Leander in filmreifer action
Einsame EntscheidungIn Fuseta herrscht gerade Ruhe vor dem Ansturm der Touristen. Für die Policìa Judicària gilt es den Mord an Jack Brent, einem Engländer, aufzuklären. Er wurde in einem angemieteten Ferienhaus getötet und ...
In Fuseta herrscht gerade Ruhe vor dem Ansturm der Touristen. Für die Policìa Judicària gilt es den Mord an Jack Brent, einem Engländer, aufzuklären. Er wurde in einem angemieteten Ferienhaus getötet und seine Freundin ist verschwunden. Graciana Rosado, Carlos Esteves, der „Pfau“ Miguel Duarte und Leander Lost ermitteln. Allerdings so einfach bleibt es nicht, denn es scheint um eine weit größere Sache zu gehen und aus diesem Grunde wird ihnen ein Team aus Lissabon vor die Nase gesetzt.
Die Ermittlungen werden im vorliegenden Fall wesentlich actionreicher als in den bisherigen Bänden, fast schon filmreif, geschildert. Leander steht an vorderster Front, muß selbst flüchten und seine Kollegen müssen sich in sein ganz besonderes Denken und Verhalten hinein versetzen. Ich will keine Details verraten, aber dieser Plot war für mich komplexer und spannender als die Vorgänger und kann natürlich erfolgreich abgeschlossen werden, wobei wieder einmal Geldgier eine sehr große Rolle spielt.
Ich bin bereits seit seiner Ankunft in Fuseta ein Fan von Leander Lost und es ist schön zu sehen, wie gut er sich mittlerweile eingelebt hat. Mit der Figur von Leander hat der Autor eine ganz besondere Figur geschaffen und es ist für mich faszinierend wie er Leander mit seinem Asperger-Syndrom beschreibt und weiter entwickelt. In die Familie Rosado ist er voll integriert, sie nehmen in mit seinen Macken wie er ist und auch seine Krankheit stellt im Zusammenleben kein Problem dar. Auch die Kollegen kennen und schätzen ihn. Im vorliegenden Fall gab es die ein oder andere Begebenheit, bei der er so richtig in seinem Element war – als Polizist mit deutscher Genauigkeit konnte er sehr gut punkten und ich durfte schmunzeln. Vor allem aber hat es die Sache vorangebracht. Ein besonderes Highlight war in meinen Augen der „Handschellentrick“, ebenso ein versteckter Schlüssel. Familie Rosado ist eine Familie in der man sich wohlfühlen kann – Mutter Raquel ist für das leibliche Wohl aller zuständig und Vater Antonio hilft mit alten Verbindungen seiner Tochter Graciana bei den Ermittlungen. Ziehtochter Zara und ihr Freund Toninho bekommen im vorliegenden Fall eine wichtige Rolle zugewiesen. Und natürlich Soraia, Leanders Lebensgefährtin und Schwester von Graciana, die ihn und seine Gedanken mittlerweile sehr, sehr gut kennt.
Gil Ribeiro schreibt aber nicht nur Portugal-Krimis mit Urlaubsfeeling, sondern jedem Fall liegt ein brisantes Thema zugrunde.
Ich hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden, von mir gibt es wieder eine Empfehlung!