechterhalten wird.
Auch der Schreibstil der Autorinnen hat mir wirklich gefallen, fand ich ihn am Anfang nicht sehr außergewöhnlich, merkte ich im Laufe des Buches doch, wie gut er passte. Dass sich die Namen, auch in Szenen, in denen lediglich Emily und Gabriel vorkommen, sehr häufig wiederholen und oft zum Beispiel statt "er" "Gabriel O´Leary" verwendet wurde, darüber konnte man einfach hinwegsehen, da das Buch so spannend ist, dass man gar keine Zeit hatte sich über etwas anderes Gedanken zu machen als über die weitere Handlung. Einen Kritikpunkt muss man aber vielleicht doch anbringen. In bestimmten Szenen ist Emilys Umgebung sehr genau beschrieben, was es sehr leicht macht, die Geschichte vor dem inneren Auge zu sehen. An anderen Stellen fehlt mir jedoch diese Beschreibung, die für die Handlung vielleicht nicht weiter von Belang, für meine Vorstellungskraft aber durchaus schön wäre. So erfährt man zum Beispiel kaum etwas über das Haus ihrer Eltern, in dem sie aufgewachsen ist und das sie im Laufe des Romans mehrfach besucht.
Mit etwas Fantasie hindert dies jedoch nicht daran, weiter in die Geschichte einzutauchen. Das liegt wohl auch an der Gestaltung der Charaktere. Diese gefällt mir sehr gut, da jede Figur, egal ob Emily als Hauptfigur oder Nana als Nebenfigur, sehr vielschichtig du komplex gestaltet ist und ihre eigenen Sorgen, Probleme und Geheimnisse hat, von denen wir zwar beim einen mehr und beim anderen weniger erfahren, die man aber in Teilen erahnen und doch nie ganz aufdecken kann. Das macht die Geschichte so spannend, denn man weiß, dass irgendetwas mit Gabriel nicht stimmt, doch es dauert ewig bis er damit rausrückt und selbst, nachdem ich den Roman bereits beendet habe, habe ich noch das Gefühl, dass er etwas verschweigt. Ähnlich geht es mir auch bei Nana, deren unbekanntes Alter ich zugegebenermaßen irgendwie mysteriös finde.
Alles in allem hat mich der Roman wirklich überzeugt und war fesselnd genug, als dass ich ihn tatsächlich in knapp fünf Stunden gelesen hatte. Ich freue mich bereits sehr darauf (hoffentlich bald) den zweiten Teil zu lesen, da mich der eingebaute Cliffhanger am Ende doch sehr beschäftigt.
PS: Nochmal vielen Dank an die Autorinnen, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte, das hat meine Meinung jedoch keineswegs beeinflusst. Es ist einfach ein toller Roman.